Marie Jacquot dirigiert das Deutsche Symphonie-Orchester
Lady Gaga trifft Ravel

Vivian Fungs „Earworms“ ist ein musikalisches Orchester-Wimmelbild, das Melodiefetzen von Lady Gaga, Maurice Ravel und Charles Ives birgt. Am Abend mit dem Deutschen Symphonie-Orchester stand es neben Dvoráks Violinkonzert und einer Sinfonie von Amy Beach.

Am Mikrofon: Uwe Friedrich |
Eine Frau steht vor einem Regal, in dem wie in einem Setzkasten verschiedene Instrumente ausgestellt sind.
Ein Orchester-Wimmelbild entsteht nur mit vielen unterschiedlichen Instrumenten. (Pexels / Cristian Benavides )
Die amerikanische Komponistin Amy Beach studierte ganz genau die Musik von Antonín Dvořák und ließ sich unter anderem von dessen in den USA entstandenen Werken inspirieren, als sie in den 1890er-Jahren Melodien aus Schottland und Irland für ihre „Gaelic Symphony“ verarbeitete.

Komponistinnen aus unterschiedlichen Zeiten

Die Sinfonie wurde 1896 unter Pseudonym uraufgeführt, weil ihr Ehemann ihr verboten hatte, ihren Namen öffentlich zu nennen. Erst nach seinem Tod konnte sie ihre Karriere als Pianistin fortsetzen und trat wieder erfolgreich als Solistin und Komponistin in Erscheinung.
Darüber musste Vivian Fung nicht nachdenken. Sie erarbeitete jene Melodien, die ihr während schlafloser Nächte am Bett ihres kleinen Kindes als Ohrwürmer nicht aus dem Kopf gingen.

Freundschaft schafft Arbeit

Dass Komponieren mitunter harte Arbeit ist, musste auch Antonín Dvořák erfahren, als Joseph Joachim, der bedeutendste Geiger seiner Zeit, das neue Violinkonzert als unzureichend zurückwies und um Überarbeitung bat.
Der Komponist fügte sich und sorgte ebenfalls für Ohrwürmer bei nachfolgenden Geigergenerationen.
Aufnahme vom 22.6.2025 aus der Philharmonie Berlin
Vivian Fung
„Earworms“

Antonín Dvořák
Konzert für Violine und Orchester a-Moll, op. 53

Amy Beach
Sinfonie e-Moll „Gaelic Symphony“

Midori, Violine
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Marie Jacquot, Leitung