
Als Spanien-Korrespondent berichtet Marc Dugge nicht nur über die große Politik. Vor allem im Sommer stehen auch touristische Themen auf dem Programm: "In Deutschland interessiert, ob es Haie vor der Küste von Mallorca gibt oder Killerquallen, genauso: Wie man sich gegen Hitze schützt und wo es noch unberührte Ecken in Spanien gibt", sagte er im Gespräch mit dem Dlf.
Die Korrespondenten sind für Separatisten wichtig
Wichtig seien aber vor allem politische Themen, zum Beispiel rund um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens, sagte Dugge in der @mediasres-Sommerreihe zum Arbeitsalltag der Korrespondenten. Seine Arbeit rund um die Seperatistenbewegung werde dabei auch in Spanien wahrgenommen: "Was wir als Auslandskorrespondenten zu dem Thema schreiben, das interessiert, gerade natürlich vor allen Dingen auch in Katalonien. Bei den Separatisten ist man sehr daran interessiert, im Ausland Bewusstsein für das Thema zu wecken, es quasi zu internationalisieren."
Eingeschränkt werde er bei seiner Arbeit nicht: "Die Pressefreiheit ist enorm in Spanien. Man kann im Prinzip schreiben, was man will, wenn es den Tatsachen entspricht und gut recherchiert ist."
"Dramatische Musik, harte Schnitte"
Es gebe aber auch Unterschiede. Im spanischen Journalismus werde, anders als in Deutschland, mehr mit "dicken Pinselstrichen" gearbeitet, so Dugge: "Da geht es dann teilweise schon mal ein bisschen in die Richtung des Sensationalismus, gerade eben auch bei den privaten Kanälen. Es wird eigentlich alles mit Musik unterlegt, dramatische Musik, harte Schnitte."
Gleichzeitig spiele Diskurs eine größere Rolle, zum Beispiel in Fernsehgesprächsrunden mit Journalisten: "Die sitzen dann morgens zwei, drei Stunden im Studio und reden eigentlich über alles Mögliche, manchmal mehr, manchmal weniger qualifiziert." Diese journalistische Form kenne er in Deutschland so nicht, sagte Dugge.