Mittwoch, 24. April 2024

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Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 28. Februar bis 6. März

+++ Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland weiter gestiegen +++ Die Stiftung Patientenschutz lehnt deshalb umfassende Lockerungen ab +++ In Frankreich werden die Corona-Beschränkungen am Arbeitsplatz aufgehoben +++ Mehr im Newsblog.

08.03.2022
    Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor Teströhrchen in den Händen.
    Die Zahl der positiven Coronatests steigt wieder an. (picture alliance/dpa/Uwe Anspach)
    Zu den aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie geht es hier.

    Sonntag, 6. März

    +++ Hochbetagte und Menschen mit Behinderungen sollen künftig für den Fall einer pandemiebedingten Triage besonders geschützt sein.

    Das geht aus einem Gesetzentwurf der Bundesregierung hervor, über den die "Ärztezeitung" berichtet. Zugleich soll sichergestellt werden, dass niemand wegen Geschlecht, sexuellen Identität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung benachteiligt wird. Bei knappen Behandlungsmöglichkeiten würden demnach zwei besonders erfahrene und qualifizierte Fachärzte mit voneinander unabhängigen Einschätzungen die Entscheidung herbeiführen. Bei Uneinigkeit soll eine dritte Fachkraft den Ausschlag geben. Eine Triage legt fest, welche Patienten zuerst behandelt werden, wenn nicht mehr für alle Hilfe möglich ist. - Das Bundesverfassungsgericht hatte im Januar für diesen Fall Vorkehrungen zum Schutz Behinderter gefordert.

    +++ Queen Elizabeth II. will Medienberichten zufolge nach ihrer rund zweijährigen Corona-Isolation auf Schloss Windsor nicht nach London zurückkehren.

    Mit Boris Johnson wird sie wohl künftig telefonieren. Die Monarchin kehre dem Buckingham-Palast, der viele Jahrzehnte lang ihr Hauptwohnsitz gewesen sei, den Rücken, schreibt die "Sunday Times". Stattdessen wolle die 95 Jahre alte Monarchin, die jüngst ihr 70. Thronjubiläum feierte, auf Schloss Windsor bleiben. Es liegt rund 35 Kilometer außerhalb von London.

    +++ Der Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 meldet einen weiteren Coronafall.

    Die Testungen hätten erneut ein positives Ergebnis in der Mannschaft ergeben, teilte der Club mit. Somit seien nun insgesamt 20 Personen aus Team, Trainerstab und sonstigen Mitarbeitern in häuslicher Quarantäne. Der Club hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass sich gleich 19 Personen mit dem Coronavirus infiziert haben, darunter 13 Spieler und auch Trainer Bo Svensson.

    +++ Die Impfkampagne gegen Covid-19 hat nach Angaben des Deutschen Städtetages deutlich an Fahrt verloren.

    Das liege auch an einer bislang nur geringen Nachfrage nach dem neuen Wirkstoff Novavax, sagte Hauptgeschäftsführer Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei aber gut, dass es einen weiteren Impfstoff gebe, der das Potenzial habe, Menschen zu erreichen, die gegenüber den bisherigen Vakzinen skeptisch seien. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Novavax seit Anfang Februar für Erwachsene. Das Vakzin ist proteinbasiert und unterscheidet sich in seiner Wirkweise von anderen in der EU bisher zugelassenen Mitteln, bei denen es sich entweder um sogenannte mRNA- oder Vektorimpfstoffe handelt.

    +++ Bundesjustizminister Buschmann (FDP) hat seine Haltung bekräftigt, dass die Corona-Maßnahmen weitgehend aufgehoben werden sollten.

    Wenn sich die Gefahrenlage entspanne, müssten auch Maßnahmen zurückgefahren werden, sagte er den Funke-Medien. Man könne nicht bloß präventiv auf Dauer millionenfach Grundrechte beschränken. Darauf müsse jede Lösung Rücksicht nehmen, meinte Buschmann. Nach einem von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungsplan sollen zum 20. März alle tiefgreifenderen Beschränkungen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März ab. Über eine neue Grundlage für einen weiter nötigen Basisschutz im Frühling wird derzeit beraten.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach hatte hingegen vor zu viel Sorglosigkeit bei der Corona-Entwicklung gewarnt. Er teile die Sorge vieler Wissenschaftler, wonach mit einer Sommerwelle zu rechnen sei, sagte der SPD-Politiker.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 1.231 gestiegen.

    Laut Robert Koch-Institut wurden binnen 24 Stunden rund 116.900 neue Corona-Infektionen registriert. Experten gehen allerdings von einer hohen Zahl aus, die in den Daten nicht erfasst wird. Zudem wurden 51 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-Cov2-Ansteckung gemeldet.

    +++ Die Veranstalter des Christopher Street Day in Berlin planen in diesem Jahr wieder eine große Parade.

    Sie soll am 23. Juli stattfinden - mit einer Million Menschen. CSD-Vorstandsmitglied Nasser El-Ahmad sagte der Deutschen Presse-Agentur, man rechne mit so vielen Teilnehmenden wie 2019. Die Organisatoren gingen davon aus, dass bis dahin alle Corona-Regeln aufgehoben seien, auch die Maskenpflicht für Veranstaltungen. Wegen der Corona-Pandemie musste der Christopher Street Day 2020 ins Internet verlegt werden. Im vergangenen Jahr gab es eine Demo mit zehntausenden Teilnehmenden.

    Samstag, 5. März

    +++ Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Bentele, fordert eine Pflicht für die Betreiber von Pflegeeinrichtungen, Boosterimpfungen anzubieten.
    Es gebe Hinweise darauf, dass in manchen Einrichtungen diese Quoten extrem niedrig sind, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nur wenn die Booster-Quoten in diesen Einrichtungen hoch sei, ließen sich unnötige tödliche Corona-Ausbrüche dort vermeiden - "vor allem weil Schutz-Maßnahmen jetzt überall gelockert werden", warnte die Verbandschefin.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach erwartet in der Mitte des Jahres ansteigende Corona-Infektionszahlen.

    Wir müssen mit einer Sommerwelle rechnen, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sowohl die Delta- als auch die Omikron-Variante des Virus seien so infektiös, dass es selbst bei gutem Wetter durch viele Kontakte und nachlassendem Impfschutz wieder zu steigenden Infektionszahlen kommen könnte, wenn es gar keine Einschränkungen mehr gäbe, so der SPD-Politiker. Lauterbach hält es daher für notwendig, das Infektionsschutzgesetz darauf auszurichten. Die Bundesländer müssten die Möglichkeit haben, frühzeitig zu reagieren. Dazu gehörten die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. Ab dem 20. März sollen die meisten Corona-Auflagen wegfallen.
    Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach (Archivbild). (dpa/Wolfgang Kumm)

    +++ Das Ende fast aller Corona-Beschränkungen in Österreich hat vor einer Diskothek zu tumultartigen Szenen geführt.

    Mehrere hundert Menschen versammelten sich laut Polizei schon Stunden vor Mitternacht vor dem Tanzlokal in Oberndorf bei Salzburg. Im Gedränge hätten einige Besucher das Bewusstsein verloren, berichtete die Polizei weiter. Zehn Polizisten mussten einschreiten und ließen den Club frühzeitig öffnen, um die Situation zu entschärfen. Unter den Besuchern waren den Angaben zufolge auch viele aus dem benachbarten Bayern. Die Nachtgastronomie war corona-bedingt in Österreich seit zwei Jahren geschlossen. Die Öffnung der Nachtlokale gehört zu den umfassenden Lockerungen, die heute in Österreich in Kraft getreten sind. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen, keine Obergrenze bei Veranstaltungen und keine Sperrstunde mehr.

    +++ Belgien verabschiedet sich von fast allen Corona-Beschränkungen.

    Das Corona-Komitee einigte sich darauf, die pandemische Notlage ab kommender Woche zu beenden. So sind Masken künftig nur noch in Krankenhäusern und in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, wie die Regierung mitteilte. Menschen müssen demnach auch keinen Impfnachweis oder Corona-Test mehr in Restaurants, Bars oder Fitnessstudios vorlegen. Es gebe auch keine Beschränkungen für Veranstaltungen mehr. Am 25. März wil die Regierung erneut beraten.

    +++ Das Robert Koch-Institut hat den dritten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet.

    Der Wert liegt nun bei 1220, wie das RKI mitteilte. Am Vortag hatte er noch 1196 betragen. Er gibt die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 192.210 Corona-Neuinfektionen. 255 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Krankheitserreger.

    Freitag, 4. März

    +++ Angesichts sinkender Corona-Zahlen hebt die Millionenmetropole New York weitere Einschränkungen und Schutzmaßnahmen auf.

    Ab Montag müssen beispielsweise Kinder ab fünf Jahren in öffentlichen Schulen der US-Metropole keine Masken mehr tragen, wie Bürgermeister Adams mitteilte. Außerdem müssten in Restaurants, Fitnessstudios, Kinos und anderen Einrichtungen Impf-Nachweise nicht mehr vorgezeigt werden. Einige Auflagen wie etwa Masken im öffentlichen Nahverkehr blieben aber weiter bestehen, betonte Adams. New York war zu Beginn eines der Epizentren der Pandemie und auch von der Omikron-Welle stark betroffen. Seit einigen Wochen gehen die Infektionszahlen aber stark zurück.

    +++ Trotz weiterhin hoher Infektionszahlen hält das Bundesgesundheitsministerium den Höhepunkt der fünften Corona-Welle in den meisten Bundesländern für überschritten.

    Bundesweit seien neun Prozent weniger Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt worden als in der Vorwoche, sagte ein Ministeriumssprecher. Unter anderem in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein steige die Inzidenz aber weiterhin. Bei Personen ab 65 Jahren steht laut dem jüngsten RKI-Wochenbericht der Scheitelpunkt der Welle noch bevor.

    +++ Wegen der heftigen Corona-Welle in Hongkong setzt die chinesische Sonderverwaltungszone Gerichtsverfahren für einen Monat weitgehend aus.

    Ein Großteil der Anhörungen vor Gericht, die für die Zeit vom 7. März bis zum 11. April angesetzt worden seien, würden vertagt, teilte die Justizbehörde mit. Hongkong wird derzeit von der heftigsten Infektionswelle seit Beginn der Corona-Pandemie heimgesucht. Am Freitag wurden den dritten Tag in Folge mehr als 50.000 Neuinfektionen registriert. Von der Aussetzung der Gerichtsverfahren ausgenommen sind laufende Anhörungen und dringende Fälle. Einige Fälle sollen statt im Gerichtssaal schriftlich erörtert werden.
    Angesichts überlasteter Krankenhäuser und Quarantäneeinrichtungen ist Hongkongs Null-Covid-Strategie praktisch gescheitert. Wegen Hamsterkäufen kündigten Supermärkte und eine Apotheken-Kette an, ihre Waren zu rationieren.

    +++ Hotels und Gaststätten stehen nach Angaben des Branchenverbands Dehoga in der Corona-Pandemie weiterhin unter Druck.

    In den ersten beiden Monaten des Jahres hätten die Umsätze 44,6 Prozent unter dem Niveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 gelegen, hieß es in einer Mitteilung. Gut 48 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer sehen ihre Existenz einer Dehoga-Umfrage zufolge gefährdet - etwas weniger als im Januar (58,6 Prozent). Heute sind weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft getreten. Ungeimpfte dürfen mit einem negativen Test wieder in Restaurants speisen. "Die Lockerungsschritte waren überfällig", sagte Dehoga-Präsident Zöllick. Trotzdem sei die Buchungslage für März und April schlecht. Am stärksten sind demnach Stadt- und Tagungshotels betroffen, weil zahlreiche Veranstaltungen abgesagt wurden.

    +++ Der neue Novavax-Impfstoff wird bislang kaum genutzt.

    Laut Bundesgesundheitsministerium ist der Protein-Impfstoff aus den USA bisher rund 14.600 Mal verabreicht worden. Minister Lauterbach nannte das bei einer Online-Diskussion der Kassenärztlichen Bundesvereinigung "nicht wirklich erfolgreich". Nuvaxovid von Novavax ist kein mRNA-Impfstoff wie der von Biontech/Pfizer und Moderna, sondern ein Protein-Impfstoff. Er beruht also auf einer seit langem etablierten Technologie und galt deshalb als Möglichkeit, auch Impfskeptiker von einer Immunisierung zu überzeugen. Lauterbach beklagte, dass in den sozialen Netzwerken Stimmung gegen den Novavax-Impfstoff gemacht werde. Der SPD-Politiker und Mediziner sprach sich erneut für eine allgemeine Impfpflicht aus.
    Diese Vorschläge zur Einführung einer allgemeinen Impflicht liegen bisher auf dem Tisch. Der Bundestag wird sich voraussichtlich am 17. März erstmals damit befassen.

    +++ Der Virologe Hendrik Streeck plädiert für das Weglassen der Corona-Schutzmaske im Sommer.  

    "Wir müssen in einen Sommerreifen- und Winterreifen-Modus übergehen. Im Herbst und Winter Maske, im Sommer nicht. Und eine Corona-Impfung analog zur Grippeimpfung", sagte Streeck im "Wochentester"-Podcast von "RedaktionsNetzwerk Deutschland" und "Kölner Stadt-Anzeiger".
    Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn, steht in einem Labor seines Institutes.
    Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn. (Rolf Vennenbernd/dpa)

    +++ Nach einem massiven Corona-Ausbruch in Mannschaft und Trainerteam des FSV Mainz 05 wird das für Sonntag geplante Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Dortmund auf den 16. März verlegt.

    Die Deutsche Fußball Liga folgte mit dieser Entscheidung einem Antrag des FSV Mainz. Gestern hatte der Verein 19 positive Corona-Tests bei Spielern, Trainern und Betreuern gemeldet. Die Spielfähigkeit sei nicht mehr gegeben.

    +++ Eine Frau aus Essen muss wegen erfundener Corona-Testzentren und fingierter Impfungen ins Gefängnis.

    Das Essener Amtsgericht verurteilte die 49-Jährige wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Die Busfahrerin hatte laut einer Gerichtssprecherin während der Verhandlung zugegeben, sich mit angeblichen Tests sowie fingierten Impfungen bundesweit mehr als eine Million Euro erschlichen zu haben. Die mehrfach vorbestrafte Frau gab an, Schulden zurückgezahlt und ein Auto gekauft zu haben.

    +++ Auch nach dem Wegfall der 2G- und 3G-Beschränkungen im Einzelhandel meiden laut einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland weiter viele Menschen die Einkaufsstraßen.

    HDE-Hauptgeschäftsführer Genth sagte, viele Einzelhändler in den Innenstädten verzeichneten nach wie vor ein erhebliches Umsatzminus, die Menschen kämen noch nicht in ausreichender Anzahl zurück. Laut HDE erreichen die Kundenfrequenzen in den Stadtzentren durchschnittlich nur 70 Prozent des Vorkrisenniveaus.
    Zur Eindämmung des Coronavirus wurden Geschäftsschließungen, Einschränkungen und Kontaktsperren angeordnet, das Foto zeigt die leere Bremer Einkaufstraße Obernstraße, die Fußgängerzone in Bremen, 2020.
    Die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen, beklagt der Handel. (picture allaince/foto2press)

    +++ In den USA hebt die NFL alle Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auf.

    Wie die National Football League mitteilte, müssen die Teams ab sofort keine Tests mehr durchführen oder sicherstellen, dass Masken getragen werden. Für die Football-Mannschaften gilt aber weiter die Vorschrift, sich an die regionalen Auflagen zu halten.

    +++ Das Robert-Koch-Institut meldet den zweiten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz.

    Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche mit 1196 an. Am Vortag hatte der Wert bei 1174 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 217.593 Corona-Neuinfektionen. Experten gehen allerdings von einer hohen Zahl aus, die in den Daten nicht erfasst wird.
    Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.

    +++ In den Bundesländern sind weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft getreten.

    In Gastronomie und Hotellerie gilt ab sofort die 3G-Regel, so dass auch Ungeimpfte mit negativem Corona-Test wieder Zugang erhalten. Auch Clubs und Diskotheken dürfen wieder öffnen, dort gilt die 2G-Plus-Regel. Bei Großveranstaltungen können zudem mehr geimpfte oder genesene Zuschauer zugelassen werden. In Innenräumen liegt die Höchstzahl bei 6.000 Menschen bei einer maximalen Auslastung von 60 Prozent. Im Freien dürfen 75 Prozent der Höchstkapazität ausgeschöpft werden, maximal 25.000 Menschen sind erlaubt.

    Donnerstag, 3. März

    +++ Das Wachstum der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland hat sich erneut fortgesetzt.

    Nach den aktuellsten verfügbaren Daten lag ihr Anteil in einer Stichprobe vorletzte Woche bei rund 38 Prozent, nach rund 25 Prozent in der Woche zuvor. Das schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Corona-Wochenbericht. Seit Anfang des Jahres steigt der BA.2-Anteil kontinuierlich, während Funde der bisher am meisten verbreiteten Omikron-Untervariante BA.1 rückläufig sind. Die Entwicklung ist auch international zu beobachten.

    +++ Menschen in Frankreich kommen demnächst wieder ohne Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder negativen Test in Restaurants, Fernzüge, Kinos und Museen.

    Ab dem 14. März werde die derzeitige Pflicht zum Vorzeigen des "Pass Vaccinal" (Impfpass) ausgesetzt, sagte Premierminister Castex im Sender TF1. Der Pass liefert den Nachweis über Impfschutz oder Genesenenstatus. Nur für den Zutritt zu Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Altersheimen soll eine Art 3G-Regelung bestehen bleiben: also die Pflicht, geimpft, genesen oder negativ getestet zu sein ("Pass sanitaire"). Angesichts sinkender Corona-Zahlen soll - ebenfalls am 14. März - auch die Maskenpflicht in Innenräumen in Frankreich fallen. Einzige Ausnahme soll der öffentliche Verkehr sein.
    Menschen tragen Schutzmasken und gehen am Trocadero in der Nähe des Eiffelturms in Paris spazieren.
    In Frankreich wurden zuletzt mehr als 270.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. (Gao Jing/XinHua/dpa)

    +++ Die Planung von Veranstaltungen im Kulturbereich soll in Coronazeiten weiter abgesichert werden.

    Bund und Länder wollen den dafür geschaffenen Sonderfonds des Bundes verlängern, wie in Berlin mitgeteilt wurde. Bis Ende des Jahres greift die sogenannte Wirtschaftlichkeitshilfe. Damit wird Veranstaltungen mit bis zu 2000 Teilnehmern ein Zuschuss gewährt, wenn sie coronabedingt mit weniger Menschen stattfinden müssen. Diese Regelung galt bisher bis Ende März. Außerdem wird der Zeitraum um einen Monat verlängert, in dem freiwillige Absagen im Rahmen der Ausfallabsicherungen anerkannt werden.

    +++ Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Moll, hat vor erneuten pauschalen Besuchsverboten in Pflegeheimen in der Corona-Krise gewarnt.

    Die SPD-Politikerin appellierte an alle Beteiligten, bei einem Infektionsgeschehen mit den Gesundheitsbehörden vor Ort zu prüfen, welche Maßnahmen nötig seien und wie "ein möglichst hohes Maß an Teilhabe und Besuchen" für die Bewohner aufrechterhalten werden könne. Eine Lehre aus der Pandemie sei gewesen, dass Isolation fürchterliche Folgen gehabt habe. Moll verwies auf Meldungen von Angehörigen und Berichte, dass wegen Corona-Infektionen teils wochenlange pauschale Besuchsverbote für die gesamte Einrichtung ausgesprochen würden. Besuchseinschränkungen benötigten in der aktuellen Lage eine besondere Rechtfertigung und eine nachvollziehbare Begründung.

    +++ Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Laumann (CDU) hat mehr Eigenständigkeit in Europa bei der Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten gefordert.

    "Es ist nicht gut, dass wir bei bestimmten Produkte wie den Masken abhängig waren von Regionen auf der Erde, auf die wir Null Einfluss hatten", sagte Laumann in Krefeld. Dies sei eine Lehre aus gut zwei Jahren Pandemie. Deutschland müsse die Produktion von Medizinprodukten, Arzneimitteln und Grundsubstanzen für Medikamente in Teilen nach Europa zurückverlagern, auch wenn dies ein langwieriger Prozess sei, sagte Laumann.

    +++ Die Folgen der Corona-Pandemie in Afrika haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO vor allem auf die Frauen des Kontinents verheerende Auswirkungen.

    "Es war eine enorme Belastung für Frauen - nicht nur physisch, sondern auch psychisch", sagte die Afrika-Regionaldirektorin der WHO, Moeti. Viele Frauen im informellen Sektor hätten Einkommen verloren und sich zudem um die Kinder kümmern müssen, die wegen geschlossener Schulen zu Hause bleiben mussten. Zudem sei die häusliche Gewalt gestiegen. Obwohl die Fallzahlen in den meisten Ländern des Kontinents nun sinken, dürften die Folgen noch Jahre zu spüren sein.
    Eine Krankenschwester hält eine Spritze mit Impfstoff gegen das Coronavirus in der Hand.
    Mobile Corona-Impfstation in Zimbabwe (picture alliance / Tafadzwa Ufumeli)

    +++ Von den Corona-Lockdowns hart getroffene Branchen wie die Gastronomie haben wenig Aussicht auf volle staatliche Entschädigung für ihre Einbußen.

    Das zeichnete sich in der Verhandlung der ersten Klage ab, die den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe erreicht hat. Die im Infektionsschutzgesetz enthaltenen Entschädigungsregelungen seien wohl nicht für flächendeckende Betriebsschließungen gedacht, sagte der Vorsitzende Richter Herrmann nach Vorberatungen. Generell gehe es hier möglicherweise nicht um eine Frage der Staatshaftung, sondern des Sozialstaats. Das Urteil soll voraussichtlich in zwei Wochen verkündet werden.

    +++ In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind zwei von Deutschland finanzierte Krankenhäuser eröffnet worden.

    Wie das Bundesentwicklungsministerium in Berlin weiter mitteilte, sollen weitere drei Krankenhäuser an den Standorten Basra, Sulaimaniya und Mosul noch im Laufe des Monats eröffnet werden. Die Gesundheitseinrichtungen seien Teil eines Projekts, das die Versorgung von Corona-Patienten in den vier größten Städten des Landes verbessern soll.

    +++ Das Robert Koch-Institut hat nach einem mehrtägigen Rückgang nun wieder einen leichten Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen gemeldet.

    Demnach lag der Wert bei 1174. Insgesamt waren es mehr als 210.000 Fälle. Experten gehen von einer hohen Zahl aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst wird. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern. Oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird. Diese fließt damit nicht in die offiziellen Statistiken ein. Die Anzahl der Todesfälle binnen 24 Stunden wurde mit 267 angegeben.
    Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.

    +++ Seit Mitternacht stehen keine Länder mehr auf der deutschen Liste mit Corona-Hochrisikogebieten.

    In der Begründung des Robert Koch-Instituts heißt es, die Fähigkeit der Omikron-Variante, eine bedrohliche Erkrankung hervorzurufen, sei im Vergleich zu den vorherigen Varianten weniger schwerwiegend. Damit gelten fortan für sämtliche Urlaubsrückkehrer nach Deutschland wieder vereinfachte Regeln. Wer jedoch nicht geimpft oder genesen ist, muss weiterhin einen negativen Test vorweisen können. Bis gestern hatten noch rund 60 Staaten auf der RKI-Liste gestanden.

    +++ Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe verhandelt heute über die Frage, ob Gaststätten wegen coronabedingter Lockdowns Schadenersatzansprüche gegen die Landesregierung haben.

    Es geht im konkreten Fall um ein Restaurant in Brandenburg, das wegen der Schutzmaßnahmen vom März 2020 vorübergehend schließen musste. Der Inhaber bekam Corona-Soforthilfe von der brandenburgischen Investitionsbank. Die glich aber offenbar nicht alle Einbußen aus.
    Ein Hinweisschild mit Bundesadler und dem Schriftzug Bundesgerichtshof (BGH) ist am Eingang des BGH zu sehen.
    Bundesgerichtshof (picture alliance/dpa / Christoph Schmidt)

    +++ Als letzter Bundesstaat hat Westaustralien nach zwei Jahren Corona-bedingter Schließung seine Grenzen wieder für einheimische und internationale Besucher geöffnet.

    Vollständig Geimpfte dürfen erstmals seit fast 700 Tagen wieder quarantänefrei in die Region mit der Metropole Perth einreisen.

    Mittwoch, 2. März

    +++ Die Corona-Pandemie hat bisher nicht für eine Flut von Arbeitsgerichtsverfahren in Deutschland gesorgt.

    Insgesamt waren beim Bundesarbeitsgericht im vergangenen Jahr 1521 Fälle eingegangen - etwa ein Viertel mehr als 2020. BAG-Präsidentin Gallner sagte in Erfurt, man habe mit mehr Fällen gerechnet. Das könnte sich in diesem Jahr allerdings ändern. Verhandelt werden solle unter anderem zur Testpflicht für Arbeitnehmer. Die höchsten deutschen Arbeitsrichter beschäftigen sich auch mit der Frage, ob Reinigungskräften wegen der Pflicht zum Tragen einer Maske ein Erschwerniszuschlag zusteht.

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation beobachtet einen Abwärtstrend bei den Coronavirus-Neuinfektionen.

    Die Zahl weltweit ist in der vergangenen Woche nach Angaben der WHO um 16 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Todesfälle sanke demnach in diesem Zeitraum um zehn Prozent. Damit setze sich ein Trend fort, hieß es. Einzig in der westlichen Pazifikregion hätten die Infektionen zugenommen. Zahlreiche Länder in Europa - darunter Großbritannien, Schweden und Dänemark - haben angesichts der Pandemieentwicklung verhängte Beschränkungen mittlerweile fast vollständig zurückgefahren.

    +++ Das neue Covid-19-Medikament Paxlovid ist laut Fachleuten nur für die Behandlung von relativ wenigen Infizierten eine Option.

    Die Nachfrage und die Verschreibung seien aktuell in der hausärztlichen Versorgung eine Randerscheinung, teilte die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) auf Anfrage mit. Begründet wurde dies mit der kleinen Bevölkerungsgruppe, für die das Medikament in Betracht komme, und mit der "glücklicherweise begrenzten Krankheitslast" von Omikron. Der Konzern Pfizer hatte vor rund einer Woche die Auslieferung von Paxlovid an den Pharmagroßhandel in Deutschland begonnen. Das Mittel ist laut Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände nun verfügbar, Apotheken könnten es bei Vorlage eines Rezepts bestellen. Mit dem Mittel soll schweren Verläufen entgegengewirkt werden.

    +++ Die US-Regierung startet eine neue Initiative zur Behandlung von Covid-19 mit Corona-Medikamenten.

    "Menschen können sich in einer Apotheke testen lassen und erhalten bei positivem Befund die antiviralen Pillen vor Ort. Und das ohne Kosten", sagte US-Präsident Biden bei seiner Ansprache zur Lage der Nation. Aus dem Weißen Haus hieß es, das Programm solle noch in diesem Monat in Apotheken und ausgewählten Geschäften starten. Das antivirale Covid-19-Medikament Paxlovid des Pharmaunternehmens Pfizer erhielt in den USA am 23. Dezember eine Notfallzulassung der nationalen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA.
    US-Präsident Joe Biden bei einer Pressekonferenz im East Room des Weißen Hauses am 22.02.2022
    Maßvolle erste Tranche an Sanktionen - letztes Angebot von US-Präsident Biden an Putin (picture alliance/ newscom)

    +++ Das Tempo beim Impfen gegen das Coronavirus lässt in Deutschland weiter nach.

    Gestern wurden 104.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor geht. Am Dienstag vor einer Woche waren es noch rund 150.000 Dosen. Mittlerweile haben 75,5 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,8 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 57,1 Prozent (47,5 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,3 Prozent (63,5 Millionen).

    +++ Der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen ist nach Angaben der Krankenkasse DAK im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen.

    Im zweiten Jahr der Coronapandemie seien 276 Fehltage je 100 eigene Versicherte mit dieser Begründung verzeichnet worden, berichtete die DAK am Mittwoch in Hamburg in ihrem neuen sogenannten Psychoreport. In einem längerfristigen Vergleich zur Situation von vor zehn Jahren bedeute dies eine Steigerung um 41 Prozent. "Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden", erklärte DAK-Vorstandschef Storm. "Die Betroffenen finden aktuell auch schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück." Das habe dabei viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun.

    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist weiter zurückgegangen.

    Das Robert Koch-Institut gibt sie mit 1.172 an. Es wurden mehr als 186.400 Neuinfektionen registriert. Weitere 301 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19. Die Hospitalisierungsrate lag zuletzt bei 6,08.
    Mehr Details und aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.

    +++ Hausarztpraxen melden nur wenige Impfungen mit dem neuen Impfstoff Novavax.

    Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Weigeldt, sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", es gebe nur vereinzelte Nachfragen nach dem neuen Protein-Vakzin. Nach aktuellem Stand sei es fraglich, ob Novavax zu einer signifikanten Steigerungen der Impfquoten führe.

    +++ Der Präsident des Branchenverbands Dehoga in NRW hat finanzielle Unterstützung für die Gastronomen und Hoteliers auf längere Sicht gefordert.

    Nötig sei eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen über das Ende der Pandemie hinaus, sagte Patrick Rothkopf der «Rheinischen Post» . «Gleiches gilt für den vereinfachten Zugang zum Kurzarbeitergeld und die Übernahme der Sozialbeiträge.» Zudem solle die Politik den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Speisen über den 31. Dezember hinaus verlängern und auch auf Getränke ausweiten.

    +++ Deutschland streicht alle Corona-Hochrisikogebiete von der Warnliste.

    Die Regelung trete morgen in Kraft, teilt das Robert Koch-Institut auf seiner Internetseite mit. Es zeige sich, dass die Fähigkeit der Omikron-Variante, eine bedrohliche Erkrankung hervorzurufen, weniger schwerwiegend sei im Vergleich zu den vorherigen Varianten, begründete das RKI die Entscheidung.

    +++ Bei der Räumung eines Camps von Impfpflichtgegnern in Neuseeland ist es zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen.

    Hunderte Polizisten in Kampfausrüstung waren im Einsatz, um das Camp vor dem Parlament in Wellington aufzuösen. Die Polizisten setzten Wasser aus Feuerwehrschläuchen und Pfefferspray ein, während die Demonstranten mit Gegenständen warfen und aus die Beamten mit Feuerlöschern besprühten. Mindestens drei Polizisten wurden verletzt. Etwa 60 Demonstranten wurden festgenommen. In Neuseeland gibt es eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen.

    +++ Der australische Premierminister Scott Morrison ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Er habe grippeähnliche Symptome und Fieber, rechne aber damit, innerhalb von einer Woche wieder gesund zu sein, teilte der Regierungschef mit. In den nächsten zwei Wochen werde er sich vorsorglich in seinem Haus isolieren.

    Dienstag, 1. März

    +++ Auf Mallorca sind die meisten der noch geltenden Corona-Einschränkungen aufgehoben worden.

    Nur die weiterhin in ganz Spanien geltende Maskenpflicht in Innenräumen sowie das Rauchverbot in den Außenbereichen von Gaststätten bleiben am beliebtesten ausländischen Urlaubsziel der Deutschen bestehen.

    +++ Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in Deutschland geht der Virologe Christian Drosten davon aus, dass man sich auch im Sommer mit der Omikron-Variante des Virus wird anstecken können.

    Zum einen sei der jetzige Impf-Fortschritt nicht ausreichend, sagte er im NDR-Podcast. Zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch Omikron weiter hoch. Drosten gab zu bedenken, dass etwa in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei.

    +++ Die deutsche Regierung stellt 1,3 Milliarden für Corona-Impfungen weltweit bereit.

    Das kündigte Bundesfinanzminister Lindner (FDP) nach Beratungen der G7-Staaten an. Das Geld soll demnach an die internationale Initiative Act Accelerator (Act-A) gehen, die über Covax Impfstoffe vor allem an ärmere Länder verteilt. Im vergangenen Jahr hatte die Bundesrepublik den Angaben nach insgesamt 2,2 Milliarden Euro bereitgestellt.

    +++ Bei den Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer nach Deutschland kommen ab diesem Donnerstag Erleichterungen besonders für Familien mit Kindern.

    Das Bundeskabinett billigte entsprechende Änderungen der Einreiseverordnung, wie das Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Kinder unter zwölf Jahren sollen sich bei Rückkehr aus Hochrisikogebieten direkt aus einer Quarantäne frei testen können, für Kinder unter sechs soll sie für diese Gebiete entfallen. Bisher mussten ungeimpfte Kinder pauschal 5 Tage in Quarantäne.
    Kinder mit einem rosa Schwimmtier baden im Meer vor den Hochhäusern des Touristenorts Benidorm
    Das Meer vor den Hochhäusern des Touristenorts Benidorm in Spanien (AFP/José Jordan)

    +++ Das Müttergenesungswerk rechnet in diesem Jahr mit deutlich mehr Eltern als 2021, die eine Kur brauchen.

    "Die Mütter und Väter, die in die Versorgung der Kinder eingebunden sind, sind fix und fertig", hieß es zur Begründung. Die Nachfrage sei deshalb deutlich höher als sonst.

    +++ Israel lässt erstmals seit Pandemiebeginn ungeimpfte Touristen ohne Sondergenehmigung einreisen.

    Ausländer müssen seit Dienstag lediglich zwei PCR-Tests absolvieren - einen vor Abreise und einen nach Einreise. Bisher war die Einreise für Touristen grundsätzlich nur mit vollständiger Impfung möglich. Ab sofort müssen zudem ungeimpfte Israelis nach Einreise keine Quarantäne mehr von mindestens fünf Tagen einhalten. Seit Ende Januar sinken in Israel die Infektionszahlen in der Omikron-Welle.

    +++ Südafrika hat zum ersten Mal seit Mai 2020 keinen einzigen Corona-Todesfall binnen 48 Stunden verzeichnet.

    Die Mitteilung des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten löste am Dienstag vorsichtigen Optimismus bei Gesundheitsexperten aus. "Wir wissen zwar, dass die Zahl der gemeldeten Todesfälle etwa um den Faktor drei unterschätzt wird", sagte Shabir Madhi, Professor für Vakzinologie an der Witwatersrand-Universität. "Aber selbst dann ist die Rate im Moment sehr niedrig."
    Ein Pflaster mit aufgemaltem Gesicht auf den Arm
    Ein Pflaster mit aufgemaltem Gesicht auf den Arm
    Noch immer sind in Deutschland Millionen Menschen nicht oder nicht ausreichend geimpft. Die Gründe sind vielfältig, nicht alle Impfskeptiker sind radikale Coronaleugner oder Querdenker. Welche Maßnahmen könnten helfen, Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen? Wie erreicht man sie am besten?

    +++ Die Covid-19-Epidemie hat die Situation für Wohnungslose und diejenigen, die ihnen Hilfen anbieten, noch komplizierter gemacht.

    "Mit der Corona-Krise hat sich die prekäre Lebenslage wohnungsloser Menschen nochmals dramatisch verschlechtert", beklagte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosigkeit (BAG W), Hahmann, in Berlin. Der zweite Pandemie-Winter habe die Betroffenen ebenso wie die Mitarbeitenden des Hilfesystems erneut vor enorme Herausforderungen gestellt. Beratungsstellen versuchen demnach, ihre Hilfen auch auf telefonischem Wege oder online anzubieten

    +++ Immer weniger PCR-Tests auf das Coronavirus in Deutschland führen nach Verbandsangaben zu einer entspannteren Lage in vielen Laboren.

    Die Auslastung habe vergangene Woche im bundesweiten Durchschnitt bei 67 Prozent gelegen - "eine signifikante Entlastung", teilte der Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) mit.
    Die Angaben stammen von rund 180 Laboren und repräsentieren nach eigenen Angaben den Großteil des aktuellen Corona-Testgeschehens in Deutschland. Die Kapazitäten waren im Januar und Anfang Februar teils mit Werten von über 90 Prozent annähernd ausgeschöpft.
    Die sinkenden Testzahlen werten die Labore jedoch nicht als sicheren Hinweis auf ein nachlassendes Infektionsgeschehen.
    Die aktuelle Entwicklung in Deutschland fassen wir jeden Tag zusammen. Sie finden den Artikel dazu hier.

    +++ Auch in Finnland sind die letzten Corona-Beschränkungen weggefallen.

    In Restaurants gibt es seit heute keine Begrenzungen mehr, was Ausschank, Öffnungszeiten, Kundenzahl und Sitzplätze angeht. Allerdings empfehlen die Behörden den Finnen noch, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln Maske zu tragen. Pflicht ist das aber nicht. Damit gelten in allen nordischen Ländern im Inland nur noch Empfehlungen zum Umgang mit der Corona-Pandemie. Dänemark hatte schon Anfang Februar praktisch alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Kurz darauf verkündeten auch Schweden und Norwegen das Ende aller Beschränkungen. Island folgte vor rund einer Woche. 

    +++ Hongkong erwägt wegen explodierender Corona-Zahlen einen neuntägigen Lockdown.

    Es werde erwartet, dass die Regierung einen groß angelegten Lockdown verhängen wird, zitierte die Zeitung "South China Morning Post" eine mit dem Vorgang vertraute Quelle. Die Einschränkungen werden demnach für neun Tage ab Mitte März erwartet, wenn in der 7,5-Millionen-Einwohner-Metropole ein Massentest der gesamten Bevölkerung beginnen soll. 

    +++ Kneipen und Clubs hoffen mit den Corona-Lockerungen in der Gastronomie an diesem Freitag auf bessere Zeiten.

    "In Kneipen, Bars und Clubs waren die Umsatzeinbrüche noch heftiger als in der Gastronomie insgesamt", sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Getränke-Gastronomie verspricht sich jetzt viel von den Lockerungen auf 3G." Auch bei Clubs sei die Freude groß, dass sie endlich weiter machen dürften. "Sie waren ja im vergangenen Jahr teilweise nur kurz offen."
    Ab diesem Freitag soll der Zugang zu Gastronomie und Hotellerie nicht nur für Geimpfte und Genesene, sondern auch mit einem negativen Test (3G) möglich sein. Diskotheken und Clubs sollen für Genesene und Geimpfte mit Test oder dritter Impfung (2G plus) öffnen dürfen - für sie ist es die erste Öffnung überhaupt seit Monaten.
    Zahlreiche Feiernde tanzen ohne Mundschutz auf einer Halloween-Grusel-Party in der Kulturbrauerei. In den Clubs der Hauptstadt wurde in Grusel-Kostümen gefeiert. In der Kulturbrauerei galten die 2G-Regeln.
    Diskotheken und Clubs dürfen ab Freitag wieder öffnen. (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)

    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist weiter zurückgegangen.

    Das Robert Koch-Institut gibt sie mit 1.213 an. Es wurden mehr als 122.100 Neuinfektionen registriert. 235 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19. Die Hospitalisierungsrate lag zuletzt bei 6,08.

    +++ In den USA müssen Besucher und Mitarbeiter von Behörden bald offenbar in weiten Teilen des Landes keine Maske mehr tragen.

    Laut einem neuen Leitfaden der Arbeitsgruppe für Sicherheit am Arbeitsplatz gilt das in Bezirken mit geringen oder mittleren Covid-19-Infektionen unabhängig vom Impfstatus, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Dokument aus dem Weißen Haus berichtet. Das Präsidialamt weist die Behörden an, die Masken- und Testvorschriften für Bundesbedienstete bis zum 4. März zu überarbeiten.

    Montag, 28. Februar

    +++ Bundesweit sind am Abend erneut in zahlreichen Städten mehrere Tausend Menschen gegen Corona-Maßnahmen und gegen eine Impfpflicht auf die Straße gegangen.

    Die Versammlungen waren aber meist kleiner als noch vor wenigen Wochen, wie die Polizei berichtete. Die Proteste verliefen demnach weitgehend friedlich. In Mecklenburg-Vorpommern wurden landesweit mehr als 6.000 Menschen bei mehr als 20 Protestzügen und -versammlungen gezählt, wie Polizeisprecher erklärten. In Schwerin und Stralsund trafen sich Hunderte Demonstranten zu Gegenaktionen, bei denen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zugleich "Gegen Krieg und Aufrüstung und für Frieden" demonstriert wurde. In Schwerin bildeten rund 500 Menschen eine Menschenkette um das Rathaus. In Sachsen nahmen in den Landkreisen Görlitz und Bautzen besonders viele Menschen an Versammlungen gegen Corona-Maßnahmen teil. Die Polizei zählte rund 10.400 Teilnehmer, der größte einzelne Aufzug fand in Bautzen mit 2.800 Menschen statt. Auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Schleswig-Holstein und anderenorts gab zahlreiche Versammlungen zur Corona-Politik.

    +++ Sachsen-Anhalt plant trotz hoher Fallzahlen Lockerungen.

    Die Landesregierung will morgen über Lockerungen der Corona-Maßnahmen beraten, bestätigte ein Sprecher auf Anfrage. Erleichterungen soll es unter anderem für die Gastronomie geben. Sachsen-Anhalt hat bundesweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. Laut Robert Koch-Institut stieg der Wert auf gut 1841 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

    +++ Die Wirksamkeit des Impfstoffes von Biontech/Pfizer gegen die Omikron-Variante lässt bei Kindern offenbar schnell nach.

    Das zeigt eine Studie aus den USA. Forschende aus New York untersuchten Kinder in unterschiedlichen Altersgruppen, die jeweils zwei Dosen des Impfstoffes bekommen hatten. Bei den 5- bis 11-Jährigen ließ der Infektionsschutz demnach schnell nach. Er sank im Laufe von sechs Wochen von 68 auf zwölf Prozent. Bei 12- bis 17-Jährigen war der Schutz deutlich länger vorhanden. Hier sank der Impfschutz im selben Zeitraum auf 51 Prozent.

    +++ Die Corona-Lage in Hongkong verschlechtert sich.

    Wie das staatliche Fernsehen CCTV meldet, wurde mit mehr als 34.000 Neuinfektionen ein weiterer Höchststand verzeichnet. Die Krankenhäuser sind überlastet. Nach Behördenangaben können die Kühlräume in den Kliniken keine weiteren Toten mehr aufnehmen. Ärzten zufolge ist der Abtransport der Leichen nicht mehr zu schaffen. Die Corona-Zahlen in Hongkong verdoppeln sich alle paar Tage. In der chinesischen Sonderverwaltungszone sind vor allem viele ältere Menschen nicht geimpft.
    Die Regierung erwägt nun nach Angaben aus der Gesundheitsverwaltung doch einen Lockdown.
    Eine Luftaufnahme zeigt die Baustelle eines neuen behelfsmäßigen Corona-Krankenhauses und Isoliereinrichtungen in Hongkong.
    Eine Luftaufnahme zeigt die Baustelle eines neuen behelfsmäßigen Corona-Krankenhauses und Isoliereinrichtungen in Hongkong. Auch der Abtransport der Leichen wird schwierig. (dpa/Kin Cheung)

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gesunken.

    Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit gut 1238 an. Am Vortag hatte der Wert bei etwas mehr als 1240 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 62.349 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 73.867 Ansteckungen.
    Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Todesfälle. Die aktuelle Hospitalisierung-Inzidenz liegt bei 6,28 (zuvor 6,27). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 11.010.700 an.

    +++ Weitere Bundesländer ermöglichen Impfung mit Novavax

    In Rheinland-Pfalz, Thüringen und Berlin werden ab heute auch Impfungen mit Novavx angeboten. In Hamburg, Schleswig-Holstein, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen hatte es bereits am Wochenende Impfmöglichkeiten mit dem Vakzin gegeben. Die übrigen Bundesländer wollen in den nächsten Tagen auch Novavax-Impfungen anbieten.
    Ein Mitarbeiter eines Logistik-Unternehmens hebt mehrer Kartons mit Novavax-Impfstoff auf einer Palette zum Abtransport hoch.
    Novavax-Impfstoff in großen Mengen nun in der Auslieferung. (picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY)

    +++ Im Vorfeld der Paralympischen Winterspiele in Peking sind bei der Ankunft der Teilnehmer erneut drei Corona-Fälle festgestellt worden.

    Am Flughafen sind demnach zwei Infizierte unter den Sportlern und Teammitgliedern sowie eine weitere Ansteckung unter den anderen Paralympics-Teilnehmern entdeckt worden. Innerhalb der hermetisch abgeschlossenen olympischen Blase habe es keine Fälle gegeben. Die Paralympischen Spiele werden am Freitag in der chinesischen Hauptstadt eröffnet. Wie bei den vorangegangenen Olympischen Winterspielen gelten extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen.

    +++ Auf Bali können mindestens zweifach geimpfte Reisende ab Mitte März wieder Urlaub machen, ohne in Quarantäne zu müssen.

    Hintergrund sind sinkende Infektionszahlen. Besucher müssen dann nur noch einen PCR-Test nach der Ankunft machen und könnten sich bei negativem Ergebnis frei auf der Insel bewegen. Am dritten Tag fällt ein weiterer PCR-Test an. Eine Booster-Impfung ist nicht nötig.

    +++ Südkorea lockert die Nachweispflicht von Impf- oder Testergebnissen beim Betreten von Geschäften.

    Die neuen Regeln sollen schon ab Dienstag gelten, gab das Gesundheitsministerium bekannt. Die dadurch in den Testzentren frei werdenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauche man, um Infektionsfälle nachzuverfolgen. In Südkorea grassiert gerade eine starke Omikron-Welle.
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