COP30 in Brasilien
Weltklimakonferenz beginnt mit Kampfansage an Klimaleugner

Zum Auftakt der 30. UNO-Klimakonferenz hat Brasiliens Präsident Lula da Silva die Teilnehmerstaaten dazu aufgefordert, sich Desinformationen zur Klimakrise entgegenzustellen. Es sei nun an der Zeit, den Leugnern eine neue Niederlage zuzufügen, sagte er in Belem. Der brasilianische COP-Präsident do Lago rief zu entschlossenem Handeln auf.

    André Corrêa do Lago (M.), Präsident der COP30, hört dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva (r) während der Weltklimakonferenz Cop30
    Der Auftakt der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien (Fernando Llano/AP/dpa)
    Er betonte, man müsse Lösungen präsentieren und als "COP der Umsetzung" in Erinnerung bleiben. "Dies ist ein Moment vieler Erfolge, aber wir müssen demütig und realistisch genug sein, um zu wissen, dass noch vieles zu tun ist", sagte do Lago. Im Kampf gegen den Klimawandel führe kein Weg am Multilateralismus vorbei. Ähnlich äußerte sich auch der Chef des UNO-Klimasekretariats, Stiell. Er verwies auf Verzögerungen bei der Erreichung von Klimazielen und betonte, darüber zu jammern sei keine Strategie. Man brauche jetzt Lösungen.
    Lula da Silva verteidigte zudem die Wahl Beléms als Konferenzort. Zwar hätte man die Konferenz auch an einem Ort mit besserer Infrastruktur ausrichten können. Doch Brasilien habe bewusst den Amazonas gewählt, um zu zeigen, dass mit einem politischen Willen nichts unmöglich sei. Vor Beginn der COP30 hatte es Kritik am Austragungsort gegeben, unter anderem wegen fehlender Unterkünfte.

    Mehr als 50.000 Teilnehmer erwartet

    An den zweiwöchigen Verhandlungen beteiligen sich Delegationen aus mehr als 190 Staaten. Insgesamt werden 50.000 Teilnehmer erwartet. Zentrale Themen sind die nationalen Klimaschutzzusagen zur Begrenzung der Erderwärmung und die Finanzhilfen reicher Staaten für den Klimaschutz. Darüber hinaus soll es um Anpassungsmaßnahmen an die Erderwärmung in ärmeren Ländern gehen.
    Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks haben die Folgen des Klimawandels in den vergangenen zehn Jahren weltweit 250 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Das wären rechnerisch 70.000 pro Tag. Die meisten Menschen flüchten innerhalb der Grenzen ihrer Länder.

    Überschwemmungen, Rekordhitze, Wasserknappheit

    Als Beispiele genannt werden unter anderem Überschwemmungen im Südsudan und in Brasilien, Rekordhitze in Kenia und Pakistan sowie Wasserknappheit im Tschad und in Äthiopien. Das UNHCR sprach von einem Teufelskreis aus Konflikten und Klimakrise. Menschen, die vor Konflikten flöhen, seien besonders in Gefahr, weil sie kaum Mittel hätten, sich vor Wetterkatastrophen zu schützen, hieß es.

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    Diese Nachricht wurde am 10.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.