Mit der Entscheidung und wichtigen Reaktionen beenden wir das Newsblog. Weitere Nachrichten zu den Folgen der US-Wahl werden wie gewohnt im Radioprogramm, auf der Internetseite des Deutschlandfunks und der DlfNachrichten-App veröffentlicht.
Nach dem Sieg von Donald Trump in den umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania, Wisconsin, Georgia und North Carolina und Michigan steht fest: Der Republikaner hat die erforderliche Mehrheit an Wahlleuten erreicht und wird nächster US-Präsident.
Die Wahlen im Überblick:
+++ US-Präsident Biden will Trump ins Weiße Haus einladen, um die Machtübergabe vorzubereiten.
Biden gratulierte seinem designierten Nachfolger, der zugleich auch sein Vorgänger ist, zum Wahlsieg. Von den Republikanern hieß es,Trump werde die Einladung annehmen. Das Treffen solle zeitnah stattfinden.
Biden würdigte auch den Wahlkampf seiner Vertreterin Harris. Sie sei unter außergewöhnlichen Umständen angetreten und habe einen historischen Wahlkampf absolviert. "Dieser hat das verkörpert, was möglich ist, wenn man sich von einem starken moralischen Kompass und einer einer klaren Vision für eine Nation leiten lässt, die freier, gerechter und voller Chancen für alle Amerikaner ist." Biden erwartet, dass Harris die Politik der USA weiter mitgestalten werde.
+++ Die demokratische Kandidatin und US-Vizepräsidentin Harris hat öffentlich ihre Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl eingeräumt.
"Wir müssen das Ergebnis dieser Wahl akzeptieren», sagte Harris bei einem Auftritt vor Anhängern in der Hauptstadt Washington und versprach, eine friedliche Machtübergabe sicherzustellen. Zugleich dankte sie ihrem Wahlkampfteam für die Unterstützung.
Harris rief ihre Anhänger auf, nicht zu verzagen und nicht den Mut zu verlieren. "Seid nicht verzweifelt. Dies ist nicht der Zeitpunkt, die Hände in den Schoß zu legen. Es ist an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln." Harris sagte weiter: "Ich weiß, dass viele Menschen das Gefühl haben, dass wir in eine dunkle Zeit eintreten." Doch nur in der Dunkelheit seien Sterne zu sehen. Es sei nun an Amerika, den Himmel mit Sternen zu füllen.
+++ Bundesverteidigungsminister Pistorius und sein französischer Amtskollege Lecornu haben zu mehr Kooperation unter den EU-Staaten aufgerufen.
Es gehe um die Frage, wie man sich weltpolitisch aufstelle, erklärte Pistorius nach einem Treffen am Abend in Paris. Beide Seiten hätten über einen engeren Schulterschluss bei der europäischen Verteidigung beraten. Europa müsse sich darauf einstellen, dass die USA sich künftig weniger um die konventionelle Verteidigung Europas kümmern werde, sagte Pistorius mit Blick auf den Wahlsieg des Republikaners Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen.
+++ Die unterlegene Demokratin Harris hat Trump Berichten zufolge telefonisch zu seinem Wahlsieg gratuliert.
Haris habe mit dem künftigen Präsidenten die Notwendigkeit einer friedlichen Machtübergabe besprochen, sagte ein Berater von Harris, der anonym bleiben wollte. Sie habe zudem die Notwendigkeit betont, ein Präsident für alle US-Bürger zu sein.
+++ Trump hat sich der Nachrichtenagentur AP und dem Sender Fox News zufolge auch im umkämpften Swing State Michigan durchgesetzt.
Damit kann der er seinen Vorsprung vor der unterlegenen Demokratin Harris weiter ausbauen. Der Bundesstaat an den Großen Seen stellt 15 Wahlleute.
+++ Die unterlegene demokratische Kandidatin Kamala Harris will sich offenbar noch heute zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl äußern.
Harris plane voraussichtlich am Nachmittag (Ortszeit) einen Auftritt an ihrer ehemaligen Universität in der Hauptstadt Washington, teilte ihre Kampagne mit. Ursprünglich wollte Harris bereits in der Wahlnacht auf einer Wahlparty auf dem Gelände der Howard University vor ihre Anhänger treten. Dies sagte sie jedoch ab, nachdem klar geworden war, dass der Republikaner Trump sich in entscheidenden Bundesstaaten durchsetzen konnte.
+++ Nachwahlbefragungen zufolge haben weiße christliche Wählerinnen und Wähler wesentlich zu Trumps Wahlsieg beigetragen.
Nach Angaben eines vom Sender NBC und anderen Medien getragenen "Exit Poll" in zehn Bundesstaaten erhielt Trump 81 Prozent der Stimmen der weißen evangelikalen Wähler, 71 Prozent bei weißen Protestanten und anderen Christen sowie 60 Prozent bei weißen Katholiken. Dagegen hätten sich nur 26 Prozent der weißen Wählerinnen und Wähler ohne religiöse Bindung für Trump entschieden, hieß es.
+++ NATO-Generalsekretär Rutte sieht keinen Grund, warum sich die USA in der bevorstehenden zweiten Präsidentschaft von Trump aus dem Verteidigungsbündnis zurückziehen sollten.
"Durch die Nato haben die USA 31 Freunde und Verbündete, die dazu beitragen, die Interessen der USA zu fördern, die amerikanische Macht zu vervielfachen und die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten", ließ der frühere niederländische Regierungschef nach dem Wahlsieg des Republikaners mitteilen. Gemeinsam repräsentierten die Bündnispartner die Hälfte der wirtschaftlichen und militärischen Stärke der Welt.
+++ Bundeswirtschaftsminister Habeck hat nach Trumps Wahlsieg erneut vor einem Scheitern der Ampel-Koalition gewarnt.
Der Grünen-Politiker sagte in Berlin, Deutschland dürfe in Europa jetzt nicht ausfallen. Lindner betonte, Berlin müsse dringlicher denn je die wirtschafts- und sicherheitspolitischen Hausaufgaben erledigen. Der CSU-Vorsitzende Söder meinte, eine schwache und zerstrittene Bundesregierung werde einen gestärkten US-Präsidenten nicht beeindrucken. Es brauche "jetzt erst recht" Neuwahlen.
+++ Ifo-Instititut erwartet von Trumps Wirtschaftspolitik große Probleme für Deutschland und die EU.
Das Institut erklärte, sollte Trump tatsächlich 20 Prozent Zoll auf Importe aus der EU und 60 Prozent Zoll auf Importe aus China erheben, könnten die deutschen Exporte in die USA um 15 Prozent sinken. Zudem würden die deutschen Ausfuhren nach China um 10 Prozent sinken, weil China weniger in die USA exportierte. Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Schularick, sprach vom Beginn der ökonomisch schwierigsten Phase in der Geschichte der Bundesrepublik.
+++ Scholz und Macron wollen Trump geeint begegnen.
Berlin und Paris wollen dem künftigen US-Präsidenten Trump geeint und selbstbewusst gegenübertreten. In einem morgendlichen Telefonat zwischen Bundeskanzler Scholz und Frankreichs Präsident Macron einigten sich beide auf eine enge Absprache, wie Regierungssprecher Hebestreit mitteilte. "Wir werden in diesem neuen Kontext für ein geeinteres, stärkeres und souveräneres Europa arbeiten. In Zusammenarbeit mit den USA und unter Verteidigung unserer Interessen und Werte", erklärte Macron dazu im Onlinedienst X.
+++ Bundeskanzler Scholz hat Trump zu seinem voraussichtlichen Wahlsieg gratuliert.
Bundeskanzler Scholz schrieb auf der Plattform X, gemeinsam arbeiteten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. "Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen."
+++ Kreml: Putin "hat nicht vor", Trump zu gratulieren.
Der russische Präsident Wladimir Putin habe nicht vor, dem Trump zu seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl zu gratulieren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow russischen Angaben zufolge. "Mir sind Pläne des Präsidenten, Trump zur Wahl zu gratulieren, nicht bekannt", sagte Peskow demnach. "Vergessen wir nicht, dass wir über ein unfreundliches Land sprechen, das sowohl direkt als auch indirekt in einen Krieg gegen unseren Staat verwickelt ist."
+++ Selenskyj: "Gratuliere zu eindrucksvollem Wahlsieg".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beglückwünschte Trump noch vor der Verkündung des offiziellen Wahlergebnisses. "Ich gratuliere Donald Trump zu diesem eindrucksvollen Wahlsieg", schrieb Selenskyj bei der Plattform X. Er begrüße Trumps Unterstützung für den "Frieden durch Stärke"-Ansatz. Kiew sei auf die Hilfe beider US-Parteien angewiesen.
+++ Trump erklärt sich zum Sieger der Präsidentschaftswahl.
Donald Trump hat sich zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. In einer Ansprache dankte er den Wählerinnen und Wählern und betonte, er und seine Partei würden die Menschen stolz machen. Trump sprach von einem "historischen Ergebnis". Er verwies darauf, dass die Republikaner auch die Mehrheit im Senat gewonnen haben.
+++ Viele Staats- und Regierungschefs gratulieren Trump bereits zum Wahlsieg.
Frankreichs Präsident Macron erklärte, er sei zu einer respektvollen Zusammenarbeit bereit. Österreichs Bundeskanzler Nehammer schrieb auf der Plattform X, er freue sich darauf, die transatlantischen Beziehungen auszubauen und zu stärken. Glückwünsche kamen auch von Ungarns Ministerpräsident Orban und dem tschechischen Regierungschef Fiala. Israels Premierminister Netanjahu bezeichnete den sich abzeichnenden Wahlsieg von Trump als "größtes Comeback der Geschichte". Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass damit ein starkes Engagement der USA für Israel verbunden sein werde.
+++ Prognosen: Trump gewinnt wahlentscheidenden Swing State Pennsylvania.
Nach den Prognosen mehrerer US-Medien hat Donald Trump auch den wichtigen Swing State Pennsylvania gewonnen. Das würde die Stimmen von weiteren 19 Wahlleuten bedeuten.
+++ Bei den Wahlen zum Kongress waren die Republikaner offenbar erfolgreich.
Im US-Senat haben sie den Prognosen zufolge von den Demokraten die Mehrheit übernommen. Im Repräsentantenhaus zeichnet sich ebenfalls ein Vorsprung der Republikaner ab. Sollten sich die Prognosen bestätigen und Trump erneut Präsident werden, könnte er seine Gesetzesvorhaben voraussichtlich problemlos durch die Parlamentskammern bringen.
+++ Die Wahllokale in allen Bundesstaaten sind mittlerweile geschlossen.
Auf der zu Alaska gehörenden Inselkette Aleuten durften die Menschen bis 7 Uhr MEZ persönlich ihre Stimme abgeben. Kurz zuvor schlossen die Lokale im restlichen Alaska, auf Hawaii und an der US-Westküste. Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstreckt, zog sich die Schließung der Wahllokale über mehrere Stunden hin.
+++ Fox News erklärt Trump bereits zum Sieger.
Der US-Fernsehsender hat Donald Trump bereits zum Sieger der Präsidentschaftswahl ausgerufen. Andere Medien sind noch hzurückhaltender. Für einen Sieg benötigt Trump mindestens 270 Wahlleute aus den Bundesstaaten. Laut Fox News hat er bereits 277 sicher, CNN sieht ihn noch bei 246.
+++ Harris will sich vorerst nicht äußern.
Ein Sprecher erklärte gegenüber Anhängern, dass die demokratische Kandidatin in der Nacht (Ortszeit) in Washington nicht mehr auftreten werde. Stattdessen werde sie am Tag nach der Wahl eine Ansprache halten.
+++ Nächster Swing State geht an Trump.
Mit Georgia hat Donald Trump laut Prognosen den zweiten als entscheidend geltenden Bundesstaat gewonnen. Bei den Auszählungen in weiteren Swing States kündigt sich ebenfalls ein Erfolg des Republikaners an.
+++ Die AfD-Parteivorsitzende Weidel hat Donald Trump als ein Vorbild für die AfD bezeichnet.
Auch die AfD trete für die nationalen Interessen und für die Bevölkerung ein, sagte Weidel im Deutschlandfunk. Diese Wahl könne ein Vorbild auch für Deutschland sein. Trump habe versprochen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, so Weidel. "Er war der Einzige, der diese Rhetorik angeschlagen und das hat ihn auch diese Wahl gewinnen lassen." Das Bild, das von Trump gezeichnet werde, habe sich immer als falsch rausgestellt, sagte Weidel. "Man muss ihm eine Chance geben."
+++ Trump will Ansprache in Florida halten.
Wie sein Kampagnenteam mitteilte, ist Trump auf dem Weg zum Wahlkampf-Zentrum in Palm Beach, um vor Anhängern zu sprechen. Auch mehrere hochrangige Republikaner sind auf dem Weg nach Florida, darunter der Sprecher des Repräsentantenhauses, Johnson.
+++ Während der Wahl sind wegen Bombendrohungen mehrere Wahllokale im Bundesstaat Georgia zeitweise evakuiert worden.
Wie die örtlichen Polizeibehörden mitteilten, wurden mindestens zehn Wahllokale in den Bezirken Fulton and DeKalb nahe der Großstadt Atlanta geräumt und durchsucht. Bombendrohungen gegen Wahllokale gab es auch in anderen Bundesstaaten, darunter Arizona und Pennsylvania. Viele dieser Drohungen schienen "von russischen E-Mail-Domänen zu stammen", erklärte die Sprecherin der US-Bundespolizei FBI, Savannah Syms. Keine dieser Drohungen habe sich als glaubwürdig erwiesen, fügte sie hinzu.
+++ Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier: "Trump konnte Thema Inflation nutzen."
Die Inflation habe sich in vielen Köpfen festgesetzt, auch wenn die Löhne im niedrigen und mittleren Bereich aufgeholt hätten, sagte die Ökonomin Malmendier im Deutschlandfunk. Die von Trump angekündigten Zollerhöhungen würden der US-Wirtschaft zwar nicht helfen, die Maßnahme würde aber populistisch ankommen, erklärte Malmendier. Sie erwartet weitere Schäden für die deutsche Exportwirtschaft durch die Zölle. Als Konsequenz müsste Europa seinen Binnenmarkt stärken und eine Kapitalmarktunion einführen.
+++ Republikaner erlangen laut Prognosen die Mehrheit im US-Senat.
Wie mehrere Medien berichten, haben die Republikaner den Demokraten zwei Senatsposten bei den Wahlen abgenommen. Dadurch hätten sie nun einen Sitz Vorsprung. Dies wäre ein Vorteil für Trump, falls er die Wahl tatsächlich gewinnt.
+++ Harris gewinnt in Virginia - Rückstand in entscheidenden Bundesstaaten.
Die demokratische Kandidatin hat sich in Virginia nun doch gegen Trump durchgesetzt. Das Ergebnis viel deutlich knapper aus als bei Bidens Erfolg vor vier Jahren. Bei den Auszählungen in weiteren Swing States, darunter das besonders wichtige Pennsylvania, liegt Harris derzeit zurück.
+++ Erste Medien rufen Donald Trump zum Sieger in North Carolina aus.
Dazu gehören die "New York Times" und die Nachrichtenagentur AP. Damit hätte Trump den ersten Swing State für sich entschieden. Auch bei den Auszählungen in Pennsylvania, Wisconsin, Michigan und Georgia liegt er vorne. Da hier die Ergebnisse teils noch sehr knapp sind, kann dort noch nicht gesichert von einer Entscheidung gesprochen werden.
+++ DLF-Korrespondentin Doris Simon: "Der Trend ist klar".
Die Deutschlandfunk-Korrespondentin in Washington, Simon, hält einen Wahlsieg Trumps für sehr wahrscheinlich. Die Abstimmungsergebnisse in den Swing States deuteten klar daraufhin, auch wenn die Entscheidungen dort noch nicht verkündet wurden. Sie sehe keinen Weg mehr für Harris, ausreichend Wahlleute zu gewinnen, sagte Simon in den "Informationen am Morgen".
Trend zeichnet sich ab: Trump liegt vorne
+++ Harris gewinnt wie erwartet in Kalifornien - Trump entscheidet Iowa für sich.
Harris erhält somit 54 weitere Wahlleute, liegt aber weiter klar hinter Trump zurück. Der Republikaner gewann hingegen Iowa - das war zu erwartet worden, zuletzt hatte eine Umfrage aber eine Chance für die Demokraten gesehen.
+++ Es gibt weiter keine Entscheidungen in den Swing States.
Die renommierten US-Medien halten sich bei den "Calls" für die entscheidenden Bundesstaaten weiter zurück. Die aktuellen Auszählungen deuten meist auf ein sehr knappes Ergebnis hin, in Georgia und North Carolina sehen erste Berichte Trump als Sieger. Harris müsste dann in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin dringend gewinnen. Die Wahlen dort sind überall beendet, die Stimmen werden nun ausgewählt.
+++ Die "New York Times" sieht Trump als Favorit.
Auch wenn noch keine Entscheidungen in den Swing States gefallen sind, sieht die New York Times in ihrem Echtzeitmodell "Forecast Needle" eine über 80-prozentige Siegwahrscheinlichkeit für Trump. Das Modell soll auf Umfragen, Auszählungen und den Erfahrungen vergangener Wahlen basieren. Auch andere Vorhersagemodelle von US-Medien sehen Trump vorne, allerdings nicht so deutlich.
+++ In Virginia ist das Rennen offener als gedacht.
Virginia gehört eigentlich nicht zu den Swing States. Aktuellen Daten zufolge liegt Trump nach derzeitigem Auszählungsstand aber Kopf an Kopf mit Harris - 2020 hatte Joe Biden in Virginia noch deutlich gewonnen.In dem Bundesstaat geht es um 13 Wahlleute, noch gibt es aber keine Entscheidung. Aktuell hat Trump 162 Wahlleute sicher, je nach Projektion auch mehr. Harris kommt derzeit auf 81, viele ihrer als sicher geltenden Bundesstaaten stehen noch aus.
+++ Das Referendum für liberale Abtreibungsrechte in Florida ist gescheitert.
Medienberichten zufolge stimmten 60 Prozent dagegen, das Recht auf Abtreibungen in der Verfassung zu verankern. Der Oberste Gerichtshof hatte 2022 das US-weite Abtreibungsrecht gekippt. Der Gouverneur von Florida, DeSantis, setzte anschließend ein Verbot durch. Abtreibungen sind eines der Kern-Streitthemen in den USA.
+++ Umfrageinstitut: Viele Männer wählen Trump.
Was vor der Wahl erwartet wurde, spiegelt sich nun auch in Zahlen des Forschungsinstituts Edison Research wider. Im Vergleich zu 2020 legte der republikanische Kandidat insbesondere bei hispanischen Wählern, aber auch bei schwarzen Wählern zu. Bei weißen Männern verlor Trump zwar etwas an Zustimmung, wurde aber weiter von der deutlichen Mehrheit gewählt.
+++ Trump führt bei Wahlleuten bislang deutlich - noch ohne Swing States.
Die "Calls" für die nächsten Bundesstaaten wurden getätigt. Die US-Medien sehen Trump in weiteren Staaten im Mittleren Osten und Süden als Sieger, darunter Texas. Dadurch liegt er bei den Wahlleuten nun deutlich in Führung. Doch es ist nur eine Momentaufnahme - die wichtigen Swing States sind weiter offen, 270 Wahlleute müssen insgesamt erreicht werden.
+++ Harris und Trump rufen Anhänger in Warteschlangen zur Geduld auf.
In etlichen Wahllokalen ist Geduld gefragt, teilweise haben sich hunderte Meter lange Schlangen gebildet. Dies war erwartet worden. Harris und Trump sowie weitere namhafte Politiker beider Parteien riefen in Sozialen Medien ihre Anhänger jeweils dazu auf, in den Schlangen zu bleiben, auch wenn die Wahllokale offiziell schließen. Harris' Wahlkampfteam schrieb etwa auf Instagram: "Wer in der Schlange steht, bevor das Lokal schließt, darf wählen".
+++ Eindrücke aus Pennsylvania: "Gute Nachricht für die Demokratie" - viele Wähler vor den Wahllokalen.
Die Journalistin Rieke Havertz befindet sich in Philadelphia - also in Pennsylvania, dem Swing State mit den meisten Wahlleuten. Sie schildert in der Wahlsendung des Deutschlandfunks ihre Eindrücke aus den Wahllokalen - außerdem erwartet sie eine frühe Siegbekundung von Trump, selbst wenn das Ergebnis weiter offen ist.
Eindrücke und Analyse aus Pennsylvania
+++ Keine Überraschung bislang - Trump siegt in Florida.
Weitere Bundesstaaten sind aus Sicht der US-Medien entschieden. Wie erwartet gehen unter anderem New Jersey und Illinois an Harris, Trump gewinnt beispielsweise in Tennessee und Florida. Für den südöstlichen Staat gibt es 30 Wahlleute, dadurch liegt Trump in den Projektionen insgesamt aktuell vorne. Jedoch handelt es sich weiterhin nicht um Swing States und zeigt daher keine Tendenz.
+++ Die Wahllokale in zahlreichen östlichen Bundesstaaten schließen.
Damit enden die Abstimmungen auch in Pennsylvania, dem voraussichtlich wichtigsten Swing State. Harris und Trump hatten in dem Bundesstaat besonders viele Wahlkampftermine abgehalten. Ob es heute bereits ein Ergebnis aus Pennsylvania geben wird, ist offen.
+++ Republikaner holen wichtigen Senatsposten.
Bei den Senatswahlen hat der Republikaner Jim Justice im Bundesstaat West Virginia gewonnen. Zuvor hatte der Demokrat Joe Manchin den Sitz inne, der nicht mehr angetreten ist. Im Senat hatten die Demokraten bislang einen Sitz Vorsprung . Insgesamt werden 34 der 100 Senatsposten neu gewählt.
+++ Der bekannte parteilose Politiker Bernie Sanders hat seinen Senatssitz wohl verteidigt.
Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Sanders trat im Bundesstaat Vermont an. Der 83-Jährige gilt als prägende Figur der linken Politik in den USA und stimmt meist mit den Demokraten. Bei den vergangenen beiden Wahlen hatte er erfolglos versucht, als Präsidentschaftskandidat anzutreten.
+++ Trump und Harris gewinnen ihre ersten Bundesstaaten.
Laut US-Medien hat Donald Trump etwa den Sieg in Kentucky sicher, Kamala Harris in Vermont. Dies war zu erwarten. Die ersten Ergebnisse aus den entscheidenden Swing States stehen noch aus.
+++ Die ersten Wahllokale haben geschlossen.
Um Mitternacht unserer Zeit haben die ersten Wahllokale in den Bundesstaaten Kentucky und Indiana geschlossen. Um 1 Uhr folgen die ersten Prognosen für mehrere Staaten.
+++ Das Interesse an den Wahlen scheint hoch.
Vor den Wahllokalen haben sich teils lange Schlangen gebildet, berichtet unser Reporter Jasper Barenberg aus Washington. Seine Eindrücke vom Wahltag hören Sie hier:
Wahltag in den USA
+++ Mit fast 16 Milliarden US-Dollar die teuersten Wahlen in der Geschichte der USA.
Die diesjährigen Präsidentschafts- und Kongresswahlen sind die bisher teuersten in der Geschichte der USA. Insgesamt wurden von den Republikanern und den Demokraten 15,9 Milliarden Dollar aufgewendet, wie die gemeinnützige Organisation OpenSecrets mitteilte. Die Ausgaben übertreffen die 15,1 Milliarden von 2020. Gegenüber 2016 (6,5 Milliarden Dollar) hat sich der Betrag sogar mehr als verdoppelt.
+++ US-Wahl verläuft bislang technisch reibungslos - nur vereinzelte Probleme gemeldet.
Der Wahltag in den USA verläuft nach Behördenangaben bisher weitgehend reibungslos. An einigen Orten würden Verzögerungen durch Extremwetter, Pannen beim Ausdrucken von Stimmzetteln und technische Probleme gemeldet, teilte das Amt für Cyber- und Infrastruktursicherheit mit. Das meiste seien weitgehend erwartbare Vorfälle gewesen, für die es vorab Pläne gegeben habe. In Pennsylvania zum Beispiel bleibt nach einer Softwarepanne an den Wahlmaschinen ein Wahllokal zwei Stunden länger geöffnet als geplant.
+++ In mehreren Bundesstaaten sind Bombendrohungen gegen Wahllokale eingegangen.
Nach Angaben der Bundespolizei FBI hat es in mehreren Bundesstaaten Bombendrohungen gegen Wahllokale gegeben. Keine sei bislang glaubwürdig gewesen. Viele davon seien möglicherweise in Form von E-Mails aus Russland eingegangen.
+++ Über 80 Millionen Wähler haben bereits abgestimmt.
Bis zur Mittagszeit haben nach Angaben mehrerer US-Medien bereits mehr als 80 Millionen Bürger insgesamt gewählt - inklusive Brief- und Vorabwahlen. Das wäre bereits mehr als halb so viele wie 2020 insgesamt ihre Stimme abgegeben haben. Wahlberechtigt wären 244 Millionen Menschen.
Und nach wie vor bilden sich teils lange Schlangen vor den Wahllokalen, wie ein ABC-Reporter auf TikTok berichtet:
+++ Erste Wahllokale haben seit Dienstag um 12 Uhr unserer Zeit geöffnet, erste Ergebnisse gibt es nach Mitternacht.
Die ersten Wahllokale im Osten des Landes öffnen in der Regel um 6 Uhr Ortszeit (Dienstag 12 Uhr MEZ); in einzelnen Wahllokalen geht es auch schon um 5 Uhr los - etwa im Bundesstaat Vermont. Die ersten Schließungen folgen dann um 18 Uhr Ortszeit (Mittwoch 0 Uhr). Mit ersten Ergebnissen wird am Mittwoch ab etwa 1 Uhr MEZ gerechnet. Die letzten Wahllokale in Alaska und auf Hawaii schließen wegen der unterschiedlichen Zeitzonen in den USA am Mittwoch um 7 Uhr MEZ. Es ist fraglich, ob schon in der Wahlnacht ein Gesamtsieger ausgerufen werden kann. Abgesehen von der Briefwahl können in einigen Bundesstaaten schon seit mehreren Wochen die Stimmen abgegeben werden.
Eine legendäre Ausnahme bildet das Dort Dixville Notch in New Hampshire. Dort wird seit Jahrzehnten bereits um 0 Uhr gewählt. Die Zahl der registrierten Wähler liegt aber in der Regel im einstelligen Bereich.
+++ Erstes Ergebnis: Patt zwischen Trump und Harris bei Auszählung in Dixville Notch.
Das kleine Dorf Dixville Notch im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire unweit der Grenze zu Kanada läutet traditionell den Wahltag um Mitternacht ein. Insgesamt sind dort sechs Wähler registriert. Drei stimmten für Kamala Harris und drei für Donald Trump. 2020 gab es dort fünf Wähler, alles stimmte für Joe Biden, keiner für Trump.
Theoretisch könnte die Präsidentschaftswahl im ganzen Land ebenso mit einem Patt enden. Die Verfassung hat auch für diesen unwahrscheinlichen Fall eine Lösung: Am Ende würde der Kongress entscheiden.
+++ US-Astronauten in Raumstation ISS rufen zur Stimmabgabe auf.
Amerikanische Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS haben ihre Mitbürger zur Stimmabgabe aufgerufen. "Egal, ob man sitzt, steht oder schwebt - wichtig ist, dass ihr wählt", schrieben Don Pettit und Nick Hague in einem Post auf Instagram. Die Nasa-Astronauten posteten ein Foto, auf dem sie zusammen mit ihren Kollegen Butch Wilmore und Suni Williams schwebend in der ISS zu sehen sind. Dabei zeigen sie patriotisch anmutende Socken in Richtung Kamera. Laut CNN haben die Astronauten selbst schon vor dem Wahltag abgestimmt. Die im Weltraum abgegebenen Stimmen wurden demnach über ein Nasa-Satellitennetzwerk von der Raumstation übertragen.
+++ Trumps Vize-Kandidat Vance gibt sich bei Stimmabgabe versöhnlich.
Der republikanische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, J.D. Vance, hat sich bei seiner Stimmabgabe versöhnlich gegeben. Egal, wer gewinne, das halbe Land werde zumindest teilweise enttäuscht sein, sagte er vor Reportern mit Blick auf den erwartet knappen Wahlausgang. Der beste Weg, die Spaltung im Land zu überwinden, sei, das Land so gut wie man könne zu regieren, soviel Wohlstand für das amerikanische Volk zu schaffen wie möglich und die Amerikaner daran zu erinnern, dass grundsätzlich alle im selben Team seien, wie auch immer man gewählt habe. Vance war am Morgen mit seiner Frau Usha und seinen Kindern in ein Wahllokal in Cincinnati gekommen. Er habe ein gutes Gefühl beim Ausgang der Wahl. Der Bundesstaat Ohio galt bei vergangenen Wahlen noch als umkämpfter "Swing State", 2016 und 2020 gewann Trump hier jeweils mit gut acht Prozentpunkten Vorsprung.
+++ Trump hat schon gewählt.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat im US-Bundesstaat Florida gewählt. Nach seiner Stimmabgabe in einem Wahllokal in West Palm Beach äußerte er sich "sehr zuversichtlich", wieder ins Weiße Haus einzuziehen.
+++ Mit fast 16 Milliarden US-Dollar die teuersten Wahlen in der Geschichte der USA.
Die diesjährigen Präsidentschafts- und Kongresswahlen sind die bisher teuersten in der Geschichte der USA. Insgesamt wurden von den Republikanern und den Demokraten 15,9 Milliarden Dollar aufgewendet, wie die gemeinnützige Organisation OpenSecrets mitteilte. Die Ausgaben übertreffen die 15,1 Milliarden Dollar von 2020. Gegenüber 2016 (6,5 Milliarden Dollar) hat sich der Betrag sogar mehr als verdoppelt.
+++ FBI warnt vor manipulierten Videos.
Gefälschte Videos, die angeblich von der Bundespolizei FBI stammen, sollen sind im Umlauf. In einem sei von Terrorgefahr an Wahllokalen die Rede und Amerikaner würden aufgefordert, per Briefwahl abzustimmen, teilte die Behörde mit. In einem anderen Video gehe es um vermeintlichen Wahlbetrug durch Insassen von fünf Gefängnissen, hieß es. Beide Videos seien nicht authentisch.
+++ Hohe Sicherheitsvorkehrungen rund um die US-Wahl vorgenommen.
Laut Pentagon haben mindestens 17 Bundesstaaten Nationalgardisten in Bereitschaft versetzt. Die US-Bundespolizei FBI richtete in Washington einen nationalen Wahl-Kommandoposten ein, der rund um die Uhr Bedrohungen im Zusammenhang mit der Wahl analysiert. Die Zahl der Sicherheitsbeamten rund um die US-Wahllokale wurde auf fast 100.000 angehoben.
Das Wahlzentrum in Phoenix etwa wird mithilfe von Drohnen bewacht, bei Bedarf können Scharfschützen auf dem Dach postiert werden. Mitarbeitern der Wahlbehörden wurde Selbstverteidigung beigebracht und wie sie sich in einem Raum verbarrikadieren können. Für die Sicherheit der Wahlhelfer wurden in einigen Orten kleine Geräte mit einer Panik-Taste verteilt. Sie werden an einem Schlüsselband oder in der Hosentasche getragen und sind mit dem Handy ihres Trägers gekoppelt, um bei Gefahr schnell die Sicherheitsbehörden einschalten zu können.
+++ Harris und Trump kämpfen bis zuletzt um jede Wählerstimme - auch online.
Angesichts des als äußerst knapp vorhergesagten Wahlausgangs werben Kamala Harris und Donald Trump auch am Wahltag weiter um jede Stimme - auch in Online-Netzwerken. Im Gegensatz zu Trump wendet sich Harris nicht in einem längeren Post, sondern mit kurzen eindringlichen Sätzen bei X stündlich an die Wähler.
In den Vergangenen Tagen und Wochen haben auch immer wieder Prominente in den USA zur Wahl von Harris oder Trump aufgerufen:
+++ Auswirkungen der US-Wahl auf transatlantische Beziehungen erwartet.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, McAllister, erwartet, dass sich die Beziehungen zwischen Europa und den USA deutlich verändern werden. Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk mit Blick auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl, sowohl mit Trump als auch mit Harris steuere man auf eine Zeitenwende zu. Das amerikanische Interesse an Europa habe in den vergangenen 30 Jahren nachgelassen; Europa müsse sich daher stärker um seine eigenen Interessen kümmern. McAllister sagte, die EU sei darauf vorbereitet.
Die Vorsitzende des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung des EU-Parlaments, die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann, meinte dagegen, Europa sei auf eine mögliche zweite Amtszeit des Republikaners Trump schlecht vorbereitet. Sie sagte in einem Podcast des Nachrichtenmagazins "Politico", Europa hoffe immer noch darauf, dass die Demokratin Harris gewinne.
+++ NATO-Generalsekretär: Sowohl Harris als auch Trump unterstützen Verteidigungsbündnis.
Der neue NATO-Generalsekretär Rutte hat sich optimistisch zu einem Verbleib der USA in dem Verteidigungsbündnis unabhängig vom Ausgang der Präsidentschaftswahl geäußert. Er sagte im ZDF, beide Kandidaten, Harris ebenso wie Trump, stünden hinter der NATO. Sowohl Demokraten als auch Republikaner wüssten, dass die Allianz nicht nur der Sicherheit Europas diene, sondern auch der Sicherheit der Vereinigten Staaten. Darüber seien sich die beiden Kandidaten im Klaren.
Äußerungen Trumps hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA unter seiner Führung uneingeschränkt zur Beistandsverpflichtung stehen würden. Während seiner Amtszeit stand auch eine Drohung mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis im Raum. Dem früheren niederländischen Ministerpräsidenten Rutte wird ein vergleichsweise guter Draht zu Trump nachgesagt.
+++ Es gibt weiterhin Sorge vor Ausschreitungen bei knappem Wahlergebnis.
Die Leiterin des Aspen-Instituts in Deutschland, Mildner, hält es für "nicht unwahrscheinlich", dass es nach der Wahl Ausschreitungen geben könnte.
Sie sagte im Deutschlandfunk
, wenn das Wahlergebnis wie erwartet sehr knapp ausfalle, könne Trump erneut behaupten, die Wahl sei manipuliert worden. Es könne gut sein, dass es dann Proteste und Gewalt auf den Straßen gebe. In Umfragen äußerte eine Mehrheit der US-Bürger die Sorge vor Ausschreitungen.
Die auf die Erforschung politischer Gewalt spezialisierte Nichtregierungsorganisation ACLED verzeichnet allerdings auch eine abnehmende Mobilisierung der rechtsextremistischen Gruppen, die maßgeblich am Sturm auf das Kaptiol 2021 beteiligt waren. Für das Jahr 2024 sei sie die niedrigste seit 2020, heißt es. Die Experten führen dies auf die Inhaftierung und Verurteilung zahlreicher Mitglieder zurück.
+++ Knappes Rennen zwischen Trump und Harris erwartet.
Die Umfragen legen einen knappen Wahlausgang nahe. Nach dem ersten von zwei Attentaten auf Trump im Juli 2024 sahen viele Beobachter seinen Sieg als ausgemacht. Nach dem Wechsel von Biden zu Harris schienen dann die Demokraten eine Weile entscheidend im Aufwind zu sein.
Das politische Klima ist aufgeheizt und vergiftet. Der 78-jährige Trump hat die knapp 20 Jahre jüngere Harris immer wieder persönlich angegriffen. Doch auch Harris bezeichnet Trump inzwischen als Faschisten. Nach Einschätzung des ehemaligen deutschen Botschafters in den USA, Peter Wittig, könnten einige zehntausend Stimmen in den sogenannten Swing States den Ausschlag geben. So war es bereits 2016, als Trump gegen Hillary Clinton gewann, obwohl die Demokratin landesweit deutlich mehr Stimmen holte.
Eine Rolle im Wahlkampf haben auch die beiden Kandidaten für die Vizepräsidentschaft gespielt: Kamala Harris hat sich für Tim Walz entschieden, den 60-jährigen Gouverneur des Bundesstaates Minnesota. Der frühere Lehrer und American-Football-Trainer gilt als bodenständig und volkstümlich. Donald Trump wählte J.D. Vance, den 40-jährigen Senator aus dem Bundesstaat Ohio aus. Der Absolvent einer Eliteuniversität und Finanzmanager war 2016 mit dem Buch "Hillbilly Elegie" bekannt geworden. Die Geschichte einer Kindheit in Armut in einer vernachlässigten ehemaligen US-Industrieregion fand weltweit großes Interesse.
Mit Interesse wird auch das Abschneiden der Grünen-Kandidatin Jill Stein beobachtet. Ihr werden wenige Stimmen vorhergesagt, die aber Kamala Harris entscheidend fehlen könnten. Die europäischen Grünen forderten Stein kurz vor der Wahl vergebens auf, sich zu Gunsten von Harris zurück zu ziehen.
Neben der Präsidentschaft werden das Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Mandate im Senat neu bestimmt. Hinzu kommen Entscheidungen über Gouverneure und Kongresse vieler Bundesstaaten, über Stadtparlamente und Staatsanwaltschaften, und auch Volksabstimmungen stehen an. Dabei ist die Wahl des US-Parlaments mit seinen beiden mächtigen Kammern besonders wichtig. Derzeit haben die Demokraten eine hauchdünne Mehrheit im Senat, während die Republikaner das Repräsentantenhaus kontrollieren.
+++ US-Arbeitsmarkt entwickelt sich schlechter als erwartet.
Infolge von Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.
Die wirtschaftliche Lage sowie die hohen Lebenshaltungskosten, die auf vielen US-Haushalten lasten, sind zentrale Themen des Wahlkampfs.
+++ Umfragen zur US-Wahl: Korrekte Prognose "bloßes Wunschdenken".
Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 kam völlig überraschend: In den Umfragen war die Demokratin Hillary Clinton die klare Favoritin gewesen. Und auch 2020 fiel der Vorsprung von Joe Biden geringer aus, als die Meinungsforscher es vorhergesagt hatten. Das Kernproblem hat sich seit Trumps Überraschungserfolg 2016 nicht geändert: Ein großer Teil seiner Wählerschaft weigert sich Experten zufolge, an Umfragen teilzunehmen. 2020 hätten viele Leute am Telefon einfach nur "Trump!" gerufen und aufgelegt, heißt es. Damals berücksichtigten die Forscher diese Befragten nicht.
+++ Wegen des komplizierten Wahlsystems: "50:50 ist die einzig seriös vertretbare Prognose für das Wahlergebnis".
Im gesamten Land sehen Umfragen zwar einen leichten Vorsprung für Harris. In den USA gibt es aber die Besonderheit des Wahlleutegremiums. In dieses entsendet jeder Bundesstaat eine festgelegte Zahl an Wahlleuten. Sie stimmen dann geschlossen für den Gewinner ihres Bundesstaats. Die Zahl der Wahlleute deckt sich nicht immer mit dem landesweiten Abstimmungsergebnis. 2016 erhielt die Demokratin Hillary Clinton fast drei Millionen Stimmen mehr als Trump, doch Trump hatte mehr Wahlleute und gewann.
In den meisten Bundesstaaten steht bereits fest, für wen die Wahlleute stimmen werden, da diese Bundesstaaten laut Umfragen klar oder mit aller Wahrscheinlichkeit entweder an die Demokraten oder die Republikaner gehen. In sieben Bundesstaaten ist die Wahl indes vollkommen offen. Auf diesen "Swing States" (Arizona, Nevada, Wisconsin, Michigan, Pennsylvania, North Carolina, Georgia) liegt daher der Fokus. Der prominente Wahlforscher Nate Silver schrieb zuletzt in der "New York Times", bei einer Wahl, in der die Kandidaten in allen sieben umkämpften Bundesstaaten nur ein oder zwei Prozentpunkte auseinanderliegen, sei 50:50 die einzige seriös vertretbare Prognose.
+++ Allan Lichtman legt sich auf Harris als Siegerin fest.
Der Historiker Allan Lichtman hat in den vergangenen 40 Jahren fast alle Sieger der Präsidentschaftswahlen in den USA richtig vorhergesagt. Der 77-jährige Pprofessor erklärte nach der Anwendung seiner ausgefeilten Analysemethode, dass Harris die Wahl am 5. November gewinnen wird. Zu diesem Schluss kommt der Historiker dank seiner Methode der "13 Schlüsselfaktoren", die Meinungsumfragen komplett außen vor lässt.
Wie Allan Lichtman das Ergebnis der Präsidentschaftswahl voraussagt
+++ Trump verbreitet Verschwörungslügen über Wahlfälschungen: "Nur Betrug kann uns stoppen."
Bei einem Auftritt in Arizona betonte Trump in Anlehnung an seine Verschwörungslüge nach seiner Niederlage 2020, er könne nur verlieren, wenn die Gegenseite massiv betrüge. Mehrfach hat er sich im Wahlkampf geweigert zu sagen, dass er eine Wahlniederlage und danach einen friedlichen Übergang zur nächsten Amtszeit akzeptieren würde. Der Politikwissenschaftler Donald Nieman von der Universität Binghampton meinte, sollte Trump nicht siegen, werde dieser alles in Bewegung setzen, um das Ergebnis umzukehren. Trump sei nicht nur ein schlechter Verlierer: "Er gibt niemals eine Niederlage zu."
+++ Polarisierter Wahlkampf: Trump posiert in einem Fahrzeug der Müllabfuhr.
Nach umstrittenen Äußerungen im US-Wahlkampf sorgte Donald Trump zuletzt mit einem Auftritt in einem Fahrzeug der Müllabfuhr für Aufsehen. Trump trug dabei eine orange-gelbe Weste - in der er später auch auf die Bühne seiner Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Wisconsin trat. Ein Comedian hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps Puerto Rico als eine im Ozean schwimmende Insel aus Müll bezeichnet. Das löste vor allem unter Latinos in den USA Empörung aus. Auch Biden äußerte Kritik. Bidens Aussagen blieben aber unklar und ließen den Schluss zu, er habe Trumps Anhänger als "Müll" bezeichnet. Es selbst betont, er habe lediglich die "hasserfüllte" Rhetorik gegen Latinos "Müll" genannt.
+++ Kritiker werfen Harris vor, die Biden-Politik bloß fortsetzen zu wollen.
Kritiker werfen Harris vor, sie wolle die Politik von Präsident Biden bloß fortführen. Ihr fehlten eigene Ideen. Harris gab selbst einen Anlass für eine derartige Einschätzung. Im Sender ABC hatte sie auf die Frage, was sie anders machen würde als Biden, erklärt: "Da fällt mir nichts ein." Zuletzt betonte sie dann im Sender Fox News: "Meine Präsidentschaft wird keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein." Sie repräsentiere eine neue Generation von Führungskräften, und wie jede neue politische Führungskraft werde sie "ihre Erfahrung, ihre Berufserfahrung und neue Ideen einbringen".
+++ Nahostpolitik könnte Harris entscheidende Stimmen kosten.
Einer der großen Vorwürfe an Präsident Biden und seine Stellvertreterin Harris betreffen den Nahostkurs. Biden und somit auch Harris wird vorgeworfen, den Kurs Israels zu einseitig zu unterstützen - unter anderem mit massiver Militärhilfe. Im wichtigen Swing State Michigan könnte das Harris den Wahlsieg kosten. Dort leben laut Arab American Institute fast 400.000 arabischstämmige Amerikaner. Eine aktuelle Erhebung des Instituts zeigt Harris und Trump bei arabisch-amerikanischen Wählern Kopf an Kopf - ein Einbruch gegenüber Bidens Unterstützung von 59 Prozent im Jahr 2020.
Ist Donald Trump ein Faschist?
+++ Deportationen von Migranten, Militäreinsätze im Inneren, Zölle auf Importe: Donald Trump schlägt im Wahlkampf zunehmend autoritäre Töne an.
Trump löst bereits seit mehr als einem Jahr mit zahlreichen umstrittenen Äußerungen im Wahlkampf Sorgen aus. Bürger, Politikwissenschaftler und ehemalige Berater von Ex-Präsidenten warnten unisono vor einer erneuten Präsidentschaft des Republikaners. Der stellvertretende Forschungsgruppenleiter Amerika der Stiftung Wissenschaft und Politik, Johannes Thimm, zum Beispiel schloss nicht aus, dass Trump im Fall eines Wahlsiegs versucht sein könnte, ungeachtet der amerikanischen Verfassung das Präsidentenamt nach vier Jahren und damit insgesamt acht Jahren nicht mehr wie vorgeschrieben abzugeben.
+++ Konservatives "Projekt 2025" plant Staatsumbau im Sinne Trumps .
Seit Längerem konzpiert ein mit Trump verbundener konservativer Think Tank einen massiven Umbau der Staatsordnung - im sogenannten "Project 2025". Insofern könnte eine zweite Amtszeit Trumps gravierende Folgen haben. Die deutsch-amerikanische Politologin Cathryn Clüver Ashbrook warnte vor einer Radikalisierung der Trump-Bewegung und den möglichen Folgen für demokratische Institutionen in den USA. Sie sprach im Deutschlandfunk von einer systematischen Ideologisierung von Institutionen.
+++ Gewalt nach dem 5. November befürchtet.
Zwei von drei Befragten in den USA sorgen sich laut einer Ipsos-Umfrage vom 24. Oktober vor Gewalt nach dem 5. November. Die Kapitolpolizei wurde um 300 auf 2.100 Beamte aufgestockt. Rund um das Weiße Haus und das Kapitol, den Sitz des Kongresses, sind Metallbarrieren aufgestellt. Trump war selbst im Wahlkampf Opfer eines Attentats geworden, bei dem er leicht verletzt wurde.
Der Bürgerkrieg als Trauma und Drohung
Die auf die Erforschung politischer Gewalt spezialisierte Nichtregierungsorganisation ACLED verzeichnet allerdings auch eine abnehmende Mobilisierung der rechtsextremistischen Gruppen, die maßgeblich am Sturm auf das Kaptiol 2021 beteiligt waren. Für das Jahr 2024 sei sie die niedrigste seit 2020, heißt es. Die Experten führen dies auf die Inhaftierung und Verurteilung zahlreicher Mitglieder zurück. So hätten die Oath Keepers und die Three Percenters "den Großteil ihrer Fähigkeit verloren, Mitglieder auf der Straße zu mobilisieren". Auch die 2021 stark in Erscheinung getretene Miliz der "Proud Boys" sei weniger aktiv als 2020.
+++ Wahlbeamte: US-Präsidentschaftswahl ist sicher.
Der Verband der staatlichen Wahlleiter und der nationale Verband der Secretaries of State haben in einer gemeinsamen Erklärung dem amerikanischen Volk zugesagt, dass die morgige Abstimmung sicher ist. Vier Jahre lang hätten sich Beamte auf den 5. November vorbereitet und "viel Zeit, Energie und Ressourcen" investiert, um "Amerikas Wahlen zu sichern", heißt es. Gleichwohl könne es am Wahltag zu Problemen kommen, etwa eine verspätete Öffnung der Wahllokale oder lange Schlangen. Doch auch dafür hätten die Verantwortlichen Notfallpläne. Secretaries of State sind die höchsten Verwaltungsbeamten in US-Staaten und als solche auch fürs Prozedere rund um Wahlen zuständig.
+++ Elon Musks Anwalt: Tägliche Eine-Million-Dollar-Verlosung für Trump-Unterstützer ist keine Lotterie.
Die Pro-Trump-Kampagne von Elon Musk wählt die Gewinner der Verlosung von einer Million Dollar pro Tag an registrierte Wähler nicht nach dem Zufallsprinzip aus. Wie ein Anwalt des Milliardärs mitteilte, werden stattdessen Personen ausgewählt, die gute Fürsprecher für die Kampagne wären. Musks Anwalt versuchte einen Richter in Pennsylvania davon zu überzeugen, dass es sich bei dem Vorgehen nicht um eine "illegale Lotterie" handelt, wie die Anklagebehörde behauptet. Das Angebot ist auf registrierte Wähler in sieben Bundesstaaten beschränkt, die voraussichtlich über den Ausgang der Wahl entscheiden werden – Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.