Sonntag, 19. Mai 2024

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Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 20. bis 23. Januar 2022

+++ Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist auf 894,3 gestiegen. +++ Politik und Verbände streiten über die Priorisierung von PCR-Tests. +++ Der britische Premier Johnson gerät wegen einer weiteren Feier während des Lockdowns. +++ Mehr im Newsblog.

25.01.2022
    An einer Teststation in Berlin wird ein Abstrich bei einer Frau gemacht.
    An einer Teststation in Berlin wird ein Abstrich bei einer Frau gemacht. (IMAGO / Xinhua)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier.

    Sonntag, 23. Januar

    Die Weltgesundheitsorganisation hält ein Ende der Corona-Pandemie in Europa nach der derzeitigen Omikron-Welle für möglich.

    "Es ist plausibel, dass die Region sich auf eine Endphase der Pandemie zu bewegt", sagte der Europa-Chef der WHO, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP. Kluge führte aus, wenn die derzeitige Omikron-Welle in Europa abgeebbt sei, werde es "für einige Wochen und Monaten eine globale Immunität geben - entweder dank der Impfung oder weil die Menschen wegen einer Infektion Immunität haben". Hinzu kämen jahreszeitliche Effekte, fügte der WHO-Vertreter mit Blick auf den bevorstehenden Frühling und Sommer hinzu. "Also stellen wir uns darauf ein, dass es eine Zeit der Ruhe geben wird, bevor Covid-19 zurückkommen könnte gegen Ende des Jahres, aber die Pandemie kommt nicht unbedingt zurück", fasste Kluge seine Erwartungen zusammen, warnte aber zugleich: "Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat uns aber mehr als einmal überrascht, also müssen wir sehr vorsichtig sein".

    Knapp zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele haben die chinesischen Behörden eine Massen-Coronatestung im Peking angeordnet.

    Alle zwei Millionen Bewohner des Bezirks Fengtai der chinesischen Hauptstadt würden wegen eines dort aufgetretenen Infektionsherds auf das Coronavirus getestet, teilten die Behörden mit. Insgesamt waren in ganz Peking in der vergangenen Woche rund 30 Infektionen festgestellt worden, in Fengtai zuletzt sechs. China verfolgt bei der Pandemiebekämpfung eine rigorose Null-Covid-Strategie. Mit lokal begrenzten Lockdowns und Massentestungen gelang es den Behörden bislang, immer wieder einzelne Corona-Ausbrüche unter Kontrolle zu bringen. Vor den am 4. Februar beginnenden Winterspielen haben die Behörden die Corona-Schutzmaßnahmen zusätzlich verschärft.

    +++ Vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen spricht sich Bayerns Regierungschef Söder gegen verschärfte Corona-Maßnahmen aus.

    Vielmehr gehe es um die Anpassung der Regeln an einzelnen Stellen. "Wir wollen in der Kultur, beim Sport und in der Jugendarbeit wieder mehr Teilhabe ermöglichen", sagt der CSU-Chef der "Augsburger Allgemeinen". "Omikron ist nicht Delta, deshalb können wir die Maßnahmen auch nicht 1:1 von der einen auf die andere Mutation übertragen." Der entscheidende Maßstab sei die Belastung des Gesundheitssystems. "Und dank der konsequenten Maßnahmen der vergangenen Wochen sowie der milderen Verläufe bei Omikron sind die Zahlen bei den belegten Intensivbetten insgesamt erfreulicherweise gesunken."
    das Bild zeigt den Monitor mit allen Teilnehmern des Corona-Expertenrats in kleinen Kästchen.
    Virtuelle Sitzung des Corona-Expertenrats im Kanzleramt. (Guido Bergmann/Bundesregierung/dpa)

    +++ Im Zusammenhang mit der Anreise zu den Olympischen Winterspielen in Peking sind bei Tests am Flughafen bisher 39 Corona-Fälle bei Beteiligten festgestellt worden.

    Bei den Athleten und Team-Funktionären sei jedoch kein positives Testergebnis registriert worden, teilten die chinesischen Organisatoren mit. Die Fälle verteilen sich demnach auf die anderen Akkreditierten, die zwischen dem 4. und 22. Januar in Peking angekommen waren.
    Beamte in Schutzkleidung arbeiten auf dem internationalen Flughafen in Peking.
    Corona-Vorsichtsmaßnahmen am Flughafen von Peking vor den Olympischen Winterspielen (-/kyodo/dpa)
    An den Corona-Testregeln für die Spiele in Peking gibt es Kritik. Umstritten ist unter anderem, ab wann ein Teilnehmer als positiv gilt. 

    +++ Der Expertenrat der Bundesregierung hat diese aufgefordert, angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen schon jetzt weitere Schutzmaßnahmen vorzubereiten.

    Sollte etwa eine zu hohe Hospitalisierungsrate erreicht werden, dürften weitere Maßnahmen zur Infektionskontrolle nötig werden, heißt es in der dritten Stellungnahme des Expertenrats. Diese Maßnahmen sollten bereits jetzt so vorbereitet werden, dass sie ohne Verzögerung umgesetzt werden könnten.
    das Bild zeigt den Monitor mit allen Teilnehmern des Corona-Expertenrats in kleinen Kästchen.
    Virtuelle Sitzung des Corona-Expertenrats im Kanzleramt. (Guido Bergmann/Bundesregierung/dpa)
    Hier blicken wir im Detail auf die aktuelle Stellungnahme und die Zusammensetzung des Gremiums: Expertenrat für Vorbereitung weiterer Corona-Schutzmaßnahmen
    Der Rat kritisierte zudem die unzureichende Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. In einer weiteren Stellungnahme heißt es, auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie bestehe kein Zugang zu wichtigen aktuellen Versorgungsdaten. 

    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat die Schwelle von 800 überschritten.

    Das Robert Koch-Institut gibt sie heute früh mit 806,8 an. Gestern hatte der Wert bei 772 gelegen, vor einer Woche bei 515.
    Der Mann in schwarzer Jacke öffnet an einem Tisch den Mund und streckt die Zunge heraus. Ein Mann im weißen Schutzanzug macht einen Rachen-Abstrich. Im Hintergrund unscharf ein weiterer Tester.
    Sieben-Tage-Inzidenz liegt erstmals über 800 (Archivbild). (picture alliance/dpa | Daniel Karmann)
    Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden wird mit rund 85.500 angegeben – gegenüber 52.500 in der vergangenen Woche. Die Gesundheitsämter registrierten 54 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Gesamtzahl der Corona-Toten steigt damit auf 116.718.Die Hospitalisierungsrate stieg zuletzt auf 3,77.
    Unser ausführlicher Blick aufs Thema: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland

    +++ Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Wiese hat Details des geplanten Gruppenantrags für eine Impfpflicht ab 18 Jahren bekanntgegeben.

    Der Innenpolitiker sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Pflicht solle auf ein bis zwei Jahre befristet sein. Sie solle für nicht mehr als drei Impfungen gelten und über Bußgelder durchgesetzt werden.
    Berlin: Dirk Wiese, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Marco Buschmann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, bei einer Pressekonferenz.
    Dirk Wiese (SPD) hat Details des Gruppenantrags zu einer Impfpflicht ab 18 bekanntgegeben (Archivbild). (dpa)
    Wiese sowie sechs weitere Parlamentarier der Grünen und der FDP hatten den Gruppenantrag am Freitag in einem Brief an die anderen Bundestagsabgeordneten angekündigt. Über die Vorschläge soll das Parlament am Mittwoch beraten.
    Mehr zum Thema: Details zum Gruppenantrag für eine Corona-Impfpflicht

    +++ Neuseeland verschärft seine Corona-Maßnahmen.

    Das Land registrierte am Wochenende neun Omikron-Neuinfektionen auf beiden Hauptinseln des Landes. Eine infizierte Familie hatte an einer Hochzeit mit zahlreichen Gästen teilgenommen. Premierministerin Ardern sagte daraufhin ihre eigene Hochzeit ab. Auf die Frage von Reportern sagte sie, sie unterscheide sich nicht von Tausenden anderer Neuseeländer, die weitaus verheerendere Auswirkungen der Pandemie zu ertragen hätten.
    Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern während einer Pressekonferenz zum Coronavirus in Wellington
    Sagt nach einem Omikron-Ausbruch in Neuseeland ihre Hochzeit ab: Premierministerin Jacinda Ardern (Archivbild). (Mark Mitchell / POOL / AFP)

    +++ Seit heute gelten aus deutscher Sicht 19 weitere Staaten als Corona-Hochrisikogebiete.

    In Europa zählen dazu Rumänien, die Republik Moldau und das Kosovo. Unter anderem auch Japan, Indien, Brasilien, Marokko und Algerien sind neue Hochrisikogebiete. Die Liste umfasst damit nun insgesamt 155 Staaten. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Innenministerium.
    Unser Überblick: RKI aktualisiert Liste der Coronavirus-Risikogebiete

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat für die kommende Woche den Start einer neuen Kampagne für mehr Corona-Impfungen angekündigt.

    Der SPD-Politiker sagte der Zeitung „Bild am Sonntag“, man sei in der Pflicht, die Menschen zu erreichen. Deshalb beginne am Dienstag eine breit angelegte Kampagne mit Plakaten sowie Radio- und Fernsehspots. Diese sei kreativer als die bisherigen Versuche, die Bevölkerung zum Impfen zu ermuntern. Zudem erfolge sie in mehreren Sprachen, fügte Lauterbach hinzu.
    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf der Bundespressekonferenz in Berlin
    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (imago/Chris Emil Janßen)
    Laut aktuellen Angaben des Robert Koch-Instituts haben mindestens 61 Millionen Menschen ihre Grundimmunisierung erhalten, das sind etwa 73 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Hälfte der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischungs-Impfung erhalten.


    +++ Die Virologin Melanie Brinkmann hat sich dafür ausgesprochen, Menschen ab 50 Jahren eine Impfung gegen das Corona-Virus aufzuerlegen.

    Sie gehöre zwar nicht zu den Fans einer Impfpflicht, sagte das Mitglied des Corona-Expertengremiums der Bundesregierung der „Rheinischen Post“. Sie sei aber skeptisch, ob sich mit Aufklärungs- oder Impfkampagnen allein die Impflücke schließen lasse.
    Virologin Melanie Brinkmann steht am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung HZI
    Die Virologin Melanie Brinkmann (Julian Stratenschulte/dpa)
    Wären alle Menschen über 50 Jahre bis zum Herbst geimpft, könne man beruhigter in den nächsten Winter gehen. Diese Altersgruppe mache bisher die meisten Krankenhausbehandlungen notwendig, erklärte Brinkmann. In Italien und Griechenland gelten bereits Impfpflichten für Menschen ab 50 beziehungsweise ab 60 Jahren.

    Samstag, 22. Januar

    +++ Frankreich verzeichnet erneut fast 400.000 bestätigte Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

    Die Gesundheitsbehörden melden die Zahl von 389.320 nachgewiesenen, neuen Corona-Fällen. Das sind weniger als am Vortag mit 400.851 nachgewiesenen Ansteckungsfällen. In Krankenhäusern starben 167 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 101.215 Todesfälle.

    +++ In den Bundesländern gibt es weiter Diskussionsbedarf über die geplante Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitsbereich und in der Pflege.

    Man fordere vom Bundesgesundheitsministerium mehr Informationen zur konkreten Umsetzung, heißt es in einem gemeinsamen Beschluss der Gesundheitsminister der Länder. Zudem sprechen sich die Länder für die Prüfung eines mehrstufigen Verfahrens aus, so dass ungeimpfte Beschäftigte nicht sofort mit einem Tätigkeitsverbot belegt werden müssten.

    +++ Erneut gehen tausende Menschen gegen Corona-Maßnahmen auf die Straßen.

    Fast 5.000 Menschen haben am Samstagnachmittag in Freiburg gegen Corona-Regelungen demonstriert. Die Lage sei weitestgehend ruhig geblieben, sagte ein Polizeisprecher. Auch in Stuttgart verlief eine Kundgebung friedlich: Mehr als 1.000 Personen hatten sich vor dem SWR-Funkhaus unter dem Motto "Wir ziehen vor die Medienhäuser, denn da sitzt das Virus" versammelt. In Düsseldorf hat es ebenfalls eine große Demonstration gegeben: Angemeldet waren 3.500 Teilnehmer. Die Demonstranten hielten Pappschilder und Plakate in die Höhe, auf denen Slogans wie "Grundrechte sind keine Privilegien" und "Impfzwang? Nein! Danke!" standen.
    In Dresden hat die Polizei einen geplanten Massenaufzug verhindert: Es sei mit zahlreichen Corona-Leugnern und Rechtsextremisten zu rechnen gewesen, hieß es zur Begründung. Wasserwerfer und Räumpanzer standen bereit, ein Polizeihubschrauber kreiste über der Stadt.

    +++ Niederlande erwägen Lockerungen der Pandemiebeschränkungen

    Mehrere Medien zitieren aus einem Papier des Corona-Krisenstabs an das Kabinett. Darin wird empfohlen, eine Öffnung etwa von Restaurants bis 20 Uhr wieder zu erlauben. Ähnliches soll für Kinos, Theater und andere Kulturveranstalter gelten - hier wird allerdings noch über Sonderregeln bezüglich der Öffnungszeiten diskutiert. Welche Zugangsbeschränkungen gelten sollen, ist nicht bekannt. Das Kabinett in Den Haag kommt am Montag zusammen. In der vergangenen Woche hatte es Proteste sowohl von Kneipen- und Restaurantbetreibern als auch von Vertretern der Kulturbranche gegeben.

    +++Großbritannien beobachtet Untervariante von Omikron

    Die britische Gesundheitsbehörde hat eine Unterform von Omikron als "Variante unter Beobachtung" eingestuft. Hintergrund ist der Verdacht, dass diese Virus-Variante möglicherweise leichter übertragbar sein könnte als die Omikron-Variante. Experten und Expertinnen betonen, dass weitere Analysen notwendig sind, um fundierte aussagen zu treffen. In Großbritannien wurden bislang 426 Infektionen mit der neuen Untervariante registriert. Auch aus Dänemark, Indien, Schweden und Singapur werden Fälle gemeldet.

    +++ Samoa wird für 48 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten.

    Die Premierministerin der Pazifiknation hat dies verordnet, nachdem 15 Passagiere eines Fluges aus Australien positiv auf COVID-19 getestet wurden. Alle Passagiere waren Berichten zufolge vollständig geimpft und vor dem Abflug negativ auf COVID-19 getestet worden.

    +++ Beschäftigte in Kliniken oder in der Pflege sollen "bevorzugt" den Impfstoff von Novavax erhalten können.

    Das haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern. Ab Mitte März gilt in Deutschland eine Corona-Impfpflicht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kliniken, Pflegeheimen, Arzt- und Zahnarztpraxen, Rettungs- und Pflegediensten, Geburtshäusern und anderen medizinisch-pflegerischen Einrichtungen. Wer zu diesem Zeitpunkt keinen Immunitätsnachweis vorlegen kann, darf dort in der Regel nicht mehr beschäftigt werden. Es gibt Befürchtungen, dass Beschäftigte wegen dieser einrichtungsbezogenen Impfpflicht kündigen werden. Novavax ist ein proteinbasierter Corona-Impfstoff, eine im Kampf gegen andere Krankheiten seit langem bekannte und genutzte Methode. Daher könnte der Impfstoff auch für Menschen interessant sein, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben.
    Eine Person in medizinischem Schutzanzug hält ein Fläschchen mit der Aufschrift "Novavax".
    Totimpfstoffe wie Novavax könnten ein Umdenken bei Impfskeptikern einleiten. (picture alliance / PIXSELL / Tomislav Miletic)

    +++ Mindestens die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland hat eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten.

    Knapp 41,7 Millionen Menschen (50,1 Prozent) seien inzwischen geboostert, teilte das Robert Koch-Institut mit. Mindestens 75,4 Prozent der Bevölkerung (62,7 Millionen Menschen) sind demnach bislang einmal geimpft. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent Erstgeimpfte bis Ende Januar an. Mindestens 73,3 Prozent der Bevölkerung (60,9 Millionen) haben nach RKI-Angaben einen vollständigen Grundschutz erhalten.

    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder hat sich für eine Überprüfung der beschlossenen einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgesprochen, die laut Gesetz ab dem 15. März gilt.

    "Es wäre besser gewesen, von vornherein eine allgemeine Impfpflicht für alle zu machen statt nur für einzelne Gruppen. Denn die vorzeitige Einführung im Pflege- und Krankenhausbereich kann zu Verlusten an Pflegekapazitäten führen", sagt der CSU-Chef der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Daher sollte man noch mal ein einheitliches Datum für alle prüfen. Sonst drohe allein wegen des Abwandern von Pflegekräften wegen der Impfpflicht eine Überlastung des Gesundheitssystems.

    +++ In den USA hat die Zahl der positiv auf Corona getesteten Menschen einer Reuters-Zählung zufolge die Marke von 70 Millionen übersprungen.

    Zuletzt gab es demnach binnen 24 Stunden knapp 870.000 neue Fälle. Damit legt die Zahl insgesamt auf rund 70,16 Millionen zu. Die Zahl der Corona-Toten steigt um 4484 auf 868.441.

    +++ Wegen der steigenden Fallzahlen bei den Corona-Neuinfektionen haben die Gesundheitsminister der Länder Änderungen bei den PCR-Tests beschlossen.

    Wie die amtierende Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Grimm-Benne, mitteilte, sollen PCR-Tests im wesentlichen auf bestimmte Personen beschränkt werden, etwa auf das Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sowie auf Hochrisiko-Patienten und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe. Für alle anderen Personen, die ein positives Antigen-Test-Ergbnis, aber keine Symptome hätten, solle auf eine Bestätigung per PCR verzichtet werden. Auch bei einer roten Warn-App soll es nach dem Willen der Gesundheitsminister keine kostenlosen PCR-Tests mehr geben, sondern lediglich einen qualitativ hochwertigen Antigen-Test.
    Petra Grimm-Benne (SPD), Gesundheitsministerin in Sachsen-Anhalt, leitet eine Videokonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister.
    Petra Grimm-Benne (SPD), Gesundheitsministerin in Sachsen-Anhalt (Ronny Hartmann/dpa)

    +++ Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie steht die Veranstaltungswirtschaft nach Branchenangaben vor einer Kündigungswelle.

    Grund ist das Auslaufen des Kurzarbeitergelds nach 24 Monaten. Der Geschäftsführer der Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft, Kalbfleisch, sagte der Deutschen Presse-Agentur, mehr als drei Viertel der Unternehmen würden im März 2022 ihre Mitarbeiter entlassen. Müssten die Betriebe die Gehälter und Sozialbeiträge wieder voll selbst tragen, fehle der Mehrheit von ihnen das Kapital für einen Neustart. Kalbfleisch bezog sich auf eine Umfrage, an der sich mehr als 800 Betriebe beteiligt haben. In den vergangenen Wochen hatte die Branche nach Verbandsangaben erneut eine Storno-Welle zu verkraften.

    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 135.461 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg mit 772,7 auf einen neuen Höchstwert. Gestern hatte sie bei 706,3 gelegen, vor einer Woche bei 497. Es wurden 179 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI gestern mit 3,77 an.
    Weitere aktuelle Zahlen und Details zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach drängt vor Lockerungen der Corona-Maßnahmen auf deutlich mehr Impfungen bei den über 60-Jährigen.

    "Es wäre unverantwortlich, das Virus auf diese große Risikogruppe ohne Kontaktbeschränkungen loszulassen", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". In Deutschland sei die Impflücke wesentlich größer als in England oder Italien. Sie müsse mit der Impfpflicht geschlossen werden. Es sei nun Zeit für die Ungeimpften Verantwortung zu übernehmen.
    Der Minister rechnet außerdem nicht damit, dass im Fall einer Impfpflicht-Einführung eine vierte Dosis nach einer bereits erfolgten Dreifachimpfung notwendig sein wird. "Wer heute oder künftig über drei Impfungen mit mRNA-Impfstoffen oder einem ähnlich wirksamen Impfstoff verfügt, verfügt über eine gute Grundimmunisierung", erklärte Lauterbach. Die heutige Dreifachimpfung würde somit jeder Impfpflicht Genüge tun. Einen Impfzwang werde es nicht geben. Die Regierung arbeite einzig und allein an einer Pflicht zum Nachweis einer Impfung.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach im Porträt. Er trägt einen dunkelblauen Anzug und ein hellblaues Hemd.
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach (Ronny HARTMANN / AFP)

    +++ Wegen aggressiven Verhaltens an Bord eines Flugzeugs drohen einem irischen Maskenverweigerer bis zu 20 Jahre Haft.

    Wie die US-Justiz mitteilte, verweigerte der 29-Jährige aus Galway auf einem Flug von Dublin nach New York Anfang Januar das Tragen einer Corona-Schutzmaske, schlug einem anderen Passagier gegen den Kopf und zeigte vor den Insassen des Fliegers sein Hinterteil. Gerichtsunterlagen zufolge wurde der 29-Jährige eine Woche nach dem Vorfall in New York offiziell wegen "vorsätzlicher Beleidigung und Bedrohung eines Mitglieds der Besatzung" beschuldigt. Auf den Straftatbestand stehen nach Angaben eines Gerichtssprechers bis zu 20 Jahre Haft. Den Angaben zufolge befand sich der Ire auf dem Weg nach Florida, wo er eine Stelle an einer Sportschule annehmen wollte. Er wurde gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von umgerechnet 17.600 Euro freigelassen.

    +++ Die deutschen Krankenhäuser schätzen, dass in der Delta-Welle für weit über hunderttausend Patienten Operationen verschoben oder abgesagt werden mussten.

    "Wir haben noch keine abschließenden Zahlen für die Delta-Welle, aber wir sprechen über Hunderttausende verschobener Behandlungen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhaus-Gesellschaft Gaß der "Augsburger Allgemeinen". Viele Patienten stünden auf der Warteliste. Für das ganze vergangene Jahr müsse sogar von über einer Million aufgeschobener Eingriffe ausgegangen werden.

    +++ Die Ärzteorganisation Marburger Bund warnt davor, dass die Krankenhäuser angesichts der aktuellen Entwicklung in der Coronapandemie bereits in wenigen Tagen an ihre Belastungsgrenze geraten könnten.

    Die Vorsitzende Johna sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, sollten die Infektionsfälle weiter in diesem Tempo steigen, werde es spätestens Anfang Februar in den Krankenhäusern deutschlandweit sehr eng. Anders als in der ersten Pandemiewelle gehe es jetzt nicht mehr um zu wenig Technik oder zu wenige Beatmungsgeräte. Das Personal sei der Engpass, so Johna. Es sei zu erwarten, dass in den kommenden Wochen sehr viele Beschäftigte des ärztlichen und pflegerischen Personals ausfallen, weil sie sich infiziert haben und in Isolation müssen.
    Auch der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste warnt vor einer Gefährdung der Versorgung. Ihr Präsident Meurer sagte der "Welt am Sonntag", ohne zusätzliche Kräfte - ob von der Bundeswehr oder aus dem Katastrophenschutz - drohten erhebliche Gefahren für die Versorgung.

    +++ Die beiden größten Städte Brasiliens - Rio de Janeiro und São Paulo - verschieben wegen der aktuellen Corona-Welle die berühmten Paraden ihrer Sambaschulen.

    Darauf verständigten sich Vertreter der Sambaschulen und der Gesundheitsbehörden auf einer Videokonferenz. Die Karnevals-Höhepunkte sollen nun am 21. April stattfinden. Letztes Jahr waren die Umzüge erst verschoben und dann abgesagt worden. In Brasilien war die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder rasant gestiegen. Zuletzt meldete das Land erstmals mehr als 200.000 Neuinfektionen an einem Tag.
    Tausende Menschen säumen den Weg, auf dem sich eine orange-rote Tänzerinnen-Gruppe befindet und ein grün-brauner Wagen entlangrollt.
    Karneval in Rio 2019 (Fernando Grilli/RioTuri)

    +++ Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise am Montag hat die Linke der Bundesregierung Versäumnisse in ihrer Teststrategie vorgeworfen.

    "Dass die Nachfrage nach Corona-Tests aufgrund der Omikron-Welle steigen wird, ist nicht erst seit heute bekannt", sagte Co-Parteichefin Wissler der Deutschen Presse-Agentur. Die Kapazitäten hätten rechtzeitig ausgebaut werden müssen. Die nun geplante Priorisierung von PCR-Tests sei ein Symptom dafür, "dass die Regierung dieser Pandemie hinterherrennt, statt Konzepte zu finden und Probleme frühzeitig zu erkennen und zügig einzudämmen". Wissler verwies auf die österreichische Hauptstadt Wien, wo mehr PCR-Tests erfolgten als in ganz Deutschland. Hierzulande könne man sich zwar auch bei privaten Anbietern testen lassen, allerdings zu Preisen, die sich nicht alle leisten könnten.

    +++ Der Luca-App droht in vielen Gesundheitsämtern das Aus.

    Für die neuen Lizenzverträge gibt es noch keine Zusagen, wie Patrick Hennig, Chef und Gründer der Luca-App, im Interview mit "Welt am Sonntag" bestätigte. 13 Bundesländer nutzen Luca derzeit, ihre Ein-Jahres-Lizenz hierfür endet im März. Die neuen Verträge sind monatlich kündbar.

    +++ Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert die Aufhebung des Verbots von nächtlichen Lieferungen in Innenstädten und des Sonntagsfahrverbots für Lastkraftwagen, um Waren-Engpässe in der Omikron-Welle zu vermeiden.

    "Die nächtlichen Einfahrverbote für Lkw in viele Städte stehen einer Belieferung der Filialen des Handels entgegen", sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Genth dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Politik müsse nun sehr schnell entscheiden und Vorkehrungen treffen, damit womöglich auftretende Lieferprobleme schnell gelöst werden könnten.

    Freitag, 21. Januar

    +++ Irland hebt fast alle Corona-Regeln auf.

    Von morgen an dürfen Pubs, Restaurants und Discos wieder öffnen, ohne Impfnachweise zu verlangen oder Abstandsregeln zu beachten, wie Regierungschef Martin in Dublin sagte. Teilnehmerbeschränkungen für Veranstaltungen fallen ebenso weg wie Vorschriften für private Treffen. Vom kommenden Montag an endet zudem die Pflicht zum Homeoffice.
    Für internationale Reisen gelten allerdings noch immer die 3G-Regeln, wie Martin erklärte. Wer positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss sich weiterhin isolieren. Auch die Maskenpflicht bleibt mindestens bis Ende Februar in Kraft.

    +++ Die Omikron-Variante ist nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC inzwischen die dominierende Variante in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum.

    Omikron sei nun in den meisten betroffenen Ländern vorherrschend, ihr Anteil an den Coronainfektionen liege derzeit bei rund 78 Prozent, teilte das in Stockholm ansässige Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten mit. Zum Europäischen Wirtschaftsraum zählen neben den 27 EU-Staaten noch Island, Liechtenstein und Norwegen. Die Corona-Infektionen sind derzeit in ganz Europa auf dem Vormarsch: Laut den Daten der Nachrichtenagentur AFP haben die registrierten Infektionsfälle in der Region in der vergangenen Woche um neun Prozent zugenommen.
    Sie finden hier die Liste der Risikogebiete des RKI.

    +++ Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Russland ist auf einen Rekordwert geschnellt.

    Landesweit seien an einem Tag 49.513 Ansteckungen registriert worden, sagte Vizeministerpräsidentin Golikowa. Die Omikron-Mutation des Virus breite sich stark aus. Moskau und Sankt Petersburg, die beiden größten Städte des Landes, meldeten knapp 16.000 beziehungsweise knapp 6000 Neuinfektionen. Beide Städte schränkten deshalb die ambulante Betreuung von Patienten ein. Golikowa drängte Russinnen und Russen, sich eine Auffrischung geben zu lassen. Von den 146 Millionen Einwohnern des Landes ist nur etwa die Hälfte geimpft.

    +++ Bundeskanzler Scholz hat verteidigt, dass es bei der geplanten Abstimmung im Bundestag über eine allgemeine Corona-Impfpflicht keine Fraktionsvorgaben geben soll.

    Der SPD-Politiker sagte nach einer Kabinettsklausur in Berlin, dies solle zu einem großen Konsens beitragen. Angesichts einer zu niedrigen Impfquote hätten viele in der Politik, aber auch unter den Bürgern, ihre ablehnende Meinung geändert. Scholz begrüßte es, dass nun erste Vorschläge aus der Mitte des Parlaments kämen. Sieben Abgeordnete aus den Fraktionen der Ampel-Koalition hatten heute eine Initiative für eine Impfpflicht ab 18 Jahren auf den Weg gebracht.
    Nach der Orientierungsdebatte kommenden Mittwoch im Bundestag will die Gruppe einen Entwurf erarbeiten, hieß es in einem Schreiben. Unterzeichnet ist es unter anderem von der SPD-Abgeordneten Baehrens, dem Grünen-Politiker Dahmen sowie der FDP-Parlamentarierin Strack-Zimmermann. Andere Abgeordnete wurden eingeladen, das Vorhaben zu unterstützen.
    Der Corona-Expertenrat berät die Bundesregierung zu Entwicklungen der Corona-Pandemie und veröffentlicht Empfehlungen. Laut Gesundheitsminister Lauterbach will sich die Regierung bei der Pandemiebekämpfung verstärkt auf wissenschaftliche Expertise stützen. Bei den Mitgliedern des Gremiums handelt sich um Menschen mit teils sehr unterschiedlichem Blick auf die Corona-Maßnahmen.

    +++ Der Virologe Drosten hat davor gewarnt, dass die Omikron-Variante des Coronavirus bald aggressiver und krankmachender werden könnte.

    Es sei keinesfalls sicher, dass die Mutante in ihrem abgemilderten Zustand bleiben werde, sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité dem Deutschlandfunk. Man müsse befürchten, dass es zu einer Mischform komme, welche so ansteckend wie die Omikron-Variante und so tödlich wie die Delta-Mutante sei. Es sei aber ebenso denkbar, dass Omikron selbstständig – ohne Vermischung mit anderen Varianten – eine stärker krankmachende Wirkung entwickeln könnte, erklärte Drosten.
    Der Berliner Virologe Christian Drosten
    Der Berliner Virologe Christian Drosten (dpa / Christophe Gateau)

    +++ Der Internationale Währungsfonds (IWF) ruft China zu einer Abkehr von seiner strikten Null-Covid-Strategie auf.

    Die Beschränkungen erwiesen sich als Belastung sowohl für die chinesische als auch für die globale Wirtschaft, sagte IWF-Chefin Georgiewa bei einer virtuellen Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums. Das verlangsamte Wachstum der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sei auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass es wegen Null-Covid-Strategie immer wieder zu Betriebsschließungen komme. Die Behörden reagieren schon auf kleine Ausbrüche, etwa mit dem Abschotten von Megastädten oder dem Schließen von Handelshäfen.

    +++ Wegen steigender Corona-Zahlen bereitet sich der Südwestrundfunk (SWR) auf einen möglichen Ausfall von Sendungen vor.

    "Auch bei uns im SWR drohen erhebliche Personalengpässe durch Infektionen und Quarantäne", teilte Intendant Kai Gniffke in Stuttgart mit. "Es kann also in den kommenden Tagen und Wochen sein, dass unsere Havarie-Szenarien Wirklichkeit werden." Der öffentlich-rechtliche Sender will Ausfälle so weit wie möglich vermeiden. "Aber wir dürfen uns selbst und unsere Kolleginnen und Kollegen nicht überfordern", mahnte Gniffke in seinem Intendantenblog. "Wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr. Dann müssen wir auch mal die Waffen strecken und unserem Publikum sagen, dass wir es aufgrund der Pandemie gerade nicht schaffen."

    +++ Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hält ein international koordiniertes Verfahren für den Start von speziellen Omikron-Impfungen für ratsam.

    Man müsse zu einer weltweiten Übereinkunft kommen, wann man auf einen neuen Corona-Impfstoff umstellen wolle, sagte PEI-Chef Klaus Cichutek bei einem Fachgespräch zur Omikron-Variante. Dafür gebe es bereits eine Arbeitsgruppe bei der Weltgesundheitsorganisation WHO. Alle Weichen seien bereits für eine schnelle Umstellung gestellt; klinische Prüfungen liefen jetzt an. Ab März könnten die Stoffe zugelassen werden.
    Bislang wurde bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson eine Dosis als vollständige Impfung anerkannt. Doch nun gilt diese Regelung nicht mehr. Über Nacht wurden Millionen Deutsche quasi zu Ungeimpften und müssen nun ihre Impfung auffrischen.

    +++ Nach einer Infizierung mit der Omikron-Variante sind die Verläufe oftmals schwächer als bei der Delta-Variante, aber nicht unbedingt mild.

    Das sagte Christian Karagiannidis, der Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), gegenüber tagesschau24. Omikron wandere von den unteren Abschnitten der Lunge nach oben und beträfe die oberen Atemwege, so Karagiannidis. Man könne damit aber immer noch im Krankenhaus landen. Es gäbe auch Patienten, die Veränderungen an der Lunge zeigen. In Nordrhein-Westfalen sei deshalb auch ein deutlicher Anstieg der Krankenhauspatienten mit Omikron zu verzeichnen. Man sei sehr besorgt, dass die Zunahme der Infektionen mit Omikron zu vermehrten Personalausfällen führen könnten. Damit sei die Infrastruktur eines Krankenhauses gefährdet, betonte Karagiannidis.
    Der Novavax-Impfstoff ist als erstes Protein-Vakzin in der EU zugelassen worden und soll eine Alternative für die mRNA-Wirkstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die Vektor-Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson darstellen. Doch wie funktioniert solch ein Eiweiß-Vakzin? Ein kompakter Überblick.

    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder setzt sich dafür ein, im Profisport bald wieder Zuschauer zuzulassen.

    Er werde bei der Bund-Länder-Runde am Montag dafür werben, sagte der CSU-Chef nach einer Videoschalte des Parteivorstands in München. Zunächst wolle er schauen, ob man eine einheitliche Linie hinbekomme; notfalls werde Bayern aber auch alleine handeln. Der Profisport brauche eine neue Perspektive, betonte Söder. Angaben, wie hoch die Auslastung - beispielsweise in Stadien - sein könnte, machte er nicht. Auch in anderen Bereichen lehnte Söder Verschärfungen der Corona-Maßnahmen ab: "Es ist nicht sinnvoll, jetzt zu verschärfen." Vielmehr müsse mit Augenmaß beobachtet werden, inwieweit sich die Omikron-Welle auf die Belastung des Gesundheitswesens auswirke.

    +++ Vor dem Hintergrund der Verbreitung der Omikron-Variante stellt sich die Bundesregierung organisatorisch auf die rasant wachsenden Corona-Zahlen ein.

    Ein Sprecher von Gesundheitsminister Lauterbach teilte mit, es werde erwogen, die PCR-Tests und die Kontaktnachverfolgung auf wichtige gesellschaftliche Bereiche zu konzentrieren. Dazu zählten etwa das Gesundheitswesen, die Versorgungseinrichtungen und die Sicherheitsbehörden. Er bekräftigte die Einschätzung, dass Mitte Februar mit mehreren hunderttausend Neuinfektionen pro Tag zu rechnen sei. - Bund und Länder wollen am Montag über weitere Schritte im Kampf gegen die Pandemie beraten.

    +++ Bei der Handball-Europameisterschaft mehren sich die Corona-Infektionszahlen - dennoch wollen die Veranstalter die Endrunde fortsetzen.

    "Wir planen damit, das Turnier bis zum Ende durchzuführen", bekräftigte der Generalsekretär der Europäischen Handball-Föderation (EHF), Hausleitner. Die Mannschaften seien bereit, die Bedingungen anzunehmen. Mehr als 100 Spieler aus den 24 Teams haben sich bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei bereits mit dem Coronavirus infiziert. Hausleitner verteidigte das Konzept, die EM - anders als die Weltmeisterschaft im Vorjahr in Ägypten - nicht komplett abgeschottet auszutragen. In der Slowakei dürfen die Hallen zu 25 Prozent ausgelastet werden, in Ungarn gibt es gar keine Zuschauerbeschränkungen.
    Slowakei, Bratislava: Handball, EM, Hauptrunde, Gruppe 2, 1. Spieltag, Deutschland - Spanien: Deutschlands Julian Köster (2.v.r) versucht sich gegen die spanische Abwehr durchzusetze
    Immer neue Infektionen - mehr als 100 Corona-Fälle allein in der Endrunde der EM. (Marijan Murat/dpa)

    +++ Im Kampf gegen das Coronavirus hat fast die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland mittlerweile eine Auffrischungsimpfung erhalten.

    Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben damit bisher rund 41 Millionen Menschen eine solche Booster-Impfung bekommen. Diese ist laut RKI wichtig für einen Schutz vor der besonders ansteckenden Virusvariante Omikron. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen stieg heute weiter. Gemeldet wurden gut 140.000 neue Fälle, nach mehr als 133.500 am Vortag. Eine Woche zuvor betrug der Wert mehr als 92.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 706,3 nach 638,8 gestern. Im Zusammenhang mit dem Virus starben 170 weitere Menschen. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten auf hierzulande 116.485. Die Hospitalisierungsrate wurde mit 3,77 angegeben.

    +++ Australien hat mit 80 Todesopfern den Tag mit den meisten Toten in der Pandemie dort gemeldet.

    Der Premierminister des bevölkerungsreichsten Bundesstaats New South Wales, Perrottet, sagte jedoch, dass ein leichter Rückgang der Krankenhauseinweisungen ihm Anlass zur Hoffnung gebe, was die Belastung des Gesundheitssystems durch Corona angeht. Seit Beginn der Pandemie gab es in Australien knapp 3000 Todesfälle durch das Coronavirus. Gestern hatte der Premierminister von Western Australia, McGowan, verkündet, dass er sein Versprechen, den Bundesstaat am 5. Februar für den Rest des Landes wieder zu öffnen, angesichts der großen Zahl von Corona-Fällen zurücknimmt.

    +++ Der Bamberger Erzbischof Schick hat sich als Erstunterzeichner der "Bamberger Erklärung" gegen rechtes Gedankengut und Verschwörungstheorien rund um die Corona-Proteste gewandt.

    "Wir rufen alle Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, ihre Teilnahme an Demonstrationen und 'Spaziergängen' abzusagen, wenn dort demokratiefeindliche oder rechtsextreme Meinungen durch Anwesenheit solcher Kräfte vertreten werden oder diese als Veranstalter auftreten", heißt es in dem Aufruf. Zu den Erstunterzeichnern gehörten auch der evangelische Dekan Lechner sowie der Intendant der Bamberger Symphoniker, Axt.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach rechnet damit, dass sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen Mitte Februar auf mindestens 400.000 erhöht.

    Die Zahl 400.000 werde bei einer optimistischen Variante mit einer sehr guten Booster-Schutzwirkung erreicht, sagte der SPD-Politiker nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in einer Konferenz mit den Staatskanzleichefs von Bund und Ländern. In pessimistischeren Rechnungen sei mit mehr als 600.000 infizierten Personen pro Tag zu rechnen. Aufgrund der stark steigenden Neu-Infektionszahlen rechnet Lauterbach auch damit, dass die Zahl der Corona-Intensivpatienten wieder steigt.

    +++ Ein massiver Anstieg der Corona-Neuinfektionen macht Fachleuten zufolge eine Rezession in Deutschland wahrscheinlicher.

    Es stelle einen neuen Belastungsfaktor dar, wenn es zu sehr vielen Arbeitsausfällen komme, sagte ein Sprecher des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) der Nachrichtenagentur Reuters. Dadurch werde eine Rezession wahrscheinlicher.

    +++ Baden-Württemberg setzt die 2G-Regelung an Hochschulen ab der kommenden Woche außer Kraft.

    Dass ungeimpfte Studierende durch die bisherige Regelung weitgehend von Präsenzveranstaltungen ausgeschlossen würden, sei voraussichtlich rechtswidrig, urteilte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim. Ein ungeimpfter Student hatte geklagt. Die Landesregierung hatte beschlossen, wegen der Omikron-Virusvariante unabhängig von der Zahl der Krankenhauseinweisungen die "Alarmstufe II" vorerst bis Februar beizubehalten. Durch zahlreiche Neuinfektionen auch beim medizinischen Personal komme es zunehmend zu einer Gefährdung der öffentlichen Gesundheitsversorgung.

    +++ Argentinien evakuiert wegen eines Corona-Ausbruchs eine Forschungsbasis in der Antarktis.

    Neun Mitarbeiter waren zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben der verantwortlichen Behörden waren alle positiv Getesteten ungeimpft. Insgesamt seien 24 der 43 Wissenschaftler und Militärangehörigen auf der Basis La Esperanza infiziert, hieß es. Der Corona-Ausbruch war nicht der erste in der Antarktis; die ersten Ansteckungen waren bereits im Dezember 2020 auf einer chilenischen Basis gemeldet worden.
    Ein Pinguin steht im Gegenlicht der Sonne
    In der Antarktis sind weitere Mitarbeiter einer Forschungsstation an Covid-19 erkrankt. (Unsplash/Ian Parker)

    +++ Der Fackellauf zu den Olympischen Winterspielen in Peking wird aus Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus von der Öffentlichkeit abgeschirmt

    Die feierlichen Aktivitäten würden an sicheren und kontrollierbaren, geschlossenen Veranstaltungsorten stattfinden, teilten die Organisatoren mit. Alle Fackelträger müssen geimpft sein, werden vor dem Staffellauf täglich auf eine Infektion mit dem Virus getestet und medizinisch überwacht. Der Staffellauf mit 1.200 Fackelträgern beginnt am 2. Februar und endet zwei Tage später zur Eröffnung der Spiele in Peking und in der benachbarten Provinz Hebei.
    Peking: Ein Sportler übergibt die olympische Fackel an Cai Qi, Sekretär der Kommunistischen Partei Pekings, während der Begrüßungszeremonie zur Ankunft der olympischen Flamme für die Olympischen Winterspiele Peking 2022 im Olympiaturm.
    Vor den Olympischen Winterspielen in Peking - die Flamme ist angekommen. (AP/Andy Wong)

    +++ Die höchsten Inzidenzwerte in Deutschland weisen Berlin und Bremen auf.

    In der Hauptstadt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des RKI aktuell bei 1258,3. Im Berliner Bezirk Mitte zeigte der Lagebericht des Senats einen Inzidenzwert von rund 2200 an. Bremen meldet 1258,7. Damit weisen Bremen und Berlin die bundesweit höchsten Werte im Vergleich mit allen anderen Bundesländern auf.

    +++ Niedersachsens Ministerpräsident Weil (SPD) hat sich gegen eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgesprochen.

    Man dürfe die Pandemie nicht entgleiten lassen, deshalb seien weitere Vorsichtsmaßnahmen notwendig, sagte der SPD-Politiker im ARD-Fernsehen. Trotz der hohen Corona-Inzidenz sei eine Rückkehr in einen "totalen Lockdown" aus seiner Sicht aber nicht nötig, da sich die Situation geändert habe. Weil kritisierte zudem die Impflücke in der deutschen Bevölkerung. Es sei eine "ganz hohe Impfquote in der ganzen Gesellschaft" notwendig. Im neuen Jahr habe die Impfdynamik deutlich nachgelassen.
    23.11.2020, Niedersachsen, Hannover: Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident Niedersachsen, steht vor der Staatskanzlei bei einem Pressestatement zu der bevorstehenden Bund-Länder-Schalte zu Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen müssen sich die Menschen in Deutschland auf eine Verlängerung des Teil-Lockdowns im Dezember einstellen.
    Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) (Julian Stratenschulte/dpa)

    +++ Das Robert Koch-Institut hat binnen eines Tages mehr als 140.000 Corona-Neuinfektionen registriert.

    Das sind fast 48.000 mehr als am Freitag vor einer Woche, wie die Behörde mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 706,3 - nach gestern 638,8. Beide Werte stellen neue Höchststände da. Das RKI registrierte 170 weitere Todesfälle. Die Hospitalisierungsrate wird mit 3,56 angegeben.

    +++ Frankreichs Premierminister Castex hat Lockerungen der Corona-Regeln für Anfang Februar angekündigt.

    Demnach entfällt unter anderem die Maskenpflicht im Freien. Ab Mitte Februar dürfen Nachtbars und Diskotheken wieder öffnen. Trotz aktuell hoher Infektionszahlen schütze die hohe Impfquote die Kliniken vor einer Überlastung, führte der Premier aus. 93 Prozent der erwachsenen Franzosen seien geimpft.

    +++ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft verlangt, auch Pädgogen bei einer Priorisierung von Corona-PCR-Tests zu berücksichtigen.

    Es sei immer gesagt worden, dass Schulen und Kitas unbedingt geöffnet bleiben sollten, sagte die Vorsitzende Finnern den Funke-Medien. Die Verfügbarkeit der Tests sei ein Baustein dafür. Bundesgesundheitsminister Lauterbach will am Wochenende eine Verordnung zur Priorisierung bestimmter Personengruppen bei der Auswertung von PCR-Tests vorlegen. Hintergrund sind knappe Kapazitäten angesichts der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen durch die Omikron-Variante. Vorrangig sollen voraussichtlich Beschäftigte mit Kontakt zu besonders vulnerablen Personen und in sensiblen Gesundheitseinrichtungen bei der Laborauswertung künftig bevorzugen werden.

    Donnerstag, 20. Januar

    +++ In Deutschland steigt die Zahl von Corona-Ausbrüchen in Kitas, Schulen und Pflegeheimen.

    Das geht aus dem neuen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach gibt es bundesweit aktuell 153 aktive Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Vor einer Woche waren es 123. In Kitas wurden dem Bericht zufolge in den vergangenen vier Wochen insgesamt 252 Ausbrüche registriert, in Schulen waren es deutschlandweit 293. Das RKI spricht von einem Ausbruch, wenn aus einer Einrichtung gleichzeitig zwei oder mehr Fälle gemeldet werden. Durchschnittlich waren in den Pflegeheimen 14 Personen betroffen, in Kitas 6 und in Schulen 4.

    +++ In Österreich kann zum 1. Februar eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werden.

    Der Nationalrat stimmte mit breiter Mehrheit zu. Die Impfpflicht soll für alle Bürger gelten, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausnahmen sind vorgesehen für Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Genesene sind für ein halbes Jahr von der Impfpflicht befreit. Bei Verstößen drohen einkommensabhängige Strafen von bis zu 3.600 Euro. Die Zustimmung des Bundesrats steht noch aus, sie wird Anfang Februar erwartet.

    +++ Arzneimittelhersteller in ärmeren Ländern können ein Covid-Medikament des Merck-Konzerns herstellen, ohne dafür Lizenzgebühren zu zahlen.

    Das gab der Medicines Patent Pool bekannt, eine von den Vereinten Nationen unterstützte Organisation. Entsprechende Vereinbarungen über die Generika-Herstellung von Molnupiravir habe man mit insgesamt 27 Unternehmen in elf Ländern geschlossen. Die Firmen haben ihren Sitz unter anderem in Bangladesch, China, Ägypten, Vietnam, Kenia und Südafrika. Ziel ist es, 105 Entwicklungsländer mit dem Medikament zu versorgen. Molnupiravir ist eine antivirale Tablette, die bei frühen Anzeichen einer Corona-Erkrankung die Symptome lindern und die Wahrscheinlichkeit senken kann, dass ein Patient ins Krankenhaus muss.

    +++ Arbeitnehmer und Selbständige können ihren Anspruch auf Ersatz von Verdienstausfällen verlieren, wenn sie keinen vollen Impfschutz durch eine Corona-Drittimpfung haben und in Quarantäne müssen.

    Das geht aus einer Expertise der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags hervor. Darin heißt es, das Fehlen einer Auffrischungsimpfung würde zum Ausschluss des Entschädigungsanspruchs führen. Schließlich könne die Quarantäne mit einer öffentlich empfohlenen dritten Impfung vermieden werden. Das Infektionsschutzgesetz gewährt Personen, die infiziert sind oder unter Infektionsverdacht stehen und die deshalb nicht arbeiten können, einen finanziellen Entschädigungsanspruch. Bisher erhalten nur Ungeimpfte im Quarantäne-Fall keinen Lohn mehr.
    Aufrischungsimpfungen - Warum die Booster-Dosis sinnvoll ist

    +++ Zusätzlich zur geplanten Corona-Impfpflicht in Österreich sollen finanzielle Anreize die Menschen zur Immunisierung bewegen.

    Vor der parlamentarischen Abstimmung über die allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren kündigte die konservativ-grüne Koalitionsregierung gemeinsam mit den oppositionellen Sozialdemokraten eine Impflotterie an. Außerdem sollen Gemeinden bei Erreichen von hohen Impfquoten mit Förderungen belohnt werden. Insgesamt soll rund eine Milliarde Euro für diese Maßnahmen zur Verfügung stehen. Bei der Lotterie sind pro Teilimpfung 500 Euro zu gewinnen, die als Gutscheine in Gastronomie oder im Handel eingelöst werden können. Teilnehmen können nicht nur Spätentschlossene, sondern auch jene, die schon geschützt sind.

    +++ Die AfD-Fraktion hat Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen die neuen Corona-Regeln im Bundestag eingereicht.

    Die Deutsche Presse-Agentur meldet, bereits vor zwei Tagen sei ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zur Aufhebung der Vorgaben gestellt worden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Brandner, sagte, die neue 2G-plus-Regel im Parlament müsse umgehend gestrichen werden, damit jeder Abgeordnete unabhängig von seinem Impfstatus gleichberechtigt und diskriminierungsfrei seine parlamentarischen Aufgaben wahrnehmen könne. Er sprach von einer Ausgrenzung frei gewählter Abgeordneter, die sich gezielt gegen die AfD-Fraktion richte. Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche die verschärften Corona-Regeln beschlossen.
    Karsten Hilse (AfD), Mitglied des Deutschen Bundestages, spricht oben auf der Tribüne während einer Debatte im Bundestag.
    Für den Plenarsaal des Bundestages gilt 2G Plus - viele AfD-Abgeordnete müssen deshalb oben auf der Tribüne Platz nehmen. (dpa/Michael Kappeler)

    +++ Die Omikron-Welle bei der Handball-Europameisterschaft erfasst neben der deutschen Mannschaft zunehmend auch andere Nationen.

    Gesstern wurden aus dem Lager der zwölf im Turnier verbliebenen Teams 18 positive Corona-Fälle gemeldet - inklusive der drei in der DHB-Auswahl. Am Donnerstag gab es die ersten zwei Infektionen bei Titelverteidiger Spanien. Das DHB-Team ist mit bisher zwölf infizierten Spielern am stärksten betroffen. Ähnlich heftig erwischt hat es bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei den EM-Zweiten Kroatien, bei dem es neun positive Fälle gab. Polen beklagte bis zu diesem Zeitpunkt sechs infizierte Spieler, die Niederlande und Russland jeweils vier, Schweden und Island je drei und Olympiasieger Frankreich einen.

    ++ Der britische Gesundheitsminister Javid hat das Ende der Maskenpflicht für Schulkinder in England verteidigt.

    "Es ist schwieriger, Kinder zu unterrichten und hat Einfluss auf ihre Bildung, wenn sie zu jeder Zeit im Klassenraum Masken tragen müssen", sagte er dem Sender BBC Radio 4. Aufgabe der Regierung sei, eine ausgewogene und verhältnismäßige Entscheidung zu treffen, in diesem Fall im Interesse der Kinder. Der britische Premierminister Johnson hatte gestern das sofortige Ende der Maskenpflicht in Schulen verkündet. Zudem gilt nicht mehr die Aufforderung, möglichst von Zuhause zu arbeiten. Kommende Woche läuft auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen öffentlichen geschlossenen Räumen aus.

    +++ Der Deutsche Städtetag hat mit Blick auf eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht Bund und Länder aufgefordert, für ausreichende kommunale Impfkapazitäten zu sorgen.

    "Wenn eine allgemeine Impflicht kommt, rechnen wir damit, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Dedy, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. "Bund und Länder müssen jetzt für Klarheit sorgen, in welchem Umfang kommunale Impfkapazitäten bis Ende des Jahres und darüber hinaus vorgehalten werden sollen und die Kosten dafür übernehmen", forderte Dedy.

    +++ Das Parlament in Österreich stimmt heute über den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf zur Impfpflicht ab.

    Erwachsene ab 18 Jahren sollen sich demnach ab Anfang Februar gegen das Coronavirus impfen lassen müssen, andernfalls drohen Geldstrafen. Ausnahmen von der Impfpflicht soll es für Schwangere und für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Auf den Gesetzentwurf haben sich die Regierungsparteien ÖVP und Grüne mit der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos geeinigt. Die Annahme der Vorlage gilt daher als gesichert.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen hat erstmals die Schwelle von 600 überschritten.

    Das RKI gab den Wert mit 638,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag lag die Inzidenz bei 584,4 und vor einer Woche bei 427,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 133.536 Corona-Neuinfektionen - etwa 52.000 mehr als vor einer Woche. Gestern hatte die Zahl der Neuinfektionen erstmals über 100.000 gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 234 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt mit 3,34 an.
    Unser ausführlicher Blick aufs Thema: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland

    +++ Angesichts knapp werdender PCR-Tests hat der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, einen pragmatischen Umgang bei der Isolierung von jüngeren Menschen gefordert.

    Reinhardt sagte im Deutschlandfunk , bei jüngeren Menschen würde es ausreichen, eine Corona-Infektion mit einem Schnelltest festzustellen. Eine Bestätigung mit einem PCR-Test sei aus seiner Sicht nicht mehr nötig. Dadurch seien dann ausreichend Tests für ältere Menschen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens vorhanden. Reinhardt unterstützte damit den Vorschlag von Gesundheitsminister Lauterbach für eine Priorisierung von PCR-Tests.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach will am Wochenende eine Verordnung zur Priorisierung von PCR-Tests vorlegen.

    Der SPD-Politiker sagte im ZDF, dass PCR-Tests in der Regel für diejenigen verwendet werden sollten, bei denen man ganz sicher wissen müsse, ob sie krank oder wieder gesund seien, etwa Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Die Beschlussvorlage solle dann von der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag beschlossen werden.
    Eine Frau und ein Kind laufen in Hannover an einem Testzentrum für das Corona-Virus vorbei
    Eine Frau und ein Kind laufen in Hannover an einem Testzentrum für das Corona-Virus vorbei (Julian Stratenschulte/dpa)
    Lauterbach erklärte, er rechne damit, dass die jetzige Coronawelle Mitte Februar ihren Höhepunkt erreicht. Es sei mit Blick auf realistische Szenarien davon auszugehen, dass man dann mehrere Hunderttausend Fälle pro Tag erwarten müsse. Es sei nicht gesagt, dass es zu den Szenarien komme, aber diese hätten die größte Wahrscheinlichkeit.

    +++ Brasilien hat zum ersten Mal mehr als 200 000 tägliche Corona-Neuinfektionen registriert.

    Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend (Ortszeit) 204.854 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Zudem gab es in diesem 24 Stunden-Zeitraum 338 neue Todesfälle. Bereits am Vortag hatte das größte Land in Lateinamerika mit 137.103 Neuinfektionen einen Höchstwert verzeichnet.

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