
Der Vorsitzende der Linken, van Aken, sagte ebenfalls dem Deutschlandfunk, man müsse aufhören, die AfD als normale Partei zu betrachten. Faschismus sei keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Wenn Weidel öffentlich Nazi-Sprüche äußere, müsse man sehr wohl dagegen demonstrieren.
CDU-Generalsekretär Linnemann kritisiert Störaktion: "AfD inhaltlich bekämpfen"
Der Generalsekretär der CDU, Linnemann, kritisierte dagegen die Störaktion. Auf diese Weise mache man die AfD stark. Es könne nicht sein, dass man 23 bis 24 Prozent der Wählerinnen und Wähler ignoriere und kaputt schreie. Man müsse die AfD vielmehr inhaltlich bekämpfen.
Ähnlich äußerte sich der Ministerpräsident Thüringens, Voigt. Er betonte, die Demonstrierenden hätten ihrer Sache "eher einen Bärendienst" erwiesen. Der CDU-Politiker ging auch inhaltlich auf die Aussagen von Weidel ein und warf ihr mangelnden Patriotismus vor. Sie habe auf die Frage nach drei guten Dingen in Deutschland keine einzige Antwort gehabt, sagte Voigt dem Sender "Welt TV". Dabei habe Deutschland beispielsweise die meisten Patentanmeldungen in Europa und sei ein Land der Innovationen.
Nach Angaben des WDR sahen das Gespräch mit Alice Weidel bis jetzt 30 Prozent mehr Zuschauerinnen und Zuschauer als das Interview eine Woche zuvor mit Bundeskanzler Merz. Die ARD will in Folge der Störaktion ihr Sicherheitskonzept für Live-Sendungen überprüfen. Ob die nächsten geplanten Sommerinterviews im Freien oder im Studio geführt werden sollen, ließ der Sender bisher offen.*
*In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, der WDR sei innerhalb der ARD für die Sommerinterviews zuständig. Dies haben wir korrigiert. Die Sommerinterviews sind eine Produktion des ARD-Hauptstadtstudios.
Weidel und der Demo-Lärm: Hätte das ARD-Sommerinterview so stattfinden dürfen?
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Das Interview mit AfD-Chefin Weidel im Tagesschau-Faktencheck
Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.