Seit fünf Jahrzehnten ist der Antarktis-Vertrag in Kraft, vor knapp 20 Jahren unterzeichneten die Vertragsstaaten ein Umweltschutzprotokoll. Es habe im Prinzip den gesamten "weißen Kontinent" zu einem Naturschutzgebiet erklärt und bisher eine gute Wirkung gezeigt, sagt Manfred Reinke, Geschäftsführer des Sekretariats des Antarktis-Vertrags:
"Dass die Staaten wesentlich pointierter schauen: Wo ist spezieller Schutz notwendig? Und so isoliert die Antarktis sein mag, es gibt eben doch eine Reihe von Schutzbedürfnissen. Einmal hat man natürlich Fischerei, da sind Regelungen notwendig. Aber es gibt auch einen ausgeprägten Tourismus in die Antarktis, und dort bedarf es einfach Regeln, damit der Tourismus in einer umweltfreundlichen Art und Weise durchgeführt wird, also wirklich als Ökotourismus."
Solche Regeln erarbeitet der Umweltausschuss des Antarktis-Vertrags bei den jährlichen Konferenzen der Vertragsstaaten. Da der Tourismus in die Antarktis stark zunimmt, besteht Handlungsbedarf. Heike Herata vom Umweltbundesamt, deutsche Vertreterin in dem Ausschuss, der jetzt in Buenos Aires tagte:
"Wir haben zwar einen sehr gut geregelten Kreuzfahrt-Tourismus, es gibt aber sehr, sehr viele einzelne Aktivitäten, wir nennen das Abenteuer-Tourismus in der Antarktis - Aktivitäten wie Kajaking oder Bergsteigen."
Um bei dieser Form des Tourismus den Schutz der antarktischen Ökosysteme zu gewährleisten, müssten die Vertragsstaaten eine langfristige Strategie entwerfen, hat der Umweltausschuss empfohlen. Ebenso müsse der zunehmende Jacht-Tourismus unter ökologischen Gesichtspunkten reguliert werden.
Der Umweltausschuss des Antarktis-Vertrags ist auch für die Genehmigung des Baus wissenschaftlicher Einrichtungen zuständig. Bei der Tagung in Buenos Aires legte Südkorea seinen Entwurf für eine neue Forschungsstation vor. Nur Staaten, die auf dem unbewohnten Kontinent forschen - darunter ist auch Deutschland - haben bei den Konferenzen Stimmrecht. Intensiv erforscht wird etwa der Klimawandel - Manfred Reinke vom Sekretariat des Antarktis-Vertrags:
"Die Antarktis und die Arktis, die Polargebiete insgesamt, sind die Triebkräfte des weltweiten Klimas. Wenn sich die klimatischen und atmosphärischen Bedingungen dort ändern, ändern sie sich auch im Rest der Welt. Die Änderungen, die dort vorkommen, sind also sehr gut sichtbar. Diese Lebewesen, die ja eigentlich immer nur starke Kälte gehabt haben, sind sie überhaupt in der Lage, sich an solche Änderungen anzupassen, oder setzt sozusagen eine Art Wüstenbildung ein, dass die Anzahl der Tierarten und Pflanzenarten runtergeht - solche Geschichten sind natürlich sehr interessant und wichtig zu untersuchen. Auch, um die Mechanismen des Klimawandels zu verstehen."
Neben der stellenweise extremen Erwärmung bedroht die sogenannte Versauerung der Ozeane durch Kohlendioxid die Ökosysteme der Antarktis. Die Versauerung wirkt sich negativ auf das pflanzliche Plankton aus, die Nahrungsgrundlage vieler Meerestiere. Nicht zuletzt, um dem Stressfaktor Klimawandel etwas entgegenzusetzen, wünschen sich Umweltorganisationen wie die argentinische Stiftung "Vida Silvestre" Meeresschutzgebiete in der Antarktis, in denen Fischerei und Tourismus verboten wären. Grundsätzlich sind solche Schutz-Zonen auch das Ziel der Antarktis-Vertragstaaten, jedoch gab es bei der Konferenz in Buenos Aires wenig konkrete Fortschritte, wie Veronica Cirelli von der Stiftung "Vida Silvestre" beklagt:
"Ein System von Meeresschutz-Zonen wäre ein hervorragendes Instrument, um Gebiete, die vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen sind, zu identifizieren und zu schützen. Dieser Schutz kann etwa dort hilfreich sein, wo der Klimawandel sehr sichtbar ist, wo viel Eis schmilzt, oder wo es Kolonien von Meeresvögeln gibt. Aber auch in Gebieten, die nicht vom Klimawandel betroffen sind, und wo es wichtig ist, den bestmöglichen Zustand des Ökosystems zu bewahren."
"Dass die Staaten wesentlich pointierter schauen: Wo ist spezieller Schutz notwendig? Und so isoliert die Antarktis sein mag, es gibt eben doch eine Reihe von Schutzbedürfnissen. Einmal hat man natürlich Fischerei, da sind Regelungen notwendig. Aber es gibt auch einen ausgeprägten Tourismus in die Antarktis, und dort bedarf es einfach Regeln, damit der Tourismus in einer umweltfreundlichen Art und Weise durchgeführt wird, also wirklich als Ökotourismus."
Solche Regeln erarbeitet der Umweltausschuss des Antarktis-Vertrags bei den jährlichen Konferenzen der Vertragsstaaten. Da der Tourismus in die Antarktis stark zunimmt, besteht Handlungsbedarf. Heike Herata vom Umweltbundesamt, deutsche Vertreterin in dem Ausschuss, der jetzt in Buenos Aires tagte:
"Wir haben zwar einen sehr gut geregelten Kreuzfahrt-Tourismus, es gibt aber sehr, sehr viele einzelne Aktivitäten, wir nennen das Abenteuer-Tourismus in der Antarktis - Aktivitäten wie Kajaking oder Bergsteigen."
Um bei dieser Form des Tourismus den Schutz der antarktischen Ökosysteme zu gewährleisten, müssten die Vertragsstaaten eine langfristige Strategie entwerfen, hat der Umweltausschuss empfohlen. Ebenso müsse der zunehmende Jacht-Tourismus unter ökologischen Gesichtspunkten reguliert werden.
Der Umweltausschuss des Antarktis-Vertrags ist auch für die Genehmigung des Baus wissenschaftlicher Einrichtungen zuständig. Bei der Tagung in Buenos Aires legte Südkorea seinen Entwurf für eine neue Forschungsstation vor. Nur Staaten, die auf dem unbewohnten Kontinent forschen - darunter ist auch Deutschland - haben bei den Konferenzen Stimmrecht. Intensiv erforscht wird etwa der Klimawandel - Manfred Reinke vom Sekretariat des Antarktis-Vertrags:
"Die Antarktis und die Arktis, die Polargebiete insgesamt, sind die Triebkräfte des weltweiten Klimas. Wenn sich die klimatischen und atmosphärischen Bedingungen dort ändern, ändern sie sich auch im Rest der Welt. Die Änderungen, die dort vorkommen, sind also sehr gut sichtbar. Diese Lebewesen, die ja eigentlich immer nur starke Kälte gehabt haben, sind sie überhaupt in der Lage, sich an solche Änderungen anzupassen, oder setzt sozusagen eine Art Wüstenbildung ein, dass die Anzahl der Tierarten und Pflanzenarten runtergeht - solche Geschichten sind natürlich sehr interessant und wichtig zu untersuchen. Auch, um die Mechanismen des Klimawandels zu verstehen."
Neben der stellenweise extremen Erwärmung bedroht die sogenannte Versauerung der Ozeane durch Kohlendioxid die Ökosysteme der Antarktis. Die Versauerung wirkt sich negativ auf das pflanzliche Plankton aus, die Nahrungsgrundlage vieler Meerestiere. Nicht zuletzt, um dem Stressfaktor Klimawandel etwas entgegenzusetzen, wünschen sich Umweltorganisationen wie die argentinische Stiftung "Vida Silvestre" Meeresschutzgebiete in der Antarktis, in denen Fischerei und Tourismus verboten wären. Grundsätzlich sind solche Schutz-Zonen auch das Ziel der Antarktis-Vertragstaaten, jedoch gab es bei der Konferenz in Buenos Aires wenig konkrete Fortschritte, wie Veronica Cirelli von der Stiftung "Vida Silvestre" beklagt:
"Ein System von Meeresschutz-Zonen wäre ein hervorragendes Instrument, um Gebiete, die vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen sind, zu identifizieren und zu schützen. Dieser Schutz kann etwa dort hilfreich sein, wo der Klimawandel sehr sichtbar ist, wo viel Eis schmilzt, oder wo es Kolonien von Meeresvögeln gibt. Aber auch in Gebieten, die nicht vom Klimawandel betroffen sind, und wo es wichtig ist, den bestmöglichen Zustand des Ökosystems zu bewahren."