Die Champions League der Frauen startet in ihre 24. Saison, wobei der Wettbewerb bis 2009 noch UEFA Women's Cup hieß. 16 Mannschaften nehmen Teil. Das Ziel ist das Finale im Estadió José Alvalade in Lissabon am Wochenende vom 23. bis 25. Mai. Aus Deutschland treten der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg an, um den dritten Titelgewinn in Folge des FC Barcelona zu verhindern.
In welchem Modus wird gespielt?
Die 16 Mannschaften treten zunächst in vier Vierergruppen gegeneinander ein. Jedes Team hat also drei Heimspiele sowie drei Auswärtsspiele garantiert. Der erste Gruppen-Spieltag findet am 8. und 9. Oktober statt, der letzte Spieltag steigt am 17. und 18. Dezember.
Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale, welches jeweils mit Hin- und Rückspiel Mitte und Ende März gespielt wird (19./20. und 26./27. März). Im April (19./20. und 26./27) steigt das Halbfinale, ehe am 23., 24. oder 25. Mai das Finale in Lissabon stattfindet. Die Paarungen der K.o.-Spiele werden am 7. Februar in Nyon ausgelost.
Die Auslosung für die Gruppenphase ergab folgende Konstellationen:
Gruppe A: Olympique Lyon (Frankreich), VfL Wolfsburg (Deutschland), AS Rom (Italien), Galatasaray (Türkei)
Gruppe B: FC Chelsea (England), Real Madrid (Spanien), Twente Enschede (Niederlande), Celtic Glasgow (Schottland)
Gruppe C: FC Bayern München (Deutschland), FC Arsenal (England), Juventus Turin (Italien), Vålerenga Oslo (Norwegen)
Gruppe D: FC Barcelona (Spanien), Manchester City (England), SKN St. Pölten (Österreich), Hammarby IF (Schweden)
Gruppe B: FC Chelsea (England), Real Madrid (Spanien), Twente Enschede (Niederlande), Celtic Glasgow (Schottland)
Gruppe C: FC Bayern München (Deutschland), FC Arsenal (England), Juventus Turin (Italien), Vålerenga Oslo (Norwegen)
Gruppe D: FC Barcelona (Spanien), Manchester City (England), SKN St. Pölten (Österreich), Hammarby IF (Schweden)
Die Gruppenphase gibt es erst seit der Saison 2021/22. Zuvor wurde in der Women's Champions League direkt im K.o.-Modus ausgespielt.
Wer sind die Favoriten?
In den vergangen neun Jahren (!) ging der Titel in der Champions League der Frauen nur über zwei Mannschaften: Olympique Lyon und den FC Barcelona. Mit acht Titeln ist Lyon Rekordmeister der Champions League. Zwischen 2016 und 2020 gewannen die Französinnen fünf Mal in Folge den Titel.
In den vergangenen Jahren wurde diese Dominanz allerdings durchbrochen. In drei der vergangenen vier Jahre triumphierte der FC Barcelona. In diesem Jahr streben die Katalaninnen den dritten Titel in Folge an.
Die Mannschaft um die Weltfußballerinnen Aitana Bonmatí und Alexia Putellas gilt aktuell als Nonplusultra im internationalen Frauenfußball. In der spanischen Liga F steht Barca nach fünf Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze, mit einer Torverhältnis von 25:3.
Vor allem auf Erfahrung setzt Lyon, das im Finale im vergangenen Jahr dem FC Barcelona unterlag. Mit Kapitänin Wendie Renard, Starspielerin Ada Hegerberg, der US-Amerikanerin Lindsay Horan und auch der deutschen Sara Däbritz hat OL viele Spielerinenn in seinen Reihen, die wissen, wie man Titel gewinnt.
Chancen rechnet sich auch der FC Chelsea aus, zuletzt fünf Mal in Folge Meister der englischen Women's Super League. Der letzte internationale Titel der Londonerinnen ist allerdings schon 15 Jahre her. Zudem ist Erfolgstrainerin Emma Hayes seit diesem Sommer Trainerin der Nationalmannschaft der USA. Für sie steht nun Sonia Bompastor an der Seitenlinie, die mit Lyon aber schon drei Mal die Champions League gewonnen hat – zwei Mal als Spielerin und ein Mal als Trainerin.
Wie stehen die Chancen der deutschen Teams?
Deutsche Vereine haben bereits einige Erfolge in der Women's Champions League vorzuweisen. Neun Mal kam der Sieger aus Deutschland. Der VfL Wolfsburg ist zweimaliger Titelträger, Eintracht Frankfurt (damals noch 1. FFC Frankfurt) gewann vier Mal die Trophäe. In diesem Jahr ist die Eintracht aber nicht dabei, sie scheiterte in der Qualifikation.
Dieses Schicksal ereilte den VfL Wolfsburg in der vergangenen Saison, in diesem Jahr setzt sich der VfL in der Qualifikation aber souverän gegen den AC Florenz durch und steht wieder in der Gruppenphase.
Ernsthafte Favoriten auf den Titel sind aber sowohl der VfL Wolfsburg als auch der FC Bayern München nicht. Vereine wie Barcelona, Lyon oder die englischen Clubs verfügen mittlerweile über deutlich mehr finanzielle Mittel. "Wenn minimal ein Team ins Viertelfinale kommen muss, entspricht das meiner Erwartungshaltung für den deutschen Fußball im Allgemeinen", sagte VfL-Trainer Tommy Stroot.
Und auch der FC Bayern, der in Deutschland mittlerweile den VfL Wolfsburg als Nummer eins abgelöst hat, weiß, dass er im Vergleich zu anderen Teams noch aufholen muss. "Es ist ganz klar, wo der FC Bayern antritt im Profisport, da will er auch ganz vorne sein. Da ist im Frauen-Fußball noch ein Weg zu gehen für uns", meinte Bayern-Präsident Herbert Heiner.
Im vergangenen Jahr scheiterten die Bayern bereits in der Gruppenphase. Mit Juventus und Arsenal haben die Münchnerinnen auch in diesem Jahr starke Gegner, sind aber bei weitem nicht chancenlos. Wolfsburg hat mit Lyon natürlich einen ganz dicken Brocken in der Gruppe A. Umso mehr Bedeutung haben die Spiele gegen Rom und Galatasaray.
Wie funktioniert der neue Modus ab der kommenden Saison?
Das UEFA-Exekutivkomitee hat im vergangenen Jahr ein neues Konzept für den Europapokal der Frauen beschlossen. Demnach wird es ab der Saison 2025/26 keine Gruppenphase mehr geben. Stattdessen wird wie bei den Männern in einem Ligasystem gespielt. Die Anzahl der Teams steigt von 16 auf 18 Mannschaften.
Die Anzahl der Spiele für jedes Team steigt - im Gegensatz zu den Männern - jedoch nicht. Jedes Team hat vor der K.o.-Phase weiterhin sechs Spiele, drei Heim- und drei Auswärtsspiele. Wer gegen wen spielt wird per Losverfahren ermittelt. Dabei werden die Teams auf Grundlage ihres aktuellen Vereinskoeffizienten in drei Setztöpfe eingeteilt.
Die ersten vier Teams der Tabelle qualifizieren sich für das Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen fünf bis zwölf spielen in Playoffs mit jeweils Hin- und Rückspiel die übrigen vier Plätze aus. Die Vereine auf den Plätzen 13 bis 18 scheiden aus. Ab dem Viertelfinale bleibt das bisherige Format bestehen, wobei die Top-vier-Teams das Rückspiel auf jeden Fall im heimischen Stadion bestreiten werden.
Außerdem wird die Women's Champions League dann nicht mehr der einzige europäische Wettbewerb im Frauenfußball sein. Die UEFA will einen zweiten Wettbewerb einführen, der parallel zur Champions League im reinen K.o.-Format gespielt werden soll.