
Den 200. Todestag Johann Sebastian Bachs nutzte die politische Führung der jungen DDR im Juli 1950 zur internationalen Profilierung. Aus dem 27. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft in Leipzig machte sie kurzerhand eine „Deutsche Bach-Feier“. Zu den Ehrengästen aus Moskau zählte Dmitri Schostakowitsch. Zuhause mit Auftrittsverboten belegt, trat er hier als Wettbewerbsjuror und Redner in Erscheinung - und als Pianist in einem „Konzert sowjetischer Künstler“.
Luzides Zusammenspiel
Dessen Radioaufzeichnung dokumentiert Schostakowitschs luzides Zusammenspiel mit Pawel Serebrjakow und Isai Braudo in Bachs d-Moll-Konzert für drei Klaviere. Solistisch präsentierten sich damals auch der Cellist Mstislaw Rostropowitsch, der Geiger Michail Waiman und die Altistin Sara Doluchanowa.