Verteidigungspolitik
Pistorius legt Kritierien für Pflichteinberufung im Wehrdienst fest

Die Einberufung von Wehrpflichtigen in Deutschland soll unter bestimmten Voraussetzungen künftig wieder einfacher möglich sein. Das geht aus einem Gesetzentwurf von Verteidigungsminister Pistorius hervor, über den das Magazin "Der Spiegel" berichtet.

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) informiert sich bei einem Besuch der Flugabwehrraketengruppe 21 auf einem Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern
    Einberufung zum Wehrpflichtdienst soll künftig einfacher werden. (picture alliance / dpa / Bernd Wüstneck)
    So soll für eine verpflichtende Einberufung von Wehrpflichtigen künftig kein zuvor ausgerufener Spannungs- oder Verteidigungsfall mehr nötig sein. Es soll genügen, wenn Bundesregierung und Bundestag einen schnellen Aufwuchs der Bundeswehr für nötig halten, der nicht mit freiwilligem Personal erreichbar ist.
    Dennoch hält Pistorius mit seinem Gesetzentwurf grundsätzlich an einem freiwilligen Wehrdienst fest. Ab 2027 ist zudem eine verpflichtende Musterung vorgesehen. Sie soll nur für Männer gelten und nicht zwingend eine medizinische Untersuchung beinhalten. Der Wehrdienst soll außerdem durch eine bessere Bezahlung attraktiver werden.
    Innerhalb der Regierungskoalition und auch in der eigenen Partei ist das Vorhaben des SPD-Politikers jedoch umstritten. Besonders bei den Jusos gab es zuletzt Widerstand. Pistorius plant, den Entwurf Ende August ins Kabinett einzubringen. In der Theorie könnte der neue Wehrdienst zum kommenden Jahreswechsel umgesetzt werden.
    Diese Nachricht wurde am 07.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.