Forscherbiografien und Sachbücher über Wissenschaft bergen unendlich viel Vermittlungspotenzial. Manchmal aber steckt der Teufel im Detail. "Das Erzählen ist ein mächtiger Verstärker, der Details mit Bedeutung auflädt, manchmal sinnbildlich wird und manchmal eine schlüssige Geschichte suggeriert, wo nur lose Fäden waren", berichtet Jutta Person, geboren 1971. Die Journalistin und Sachbuchautorin hat diese Erfahrung gemacht, als sie bei Recherchen über den Kriminologen und Physiognomen Cesare Lombroso auf das letzte Relikt seiner Forschungen stieß: sein eigenes Gesicht in einem Glas, post mortem eingelegt in Formalin.
Ein Detail, das so grausig war, dass es den Kontext seiner wissenschaftlichen Arbeit zwangsläufig in den Hintergrund drängte – und dessen Eindrücklichkeit es doch verbot, es auszublenden. "Es kam mir so vor, als ob ich die letzten Reste dieser untergegangenen verfehlten Forschung wie eine Jagdtrophäe präsentierte. Auch aus diesem Grund ist der Lombroso-Text nie zustandegekommen."
Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Kölner Kongresses 2021
Mit zehn künstlerisch-essayistischen Stellungnahmen widmet sich der Kölner Kongress 2021 dem Schwerpunkt "Mediales Erzählen. Wenn Kunst auf Wissenschaft trifft."
Übersicht zum Kölner Kongress
Die Einzelbeiträge
Wissenschaft und Dokumentarfilm
Spekulativer Wissenschaftsjournalismus
Literatur, Wissenschaft und Lebenswelt
The laboratory of form ideas
Kunst und Forschung
Wissenschaft in Wort und Bild
Hinter den Dingen
Wissenschaft und improvisiertes Theater
Lombrosos Gesicht - Die Tücken des Erzählens
Über Fakten und Poesie
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