Wochenlang hatte die Ampel wegen der harten Sparmaßnahmen gestritten, jetzt hat sich der zuständige Ausschuss geeinigt - und damit steht auch der Bundeshaushalt für 2024. Das hat auch Folgen für den Sport. Der Bund wird den deutschen Spitzensport im Jahr 2024 mit rund 280 Millionen Euro unterstützen. Das meiste Geld fließt an die jeweiligen Spitzensportverbände. Von diesem Geld werden unter anderem Sportlerinnen und Trainer finanziert, außerdem Trainingslager und Wettkampfreisen.
Im Jahr 2023 hatte der Sportetat noch bei knapp über 300 Millionen Euro gelegen. Der Hauptgrund für den Rückgang 2024 ist, dass die Förderung für die Special Olympics World Games wegfällt. Die Veranstaltung im Sommer 2023 in Berlin hatte der Bund mit mehr als 20 Millionen Euro gefördert.
Erfolg unter "schwierigen Voraussetzungen"
In ihrem ersten Haushaltsentwurf hatte die Bundesregierung noch geplant, beim Sport deutlich mehr einzusparen. Die Kürzungen für das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft und für das Institut für die Forschung und Entwicklung von Sportgeräten wurden aber nach großer Kritik aus dem Sport zurückgenommen. Im Deutschlandfunk äußerte sich Sabine Poschmann, sportpolitische Sprecherin der SPD, erleichtert über die Beschlüsse für den Sport. Der Sport sei glimpflich davon gekommen.
"Ich glaube, wir können zufrieden sein mit den Ergebnissen, die wir erzielt haben. Auch trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes sind keine Änderungen im Kernhaushalt vorgenommen worden, und von daher sind die Sportlerinnen und Sportler abgesichert. Es wird investiert in Sportstätten, aber auch in die Olympia-Vorbereitung. Das war dem DOSB auch wichtig. Und ich glaube, dass man das unter den Voraussetzungen, die dieser Haushalt hatte, durchaus als Erfolg werten kann."
Gelder effektiver einsetzen
Sie hoffe, dass man das Geld jetzt anders und effektiver einsetzen könne, sodass Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt stehen und in ihren Leistungen besser gefördert werden können. Es hätte sich gezeigt, dass es nicht einfach funktioniere, mehr Geld in den Sport zu stecken und dann würden die Athletinnen und Athlen bessere Ergebnisse erzielen.
"Wir hören von den Athletinnen und Athleten, dass sie sich andere Stützpunkte vorstellen, wo sie auch eine bessere Förderung erhalten, wo sie mit Spitzenathleten trainieren können und wo wir auch durch die Räumlichkeiten Verbesserungen schaffen müssen. Ich glaube, da ist eine Menge zu tun, aber auch bei den Trainerinnen und Trainern. Und das wollen wir gemeinsam in einer Sportagentur mit dem DOSB auf den Weg bringen."
Mögliche Zentralisierung der Stützpunkte
Dabei sprach Poschmann auch über eine mögliche Zentralisierung der Stützpunkte. "Es gibt die Idee, es dahingehend zu konzentrieren und High-Level-Stützpunkte zu bilden, wo Athletinnen und Athleten auch fachübergreifend trainieren können. Da sagen uns viele Athletinnen und Athleten, aber auch Trainer: Es wäre auch ganz schön, wenn wir mit anderen Sportarten zusammen trainieren und voneinander lernen können."
Weniger Geld als ursprünglich geplant wird es für die Sanierung von kommunalen Sportstätten für den Breitensport geben. Für das Programm, mit dem der Bund die Sanierung von Turnhallen und Schwimmbädern fördert, sind 200 Millionen Euro vorgesehen. Mit diesem Geld sollen Projekte gefördert werden, die 2023 beantragt wurden. Eine eigentlich geplante weitere Förderung in diesem Jahr wird es aber nicht geben.
"Das tut uns natürlich weh, dass wir da sparen", so Poschmann. Da der Bund eigentlich nur für den Spitzensport zuständig ist, sieht sie jetzt die Bundesländer und Kommunen in der Pflicht. "Ich denke weiterhin, wir müssen unsere Sportstätten sanieren. Jetzt müssen die Länder, glaube ich, mehr gucken, was sie zur Verfügung stellen können."