Sendung vom 01.01.2021
Nächste Sendung: 07.03.2021 09:30 Uhr
Essay und DiskursWarten auf die Wirkung - Über Bücher und andere Medien
Von Florian Felix Weyh
Die Wirkung eines Buches, das man sich er-lesen muss, ist qualitativ eine andere als die eines Films oder einer Serie. Die unmittelbare Wirkung, die keine langfristige Befassung mit sich bringt, birgt ein Problem, das lautet: Ist die Wirkung mächtig, bleibt die Qualität dennoch gering. Eine zeitliche Kluft zwischen Medienproduktionsgeschwindigkeit und Wirkzeit der Medienprodukte gibt es seit Anbeginn der industriellen Buchgesellschaft. Aber mit immer stärker verbreiteten sogenannten Echtzeit-Medien (Film, Radio, Fernsehen, Internet) wurde aus einem vormals nur den Buchautor quälenden Umstand ein gesellschaftliches Problem. Denn wo Medienzeit und Wirkzeit wie bei Büchern ohne dauernd eingeübte Praktiken auseinanderklaffen, siegen zwangsläufig die unmittelbar wirksamen Medien. Die These des Autors: In der Echtzeit-Rezeption sind audiovisuelle Medien und das Internet durch ihre oberflächliche Kürze einerseits attraktiver als alles aus Büchern zu Erschließende, laden andererseits zum lustvollen, doch geistlosen Schlagabtausch ein. Dieser Essay macht Vorschläge, das Problem zu lösen.
Von Florian Felix Weyh
Die Wirkung eines Buches, das man sich er-lesen muss, ist qualitativ eine andere als die eines Films oder einer Serie. Die unmittelbare Wirkung, die keine langfristige Befassung mit sich bringt, birgt ein Problem, das lautet: Ist die Wirkung mächtig, bleibt die Qualität dennoch gering. Eine zeitliche Kluft zwischen Medienproduktionsgeschwindigkeit und Wirkzeit der Medienprodukte gibt es seit Anbeginn der industriellen Buchgesellschaft. Aber mit immer stärker verbreiteten sogenannten Echtzeit-Medien (Film, Radio, Fernsehen, Internet) wurde aus einem vormals nur den Buchautor quälenden Umstand ein gesellschaftliches Problem. Denn wo Medienzeit und Wirkzeit wie bei Büchern ohne dauernd eingeübte Praktiken auseinanderklaffen, siegen zwangsläufig die unmittelbar wirksamen Medien. Die These des Autors: In der Echtzeit-Rezeption sind audiovisuelle Medien und das Internet durch ihre oberflächliche Kürze einerseits attraktiver als alles aus Büchern zu Erschließende, laden andererseits zum lustvollen, doch geistlosen Schlagabtausch ein. Dieser Essay macht Vorschläge, das Problem zu lösen.
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