Noch bevor Horst Holsten eingeschult wurde, fiel sein Vater im Zweiten Weltkrieg. Als Jugendlicher begann er eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei den Borgward-Automobilwerken in Bremen.
Beim Start des ersten russischen Satelliten Sputnik 1957 war er 17 Jahre alt – und die Raumfahrt begeisterte ihn sofort. Denn Horst Holsten hoffte, dass Satelliten künftig alle Truppenaufmärsche entdecken und so Kriege frühzeitig verhindern würden. Diese Schwärmerei hat sich nicht erfüllt, wie er sich später etwas bitter erinnerte – aber durch sie kam er zur Raketentechnik.
Untrennbar mit dem Erfolg der Ariane-Rakete verbunden
Er entwickelte Triebwerke und war in den 1960er-Jahren am glücklosen Projekt der sogenannten Europa-Rakete beteiligt, die es lediglich zu vier Fehlstarts brachte. Immerhin nutzte das Team die dabei gesammelten Erfahrungen beim Nachfolgeprojekt Ariane.
Horst Holsten arbeitete mehr als drei Jahrzehnte für diese Rakete, mal in Frankreich, mal in Deutschland. Er hatte größte Bedeutung als interkultureller Mittler zwischen den französischen und deutschen Partnern. Kaum einer kannte die Rakete und die Befindlichkeiten auf beiden Seiten so gut wie er.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand versuchte er in Vorträgen an Schulen, Kindern seine Begeisterung für die Raumfahrt zu vermitteln. 2013 ist Horst Holsten in seinem Geburtsort gestorben – "Mister Ariane" wurde 73 Jahre alt.