Pianist und Keyboarder Georg Vogel
Der Tastentüftler aus Salzburg

Wer Brad Mehldau für seine unabhängigen Hände feiert, erlebt bei Georg Vogel ein neues Staunen. Im Trio GeoGeMa entfaltet er ein Klanguniversum, in dem plötzlich ein unsichtbarer Bass mitzuspielen scheint.

Von Michael Rüsenberg |
Wir sehen ein Klavier.
Ein normale Klaviatur reicht dem Pianisten Georg Vogel nicht mehr aus. (Felicia Buitenwerf / Unsplash)
Georg Vogel lässt sein Keyboard wie einen Bass klingen, während er auf dem Piano frei improvisiert. Der 37-jährige ist nach Elias Stemeseder bereits das zweite herausragende Talent aus einem Salzburger Gymnasium – und der Jüngere bezeichnet den Älteren bis heute als "Vorbild".

Einflüsse von osmanischer Musik bis Ligeti

"Georg hat, seit ich ihn kenne, nur die Musik gemacht, die Georg Vogel macht." Dafür reichen ihm in manchen Projekten die gewohnten zwölf Tasten pro Oktave nicht mehr. Stattdessen spielt er auf einem System mit 31 Tasten und ebenso vielen Tönen pro Oktave. In der wachsenden Szene der mikrotonalen Jazz-Experimente gilt niemand als wagemutiger und erfinderischer als Georg Vogel.