Dienstag, 23. April 2024

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Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 31.12.2021 bis zum 2.1.2022

+++ Israel weitet die Verabreichung einer vierten Corona-Impfdosis aus. +++ In Schleswig-Holstein werden die Corona-Regeln strenger. +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat eine Überarbeitung der Quarantäneregeln angekündigt. +++ Mehr im Newsblog.

03.01.2022
    Ein Mann erhält in Israel seine vierte Impfung gegen das Coronavirus. Im Hintergrund steht auf hebräisch "Grenzenlose Hoffnung".
    Ein Mann erhält in Israel seine vierte Impfung gegen das Coronavirus. Im Hintergrund steht auf hebräisch "Grenzenlose Hoffnung". (AFP /Jack Guez )

    Sonntag, 2. Januar

    +++ Israel weitet die Verabreichung einer vierten Corona-Impfdosis aus.

    Auch alle Menschen über 60 Jahre sowie das medizinische Personal sollten nun eine nochmalige Booster-Impfung erhalten, sagte der israelische Regierungschef Naftali Bennett am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Dem habe das Gesundheitsministerium angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante zugestimmt.

    +++ In Schleswig-Holstein werden die Corona-Regeln strenger.

    Die Landesregierung beschloss, Veranstaltungen im Freien auf 100 Personen zu begrenzen, in Innenbereichen auf maximal 50. Geimpfte und Genesene dürfen sich nun auch im öffentlichen Raum nur noch zu zehnt treffen - das galt vorher nur für Wohnungen. In Diskotheken und Bars in Schleswig-Holstein werden im Rahmen der 2G-plus-Regel nur noch negative PCR-Tests akzeptiert, die nicht älter als 24 Stunden sein dürfen. Die neuen Verordnungen gelten ab Dienstag.
    Ministerpräsident Günther forderte die Bundesregierung auf, die epidemische Lage von nationaler Tragweite wieder einzuführen. Der CDU-Politiker sagte in Kiel, sollte dies nicht geschehen, werde er den Landtag bitten, diese Lage für das Land festzustellen. In Schleswig-Holstein regiert eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP.

    +++ Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante erleben die USA nach Angaben des führenden Epidemiologen Fauci derzeit "fast einen vertikalen Anstieg" der Corona-Neuinfektionen.

    "Wir befinden uns definitiv mitten in einem sehr ernsten Anstieg und Aufwärtstrend der Fälle", sagte Fauci dem Fernsehsender ABC. Dass die Kurve der Neuinfektionen so steil in die Höhe schieße, sei "wirklich beispiellos". Am Freitag waren in den USA mehr als 440.000 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Das waren fast genau 200.000 mehr als bei dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Februar.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat eine Überarbeitung der Quarantäneregeln angekündigt.

    "Wir denken in der Tat über verkürzte Quarantäne- und Isolationszeiten nach", sagt der SPD-Politiker im ZDF. Bei den hohen Fallzahlen an Neuinfektionen, die die Modellrechnungen für die Verbreitung von Omikron zeigten, brauche man andere Quarantänedauern. Andere Länder wie Frankreich oder Großbritannien haben bereits die Isolationsvorschriften für vollständig Geimpfte verkürzt, die dennoch einen Positiv-Test vorweisen.

    +++ Die britische Regierung aktualisiert Notfallpläne für Krankenhäuser, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, um auf die steigende Zahl der Corona-Infektionen zu reagieren.

    Nach Angaben aus London wird darin mit einem Personalausfall zwischen zehn und 25 Prozent gerechnet. Auslöser sind die jüngsten Infektionszahlen in Großbritannien. Zuletzt waren binnen 24 Stunden 189.000 neue Corona-Fälle verzeichnet worden. In einigen Branchen wirkt sich die hohe Zahl an Krankmeldungen bereits aus: Zum Beispiel können einige Bahnlinien nicht mehr nach Fahrplan fahren, weil Zugpersonal fehlt.

    +++ Nach einem Corona-Ausbruch unter der Besatzung der Aida Nova endet die Reise für rund 3000 Gäste vorzeitig in der portugisischen Hauptstadt Lissabon.

    Bei Routineuntersuchungen waren 52 Besatzungsmitglieder positiv getestet worden – das Kreuzfahrtschiff blieb deshalb an Silvester zunächst im Hafen von Lissabon liegen, statt zum Jahreswechsel die Insel Madeira anzusteuern. Jetzt wurde die Reise komplett gestoppt. Zwar hätten die erkrankten Crew-Mitglieder nur milde Symptome, aufgrund der aktuellen Situation könne man jedoch die Reise mit der Aida Nova nicht wie geplant bis zum 5. Januar 2022 auf die Kanarischen Inseln fortsetzen, hieß es von Aida Cruises in Rostock. Nach Angaben der Reederei waren alle Passagiere ab dem 12. Lebensjahr und die Besatzung geimpft und hatten sich vor Fahrtantritt sowohl einem Antigen- als auch einem PCR-Test unterzogen.
    Das Kreuzfahrtschiff Aida Nova
    Das Kreuzfahrtschiff Aida Nova liegt am Silvesterabend im Kreuzfahrtterminal der portugiesischen Hauptstadt. Das Schiff sollte am 30.12.2021 von Lissabon aus in Richtung Madeira und Kanarische Inseln starten. (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

    +++ Der Grünen-Gesundheitspolitiker Dahmen fordert einen "Digitalisierungsschub", um die Pandemie besser bekämpfen zu können.

    "Es ist schwer zu verstehen, dass auch zwei Jahre nach der Pandemie noch keine tagesaktuellen Zahlen vorliegen, wie viele Menschen wie ernstlich erkrankt sind", sagte Dahmen der Nachrichtenagentur Reuters. "Hier kann die elektronische Patientenkarte helfen. Wir müssen die Daten dringend besser erfassen", fügte er hinzu. Seit Beginn der Pandemie hat es immer wieder Verzögerungen bei der Erfassung und Meldung der Daten gegeben.

    +++ In Bulgarien wurde erstmals die Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen.

    Die zwölf betroffenen Personen stammten überwiegend aus der Hauptstadt Sofia, teilte das Gesundheitsministerium mit. Ihre Symptome seien mild, niemand müsse im Krankenhaus behandelt werden.

    +++ In Amsterdam hat die Polizei eine verbotene Demonstration gegen die staatliche Corona-Politik aufgelöst.

    Nach Angaben der Stadtverwaltung hatten sich rund 10.000 Menschen vor dem niederländischen Reichsmuseum versammelt. Dabei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen Personen vor, die den Anweisungen nicht Folge leisteten. Der niederländische Fernsehsender NOS berichtete von mehreren Verletzen sowie Festnahmen. In den Niederlanden gelten wegen der raschen Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante zahlreiche Beschränkungen. Sie sollen noch bis mindestens Mitte des Monats gelten.

    +++ Der argentinische Fußballer Lionel Messi hat sich mit dem Coronavirus infiziert.

    Das gab der französische Topklub Paris St. Germain am Sonntag bekannt. Der 34-Jährige befindet sich nach Klubangaben wie die ebenfalls positiv getesteten Teamkollegen Juan Bernat, Sergio Rico und Nathan Bitumazala in Isolation. 
    Auch in der Bundesliga gibt es zahlreiche Corona-Fälle.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat einen Einsatz des neuen Corona-Medikaments Paxlovid noch für diesen Monat in Aussicht gestellt.

    Der SPD-Politiker sagte der "Welt am Sonntag", er sei zuversichtlich, bis Ende Januar Lieferungen erhalten und eine Notfallzulassung erreicht zu haben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bereite eine solche Zulassung auf nationaler Ebene vor. Damit wäre der Einsatz von Paxlovid bereits vor der europaweiten Zulassung durch die Arzneimittelagentur Ema möglich.
    Das Gesundheitsministerium hat mit dem US-amerikanischen Hersteller Pfizer bereits eine Lieferung von einer Million Einheiten sowie eine Option auf eine weitere Million Einheiten vereinbart. Das antivirale Medikament hindert Viren daran, sich zu reproduzieren. In den USA ist es für Patienten ab 12 Jahren bereits zugelassen.
    Herstellung Pille von Pfizer gegen Covid-19
    Der Arzneimittelhersteller Pfizer zeigt hergestellte Pillen gegen Covid-19. (Uncredited/Pfizer/dpa)

    +++ GEW sieht Umsetzung des Corona-Aufholprogramms kritisch

    Das Aufholprogramm wegen der Corona-bedingten Schulschließungen hat die Erwartungen noch nicht erfüllt. Rund ein halbes Jahr nach dem Start zieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft eine kritische Zwischenbilanz. Zwar sei eine pauschale Einschätzung wegen unterschiedlicher Maßnahmen in den Bundesländern schwierig, sagte die GEW-Vorsitzende Finnern der Deutschen Presse-Agentur. Mehrheitlich meldeten die GEW-Landesverbände jedoch zurück, dass die Maßnahmen nicht so fruchteten wie geplant. So erreichten viele Angebote nicht die Kinder, die am meisten Unterstützung bräuchten, sondern diejenigen, deren Eltern sich darum kümmern könnten. Bundestag und Bundesrat hatten im Juni das Programm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" in Höhe von zwei Milliarden Euro auf den Weg gebracht.

    +++ Der Deutsche Kinderschutzbund schlägt vor, auch nach der Coronapandemie in bestimmten Situationen auf digitalen Unterricht zu setzen.

    Präsident Hilgers sagte der "Rheinischen Post", es könne keine Lösung sein, unter allen Umständen auf Präsenzunterricht zu pochen. Er wies darauf hin, dass es auch jenseits von Corona Anlässe für Hybrid-Unterricht geben könne, etwa wenn sich ein Schüler ein Bein gebrochen habe. Er vermisse in der Bildungspolitik konkrete Pläne, die auf Erkenntnissen der Corona-Pandemie beruhten.

    +++ In den USA müssen weiter zahlreiche Passagierflüge ausfallen.

    Ein Grund dafür sind die gehäuft auftretenden Corona-Krankheitsfälle bei Piloten und beim Kabinenpersonal. Zudem sind viele Beschäftigte in Quarantäne, weil sie Kontakt zu Infizierten hatten. Die Omikron-Variante sorgt in den USA derzeit für Höchstwerte bei den Corona-Zahlen. Nach Weihnachten wurden mehr als 512.000 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Der Flugverkehr wird auch durch schlechtes Wetter beeinträchtigt.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter.

    Sie liegt nun bei 222,7 nach 220,3 am Vortag, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Binnen 24 Stunden verzeichnete das RKI 12.515 Neuinfektionen. Das sind 2.415 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche. 46 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Das RKI weist darauf hin, dass rund um Weihnachten und den Jahreswechsel weniger getestet wird und daher die realen Fallzahlen höher liegen dürften.
    Alle aktuellen Zahlen zur Corona-Entwicklung in Deutschland haben wir hier zusammengefasst.

    +++ Bei Protestaktionen gegen die Corona-Politik von Bund und Land sind im ostthüringischen Greiz mehrere Demonstranten und Polizisten verletzt worden.

    Etwa 400 Menschen hatten sich am Abend versammelt, wie ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei auf Anfrage mitteilte. Die Polizei habe den geplanten Umzug durch die Stadt gestoppt. Dabei seien Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden. Sechs Demonstranten und vier Polizisten seien verletzt worden. In Greiz hatte es bereits in den vergangenen Wochen Auseinandersetzungen gegeben.
    Bei einer Demonstration gegen die deutschen Corona-Maßnahmen im ostthüringischen Greiz bedroht ein Mann einen Polizisten in schwerer Montur mit der Faust.
    Ein Demonstrant bedroht einen Polizisten mit der Faust. Bei einem Protest gegen die Corona-Politik von Bund und Land im ostthüringischen Greiz sind mehrere Demonstranten und Polizisten verletzt worden. An der Aktion am Samstagabend beteiligten sich etwa 400 Menschen. (picture alliance/dpa/B&S)

    +++ In Frankreich wird angesichts Höchstwerten bei den täglichen Neuinfektionen die Dauer der Quarantäne für Geimpfte verkürzt.

    Vollständig Geimpfte müssten im Fall einer Infektion von kommender Woche an nur noch sieben Tage in Quarantäne, kündigte Gesundheitsminister Véran in der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“ an. Die Quarantäne kann mit einem negativen Schnelltest oder PCR-Test auf fünf Tage verkürzt werden. Für nicht oder nicht vollständig Geimpfte bleibt es bei einer Quarantäne von zehn Tagen, die aber mit einem negativen Test auf sieben Tage verkürzt werden kann.
    Die Lockerung der Quarantäne-Regeln solle eine Destabilisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens verhindern, erläuterte Véran. Denn wenn sich ganz Frankreich in Quarantäne befinde, komme das Land zum Stillstand. Alleine gestern wurden mehr als 219.000 Neuinfektionen registriert.

    +++ Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey hält es trotz der zunehmenden Omikron-Fälle derzeit nicht für nötig, die Quarantäne-Zeit zu verkürzen.

    Die kritische Infrastruktur sei noch nicht außer Gefecht gesetzt, sagte die SPD-Politikerin im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Erst wenn absehbar sei, dass Polizei, Feuerwehr und andere Institutionen nicht mehr arbeitsfähig seien, müsse eine solche Maßnahme beschlossen werden, erläuterte Giffey. Gegen eine Quarantäne-Verkürzung hatte sich zuletzt auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft ausgesprochen. Derzeit lautet die RKI-Empfehlung, dass sich Infizierte und Kontaktpersonen bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante für 14 Tage isolieren.

    Samstag, 1. Januar

    +++ Die niederländische Polizei hat mit einem Großaufgebot eine illegale Silvesterparty mit Hunderten Feiernden aufgelöst, die trotz des landesweiten Corona-Lockdowns stattfand.

    Auf dem Gelände einer früheren Fabrik im zentralniederländischen Rijswijk waren in der Neujahrsnacht Dutzende Beamte sowie zehn Polizeibusse im Einsatz, wie der öffentlich-rechtliche Sender NOS berichtet. Der Einsatz sei ohne Gewalt abgelaufen, es habe aber mehrere Festnahmen gegeben. Anwohner berichten, vor dem Gebäude hätten zahlreiche Fahrzeuge mit deutschen, französischen, spanischen und italienischen Nummernschildern geparkt. Der Bürgermeister der Gemeinde Buren, zu der Rijswijk gehört, verurteilte die Party auf Twitter. So eine Feier sei illegal und "während der Corona-Krise nicht angemessen", schrieb Josan Meijers.

    +++ Im Profifußball gibt es weitere Coronafälle, darunter Manuel Neuer und Jürgen Klopp.

    FC-Bayern-Kapitän Neuer infizierte sich im Urlaub, ebenso wie seine Mitspieler Kingsley Coman und Corentin Tolisso. Bayern-Profi Omar Richards und Co-Trainer Dino Toppmöller wurden ebenfalls positiv getestet. Alle fünf Infizierten befinden sich den Angaben nach in häuslicher Quarantäne. Es gehe ihnen gut, heißt es aus Vereinskreisen. Im Team von Paris Saint-Germain wurden nach der Weihnachtspause ebenfalls fünf Coronafälle gemeldet. Die Namen der betroffenen Spieler nannte der Verein nicht.

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    In Quarantäne befindet sich auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Der 54-Jährige habe "milde Symptome" und wird beim Chelsea-Spiel am Sonntag von seinem Assistenten Pepijn Lijnders vertreten, teilte sein Verein mit. Klopp hatte in den vergangenen Wochen vehement auf die Gefahren des Coronavirus hingewiesen und Kritik an den Offiziellen der englischen Liga geäußert. Erst am Freitag hatte Liverpool drei weitere Coronafälle innerhalb der Mannschaft bekannt gegeben.

    +++ Frankreich hat wegen der stark steigenden Ansteckungszahlen die Corona-Maßnahmen erneut verschärft.

    Ab Montag gilt auch für Kinder ab sechs Jahren in öffentlichen Verkehrsmitteln und in der Gastronomie die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske, wie die Behörden mitteilten. Die Bordgastronomie in Zügen muss zudem schließen und in Bars und Restaurants müssen alle Gäste einen Sitzplatz haben. Bislang waren Kinder unter elf Jahren von der Maskenpflicht befreit. Am Montag steht im Abgeordnetenhaus in Paris zudem ein Gesetzentwurf zur Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte zur Abstimmung.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach blickt trotz der Omikron-Variante des Coronavirus vorsichtig optimistisch ins neue Jahr.

    Es gebe "Licht am Ende des Tunnels", schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. Die Omikron-Variante sei "wahrscheinlich etwas harmloser" als zunächst befürchtet, außerdem gebe es immer mehr Boosterimpfungen und neue Medikamente gegen Covid-19.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach im Porträt. Er trägt einen dunkelblauen Anzug und ein hellblaues Hemd.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach (Ronny HARTMANN / AFP)
    Der britische Gesundheitsminister Javid schrieb in einem Beitrag für die Zeitung "Daily Mail", die Regierung in London werde vorerst keine neuen Restriktionen verhängen. Man müsse versuchen, mit Covid-19 zu leben. Javid betonte, die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen sei noch weit von der Zahl vor rund einem Jahr entfernt.
    Die Omikron-Variante hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bislang in rund hundert Ländern ausgebreitet. In mehreren europäischen Staaten, darunter Großbritannien, Frankreich und Portugal ist sie bereits vorherrschend.

    +++ Am letzten Tag des Jahres haben noch einmal mindestens 112.000 Menschen eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten.

    Damit verfügen insgesamt 71,2 Prozent der Bürger über die Grundimmunisierung, für die in der Regel zwei Dosen erforderlich sind. Eine Auffrischungsimpfung erhielten nach Angaben des Robert Koch-Instituts bereits 38,7 Prozent der Bevölkerung. Noch gar nicht geimpft sind 25,8 Prozent, also jeder vierte Bürger oder 21,5 Millionen Menschen - darunter auch rund vier Millionen Kinder, die vier Jahre oder jünger sind und für die bisher noch gar kein Impfstoff zugelassen ist.
    Der Novavax-Impfstoff ist als erstes Protein-Vakzin in der EU zugelassen worden und soll eine Alternative für die mRNA-Wirkstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die Vektor-Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson darstellen. Doch wie funktioniert solch ein Eiweiß-Vakzin? Ein Überblick.

    +++ Wegen mehrerer Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus im Ensemble hat die Wiener Staatsoper alle Vorstellungen bis inklusive Mittwoch abgesagt.

    Die Zwangspause begann mit der für Neujahr geplanten Operette "Die Fledermaus", wie das Haus mitteilte. Bisher hatte die Staatsoper noch nie wegen Corona-Fällen schließen müssen. Die Belegschaft sei zu 85 Prozent geimpft und mache mindestens dreimal pro Woche PCR-Tests, sagte Operndirektor Bogdan Rošcic. Aber wegen des gemeinsamen Spielens, Singens und Tanzens könnten Ansteckungen nicht vollständig ausgeschlossen werden.
    Die Wiender Staatsoper von außen fotografiert. Zu sehen sind ausserdem eine Kreutzung und einige Fußgänger*innen.
    An der Wiener Staatsoper befürchtet man, dass es wegen Omikron vermehrt zu Ansteckungen kommen wird. (Paul Lohberger)

    +++ Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ein Reiseverbot für alle Bürger verhängt, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind.

    Ab 10. Januar dürften Ungeimpfte das Land nicht mehr verlassen, teilte das Außenministerium nach Absprache mit der Behörde für Krisenmanagement am Samstag mit. Bereits Geimpfte müssten vor einer Auslandsreise zudem eine Booster-Impfung erhalten, hieß es laut einem Bericht der Staatsagentur WAM. Ausnahmen gebe es etwa für diejenigen, die zu einer ärztlichen Behandlung ins Ausland reisen oder die aus medizinischen Gründen von einer Impfung ausgenommen sind.

    +++ Knapp 3000 Kreuzfahrt-Passagiere unter anderem aus Deutschland haben die Silvesternacht wegen Corona ungeplant an Land in Lissabon verbringen müssen.

    Wegen mehrerer Dutzend Infektionsfälle bei der Besatzung verzögerte sich die Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffs "Aida Nova" im Hafen der portugiesischen Stadt bis ins neue Jahr. Die geplante Fahrt zum Betrachten des spektakulären Silvester-Feuerwerks über dem Hafen von Funchal auf der Atlantik-Insel Madeira fiel aus. Man habe die positiven Coronafälle bei Routineprüfungen frühzeitig entdeckt und die Betroffenen in Abstimmung mit den Behörden in Lissabon an Land untergebracht, hieß es von Aida Cruises in Rostock.

    +++ Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA wird einem Medienbericht zufolge die Quarantänezeit von geimpften Spielern, die positiv auf das Coronavirus getestet worden und symptomfrei sind, reduzieren.

    Wie der US-Sender ESPN berichtete, werden sich die Spieler nur noch fünf statt wie bislang sieben Tage isolieren müssen. Eine Bestätigung der Liga gab es zunächst nicht. Die NBA wolle damit erreichen, dass weniger Spiele wegen dezimierter Kader verlegt werden müssen, hieß es in dem Bericht weiter. Nach ESPN-Informationen hatten sich bis zum Jahreswechsel in dieser Saison 260 Spieler in Quarantäne begeben müssen – 247 alleine im Monat Dezember.

    +++ Die neue ARD-Vorsitzende Patricia Schlesinger sieht auch kritische Punkte in der eigenen Berichterstattung zur Corona-Pandemie.

    Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, welche Fehler die ARD gemacht habe: „Vielleicht sind wir zu spät auf jene Menschen eingegangen, die Impf-Vorbehalte haben. Wir hätten ihnen früher erklären können, warum Impfen richtig und wichtig ist.“

    +++ Dreizehn Millionen Einwohner der chinesischen Stadt Xian verbringen den zehnten Tag in Lockdown.

    Viele von ihnen dürfen ihre Wohnblöcke nicht verlassen. Die strengen Maßnahmen sollen einen Coronavirus-Ausbruch in der Stadt beenden. Das Virus war aus Pakistan eingeschleppt worden. Die Stadt meldet 174 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. Die Strategie der chinesischen Behörden zielt darauf, die Verbreitung des Virus ganz zu unterbinden.

    +++ Nach der Triage-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Schutz von Menschen mit Behinderungen hat Bundesfamilienministerin Spiegel auch einen besonderen rechtlichen Schutz für Hochbetagte gefordert.

    Der Staat und die Gesellschaft hätten die Pflicht, die Schwächsten besonders zu schützen, sagte die Grünen-Politikerin den Funke-Medien. Zwar hoffe sie, dass Triage-Situationen in Deutschland nicht einträten. Trotzdem müsse man vorsorgen. Das Bundesverfassungsgericht hatte den Bundestag aufgerufen, unverzüglich Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage zu treffen. Bisher gibt es dazu keinen gesetzlichen Rahmen, sondern lediglich Empfehlungen für Ärztinnen und Ärzte.
    Anne Spiegel (Bündnis90/Die Grünen)
    Anne Spiegel (Bündnis90/Die Grünen) (Andreas Arnold / dpa)
    Als Triage wird in der Medizin eine Methode bezeichnet, nach der in Notlagen oder Pandemien ausgewählt wird, wer zuerst versorgt wird.

    +++ Indien meldet 22.775 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden.

    Die Daten zeigen starke Anstiege in dicht besiedelten Regionen etwa um die Hauptstadt Neu-Delhi, das Finanzzentrum Mumbai oder die Metropole Kolkata im Osten des Landes. Seit dem Höhepunkt der zweiten Covid-Welle im vergangenen Jahr waren in Indien die täglichen Ansteckungszahlen von über 400.000 zeitweise unter 10.000 gesunken. Nun befürchten Experten eine dritte Welle durch die Virus-Variante Omikron.
    Seit dem Bekanntwerden der neuen Omikron-Variante gibt es die Hoffnung, dass diese ansteckender, aber weniger gefährlich sein könnte. Aktuelle Studien deuten nun darauf hin, dass Omikron weniger krank machen könnte als die Delta-Variante des Coronavirus. Experten warnen aber eindringlich vor vorschnellen Schlüssen.

    +++ Die Urlaubsländer Italien und Malta gelten wegen ihrer hohen Corona-Infektionszahlen von Samstag an als Hochrisikogebiete.

    Auch Kanada und San Marino sind von der Bundesregierung nun so eingestuft. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
    Ein Blick auf Rom mit dem Kolosseum
    Auch Italien ist jetzt ein Hochrisikogebiet. (picture-alliance / dpa / Waltraud Grubitzsch)

    +++ Die deutschen Gesundheitsämter haben mehr als 26.300 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet.

    184 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Das Robert Koch-Institut weist allerdings darauf hin, dass bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten sei, dass wegen der Feiertage und des Jahreswechsels mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen sei. Daher lieferten die Daten nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage. Diesen Daten zufolge lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des RKI bei 220,3. Am Vortag hatte der Wert 214,9 betragen.
    Lesen Sie hier alle RKI-Zahlen.

    +++ Die Bevölkerung in Deutschland hat den Jahreswechsel um Mitternacht zum zweiten Mal unter Pandemiebedingungen gefeiert.

    Bei ungewöhnlich milden Temperaturen gab es zwar vielerorts Feuerwerk am Himmel zu sehen; insgesamt war es Meldungen zufolge im Vergleich zu früheren Jahren aber deutlich ruhiger. Wie im Vorjahr durften in den Tagen vor Silvester bundesweit keine Feuerwerkskörper verkauft werden. In vielen Kommunen galt zudem auf bestimmten Plätzen und Straßen ein Böllerverbot. Private Feiern waren nur in kleinem Rahmen erlaubt, vor allem wegen der befürchteten Ausbreitung der Omikron-Mutante des Coronavirus. Die größte Silvesterparty Deutschlands am Brandenburger Tor in Berlin war abgesagt worden.
    Auch in anderen Ländern fielen die Feiern verhaltener aus als sonst. Viele große Feste und Feuerwerke fanden nicht statt, etwa das am Triumphbogen in Paris. In Moskau galten zwar auch einige Einschränkungen wegen Corona. Dennoch feierten mehrere Millionen Menschen den Jahreswechsel. Auf dem Roten Platz gab es ein großes Feuerwerk. Im australischen Sydney waren - anders als beim letzten Jahreswechsel - wieder zehntausende Zuschauer zum Feuerwerk vor der Kulisse des Opernhauses zugelassen.
    Silvester-Feuerwerk über dem Opernhaus in Sydney, Australien.
    Schon vor Mitternacht gab es über dem Opernhaus im australischen Sydney ein Feuerwerk. (dpa/ AAPIMAGE)

    Freitag, 31. Dezember

    +++ Innerhalb eines Monats hat sich in England die Zahl der Krankenhausbeschäftigten verdoppelt, die wegen des Coronavirus ausfallen.

    Wie der Gesundheitsdienst NHS England mitteilte, befanden sich Ende Dezember rund 24.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen einer Infektion oder eines Kontakts zu einem Infizierten in Isolation. Einen Monat zuvor waren es noch 11.300. Gleichzeitig steigen die Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten, zuletzt um 60 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Anders als die Regionalregierungen von Schottland, Wales und Nordirland hatte die britische Regierung die Corona-Maßnahmen für England über die Feiertage nicht verschärft. Premierminister Johnson setzt stattdessen auf eine Erhöhung der Impfquote. In seiner Silvesterbotschaft rief er die Menschen auf, dies zu ihrem Vorsatz für das neue Jahr zu machen.

    +++ Krankenhäuser im Großraum Paris sollen nicht dringend notwendige Eingriffe verschieben und so für die wachsende Zahl schwer kranker Corona-Patienten mehr Kapazitäten in den Intensivstationen schaffen.

    Dies ordneten die regionalen Gesundheitsbehörden am Freitag an. Demnach könnten schon in wenigen Tagen mehr als 50 Prozent der Intensivbetten im Großraum Paris mit Covid-19-Patienten belegt sein. In der Metropolregion stehen normalerweise rund 2.000 Intensivbetten zur Verfügung, doch können durch Absagen nicht zwingend notwendiger Operationen mehr Kapazitäten frei gemacht werden.

    +++ Einer britischen Statistik zufolge besteht bei einer Corona-Infektion mit der Omikron-Variante ein geringeres Risiko, ins Krankenhaus zu müssen, als bei der Delta-Variante.

    Die Chefberaterin der Behörde für gesundheitlichen Schutz, Hopkins, sagte, die Zahlen bestätigten die bereits vorliegenden "ermutigenden Zeichen". Bei Omikron liege das Risiko bei einem Drittel der Delta-Variante. Allerdings führe dies nicht automatisch zu einer geringeren Belastung des Gesundheitssystems. Omikron ist wesentlich ansteckender und verbreitet sich entsprechend schneller. In der Folge gibt es mehr Erkrankte innerhalb des gleichen Zeitraums. Der britischen Statisktik liegen mehr als eine Million Fälle von Covid-Infektionen zugrunde.
    Wie ansteckend ist Omikron? Mehr zur Virusvariante finden Sie in diesem Überblick.

    +++ In einem österreichischen Skigebiet sind in einer Gruppe von Skilehrern 19 Corona-Fälle aufgetreten.

    Da sich die größtenteils niederländische Gruppe ab dem 25. Dezember in mehreren Almhütten und Restaurants in Kirchberg bei Kitzbühel aufgehalten hatte, veröffentlichten die Tiroler Behörden einen Aufruf an mögliche Kontaktpersonen. Alle Menschen, die in diesem Zeitraum im Gebiet Kirchberg Lokale aufgesucht haben, sollten zur Sicherheit PCR-Tests durchführen, hieß es. Außerdem sollten sie zwei Wochen lang ihren Gesundheitszustand beobachten, Menschenansammlungen meiden und FFP2-Masken tragen. Laut einem Sprecher des Landes Tirol wohnten die Skilehrer in einer gemeinsamen Unterkunft.

    +++ Pakistans Regierung hat in der Pandemie ihr Impfziel für 2021 nach eigenen Angaben erreicht.

    70 Millionen Menschen seien bis Jahresende vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden, gab Planungsminister Umar bekannt. Er dankte den medizinischen Fachkräften, die ihren Beitrag dazu geleistet hätten. Seit dem vergangenen Jahr sind in Pakistan rund 155 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Die Impfquote in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern liegt damit bei 44 Prozent.

    +++ Die britische Arzneimittelbehörde hat den Einsatz des Covid-19-Medikaments Paxlovid des US-Konzerns Pfizer genehmigt.

    Es darf demnach bei Menschen über 18 Jahren mit milden bis moderaten Symptomen eingesetzt werden, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben. Die Pille sei laut Studien am wirkungsvollsten, wenn sie im frühen Stadium von Covid-19 eingenommen werde, teilte die Behörde mit. Pfizer hatte kürzlich bekanntgegeben, das Medikament könne bei Hochrisiko-Patienten zu 90 Prozent eine Hospitalisierung oder den Tod verhindern.
    Herstellung Pille von Pfizer gegen Covid-19
    Der Arzneimittelhersteller Pfizer zeigt hergestellte Pillen gegen Covid-19. (Uncredited/Pfizer/dpa)

    +++ Schleswig-Holsteins Finanzministerin Heinold fordert, in Deutschland wieder die sogenannte "epidemische Notlage von nationaler Tragweite" festzustellen.

    Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus brauche man als Land mehr Möglichkeiten, um angemessen reagieren zu können, sagte die Grünen-Politikerin in Kiel. Sie schloss sich damit der Forderung von Landesgesundheitsminister Garg von der FDP an. Es sei falsch gewesen, dass man diesen Rechtsstatus habe auslaufen lassen. Grüne und FDP hatten auf Bundesebene gemeinsam mit der SPD das Infektionsschutzgesetz novelliert und zugleich die epidemische Notlage nicht weiter verlängert. Wie nun Heinold hatte sich bei den Grünen zuvor auch schon Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann anders als die Bundespartei positioniert.

    +++ In Spanien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen erstmals über der Marke von 1.000.

    Das teilte das Gesundheitsministerium in Madrid mit. Mitte Oktober hatte das Land noch einen Jahrestiefstwert von etwa 18 verzeichnet. Die Behörden erklärten, trotz der hohen Coronazahlen sei die Lage in den Krankenhäusern auch dank der hohen Impfquote von fast 80 Prozent weiterhin weitgehend unter Kontrolle.

    +++ Australien meldet einen Rekordwert bei den Corona-Neuinfektionen.

    Die Gesundheitsbehörden registrierten mehr als 32.000 Fälle. Erst vor wenigen Tagen war die Marke von 10.000 überschritten worden. Experten führen die Entwicklung auf die sehr ansteckende Omikron-Mutation des Virus zurück.

    +++ Nach seiner Festnahme wegen eines Drohvideos gegen den Staat ist ein Bundeswehrsoldat wieder auf freiem Fuß.

    Die Staatsanwaltschaft Traunstein habe in dem Fall keine Haftgründe gesehen, sagte ein Polizeisprecher. Man gehe nicht davon aus, dass von dem Mann eine akute Gefahr ausgehe. Gegen ihn werde aber weiter wegen des Verdachts ermittelt, öffentlich zu Straftaten aufgerufen zu haben. Der Bundeswehrsoldat war gestern Abend am Münchner Odeonsplatz festgenommen worden, nachdem er in einem Internetvideo Drohungen ausgesprochen hatte. In dem Video-Clip verlangt der Mann, der sich als Oberfeldwebel bezeichnet, unter anderem die Rücknahme der staatlichen Corona-Maßnahmen und der De-Facto-Impfpflicht für Bundeswehrsoldaten.

    +++ Israel hat mit der Verabreichung der vierten Impfung gegen das Coronavirus für Menschen mit Immunschwäche begonnen.

    Wie ein Krankenhaus bei Tel Aviv mitteilte, wurden die ersten Patienten mit Lungen- und Herztransplantationen geimpft. Das Gesundheitsministerium teilte zudem mit, dass die vierte Impfung auch für Senioren in Pflegeheimen genehmigt worden sei. Hintergrund sei die Sorge vor Ausbrüchen in diesen Einrichtungen. Auch Mitarbeiter in Altersheimen könnten eine weitere Auffrischungsimpfung erhalten, wenn sie dies wünschten.
    Ein Mann erhält in Israel seine vierte Impfung gegen das Coronavirus. Im Hintergrund steht auf hebräisch "Grenzenlose Hoffnung".
    Ein Mann erhält in Israel seine vierte Impfung gegen das Coronavirus. Im Hintergrund steht auf hebräisch "Grenzenlose Hoffnung". (AFP /Jack Guez )

    +++ In Frankreich ist Omikron nun offiziell die dominierende Variante des Coronavirus.

    Nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörde weisen inzwischen mehr als 62 Prozent der positiven Tests auf eine Infektion mit der Omikron-Variante hin. Vor einer Woche seien es noch 15 Prozent gewesen. Frankreich verzeichnet derzeit so hohe Infektionszahlen wie noch nie zuvor in der Coronapandemie. Zuletzt lag die Zahl bei mehr als 200.000 Fällen binnen 24 Stunden. In Paris müssen Menschen über 12 Jahren deshalb von heute an auch im Freien Masken tragen.

    +++ Südafrika hat einen Monat nach Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus die daraufhin verhängte nächtliche Ausgangssperre und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben.

    Das Büro von Präsident Ramaphosa teilte mit, alles deute darauf hin, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle vorbei sein könnte. Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika war in den vergangenen Tagen um fast 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen des Virus war in acht der neun Provinzen des Landes rückläufig. Die Omikron-Variante sei zwar hochgradig übertragbar, aber die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei niedriger gewesen als bei früheren Wellen, hieß es weiter.

    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf fast 215 gestiegen.

    Gestern lag sie bei 207,4 und vor einer Woche bei 265,8. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 41.240 neue Infektionsfälle. Es gab 323 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die tatsächlichen Zahlen könnten laut RKI allerdings deutlich höher liegen, weil sich über die Feiertage weniger Menschen testen ließen und nicht alle Fälle gemeldet würden.
    Hier finden Sie eine ausführliche Übersicht zu den aktuellen Corona-Zahlen, der Belegung der Intensivstationen und dem Stand der Impfkampagne.

    +++ Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht.

    Wie die Gesundheitsbehörde CDC mitteilte, gab es im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage täglich gut 316.000 bestätigte Fälle. Bei der Corona-Welle im vergangenen Dezember und Januar war der Sieben-Tage-Durchschnitt der Infektionen nur auf etwa 250.000 pro Tag angestiegen. Die Inzidenz liegt dem CDC zufolge nun bei 700 pro 100.000 Einwohnern. Experten machen die besonders ansteckende Omikron-Variante des Virus für die rasche Ausbreitung verantwortlich.

    +++ Bundeskanzler Scholz hat die Gesellschaft zum Zusammenhalt im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgerufen.

    In seiner Neujahrsansprache appellierte der Sozialdemokrat an die Bürger, angesichts der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante des Virus alle Impfangebote zu nutzen. Zugleich warb er um Verständnis für die neuen Beschränkungen, zum Beispiel für private Kontakte. Scholz widersprach erneut dem Eindruck, dass die deutsche Gesellschaft infolge der Pandemie gespalten sei. Das Gegenteil sei richtig, das Land stehe zusammen, meinte Scholz.

    +++ Der ehemalige Bundestagspräsident Schäuble hat sich besorgt gezeigt, dass die Gesellschaft infolge der Coronapandemie auseinanderdriften könnte.

    Die Lebensverhältnisse in Berlin, Stuttgart oder Köln seien eben andere als bei ihm zuhause im Ortenaukreis, sagte Schäuble im Deutschlandfunk. Es gebe auch keine gemeinsamen Medien mehr. Und wenn man keine gemeinsame, geteilte Lebenswirklichkeit, keine gemeinsame Öffentlichkeit und keine gemeinsamen Debatten habe, mache er sich Sorgen um den Bestand der Werteordnung, so Schäuble. Der CDU-Abgeordnete betonte, dass man in einer Demokratie auch gegen Mehrheitsmeinungen demonstrieren dürfe. Am Ende müsse man sich dann aber den rechtlich verbindlichen Entscheidungen beugen.

    +++ Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht Anlass für vorsichtigen Optimismus bei der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland.

    Er sagte im Deutschlandfunk-Podcast "Der Tag", bei einer milderen Krankheitsschwere der Omikron-Variante würden die Intensivstationen weniger belastet. Zwar gebe es weiterhin hohe Patientenzahlen in den Krankenhäusern, betroffen seien aber eher Normalstationen und Notaufnahmen. Drosten führte weiter aus, bei tatsächlich milderen Krankheitsverläufen werde man zwangsläufig politisch, gesellschaftlich und juristisch höhere Inzidenzen zulassen wollen und müssen. Er äußerte die Hoffnung, dass sich die Bürger angesichts dieser neuen Situation vorsichtiger verhalten werden.
    Christian Drosten: Die Pandemie wird nur für die Geimpften vorbei sein

    +++ Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, sieht kürzere Corona-Quarantänezeiten zur Sicherung der gesundheitlichen Infrastruktur kritisch.

    Er sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, ein flächendeckender Einsatz von infizierten symptomlosen Mitarbeitern sei ein zu hohes Risiko für die besonders vulnerablen Gruppen. Verkürzungen könne es wenn überhaupt nur nach sorgfältiger Prüfung geben. Dazu brauche es deutlich mehr Daten über Omikron.

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