Samstag, 20. April 2024

Archiv

Weltraumforschung
Amerika bleibt für Deutschland Premium-Partner

Die Nasa will die Finanzierung der fliegenden Sternwarte "Sofia" stoppen. Die Europäische Raumfahrt drängt darauf, ein mögliches Aus des umgebauten Jumbojets noch einmal zu überdenken. Auch DLR-Chef Wörner warnte im DLF vor einem Ende des Sofia-Projekts und betont die Bedeutung der Weltraum-Kooperation mit den USA.

07.05.2014
    Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Johann-Dietrich Wörner, spricht am 09.04.2014 in Berlin bei einer Pressekonferenz.
    Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Johann-Dietrich Wörner (dpa picture alliance / Britta Pedersen)
    Seit drei Jahren nimmt die fliegende Sternwarte Messungen in der Stratosphäre vor. Die Finanzierung des Projekt wird gemeinsam von der Europäischen Weltraumagentur ESA und ihrem US-amerikanischen Pendant, der NASA gestemmt. Der Vorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, sagte im Deutschlandfunk, er habe Verständnis für die Finanzsorgen der USA: "Natürlich muss man auch hin und wieder das ein oder andere Projekt infrage stellen."
    Er verstehe, dass die NASA Schwierigkeiten mit ihrer Finanzplanung habe und Projekte kürzen müsse. "Sofia" funktioniere nun aber und es sei jetzt wichtig, die Früchte des Projekts konsequent zu nutzen. "Wir versuchen im Moment alles, die NASA davon zu überzeugen, dass dieses Projekt nicht sterben darf", so Wörner im DLF-Interview. In dem Fall juristisch gegen die USA vorzugehen, sei jedoch der falsche Weg. Der DLR-Chef forderte, den Kontakt zur NASA aufrecht zu erhalten, bis jetzt sei keine Eiszeit eingetreten.
    Zudem betonte Wörner, die Amerikaner seien und blieben "ein ganz wichtiger Partner" in der Raumfahrt für Deutschland und Europa. Auch wenn der ISS-Transport derzeit nur in Zusammenarbeit mit Russland möglich sei, die Amerikaner seien in der astronautischen Raumfahrt dennoch weiter ganz vorne.
    Das Interview können Sie mindestens fünf Monate in unserem Audio-Player nachhören.