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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 13. bis zum 15. Juli 2021 +++

Corona-Pandemie: Lesen Sie hier die Entwicklungen vom 13. bis zum 15. Juli 2021.

    Illustration von Varianten des Coronavirus
    Varianten des Coronavirus (IMAGO | Christian Ohde)
    Donnerstag, 15. Juli
    +++ Vor dem Hintergrund einer offenbar nachlassenden Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen in Deutschland rufen Kinder- und Jugendmediziner die Erwachsenen zur Impfung auf. "Ich richte einen dringenden Appell an alle Erwachsenen, ihr Impfangebot anzunehmen und sich impfen zu lassen, um unsere Kinder zu schützen", teilte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, in Köln mit. Während die Impfung mittlerweile nahezu jedem Erwachsenen offenstehe, seien Millionen von Kindern in Deutschland auf deren Verantwortungsbewusstsein angewiesen. Eine Corona-Schutzimpfung ist zwar auch für Kinder ab zwölf Jahren möglich, jedes Kind ab diesem Alter kann nach entsprechender Aufklärung und eigenem Wunsch und dem der Eltern geimpft werden. Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts hat allerdings keine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat während eines Besuchs bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf weitere Hilfen für den internationalen Kampf gegen die Corona-Pandemie angekündigt. Deutschland stelle zusätzlich 260 Millionen Euro sowie 30 Millionen Corona-Impfdosen zur Verfügung, sagte Spahn bei einem Treffen mit WHO-Chef Tedros.
    +++ Die vier in Kopenhagen ausgetragenen Begegnungen der Fußball-Europameisterschaft sind entgegen der Befürchtungen keine Veranstaltungen mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen gewesen. Wie der Rundfunksender DR unter Berufung auf die dänische Behörde für Patientensicherheit berichtete, ist bei insgesamt nur 152 Menschen im Zusammenhang mit dem Stadionbesuch bei den vier Partien das Coronavirus nachgewiesen worden.
    +++ Trotz sechs positiver Coronatests in den vergangenen zwei Tagen im Umfeld der Olympischen Spiele in Tokio hat sich IOC-Präsident Bach zufrieden über die gesundheitliche Situation von Athleten, Trainern und Betreuern geäußert. Man habe sich davon überzeugt, dass alle Delegationen die Regeln befolgten und unterstützten, sagte Bach. Japan hat offiziell einen Notstand für die Zeit der Spiele ausgerufen, Zuschauer sind bei den Wettkämpfen nicht zugelassen.
    +++ Der britische Premierminister Johnson sieht sein Land trotz steigender Corona-Neuinfektionen auf einem guten Weg heraus aus der Pandemie. Mit Blick auf das Ende fast aller Corona-Regeln in England am kommenden Montag sagte Johnson, er wünsche sich, dass alle dann wieder so leben könnten wie sie wollten. Das gehe zwar leider nicht, aber "das Schlimmste der Pandemie liegt hinter uns", sagte Johnson.
    +++ Indonesien hat in dieser Woche Indien als am stärksten von Corona betroffenes Land Asiens überholt. Die täglichen Neuinfektionen lagen bei mehr als 54.000 Fällen, wie das Nachrichtenportal Jakarta Post berichtet. Die neue Welle sei auf die Delta-Variante von Covid-19 zurückzuführen. In Indien habe man in dieser Woche zwischen 32.000 und 37.000 Neuinfektionen registriert.
    +++ Mit einer Trauerfeier hat Spanien Abschied von seinen mehr als 81.000 Todesopfern der Pandemie genommen. Im Mittelpunkt der von König Felipe VI. geleiteten Zeremonie stand in Madrid die Ehrung der Mitarbeiter des spanischen Gesundheitssystems. Die 102 Sanitäter, Pfleger und Ärzte, die sich bei der Behandlung von Patienten ansteckten und mit Covid-19 starben, wurden posthum mit dem Großkreuz des Zivilverdienstordens ausgezeichnet. Das Staatsoberhaupt überreichte den Hinterbliebenen die Auszeichnung persönlich. "Unser Respekt und unsere Bewunderung gilt den Mitarbeitern des Gesundheitswesens, die von Beginn der Pandemie an mit voller Hingabe gearbeitet haben", sagte der Monarch auf dem Armería-Platz vor rund 700 Gästen.
    +++ Argentinien hat trotz seiner bisweilen strengen Ausgangsbeschränkungen die Marke von 100.000 Corona-Toten überschritten. Im Vergleich zum Vortag waren nach Daten des Gesundheitsministeriums in Buenos Aires 614 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit dem Ausbruch der Pandemie auf 100.250 stieg. Mehr als 4,7 Millionen Menschen in dem südamerikanischen Land haben sich demnach mit dem Coronavirus infiziert.
    +++ 23 Millionen Kinder haben im vergangenen Jahr offenbar grundlegende Impfungen verpasst. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Weltgesundheitsorganisation WHO und Unicef hervor. Betroffen seien 3,7 Millionen Kinder mehr als 2019. Dabei habe die Corona-Pandemie die Impfprogramme weltweit unterbrochen. Ein Großteil der Kinder – 17 Millionen – habe wahrscheinlich gar keine Impfung gegen Krankheiten wie Masern, Tetanus oder Keuchhusten erhalten. Besonders stark betroffen seien die Länder Südostasiens sowie die östliche Mittelmeerregion.
    +++ In Deutschland steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie weiter. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt sie nun bei 8,0. Vor einer Woche wurde der Wert noch mit 5,2 angegeben. Er sagt aus, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich offiziell in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 1.642 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 970 registrierten Ansteckungen gelegen.
    +++ Das Coronavirus wird nach Einschätzung von Experten noch einige Male mutieren. Allerdings geht der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Bartenschlager, davon aus, dass die Zahl der Varianten "überschaubar" bleibt. "Man kann aber nicht seriös sagen, ob wir schon das Ende der Fahnenstange erreicht haben oder noch relevante Mutanten folgen." Je besser sich Viren an den Wirt anpassen, desto geringer sei in der Regel der Schaden für den Wirt, erklärte der Professor für Molekulare Virologie an der Uni Heidelberg weiter.
    +++ Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger kündigt Widerstand gegen den Plan von Ministerpräsident Söder an, ab Herbst Clubs und Diskotheken möglicherweise nur für vollständig Geimpfte zu öffnen. Der Zutritt zu gesellschaftlichen Bereichen dürfe nicht allein von einer Corona-Impfung abhängig gemacht werden, sagt der Freie-Wähler-Chef der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". Es dürfe nicht passieren, dass am Ende nur Geimpfte an einer Hochzeit teilnehmen, in einen Reisebus einsteigen oder ins Hallenbad gehen können. Dann drohe eine Zwei-Klassengesellschaft.
    Feiernde in einem Club
    Clubbesuche nur für vollständig Geimpfte? (imago images / Westend61)
    +++ In Schweden sind weitere Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Seit heute fällt gemäß Stufe drei des schwedischen Öffnungsplans unter anderem die Begrenzung der Passagierzahl im Fernverkehr mit Bus und Bahn weg. Geschäfte, Museen, Vergnügungsparks und Fitnessstudios müssen sich bei ihren Kunden- und Besucherzahlen zudem nicht mehr an ihrer Quadratmeterfläche orientieren. Es liege aber weiter in der Verantwortung dieser Betriebe, dass kein Gedränge entstehe, sagte Staatsepidemiologe Tegnell am Morgen im Sender SVT.
    +++ Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, hat sich dafür ausgesprochen, Ungeimpften ab Herbst keine kostenlosen Tests auf das Coronavirus mehr anzubieten. Reinhardt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, wenn bis zum Ende des Sommers alle die Chance für eine vollständige Impfung bekommen hätten, sei es angemessen, dass Ungeimpfte Schnell- oder PCR-Tests selbst bezahlen müssten, wenn sie in den Urlaub fahren, ins Restaurant oder ins Kino gehen wollten. Es dürfe am Ende nicht so sein, dass die Gemeinschaft für den Impf-Unwillen Einzelner aufkommen müsse.
    +++ Wegen sehr hoher Corona-Infektionszahlen will die katalanische Regionalregierung eine nächtliche Ausgehsperre für die Touristenmetropole Barcelona und 157 weitere Gemeinden der Region anordnen. Die Maßnahme, die jeweils von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr gelten soll, muss vom Obersten Landesgericht abgesegnet werden. Die Menschen dürften dann nur noch mit triftigem Grund aus dem Haus. Die Lage sei sehr heikel, sagte Regionalregierungschef Aragonès.
    Hier finden Sie eine Liste mit den vom Robert-Koch-Institut gelisteteten Risikogebieten.
    Mittwoch, 14. Juli
    +++ In Deutschland sind bislang mehr als 5.000 Menschen trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts hervor. Seit dem 1. Februar seien 5.374 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch. Sie liege bei Erwachsenen je nach Altersgruppe geschätzt zwischen 88 und 89 Prozent.
    +++ Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter rasch aus. Ihr Anteil an den Infektionen betrage mittlerweile 74 Prozent, teilte das Robert Koch-Institut mit. Seit Ende Juni ist die als besonders ansteckend geltende Variante demnach vorherrschend in der Bundesrepublik. Die zuvor dominierende Alpha-Variante sei bei 22 Prozent der untersuchten positiven Proben nachgewiesen worden. Weitere als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus spielten unverändert eine untergeordnete Rolle. Das RKI betonte, Laborexperimente deuteten darauf hin, dass vollständig Geimpfte auch bei Delta einen hohen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen hätten.
    +++ Großbritannien verzeichnet mit 42.302 nachgewiesenen Neuinfektionen binnen eines Tages den höchsten Wert seit dem 15. Januar; gestern waren es nach offiziellen Angaben noch 36.660. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus
    starben 49 weitere Menschen. In Großbritannien dominiert die ansteckendere Delta-Variante. Seit Mitte Mai steigen die Neuinfektionen, zugleich bleibt die Zahl der Todesfälle niedriger als in früheren Corona-Wellen.
    +++ Die Mitgliederversammlung der DFL hat beschlossen, dass mit Saisonauftakt der Bundesliga die Fans der Erst- und Zweitligisten in die Stadien zurückkehren. Gästefans sind erst ab dem 3. Spieltag wieder zugelassen. Die Politik hatte unlängst grünes Licht für das Ende der Geisterspiele gegeben. Vorerst ist eine Auslastung der Kapazität von 50 Prozent erlaubt, wobei die Höchstzahl auf 25.000 begrenzt ist. In Bayern dürfen maximal 20.000 Fans die Spiele verfolgen.
    +++ In Italien steigt die Zahl der Neuinfektionen. Die Behörden melden 2.153 nachgewiesene neue Fälle binnen 24 Stunden; am Tag zuvor waren es noch 1.534. 23 weitere Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 starben 127.831 Menschen, das ist die zweithöchste Zahl in Europa nach Großbritannien und weltweit die achthöchste.
    +++ Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC weist angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung vollständiger Corona-Impfungen hin. Ein Befolgen des empfohlenen Impfverlaufs - im Falle der Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca also die Verabreichung von zwei Impfdosen - sei entscheidend, um vom höchstmöglichen Schutz vor dem Virus zu profitieren, heißt es.
    +++ Angesichts der rasanten Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Europa hat die EU-Arzneimittelbehörde EMA die Länder aufgerufen, ihre Corona-Impfkampagnen zu beschleunigen.
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat bei der Verimpfung des Vakzins von Moderna in neun Fällen eine Autoimmunerkrankung des Blutes festgestellt. Ein "klarer Zusammenhang" zwischen der Erkrankung und der Impfung habe nicht hergestellt werden können, teilt die Amsterdamer Behörde mit. Der Sachverhalt werde aber weiter beobachtet.
    +++ Das spanische Verfassungsgericht hat das Gesetz zum nationalen Notstand vom vergangenen Jahr für nicht vereinbar mit der Verfassung erklärt. Das Gesetz trat im März 2020 inkraft und ermächtigte die Regierung in der ersten Welle der Pandemie zu erheblichen Einschränkungen der Grundrechte. Darin enthalten waren auch strikte Ausgangssperren und ein harter Lockdown.
    +++ Trotz steigender Neuinfektionen sollen in Wales fast alle Corona-Maßnahmen am 7. August enden. Dann dürfen Nachtclubs wieder öffnen, und es gibt keine Abstandsregeln mehr. Im Gegensatz zum Nachbarn England hält die Regierung des britischen Landesteils aber auch danach an der Maskenpflicht etwa im öffentlichen Nahverkehr und in Läden fest, wie Regierungschef Drakeford ankündigte.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel hat die Bundesbürger aufgerufen, trotz der derzeitigen Entspannung der Corona-Lage weiter aufmerksam und hilfsbereit gegenüber den Mitmenschen zu sein. Es gehe darum, "noch eine Weile hinzuschauen" und darauf zu achten, ob jemand im Abseits stehe oder sich schwer tue, sagte Merkel bei einem virtuellen Bürgerdalog. Diejenigen, die am meisten Hilfe bräuchten, "die sind ganz still und verkriechen sich auch ein bisschen", betonte die Kanzlerin.
    +++ Steigende Corona-Infektionszahlen in Deutschland und im benachbarten Ausland sind für die Bundesregierung Anlass zur Sorge. Ihr Sprecher Seibert sagte in Berlin: "Wir hatten jetzt mehrere Tage, an denen jeweils die Infektionszahl um 50, 55 Prozent höher als in der Vorwoche lag - das ist natürlich eine Entwicklung, die wir nicht gleichmütig betrachten können." Ein Blick in die Niederlande, nach Spanien und Großbritannien zeige, wie schnell sich die Situation verschärfen könne.
    +++ Das Land Berlin will die Impfquote mit einer "Langen Nacht des Impfens" auf dem Gelände der Arena Berlin steigern. Das kündigte Gesundheitssenatorin Kalayci im RBB-Hörfunk an, nannte aber noch kein kobkretes Datum. Zudem wolle man die Clubszene beim Impfen einbinden und jüngere Menschen ansprechen. Die SPD-Politikerin betonte, die Impfquote in Berlin mit derzeit knapp 43 Prozent sei nicht hoch genug.
    In Köln können sich über 16-Jährige während einer dreitägigen Aktion am Dom impfen lassen.
    +++ Bundespräsident Steinmeier hat die Menschen in Deutschland aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Nur wenn noch mehr Menschen im Land den vollständigen Impfschutz erhalten hätten, sei das gemeinsame Ziel erreicht, betonte Steinmeier in einer Videobotschaft. Erst dann würden Virusvarianten nicht zu neuen Beschränkungen zwingen. Und erst dann bestehe mit hoher Sicherheit ein Schutz vor schweren und tödlichen Verläufen der Infektion. Derzeit verfügen rund 43 Prozent der Gesamtbevölkerung nach offiziellen Angaben über den vollen Impfschutz. Experten halten eine Quote von 85 Prozent sowie von 90 Prozent bei Über-60-Jährigen für erforderlich.
    +++ Die Bundesregierung fördert nun auch den Einbau mobiler Luftfilter in Schulen. Dazu sollen den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, wie das Wirtschaftsministerium nach einem Beschluss des Kabinetts mitteilte. Bisher fördert der Bund nur den Einbau fester Anlagen. Die Verwendung der Mittel solle über Verwaltungsvereinbarungen geregelt werden, hieß es. Der Förderanteil des Bundes betrage bis zu 50 Prozent.
    +++ Bei einem Musikfestival im niederländischen Utrecht haben sich mindestens 1.000 Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Die Organisatoren erklärten, sich an alle Auflagen gehalten zu haben. Die Niederlande hatten vor gut zwei Wochen fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben und auch Großveranstaltungen erlaubt, sofern Besucher über ein negatives Testergebnis oder einen Impfnachweis verfügten. Nach einem explosionsartigen Anstieg der Infektionen wurden einige Lockerungen wieder aufgehoben. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in den Niederlanden derzeit bei über 300.
    +++ Auch in England wird eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte in Heimen eingeführt. Das Parlament in London stimmte gestern Abend dafür. Wer in einem Heim arbeitet, muss von Oktober an zwei Impfungen gegen das Virus vorweisen. England folgt damit dem Beispiel Frankreichs und Griechenlands. Die Corona-Krise hatte in Großbritannien vor allem zu Beginn die Pflege- und Altersheime getroffen. Staatssekretärin Whately erklärte, dass Heimbetreiber impfunwilligen Beschäftigten eine alternative Arbeitsstelle anbieten könnten.
    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder stellt kostenlose Corona-Tests für Nicht-Geimpfte zur Disposition. Der CSU-Vorsitzende sagte im ZDF, da nun ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, stelle sich die Frage, wieso die Steuerzahler künftig noch die hohen Testkosten für jene Menschen übernehmen sollten, die sich nicht impfen lassen wollten. Auch Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) denkt bereits über Änderungen bei den bisher kostenlosen Schnell- und PCR-Tests nach.
    +++ Die Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden in der Urlaubszeit nach Einschätzung der Lufthansa an den Flughäfen zu längeren Wartezeiten beim Check-In führen. Die Überprüfung der Impfpässe, Testnachweise und weiterer Einreisevoraussetzungen bei jedem einzelnen Passagier nehme zusätzliche Zeit in Anspruch, erklärte das Unternehmen. Die Corona-Abstandsregeln führten zudem zu mehr Platzbedarf in den Flughäfen.
    +++ Israel verkürzt die Quarantäne-Zeit von mindestens zehn Tagen auf sieben, um die Bevölkerung in der Corona-Pandemie zur Einhaltung der Selbstisolation zu motivieren. Betroffene könnten am siebten Tag einen Corona-Test machen und bei negativem Test-Ergebnis die Isolation beenden, teilte das Büro von Ministerpräsident Bennett mit. Wer allerdings die Quarantäne bricht und erwischt wird, muss umgerechnet knapp 1.300 Euro Strafe zahlen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Israel trotz fortgeschrittener Impfkampagne wieder angestiegen.
    +++ Die britische Hauptstadt London hält - anders als von der Regierung beschlossen - an der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest. Bürgermeister Khan erklärte, das Tragen von Gesichtsbedeckungen helfe, die Verbreitung des Coronavirus zu reduzieren, und bleibe daher Pflicht. Vom kommenden Montag an sind Masken in England nicht mehr vorgeschrieben. Die Regierung von Premier Johnson setzt statt staatlicher Regeln auf Eigenverantwortung.
    London: Am Eingang zur Underground-Station Oxford Circus werden die Menschen aufgefordert, Abstand zu halten.
    In Londons öffentlichem Nahverkehr bleiben Mund-Nase-Masken Pflicht. (AFP/Niklas HALLE'N)
    +++Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gestiegen. Sie liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts nun bei 7,1 gegenüber 6,5 am Tag davor. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 1.548 neue Ansteckungen. Das sind 563 mehr als vor einer Woche. 28 weitere Menschen starben binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus.
    Die ausführlichen Zahlen zum Infektionsgeschehen haben wir hier für Sie zusammengefasst.
    +++ In Deutschland wird weiter über Möglichkeiten zur Steigerung der Impfbereitschaft diskutiert. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Jung, fordert mehr Werbung für die Immunisierungen. Der Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Bartsch, meinte, die Impfkampagne sollte unter anderem mit TV-Spots beworben werden. Gestern hatte sich bereits die Bundesärztekammer für den Einsatz von Fernsehwerbung ausgesprochen. Bundeswirtschaftsminister Altmaier äußerte sich ablehnend zu der Idee, über finanzielle Anreize mehr Impfungen zu erreichen. Auch die Möglichkeit einer Impfpflicht in bestimmten Bereichen wie etwa dem Gesundheitswesen war gestern in der Politik überwiegend auf Ablehnung gestoßen.
    Wie lange hält der Impfschutz? Hier finden Sie einen Überblick zum Stand der Forschung.
    +++ In Großbritannien und den Niederlanden gehen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen weiter stark nach oben. Die britische Gesundheitsbehörde registrierte gestern innerhalb eines Tages 36.660 neue Ansteckungen und 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die Regierung in London will dessen ungeachtet am kommenden Montag fast alle Einschränkungen für England wieder aufheben, die zur Eindämmung der Pandemie geführt haben. Der Chef der britischen Ärztevereinigung BMA, Nagpaul, nannte dieses Vorhaben unverantwortlich und gefährlich.
    In den Niederlanden verzeichneten die Behörden in der zurückliegenden Woche 52.000 neue Ansteckungen – nach 8.500 in der Woche zuvor. In mehr als 60 Prozent der Fälle waren jüngere Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren betroffen.
    Dienstag, 13. Juli
    +++ Die Corona-Krise im Urlaubsland Spanien spitzt sich weiter zu. Spanien verzeichnet mehr als vier Millionen Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie. Binnen eines Tages seien fast 44.000 neue Fälle registriert worden, melden die Behörden. Mit dem Ende des Schuljahres, höherer Mobilität, mehr Kontakten und Großveranstaltungen steige die Kurve wieder an, sagte Gesundheitsministerin Darias. Neue Fälle träten hauptsächlich bei jüngeren und nicht geimpften Menschen auf. Die steigenden Zahlen seien auch auf die Delta-Variante zurückzuführen.
    +++ Malta will die angekündigten Grenzschließungen für nicht vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte doch nicht umsetzen. Menschen, die ohne Impfzertifikat nach Malta einreisten, müssten sich jedoch für bestimmte Zeit in Quarantäne begeben, teilte die Regierung mit. Die am Freitag angekündigte Grenzschließung hätte in der Nacht zum Mittwoch in Kraft treten sollen.
    +++ Die Regeln für Einreisen nach Deutschland werden voraussichtlich noch in der laufenden Urlaubssaison vereinfacht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP soll die Einstufung eines Landes in ein Risikogebiet – wie etwa zuletzt Spanien – künftig entfallen. Im Gegenzug muss jeder Einreisende aus dem Ausland den Nachweis über Genesung, Impfung oder Testung auf Verlangen vorzeigen. Diese Regelung gilt bereits bei Flugreisen.
    Beamte der Bundespolizei kontrollieren im  Flughafen Hamburg Passagiere eines ankommenden Flugzeugs aus Zürich. Seit Ende März müssen alle aus dem Ausland einreisenden Fluggäste einen negativen Corona-Test nachweisen können.
    Coronatest-Kontrollen am Flughafen (dpa / picture alliance / Christian Charisius)
    +++ Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Studienkredite während der Corona-Pandemie einem Medienbericht zufolge stark gestiegen. Die Zahl der Neuverträge kletterte auf mehr als 50.000 gegenüber 33.000 im Vorjahr, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf den neuen Studienkredittest des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) berichtet. Davon seien auf den Kredit der staatlichen KfW-Gruppe etwa 40.000 entfallen und damit mehr als drei Viertel aller neuen Abschlüsse. Die Nachfrage hätten überwiegend ausländische Studierende verursacht, die für 70 Prozent des Zuwachses sorgten.
    +++ Bundesaußenminister Maas hat sich offen für Gespräche über eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe gezeigt. "Das ist eine Diskussion, die wir führen und der wir uns gar nicht verweigern wollen", sagte der SPD-Politiker beim Besuch einer Produktionsstätte des US-Pharmakonzerns Pfizer in Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan. Kurzfristig sehe er aber keine Möglichkeit einer Aussetzung, deswegen liege die Priorität im Moment bei der Verbesserung von Lieferketten und dem Aufbau von Produktionsstätten in ärmeren Ländern, erklärte Maas.
    +++ Brasilien hat die niedrigste Zahl bei den täglichen Corona-Neuinfektionen seit mehr als einem halben Jahr registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete 17.031 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden - zuletzt hatte es Anfang Januar mit 15.827 einen niedrigeren Tageswert gegeben. Auf dem Höhepunkt einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie hatte das südamerikanische Land im März mehr als 100.000 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
    +++ Nach einem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr will Frankreich seinen Nationalfeiertag morgen wieder mit der traditionellen Militärparade auf den Pariser Champs-Élysées begehen. Die Veranstaltung mit Staatschef Macron soll in diesem Jahr in die Zukunft blicken und unter dem Motto "Gagner l'avenir" (Die Zukunft gewinnen) auch den Willen würdigen, die Schwierigkeiten der Corona-Krise zu überwinden, hieß es aus dem Präsidentenpalast.
    +++ Sachsen kippt die Corona-Maskenpflicht beim Einkauf ab einer Inzidenz von unter zehn. Das gelte für alle Läden und Supermärkte, sagte Gesundheitsministerin Köpping (SPD) in Dresden. Im öffentlichen Nahverkehr, in den Gesundheitsdiensten und den körpernahen Diensten wie etwa beim Friseur müsse aber weiterhin generell ein Mund-Nasenschutz getragen werden. Die neue Regelung gilt ab Freitag und zunächst bis zum 28. Juli. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen liegt aktuell bei 2,2.
    "Stop Corona" steht auf einem Hinweisschild in einer Fußgängerzone
    Sachsen lockert die Maskenpflicht (mago images / Olaf Döring)
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach erwartet für den Herbst keine tiefgreifenden Einschränkungen der Grundrechte mehr: "Wir werden keinen Lockdown mehr machen", sagt Lauterbach dem Sender n-tv. Wer aber etwa in eine Diskothek gehe, der gehe ein Risiko ein, vor allem ohne Impfungen. "Wir werden also in den nächsten Monaten Corona nicht ganz vergessen können."
    +++ In den Niederlanden breitet sich das Coronavirus durch die Delta-Variante rasant aus. Die Reproduktionszahl liegt derzeit bei 2,17, das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, wie das zuständige Amt für Gesundheit und Umwelt RIVM in Den Haag mitteilte. Die Zahl bedeutet, dass rechnerisch 100 Infizierte 210 weitere Personen anstecken. Das RIVM schätzt, dass bereits 60 bis 65 Prozent aller Infektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen sind. Die Zahl der Neuinfektionen in 24 Stunden lag zuletzt bei rund 8.000. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 29 Jahre würden jetzt infiziert. Da sie aber weniger häufig schwer an Covid erkranken, steigt die Zahl der Patienten in Krankenhäusern noch nicht.
    Mehr Informationen zur Delta-Variante finden Sie hier.
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde überprüft Daten zu seltenen Fällen einer Nervenkrankheit nach Impfungen mit dem Covid-Impfstoff von Johnson & Johnson. Der Sicherheitsausschuss der EMA habe bei dem Unternehmen weitere Informationen zu den Fällen eines Guillain-Barre-Syndroms (GBS) nach der Impfung angefordert, erklärt die Behörde. Ihr Pendant, die US-Arzneimittelbehörde FDA, hatte gestern das Faktenblatt zu dem Impfstoff um einen Warnhinweis für diese neurologische Erkrankung aktualisiert. Der FDA zufolge gibt es 100 vorläufige Berichte über Fälle von GBS, darunter 95 schwerwiegende.
    +++ In Frankreich haben sich nach einer Fernsehansprache von Präsident Macron so viele Menschen zur Impfung gegen das Coronavirus angemeldet wie noch nie an einem einzigen Tag. Die App Doctolib verzeichnete gestern 926.000 Anmeldungen. 65 Prozent davon stammten demnach von Personen, die unter 35 Jahre alt waren. Macron hatte gestern angeordnet, dass sich alle Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeheimen bis zum 15. September gegen das Coronavirus impfen lassen müssen. Außerdem muss man vor dem Besuch von Restaurants, Einkaufszentren oder anderen öffentlichen Einrichtungen künftig vollständig geimpft sein, einen aktuellen negativen Test vorlegen oder beweisen, dass man sich von einer Corona-Infektion erholt hat.
    Die Corona-Pandemie: ein Grund für die Massenproteste in Kuba
    +++ Kaum ist die Fußball-Europameisterschaft vorbei, verschärft die russische Stadt Sankt Petersburg die Corona-Beschränkungen. Angesichts von etwa 2.000 Neuinfektionen pro Tag sind Zuschauer bei Sportveranstaltungen ab sofort verboten. Auch Versammlungen werden begrenzt: auf maximal 75 Personen. Ausnahmen gelten für Kinos und Theater. Während der Fußball-EM hatten die Menschen zu Tausenden in Sankt Petersburg gefeiert. Die Krankenhäuser der Ostsee-Metropole sind nahezu ausgelastet. Nur noch 14 Prozent der Betten für Covid-Patienten sind frei.
    Sankt Petersburg, Russland: Tausende Menschen haben sich in einer Fan-Zone versammelt, um das Fußball-EM-Finale zwischen Italien und England auf Leinwänden zu verfolgen.
    Während der Fußball-EM ist die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in Sankt Petersburg und ganz Russland gestiegen. (dpa/Sputnik/Alexander Galperin)
    +++ In Israel ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit Ende März gesteigen. 730 neue Fälle seien binnen 24 Stunden gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Aber: Die Zahl der Schwerkranken blieb bei 45, und es gab keine neuen Todesfälle. Unter den Neuinfizierten sind den Angaben zufolge viele jüngere Menschen und auch zweifach Geimpfte. Immungeschwächten Israelis wird inzwischen bereits eine dritte Impfdosis verabreicht. Begründet wird die steigende Zahl der Ansteckungen mit der hochansteckenden Delta-Variante.
    +++ Das US-Gesundheitsministerium hält eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus bei vollständig Geimpften weiterhin nicht für nötig. Das sagte ein Sprecher nach einem Treffen von Vertretern des Ministeriums mit dem US-Pharmakonzern Pfizer. Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech hatten Ende vergangener Woche angekündigt, wegen der Delta-Variante bald die Genehmigung einer dritten Dosis als Booster-Impfung zu beantragen.
    +++ SPD-Generalsekretär Klingbeil dringt darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) eine allgemeine Corona-Impfempfehlung für Kinder ab zwölf Jahren ausspricht. Er sei dafür, noch einmal mit der Stiko zu "diskutieren, dass sie ihre Empfehlung überarbeiten", sagte Klingbeil den Sendern RTL und ntv. "Wir brauchen ein Impfangebot für junge Menschen", betonte der SPD-Politiker. Der Stiko-Vorsitzende Mertens hatte sich vergangene Woche Druck aus der Politik verbeten.
    Inzidenz und Hospitalisierung: Die Parameter zur Bewertung des Pandemiegeschehens werden geändert
    +++ Angesichts einer wachsenden Impfmüdigkeit in der deutschen Bevölkerung wird auch hierzulande über eine mögliche Corona-Impfpflicht diskutiert. Bayerns Ministerpräsident Söder ist dagegen. Er forderte im Deutschlandfunk stattdessen "Impfen to go" - zum Beispiel an Schulen oder in Einkaufszentren.
    Griechenland und Frankreich haben eine Impfpflicht für Beschäftigte in Krankenhäusern und in Pflegeheimen beschlossen. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Buyx, hält das in Deutschland derzeit nicht für notwendig. Die Impfraten bei Lehrern und beim Gesundheitspersonal seien hierzulande deutlich höher als in Frankreich, sagte sie im ZDF.
    Hier haben wir die Diskussion über eine Impfpflicht zusammengefasst.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut gestiegen. Sie liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts nun bei 6,5 nach 6,4 am Vortag und 4,9 vor einer Woche. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 646 neue Ansteckungen, das sind 206 mehr als am vergangenen Dienstag. Zudem wurden in Deutschland 26 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
    +++ Der Deutsche Lehrerverband fordert Bund und Länder mit Blick auf die Delta-Variante auf, sich auf eine erneute Phase des Wechselunterrichts an den Schulen im Herbst vorzubereiten. Präsenzunterricht mit erhöhten Gesundheitsschutzmaßnahmen würden nicht ausreichen, um eine vierte Welle zu verhindern, sagte Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb müssten alle Schulen, die noch über kein schnelles Internet verfügen, in den Ferienmonaten damit ausgestattet werden.
    Wie es im Herbst an den Schulen weitergehen könnte, lesen Sie hier.
    Eine Schülerin sitzt vor einem Corona-Selbsttest.
    Selbsttests an Schulen könnten Präsenzunterricht möglich machen. (IMAGO / Jörg Halisch)
    +++ Die US-Arzneimittelbehörde hat ihre Hinweise zu Impfungen mit dem Corona-Vakzin des Pharmakonzerns Johnson & Johnson um ein geringes Risiko für eine seltene Nervenerkrankung ergänzt. Der FDA waren Fälle des sogenannten Guillain-Barré-Syndroms gemeldet worden. Dabei handelt es sich um eine entzündliche neurologische Erkrankung, die zu Muskelschwäche bis hin zu Lähmungserscheinungen führen kann.
    +++ Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, fordert eine intensivere Corona-Impfkampagne. Er vermisse den Fernsehwerbespot zum Impfen vor der Tagesschau, sagte Reinhardt der "Rheinischen Post". Außerdem müsse man direkt vor Ort informieren, und zwar dort, wo die Impfbereitschaft bisher gering sei. Sport- und Kulturvereine sowie Glaubensgemeinschaften müssten für die Impfkampagne mit ins Boot geholt werden.
    +++ Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, warnt vor Alarmismus bei einem Wiederanstieg der Corona-Infektionszahlen. Insbesondere den Begriff "Vierte Welle" sehe er kritisch, sagte Gaß der "Bild"-Zeitung. Dieser sorge bei den Bürgern nur für Angst, dass die Intensivstationen wieder mit Covid-Patienten "volllaufen" könnten. Dies werde aber dank der Impfungen nicht der Fall sein. Zwar erwarte auch er steigende Zahlen im Herbst, betonte Gaß. Eine Gefahr für das Gesundheitssystem bedeute dies aber nicht, da sich Infektionen, schwere Erkrankungen und Todesfälle zunehmend voneinander entkoppelten.
    Wie gefährlich die aktuell in Deutschland verbreitete Delta-Variante des Coronavirus ist, können Sie hier nachlesen.
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