
Beide Parteien erhielten auch die meisten Einzelspenden, und zwar in der Regel von Unternehmern und Firmen. Dabei liegen die Christdemokraten hier mit 21 Spenden deutlich vor der FDP mit zehn. Als Großspenden gelten Zuwendungen von mehr 35.000 Euro.
Einzelspende von 1,5 Millionen Euro an AfD von Arzt und Unternehmer Winfried Stöcker
Die AfD erhielt kürzlich eine einzelne Großspende von 1,5 Millionen Euro vom Lübecker Arzt und Unternehmer Winfried Stöcker. Es soll sich um die bisher größte offiziell registrierte Einzelspende an die Partei handeln.
Stöcker war in der Corona-Pandemie durch eine illegale Impfaktion bekannt geworden, bei der er Menschen mit einem von ihm entwickelten, aber nicht zugelassenen Wirkstoff geimpft hatte. Er wurde zu einer Geldstrafe von 250.000 Euro verurteilt und legte dagegen Berufung ein.
Lobbycontrol fordert Obergrenzen für Parteispenden wie in anderen Ländern
Der Verband Lobbycontrol bezeichnete es als einen "Skandal", dass Superreiche in Deutschland mit Millionenspenden den politischen Wettbewerb nach ihren Interessen verzerren könnten. In keinem anderen EU-Land flössen solche Summen an Parteien, auch weil es in den meisten Fällen Obergrenzen gebe. Deutschland müsse hier dringend nachziehen.
Der Unternehmer Philip Harting sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Deutschland sei derzeit ohne Führung. So dürfe es nicht weitergehen. Man stehe vor einer entscheidenden Zukunftswahl. Harting gab im Dezember 100.000 Euro an die CDU und 50.000 Euro an die FDP.
Unternehmer: "CDU, CSU und FDP bieten die besten Voraussetzungen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen"
Der Geschäftsführer von Get your Guide, Johannes Reck, (100.000 Euro an die FDP) meinte, Deutschland habe in den vergangenen zehn Jahren erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Umfassende Strukturreformen seien nötig.
Von der Privatbank Berenberg hieß es ebenfalls, nach zwei Jahren Rezession müsse Deutschland wieder auf einen Wachstumspfad gelangen. Die Unionsparteien und die FDP böten die besten Voraussetzungen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, führte Gesellschafter Hendrik Riehmer aus. Die Privatbank gab seit November 300.000 Euro an die Christdemokraten und 50.000 an die Freien Demokraten.
Jägermeister-Gesellschafter: "Mir ist unsere vielfältige Demokratie überaus wichtig"
Der Mehrheitsgesellschafter von Jägermeister, Florian Rehm, der zuletzt an CDU und Grüne gespendet hatte, führte aus, ihm sei die vielfältige Demokratie in Deutschland überaus wichtig: "Sie ist das Fundament unserer Gesellschaft." Dieses Fundament müsse bei jeder Wahl erneut gesichert werden.
CSU vor SPD, Grünen und Feien Wählern
Im laufenden Jahr folgen bei den Spenden auf Platz vier die CSU mit mehr als 770.000 Euro, gefolgt von der SPD mit 740.000 Euro und den Grünen mit rund 240.000 sowie den Freien Wählern mit 52.000 Euro. Insgesamt wurden rund 7,4 Millionen Euro verteilt. [Stand: 21. Januar].
BSW erhielt vergangenes Jahr 5 Millionen Euro Einzelspende
Bezieht man die Großspenden an die Parteien aus dem vergangenem Jahr mit ein, schiebt sich das BSW auf Platz 2. Die neue Partei der früheren Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hatte allein rund 5 Millionen Euro vom Unternehmer Thomas Stanger bekommen.
Diese Nachricht wurde am 22.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.