Jüdisches Leben in Deutschland
Publizist Rafael Seligmann„Juden werden entweder als Opfer gesehen oder als Israeli“
Seit 1700 Jahren leben Juden in Deutschland. Trotzdem werden sie nicht als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft behandelt, sagt der Publizist Rafael Seligmann. Es sei wichtig, anzuerkennen, dass Juden ein normaler Teil der deutschen Gesellschaft sind.
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"Nicht nur Tränen gemeinsam vergießen, sondern auch gemeinsam lachen"
Der Diskurs zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen sei oft verkrampft, sagte Andrei Kovacs, Geschäftsführer des Vereins "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Es müsse gelingen, die Erinnerung an die Shoah aufrecht zu erhalten und gleichzeitig in die Zukunft zu schauen.
Pogany-Wnendt (PAKH)"Der Toten wegen musste ich jüdisch sein"
Damit der Holocaust nicht vergessen wird, empfiehlt der Psychotherapeut Peter Pogany-Wnendt sich mit der eigenen familiären Geschichte auseinanderzusetzen. Der Holocaust zeige, wie eine Welt ohne Menschlichkeit und Liebe aussehe – heute müssten deswegen die Kräfte der Menschlichkeit gestärkt werden.
Jay Howard Geller: "Die Scholems"Jüdisches Leben in Deutschland und sein Ende
Die eindringliche Familienbiographie zeichnet den Weg der aus Schlesien stammenden deutsch-jüdischen Familie Scholem nach. Im Mittelpunkt steht sein berühmtestes Mitglied Gershom Scholem, einer der wichtigsten jüdischen Denker im 20. Jahrhundert. Der große Kulturverlust durch die deutsche Barbarei wird greifbar.
Ausstellung "Shared History"Deutsch-jüdische Geschichte im Bundestag
Seit mindestens 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden in Deutschland. Im Festjahr 2021 wird dieser gemeinsamen Geschichte gedacht - auch mit einer Ausstellung im Bundestag. Sie erzählt von dunklen Kapiteln, aber auch von Zeiten des friedlichen Miteinanders.
Jüdisch-christlicher DialogAuf der Suche nach Augenhöhe
Nie wieder! Unter diesem Motto standen jüdisch-christliche Gespräche, die von den christlichen Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert wurden: Nie wieder mörderischer Hass. Doch dieser Dialog ist in die Jahre gekommen.
Jüdisches Leben heute
Jüdisches Leben in Deutschland"Wir Jüdinnen und Juden feiern, dass wir leben"
Juden in Deutschland lebten nach wie vor in Unsicherheit, sagte Rebecca Seidler, Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover. "Wir sitzen nicht auf gepackten Koffern, aber es gibt Momente, wo wir uns immer wieder vergewissern, wo diese Koffer stehen", sagte sie im Dlf.
Jüdische RapperSongs zwischen Thora und Knarre
Wenn es um Juden und Hip-Hop geht, denken viele zuerst an Kollegah, Farid Bang und antisemitische Songtexte. Was aber oft nicht bekannt ist: Ohne Juden wäre Hip-Hop nie zu dem Phänomen geworden, das er heute ist.
Schwarz, russisch und jüdischWie es ist, mit drei Identitäten zu leben
Wie es ist, in Deutschland, für drei Minderheiten zu stehen, davon kann Philip Egbune viel erzählen. Er ist viel rumgekommen, seine ersten Jahre in Nigeria, wuchs dann in Russland auf und lebt nun als Jude in München.
Jüdische Gemeinden in DeutschlandEin Zuhause in der Synagoge
Lokale Gemeinden sind in vielen Religionen der Ort, wo Glaube praktiziert wird. Jüdinnen und Juden in Deutschland ist die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde oft noch aus anderen Gründen wichtig – dazu zählt auch der erstarkende Antisemitismus.
Marina Weisband"Auch mal mit uns reden, wenn es nicht um den Holocaust geht"
Junges jüdisches Leben ist in Deutschland nach Ansicht der Grünen-Politikerin und Netzaktivistin Marina Weisband nicht sichtbar. Sie ist selbst jüdischen Glaubens und beklagt im Dlf, das Judentum werde nur durch orthodox gekleidete Juden oder das Gedenken an die Shoah wahrgenommen.
Vorurteile gegen Juden"Bösartige Mythen und Unterstellungen"
Wer die Beschränkungen wegen Corona mit Vorgängen im Dritten Reich vergleiche, habe von Historie keinerlei Ahnung, sagte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, im Dlf. Es gebe heute einen "deutlich enthemmteren Antisemitismus in Worten". Dafür sei auch die AfD mitverantwortlich.