
Über alle Entwicklungen mit Blick auf das Treffen der Präsidenten Trump und Putin am Abend halten wir Sie auch in einem Newsblog zur Zukunft der Ukraine auf dem Laufenden.
Wo findet das Gespräch statt?
Putin und Trump treffen sich auf dem US-Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson nahe Anchorage, der größten Stadt Alaskas. Auf der Basis befindet sich das Hauptquartier für das Alaska-Kommando der US-Streitkräfte. Zudem kontrolliert die Luftwaffe von dort aus den Luftraum in der Grenzregion zwischen den USA und Russland. Der Stützpunkt selbst umfasst tausende Soldatinnen und Soldaten.
Warum Alaska?
Der Ort bringt viel Symbolik mit. Der Bundesstaat Alaska im hohen Norden der USA ist nicht weit entfernt von Russland - an der engsten Stelle sind es nur wenige Kilometer. Die Meerenge Beringstraße trennt das Gebiet von russischem Territorium. Alaska gehörte bis Mitte des 19. Jahrhunderts zu Russland, bis die Vereinigten Staaten dem damaligen Zaren das Gebiet mit vielen Bodenschätzen abkauften.
Als Ort des Treffens waren im Vorfeld auch die Vereinigten Arabischen Emirate ins Spiel gebracht worden. Nach Einschätzung der USA-Korrespondentin Doris Simon hat Trump Alaska auch deshalb bevorzugt, weil es ihm Reisestrapazen erspart. Allein die Tatsache, dass Putin in die USA eingeladen werde, sei bereits ein diplomatischer Erfolg für den Kreml, so Simon.
Wie ist der Zeitplan?
Trump und Putin trafen kurz nach 21 Uhr unserer Zeit zusammen. Trump begrüßte Putin um diese Zeit am Flughafen, die Gespräche sollten kurz darauf beginnen. Nach Schätzungen Russlands könnten die verschiedenen Gesprächsrunden sechs bis sieben Stunden dauern.
Trump hatte zuvor erklärt, er sei nicht sicher, ob es im Anschluss eine gemeinsame Pressekonferenz mit Putin geben werde. Er selbst werde auf jeden Fall anschließend vor Journalisten sprechen, sagte Trump dem Sender Fox News. Nach offiziellen Angaben aus Moskau war zunächst keine gemeinsame Erklärung geplant - später hieß es dann aus dem Kreml, die Präsidenten würden sich nach den Gesprächen zurückziehen und dann zu einer gemeinsamen Pressekonferenz zusammenkommen.
Zunächst hieß es, es sollten direkte Gespräche zwischen Trump und Putin stattfinden, an denen lediglich Übersetzer teilnehmen. Allerdings wurde später bekannt, dass auch diverse Minister daran teilnehmen. Anschließend sollen die Delegationen der beiden Staaten Verhandlungen führen.
Wird es konkrete Ergebnisse geben?
Einen Deal werde er selbst nicht machen, sagte Trump, der sich in der Vermittlerrolle sieht, über den Gipfel mit Putin. Dazu bräuchte es auch die andere Seite - die Ukrainer. Der US-Präsident setzt auf ein potenzielles zweites Treffen und stellt das jetzige als eine Art Vorstufe dar. Putin und Selenskyj sollten dann aus Sicht der US-Seite zusammenkommen. Das fordert auch die Ukraine.
"Das zweite Treffen wird sehr, sehr wichtig sein - denn das wird das Treffen sein, bei dem sie einen Deal machen", sagte Trump. Er räumte allerdings auch Zweifel daran ein, dass sein Gespräch mit Putin zu einer sofortigen Waffenruhe führen werde. Er schloss nicht aus, dass das Treffen ergebnislos bleibt. Trump schränkte auch ein, dass es ein zweites Treffen nur geben könnte, wenn die erste Begegnung gut verlaufe. Ähnlich äußerte sich der Kreml: Bei "entsprechenden Ergebnissen" sei ein Treffen Russlands, der Ukraine und der USA möglich. Details wurden nicht genannt.
Muss die Ukraine Gebiete abgeben?
Die Europäer und Ukrainer befürchten, dass sich Trump und Putin auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten. Das lehnt Kiew strikt ab. Trump hatte zuvor mehrmals von einem "Gebietstausch" gesprochen.
Russland will nach bisherigen Angaben die zu großen Teilen besetzten ukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk komplett haben - und könnte dafür im Gegenzug potenziell bereit sein, sich aus anderen besetzten Flächen zurückzuziehen. Das russische Staatsfernsehen stimmt seine Zuschauer schon seit Tagen auf ein mögliches Kriegsende ein - obwohl die Kampfhandlungen weitergehen.
Was fordern die Europäer?
Zu den Forderungen aus Europa, die Bundeskanzler Merz (CDU) vorab aufgelistet hatte, gehört, dass die Ukraine bei einem Folgetreffen mit am Tisch sitzen müsse. Vor dem Beginn von Verhandlungen sei eine Waffenruhe notwendig. Wenn über Territorialfragen gesprochen werde, müsse der derzeitige Frontverlauf Ausgangspunkt sein, hieß es. Eine völkerrechtliche Anerkennung russischer Eroberungen schlossen Merz und Selenskyj aus.
Diese Nachricht wurde am 15.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.