Auszeichnung
Friedensnobelpreis für venezolanische Oppositionelle María Corina Machado

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die venezolanische Oppositionelle Maria Corina Machado. Das teilte das norwegische Nobelkomitee in Oslo mit. Sie erhalte den Preis für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes.

    Caracas: Die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado führt eine Demonstration gegen die erneute Vereidigung des autoritären Präsidenten Maduro.
    Maria Corina Machado aus Venezuela erhält den Friedensnobelpreis 2025. (Jesus Vargas / dpa )
    Machado sei eine der außergewöhnlichsten und mutigsten Politikerinnen in Lateinamerika der jüngeren Zeit, heißt es in der Begründung der Jury. Die in Venezuela untergetaucht lebende Politikerin sagte in einem nach der Bekanntgabe verbreiteten Video, sie stehe unter Schock und könne nicht glauben, dass das Nobelpreiskomitee sie als Preisträgerin für würdig befunden habe.

    Machado lebt versteckt in Venezuela

    Die 58-Jährige ist wegen ihres politischen Engagements in ihrem Heimatland immer wieder Repressionen und Einschüchterungsversuchen durch die sozialistische Regierung von Präsident Maduro ausgesetzt. Sie lebt deshalb versteckt und taucht nur zu politischen Veranstaltungen in der Öffentlichkeit auf. Die Entscheidung Machados, im Land zu bleiben, verschaffte ihr bei den Menschen viel Respekt.
    2024 wurde Machado bei der venezolanischen Präsidentschaftswahl von der oppositionellen "Plattform der demokratischen Einheit" als Kandidatin nominiert, dann aber vom regierungsnahen Nationalen Wahlrat ausgeschlossen. Venezuela wird seit 2013 vom autoritären Machthaber Nicolas Maduro regiert.

    Bundesregierung lobt Verdienste Machados - Kritik von US-Regierung

    Die Bundesregierung gratulierte Machado zum Friedensnobelpreis. Mit dieser Ehrung würdige das Nobelkomitee ihren mutigen und langjährigen Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte in Venezuela, sagte ein Sprecher in Berlin. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen nannte die Auszeichnung der 58-Jährigen ein starkes Zeichen für die Demokratie. Der Geist der Freiheit lasse sich nicht einsperren. Das UNO-Menschenrechtsbüro erklärte, die Anerkennung spiegele die klaren Bestrebungen des venezolanischen Volkes nach freien und fairen Wahlen, nach bürgerlichen und politischen Rechten und nach Rechtsstaatlichkeit wider.
    Kritik an der Preisvergabe kommt aus den USA. Ein Sprecher des Präsidialamtes erklärte, das Nobelkomitee habe bewiesen, dass es die Politik über den Frieden stelle. Präsident Trump hatte sich zuletzt wiederholt selbst als Preisträger ins Gespräch gebracht. Als "diplomatische Wahl" bezeichnete deshalb der Friedensforscher Ulrich Kühn von der Uni Hamburg die Entscheidung für Machado. Der Preis gehe nicht an Trump, doch „ein bisschen“ könne sich der US-Präsident als Gewinner fühlen, sagte Kühn im Deutschlandfunk. Denn die USA gingen seit einiger Zeit auch militärisch gegen den widerrechtlich weiter amtierenden Maduro vor.

    Preisverleihung am 10. Dezember

    Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet knapp einer Million Euro dotiert. Er wird - wie alle Nobelpreise - traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, feierlich übergeben, allerdings als einziger in Oslo. Die anderen Preise werden in Stockholm überreicht.
    Im vergangenen Jahr wurde die japanische Organisation Nihon Hidankyo für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt ausgezeichnet. Als mögliche Preisträger in diesem Jahr waren auch die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie das westafrikanische Friedensnetzwerk WANEP gehandelt worden. Auch US-Präsident Donald Trump hatte seine Hoffnung auf die Auszeichnung geäußert.
    Diese Nachricht wurde am 10.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.