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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 11. und 12. Dezember +++

Der Virologe Schmidt-Chanasit fordert von der Politik eine langfristige Corona-Strategie. Die Gewerkschaft der Polizei begrüßt die verschärften Regeln. Auch in den Niederlanden zeichnen sich schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ab. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

    Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit
    Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit ist Leiter des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg (Imago)
    Samstag, 12. Dezember
    +++ In Frankreich steigt die Zahl der erfassten Neuinfektionen wieder. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden fast 14.000 Fälle gemeldet, gestern waren es noch rund 500 weniger. Präsident Macron hatte diese Woche bereits entschieden, geplante Lockerungen nicht umzusetzen. Er hatte als Bedingung dafür Neuinfektionen in der Größenordnung von 5.000 am Tag genannt.
    +++ In Italien liegt die Zahl der erfassten Neuinfektionen momentan bei knapp 20.000 nach 18.700 gestern. Innerhalb der letzten 24 Stunden sind weitere 649 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie erhöhte sich damit auf 64.036. Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben starben damit in Italien europaweit die meisten Menschen an oder mit Covid-19.
    +++ In Deutschland mehren sich die Stimmen, die ein entschiedenes Handeln der Politik fordern. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem Nachrichtenportal «Watson.de», die Warnungen der Virologen seien zu lange ignoriert worden. "Es ist verheerend, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sich nicht schon im Oktober gegen die Ministerpräsidenten durchsetzen konnte." Auch der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, sagte: "Aus heutiger Sicht wäre ein stärkeres Eingreifen zu einem früheren Zeitpunkt richtig gewesen". Die Hoffnung auf sinkende Zahlen durch den Teil-Lockdown habe sich als Irrtum erwiesen, weshalb nun Verschärfungen nötig seien.
    +++ Nach der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in den USA könnte das Impfen dort am Montag beginnen. Am Sonntag würden die ersten Dosen an zunächst mehr als 600 Einsatzorte ausgeliefert, sagte ein zuständiger Mitarbeiter des Weißen Hauses. "Ab Montag wird der Impfstoff eingesetzt werden."
    Eine Impfung mit dem Pfizer/Biontech-Impfstoff wird vorbereitet. Dazu wird der Stoff mit einer Spritze aufgenommen.
    In Großbritannien ist er schon im Einsatz: Der Impfstoff von Biontech und Pfizer (picture-alliance/dpa/Owen Humphreys)
    +++ Die Krankenhäuser in Halle an der Saale fordern deutlich strengere Einschränkungen. "Bei einem weiteren Anstieg der Covid-19-Fallzahlen droht kurzfristig die Überlastung der Versorgungsstrukturen", zitierte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) aus einer aktuellen Stellungnahme der Krankenhäuser in der Stadt. Dieser weitere Anstieg sei hochwahrscheinlich, wenn nicht sofort weitere drastische Kontakteinschränkungen erfolgten.
    +++ In Erfurt sind trotz gerichtlichen Verbots Hunderte Menschen auf den Domplatz gekommen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die Polizei sprach von rund 500 Personen. Beobachtern zufolge eskalierte die Situation teilweise, als Beamte versuchten, die Zusammenkunft aufzulösen und die Identitäten der Teilnehmer festzustellen. Auch in Dresden und Frankfurt am Main kam es trotz Versammlungsverbote zu Ansammlungen angereister Demonstranten der "Querdenken"-Bewegung.
    +++ Bund und Länder beraten morgen um 10.00 Uhr über die Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte nach einem Vorbereitungsgespräch mit weiteren Länderchefs und Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Bundesbürger müssten sich "auf einen harten Lockdown einstellen" - und zwar bereits vor Weihnachten und nicht erst an Weihnachten.
    +++ Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat das Verbot einer für heute geplanten "Querdenken"-Demonstration bestätigt. Damit sind alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft und die Versammlung ist endgültig untersagt.
    +++ Trotz des Verbots kam es offenbar immer wieder zu Ansammlungen angereister Demonstranten. In Frankfurt am Main drohte die Polizei am Nachmittag mit dem Einsatz von Wasserwerfern, um "verschieden große Ansammlungen" aufzulösen.
    +++ In Dresden hat die Polizei nach eigenen Angaben anreisende Demonstranten in Gewahrsam genommen, um das Verbot einer "Querdenken"-Kundgebung durchzusetzen. In der sächsischen Landeshauptstadt sind insgesamt rund 1.500 Einsatzkräfte im Einsatz, mehrere Gruppen Demonstrierender wurden aufgelöst. Zwei Gerichte hatten das Verbot bestätigt, nun legen die Veranstalter Verfassungsbeschwerde ein.
    +++ Eineinhalb Meter Abstand sind für viele Menschen offenbar schwer abzuschätzen. "Zeit online" hat ein paar neue praktische Maßeinheiten dafür ausgewählt und grafisch dargestellt.
    In Baden-Württemberg gelten ab heute Ausgangsbeschränkungen, und auch andere Bundesländer haben die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus verschärft. Eine Übersicht.
    +++ China hat wegen zwei Corona-Fällen einen lokalen Lockdown für zwei Städte im Nordosten des Landes verhängt. Der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt, Schulen und Restaurants geschlossen. Wie die Behörden mitteilten, sollen in den nächsten Tagen zudem alle Menschen in den Städten Dongning und Suifenhe auf das Virus getetestet werden.
    +++ Auch in Frankfurt am Main wurde das Verbot einer für heute geplanten "Querdenken"-Demonstration bestätigt.
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier hält ein zweites Konjunkturprogramm in der Corona-Krise nicht für erforderlich. Wenn die Pandemie nicht völlig außer Kontrolle gerate, werde kein weiteres Paket gebraucht, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Im dritten Quartal habe es einen Bilderbuchaufschwung gegeben. Diese Entwicklung könne sich im kommenden Jahr wiederholen.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 28.438 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 5.000 mehr als am Samstag vor einer Woche. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 496 auf nunmehr fast 21.500. Die Sieben-Tage-Inzidenz legte den Angaben zufolge auf 163,8 zu. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner neu anstecken.
    Hier die weiteren aktuellen Zahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland und den Bundesländern.
    Als Zielwert gilt derzeit eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Bildet dieser Wert grundsätzlich eine sinnvolle Entscheidungsgrundlage? Ein Überblick über die Argumente.
    +++ Unionsfraktionschef Brinkhaus hat sich für die Rücknahme der geplanten Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen an den Weihnachtsfeiertagen ausgesprochen. Die Treffen sollten auf zwei Haushalte beschränkt sein. Zudem forderte der Christdemokrat die Kirchen auf, nach Alternativen zu den Gottesdiensten zu suchen. Er appelliere an deren Einsicht, diese so weit wie möglich zurückzufahren, um Gläubige keinem Infektionsrisiko auszusetzen. Gegebenenfalls müsse man da aber auf dem Verordnungsweg nachsteuern.
    +++ Die Arzneimittelbehörde in den USA hat dem Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres amerikanischen Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Das gab die FDA in Silver Spring bekannt. Präsident Trump kündigte an, die ersten Impfungen würden in weniger als 24 Stunden erfolgen. Losgehen solle es mit Menschen, die zu den Corona-Risikogruppen zählten, heißt es. Das Vakzin wird bereits in Großbritannien, Kanada, Bahrain und Saudi-Arabien eingesetzt. Die Europäische Union hat eine Entscheidung für Ende Dezember angekündigt.
    +++ Auch Mexiko hat dem Impfstoff von Biontech und Pfizer eine Notfallgenehmigung erteilt. Das Land meldet binnen eines Tages 12.253 Neuinfektionen. Weitere 693 Menschen starben an oder mit dem Virus. Insgesamt gibt es in Mexiko 1,23 Millionen Infektionen und 13.019 Todesfälle.
    Ein Hinweisschild auf die Maskenpflicht hängt auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche an einem Laternenmast. 
    Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche gilt Maskenpflicht (dpa/Robert Michael)
    +++ Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hat die für heute geplante Dresdner "Querdenken"-Demonstration verboten. Die Richterinnen und Richter bestätigten damit eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Dresden. Die Initiative "Querdenken" hatte eine Kundgebung für 4.000 Menschen angemeldet. Die Stadt untersagte sie mit Hinweis auf die Infektionsgefahren. Die Polizei bereitet sich dennoch auf einen Großeinsatz vor. Sie rechnet mit der Anreise zahlreicher Hooligans und Rechtsextremisten. Zugleich werden Linksextremisten in der Stadt erwartet. Es wurden mehrere Gegendemonstrationen angemeldet, die nicht dem Versammlungsverbot unterliegen.
    +++ In Brasilien ist die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf über 180.000 gestiegen. Das Land ist nach den USA das zweite, das diese Schwelle überschreitet. Experten warnen vor einer neue Corona-Welle. Brasiliens rechtsextremer Präsident Bolsonaro erklärte dagegen, sein Land stehe bereits am Ende der Pandemie. Nachdem von Juni bis August mehr als tausend Tote pro Tag verzeichnet worden waren, lag die Zahl zuletzt bei rund 300. Inzwischen steigt sie wieder. Bolsonaro hatte die Virusgefahr in den vergengenen Monaten immer wieder heruntergespielt.
    Freitag, 11. Dezember
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zur Vorsicht an Weihnachten in der Corona-Krise aufgerufen. "Die Festtage sind eine Zeit der Entspannung und des Feierns, aber das Feiern kann sehr schnell in Traurigkeit umschlagen, wenn wir nicht die richtigen Vorsichtsmaßnahmen treffen", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. "Wenn Sie in einem Gebiet mit hoher Übertragungsrate leben, treffen Sie bitte alle Vorkehrungen, um sich und andere zu schützen", appellierte Tedros an die Menschen. "Das könnte das beste Geschenk sein, das Sie machen können - das Geschenk der Gesundheit."
    +++ Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10.00 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geben. Über den genauen Zeitpunkt gab es lange Unklarheit. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Einige Bundesländer haben bereits verschärfte Einschnitte in das private und öffentliche Leben beschlossen.
    +++ Spanien und Frankreich planen die Öffnung ihrer Skigebiete. In Spanien sollen einige Orte bereits in der kommenden Woche unter Beachtung von Corona-Schutzmaßnahmen für den Publikumsbetrieb freigegeben werden. "Der Startschuss für die Wintersaison 2020/2021 wird am 14. Dezember abgegeben", teilte das Resort Baqueira Beret in den Pyrenäen an der Grenze zu Frankreich mit. In der Sierra Nevada soll ab Freitag der Betrieb aufgenommen werden.
    In Frankreich sollen - wenn es die Infektionszahlen erlauben - die Lifte ab dem 7. Januar laufen, sagte Staatssekretär Jean-Baptiste Lemoyne dem Sender BFM. In Österreich soll Skifahren ab Heiligabend wieder möglich sein, allerdings bleiben die Hotels geschlossen.
    +++ US-Präsident Donald Trump hat die Arzneimittelbehörde FDA zu einer sofortigen Zulassung von Corona-Impfstoffen aufgefordert. FDA-Chef Stephen Hahn solle "die verdammten Impfstoffe JETZT" rausbringen, schrieb Trump auf Twitter. Die FDA bezeichnete der Präsident als "große, alte, langsame Schildkröte". Auch der Stabschef des Weißen Hauses, Meadows, soll FDA-Chef Hahn unter Druck gesetzt haben.
    +++ Die Innenräume von Restaurants, Cafés und Bars in New York müssen in der Coronavirus-Pandemie auf Anordnung von Gouverneur Cuomo wieder schließen. "Die Zahl der Krankenhauseinweisungen hat sich nicht stabilisiert und zusammen mit der steigenden Infektionsrate und der Bevölkerungsdichte in New York bedeutet das, dass die Bewirtung in Innenräumen ein zu hohes Risiko ist."
    +++ Wann kommt ein harter und womöglich bundesweiter Lockdown? Noch vor einem weiteren Corona-Krisengipfel verschärfen immer mehr Bundesländer die Maßnahmen. Bund und Länder wollen am Sonntag beraten - aber das finden manche zu spät. Wir haben den Stand der Dinge mit den derzeitig geplanten Einschränkungen nochmal zusammengefasst.
    +++ In und um München sind nach einem Bericht des "Münchner Merkur" auch Pflegekräfte im Einsatz, die einen positiven Coronatest gemacht haben - sofern sie denn keine Krankheitssymptome aufweisen. Weiter heißt es, die prekäre Lage sei nicht nur eine Folge der hohen Zahl von Coronainfektionen. Hinzu kämen der Mangel an Pflegekräften ebenso wie "teils widrigste Arbeitsumstände in dem Berufsfeld".
    +++ Die für Samstag in Frankfurt am Main geplante Großdemonstration der "Querdenken"-Bewegung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen bleibt verboten. Das örtliche Verwaltungsgericht wies einen Eilantrag des Versammlungsleiters zurück und erklärte das von der Stadt verhängte Kundgebungs-Verbot für rechtens. Die Stadtverwaltung hatte argumentiert, die angemeldeten zwölf dezentralen Kundgebungen in der Innenstadt und der anschließende Demonstrationszug von 40.000 Teilnehmern ohne ein hinreichendes Hygienekonzept sei angesichts der Pandemielage nicht vertretbar.
    +++ Angesichts der hohen Infektionszahlen hat die Schweiz die Corona-Maßnahmen verschärft. Wie die Regierung am Freitag mitteilte, müssen ab Samstag Geschäfte, Bars und Restaurants um 19.00 Uhr schließen. Die Einschränkung gilt demnach bis zum 22. Januar - mit einer Ausnahmeregelung an Heiligabend und Silvester. Die Schweiz hat eine der höchsten Infektionsraten in Europa.
    +++ Volkswagen muss die Produktion im Wolfsburger Werk coronabedingt drosseln. "Die Maßnahme greift ab der Nachtschicht von Montag auf Dienstag", sagte ein Unternehmenssprecher. Betroffen seien auch zuliefernde Bereiche im Braunschweiger Werk. Als Grund nennt der Autobauer einen kurzfristigen Produktionsausfall eines deutschen Zulieferers wegen Corona-Infektionen in der Belegschaft.
    Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Deutschland bleibt hoch. Nun versucht die Politik also, mit einem harten Lockdown gegenzusteuern. Als zu erreichender Fixpunkt wird nach wie vor ein Inzidenzwert von 50 genannt. Ist der im Winter überhaupt möglich? Und bildet dieser Wert grundsätzlich eine sinnvolle Entscheidungsgrundlage? Ein Überblick.
    +++ Bundespräsident Steinmeier hat die Entwicklung in der Corona-Pandemie als "bitterernst" bezeichnet und weitere Anstrengungen zur Bewältigung angemahnt. Steinmeier sagte zur Eröffnung einer Videokonferenz mit sieben Bürgerinnen und Bürgern in Berlin weiter: "Wir müssen unsere Anstrengungen deutlich verstärken." Das gelte für die politischen Entscheidungen auf allen Ebenen, sagte Steinmeier mit Blick auf die für Sonntag geplanten Gespräche zwischen Bund und Ländern. Es gelte aber auch für das Handeln jedes Einzelnen: «Jeder und jede muss sich fragen: Was kann ich tun, damit sich das Virus nicht weiter verbreitet?», forderte der Bundespräsident.
    +++ Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet fordert "schnellstmöglich" einen bundesweiten Lockdown. Laschet sagt in Düsseldorf, man könne nicht mehr warten. Die Entwicklung sei ernüchternd und biete Anlass zu großer Sorge. Laschet betonte, nötig sei eine gesamtdeutsche Antwort. Der geplante Krisengipfel von Bund und Ländern solle besser schon morgen statt am Sonntag tagen. Zugleich kündigte er an, dass die Präsenzpflicht an Schulen in Nordrhein-Westfalen ab Montag aufgehoben ist. Genaueres finden Sie hier.
    Wie sich die Kultusministerkonferenz zum Thema Schulschließungen positioniert hat, haben wir hier für Sie zusammengefasst. Kurz zusammengefasst: Man wolle seinen Beitrag leisten.
    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder erklärte, sein Land werde schärfere Beschränkungen notfalls im Alleingang mit dem Nachbarn Baden-Württemberg beschließen. Beide Länder würden auch dann handeln, wenn andere nicht mitmachten. Söders baden-württembergischer Kollege Kretschmann kündigte eine allgemeine Ausgangsbeschränkung an, die bereits ab diesem Wochenende gelten soll und nach der man sich nur noch aus triftigem Grund draußen aufhalten darf.
    +++ Auch Bundeswirtschaftsminister Altmaier verlangt ein sofortiges Handeln der Politik. In Deutschland breite sich das Coronavirus wieder exponentiell aus, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Dieses Wachstum müsse unbedingt gestoppt werden. Auch Bundesinnenminister Seehofer hat sich angesichts der Entwicklung für eine eine umgehende Reaktion der Politik ausgesprochen. Die einzige Chance, wieder Herr der Lage zu werden, sei ein Lockdown, der aber sofort erfolgen müsse, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Warte man bis Weihnachten, werde man noch Monate mit den hohen Zahlen zu kämpfen haben.
    +++ Frankreichs Präsident Macron hat die Bürger seines Landes zu "doppelter Wachsamkeit" an Weihnachten aufgerufen. "Genau in den Momenten, in denen man sich gehen lässt, verbreitet man das Virus", sagte er am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Zugleich verteidigte Macron den Beschluss seiner Regierung, einige eigentlich geplanten Lockerungen wegen der hohen Infektionszahlen aufzuschieben. Die eigentlich für kommenden Dienstag geplante Öffnung von Kinos, Theatern und Museen wäre "unverantwortlich".
    +++ Die Regierungschefs der Länder werden nach Angaben von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bis Sonntag gleich mehrmals über schärfere Corona-Regeln beraten. Es gebe "heute Abend nochmal eine Runde der Ministerpräsidenten, am Sonntag die Runde mit der Bundesregierung", sagte Woidke im privaten BB Radio.
    +++ Schleswig-Holstein dringt auf einen sofortigen Krisengipfel von Bund und Ländern. Die Abstimmung sollte "am besten schon heute", aber "spätestens morgen" erfolgen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) im Kieler Landtag. In der jetzigen Situation könne "kein Tag Zeitverzögerung" mehr verantwortet werden, fügte er an. Deutschland befinde sich in einer schweren "Prüfung".
    +++ Bei den täglichen Neuinfektionen und Corona-Toten in Deutschland gibt es wieder neue Höchststände. Das Robert-Koch-Insitut meldete 29.875 Neuansteckungen mit dem Coronavirus binnen eines Tages sowie 598 neue Todesfälle. Damit wurden die Rekordwerte von 23.679 Neuinfektionen von gestern und 590 Todesfällen binnen 24 Stunden vom Mittwoch übertroffen. Insgesamt sind jetzt 20.970 Menschen an oder mit dem Virus gestorben.
    Detaillierte Informationen zu den Corona-Zahlen in Deutschland haben wir hier für Sie zusammengestellt.
    +++ Berlins Regierender Bürgermeister Müller rechnet damit, dass sich Bund und Länder auf einen dreiwöchigen harten Lockdown verständigen werden. Der SPD-Politiker sagte im ZDF, es zeichne sich auch in den Gesprächen mit den Kollegen in den Ländern ab, dass es ab dem 20. Dezember erhebliche Einschnitte geben und auch der Einzelhandel herunter gefahren werde. Wenn das bis zum 10. Januar gelte, hätte man drei Wochen massive Einschränkungen, die dazu führen würden, dass die Inzidenzen heruntergingen.
    +++ Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist vom zuständigen Expertengremium in den USA für eine Notzulassung empfohlen worden. Das teilten die US-Behörden nach einer Sitzung des Gremiums mit. Es wird erwartet, dass die US-Arzneimittelbehörde dem Vorschlag folgt. Dann könnte der Impfstoff in den Vereinigten Staaten schon bald verabreicht werden.
    +++ In Erwartung einer raschen Impfkampagne gegen das Corona-Virus buchen schon schon jetzt zahlreich Menschen in Deutschland ihre Flugreisen für das kommende Jahr. Lufthansa-Chef Spohr sagte der "Wirtschaftswoche" die Buchungen für den Sommer hätten sich verdreifacht. Auch für die Osterzeit seien schon Flüge reserviert worden. Das zeige, wie zuversichtlich die Menschen seien.
    Füße mit lackierten Nägeln im Meer, darauf ein Seestern
    Die Menschen träumen von einem Urlaub im Sommer - und buchen schon einmal ihre Flüge (tchara | photocase.de)
    +++ Der Virologe Kekulé plädiert für ein Gesangsverbot während der Weihnachtsgottesdienste. Er sagte der Zeitschrift "Focus", wenn in einer Kirche alle Besucher Masken trügen und maximal eine Person pro fünf Quadratmeter im Raum sei, seien Gottesdienste vertretbar. Wenn aber gesungen werde, entstünden zu viele Aerosole.
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