
Auch die Vorsitzende des Landesschülerrats Sachsen, Kirchhoff, warnte, rechtsextreme Vorfälle seien an sächsischen Schulen sehr, sehr normalisiert. Vielen mache es Angst, im Schulalltag immer wieder Hakenkreuz und Hitlergruß zu sehen. Rechtes Gedankengut werde in Diskussionen offen als Meinung vertreten. Das nehme spürbar zu, führte Kirchhoff aus. Auch Lehrkräfte seien verunsichert, hieß es von Gewerkschaftsseite. Einige stünden allerdings selbst am rechten Rand.
Umfrage: Verdachtsfälle unter jungen Menschen häufen sich bundesweit
Die Zahl an Jugendlichen und Heranwachsenden, die einer rechtsextremen Straftat verdächtigt werden, hat im vergangenen Jahr bundesweit zugenommen, teilweise sogar stark. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Hilfsorganisation Weißer Ring. Den bei weitem stärksten Anstieg gab es demnach in Sachsen. Dort wurden im vergangenen Jahr fast 1.300 junge Menschen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren einer Straftat mit rechtsextremem Hintergrund verdächtigt. Im Vorjahr seien es 310 gewesen - das entspreche einer Zunahme um mehr als 300 Prozent entspricht.
Geringste Zunahme in Bremen und Berlin
Ebenfalls stark zugenommen haben die Fälle in Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von knapp 150 Prozent und in Hessen mit plus 115 Prozent. Die geringsten Anstiege verzeichneten die Stadtstaaten Bremen mit einem Plus von 14 Prozent und Berlin, wo es eine Zunahme um gut 20 Prozent gegeben habe. Rheinland-Pfalz, Hamburg und Schleswig-Holstein haben nach Angaben des Weißen Rings nicht geantwortet.
Die meisten Verdächtigungen haben Propagandadelikte zum Hintergrund, aber auch Gewalttaten haben laut der Umfrage zahlenmäßig zugenommen.
Diese Nachricht wurde am 26.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.