Seit 20 Jahren prägen die Gedichte des Büchner-Preisträgers Jan Wagner die deutsche Lyrik – und immer wieder widmen sie sich naturwissenschaftlichen Themen. Das Gedicht "Frösche" etwa erzählt vom Niedergang des Naturforschers Johann Wilhelm Ritter, in "Guerickes Sperling" beschreibt Wagner die Erfindung der Vakuumpumpe. Der Dichter erläutert:
"Beide Gedichte scheinen ihre Faktizität unterstreichen zu wollen. Das erste durch das Zitat Achim von Arnims, mit dem ein Zeitgenosse Ritters in den Zeugenstand gerufen wird. Im soeben gehörten Gedicht dann durch den lateinischen Namen der Gottesanbeterin, die als 'mantis religiosa' zum Vergleich mit der Vakuumpumpe herhalten muss sowie durch die Nennung der verbürgten Arbeitsgeräte Guerickes: Diopter, Pedometer, Astrolabium."
Der Schein der Faktizität aber trüge, so Jan Wagner: "Es handelt sich um Historiengedichte, die ihren zeitlich ungebundenen, existenziellen Kern durch mal getreues, mal respektloses Arrangieren von Fakten herauszubilden versuchen. Auf ihre wissenschaftliche Korrektheit hingegen sollte man sich nicht verlassen."
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Kölner Kongresses 2021
Mit zehn künstlerisch-essayistischen Stellungnahmen widmet sich der Kölner Kongress 2021 dem Schwerpunkt "Mediales Erzählen. Wenn Kunst auf Wissenschaft trifft."
Übersicht zum Kölner Kongress
Die Einzelbeiträge
Wissenschaft und Dokumentarfilm
Spekulativer Wissenschaftsjournalismus
Literatur, Wissenschaft und Lebenswelt
The laboratory of form ideas
Kunst und Forschung
Wissenschaft in Wort und Bild
Hinter den Dingen
Wissenschaft und improvisiertes Theater
Lombrosos Gesicht - Die Tücken des Erzählens
Über Fakten und Poesie
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