"Folge dem Wasser" hieß der Wahlspruch, nach dem die Nasa sorgsam die Landeplätze für ihre beiden Marsrover "Spirit" und "Opportunity" ausgewählt hatte. "Spirits" Ziel war der Gusev-Krater, der aus dem Orbit aussah, als sei dort einst ein See gewesen - aber das schien nur aus der Ferne so:
"”Dieses Gebiet ist geologisch sehr kompliziert, und es hat ein Fenster in die weit entfernte Vergangenheit des Mars geöffnet, in die ersten 500 Millionen Jahre, vielleicht eine Milliarde Jahre. Das waren damals wilde Zeiten auf dem Mars. Zahllose Einschläge aus dem Weltall zertrümmerten seine Kruste, und diese Trümmer schossen hoch hinauf, um dann wieder auf die Oberfläche zu krachen. Von dem erwarteten See fanden wir keine Spur. Wasser gab es wenig im Gusev-Krater und nur unter der Oberfläche. Es bewegte sich immer dann, wenn die Einschläge es erhitzten oder verdampften und der Druck es dann durch das Gestein trieb.""
Steve Squyres von der Cornell Universität ist der Chefwissenschaftler des Rover-Projekts. Immerhin haben die geringen, aber dafür durch den Einschlag sehr heißen Wassermengen gereicht, um lokal ein paar Minerale chemisch zu verändern - und diese Spuren hat "Spirit" gefunden. "Opportunity" war in der Tiefebene Meridiani planum gelandet, weil das Eisenmineral Hämatit die Nasa dorthin gelockt hatte. Auf der Erde entsteht es im sauerstoffhaltigem Wasser - und auch durch vulkanischen Einfluss. Squyres:
"”Wir fanden Anzeichen dafür, dass es in Meridiani planum reichlich flüssiges Wasser gegeben hat. Aber auch dieses Wasser war meist unter der Oberfläche. Nur hin und wieder, wenn der Spiegel stieg, stand es in den Senken. Es war allerdings kein Süßwasser, sondern Schwefelsäure vulkanischen Ursprungs. Im Untergrund löste sie viele Mineralien, und wenn sie hin und wieder aufstieg, formte sie flache, vergängliche Tümpel, in denen sie verdampfte und Salze hinterließ.""
Diese Sulfatsalze bildeten eine Kruste, die später ganz austrocknete, zerfiel und dann vom Wind zu Dünen aufgetürmt wurde. Squyres:
"”Wir finden Zeugnisse für diese Dünen. Das vulkanische Wasser füllte hin und wieder die Niederungen zwischen den Dünen, und da fanden wir Strömungsmuster, die entstehen, wenn Wasser über eine Oberfläche fließt.""
Es war eine harsche Umwelt, die an potentielle Lebewesen große Herausforderungen gestellt hätte. Squyres:
"”Sie war insofern bewohnbar, als es sporadisch flüssiges Wasser gab, diese extrem sauren Tümpel. Ansonsten war die Gegend eine absolut trockene Wüste. Es war kein sehr schöner Platz, aber so war es nun einmal.""
Zwar betont Squyres, dass bislang nur wenige Kilometer Mars durch Rover untersucht worden sind und deshalb anderswo Überraschungen warten können. Aber derzeit scheint eher der Vulkanismus den Planeten regiert zu haben und nicht das Wasser. Falls Gusev-Krater oder Meridiani planum typische Umgebungen sind für den Mars - könnte auf einem solchen Planeten Leben entstanden sein? Squyres:
"”Wir wissen nicht, unter welchen Bedingungen Leben entsteht. In Meridiani planum wäre die größte Herausforderung sicherlich der Säuregrad des Wassers gewesen. Wir haben ein Mineral namens Jarosit gefunden, das nur unter sauren Bedingungen entsteht. Auf der Erde fühlen sich Spezialisten unter den Bakterien unter solchen Bedingungen wohl - aber sie haben sich im Laufe der Evolution an diese Lebensräume angepasst. Wir wissen nicht, ob die chemischen Reaktionen, die für die Entstehung des Lebens notwendig sind, unter so sauren Bedingungen überhaupt ablaufen können.""
Nach dem derzeitigen Wissen jedenfalls nicht. Noch aber suchen "Spirit" und "Opportunity" weiter nach Hinweisen aus der Geschichte des Mars.
"”Dieses Gebiet ist geologisch sehr kompliziert, und es hat ein Fenster in die weit entfernte Vergangenheit des Mars geöffnet, in die ersten 500 Millionen Jahre, vielleicht eine Milliarde Jahre. Das waren damals wilde Zeiten auf dem Mars. Zahllose Einschläge aus dem Weltall zertrümmerten seine Kruste, und diese Trümmer schossen hoch hinauf, um dann wieder auf die Oberfläche zu krachen. Von dem erwarteten See fanden wir keine Spur. Wasser gab es wenig im Gusev-Krater und nur unter der Oberfläche. Es bewegte sich immer dann, wenn die Einschläge es erhitzten oder verdampften und der Druck es dann durch das Gestein trieb.""
Steve Squyres von der Cornell Universität ist der Chefwissenschaftler des Rover-Projekts. Immerhin haben die geringen, aber dafür durch den Einschlag sehr heißen Wassermengen gereicht, um lokal ein paar Minerale chemisch zu verändern - und diese Spuren hat "Spirit" gefunden. "Opportunity" war in der Tiefebene Meridiani planum gelandet, weil das Eisenmineral Hämatit die Nasa dorthin gelockt hatte. Auf der Erde entsteht es im sauerstoffhaltigem Wasser - und auch durch vulkanischen Einfluss. Squyres:
"”Wir fanden Anzeichen dafür, dass es in Meridiani planum reichlich flüssiges Wasser gegeben hat. Aber auch dieses Wasser war meist unter der Oberfläche. Nur hin und wieder, wenn der Spiegel stieg, stand es in den Senken. Es war allerdings kein Süßwasser, sondern Schwefelsäure vulkanischen Ursprungs. Im Untergrund löste sie viele Mineralien, und wenn sie hin und wieder aufstieg, formte sie flache, vergängliche Tümpel, in denen sie verdampfte und Salze hinterließ.""
Diese Sulfatsalze bildeten eine Kruste, die später ganz austrocknete, zerfiel und dann vom Wind zu Dünen aufgetürmt wurde. Squyres:
"”Wir finden Zeugnisse für diese Dünen. Das vulkanische Wasser füllte hin und wieder die Niederungen zwischen den Dünen, und da fanden wir Strömungsmuster, die entstehen, wenn Wasser über eine Oberfläche fließt.""
Es war eine harsche Umwelt, die an potentielle Lebewesen große Herausforderungen gestellt hätte. Squyres:
"”Sie war insofern bewohnbar, als es sporadisch flüssiges Wasser gab, diese extrem sauren Tümpel. Ansonsten war die Gegend eine absolut trockene Wüste. Es war kein sehr schöner Platz, aber so war es nun einmal.""
Zwar betont Squyres, dass bislang nur wenige Kilometer Mars durch Rover untersucht worden sind und deshalb anderswo Überraschungen warten können. Aber derzeit scheint eher der Vulkanismus den Planeten regiert zu haben und nicht das Wasser. Falls Gusev-Krater oder Meridiani planum typische Umgebungen sind für den Mars - könnte auf einem solchen Planeten Leben entstanden sein? Squyres:
"”Wir wissen nicht, unter welchen Bedingungen Leben entsteht. In Meridiani planum wäre die größte Herausforderung sicherlich der Säuregrad des Wassers gewesen. Wir haben ein Mineral namens Jarosit gefunden, das nur unter sauren Bedingungen entsteht. Auf der Erde fühlen sich Spezialisten unter den Bakterien unter solchen Bedingungen wohl - aber sie haben sich im Laufe der Evolution an diese Lebensräume angepasst. Wir wissen nicht, ob die chemischen Reaktionen, die für die Entstehung des Lebens notwendig sind, unter so sauren Bedingungen überhaupt ablaufen können.""
Nach dem derzeitigen Wissen jedenfalls nicht. Noch aber suchen "Spirit" und "Opportunity" weiter nach Hinweisen aus der Geschichte des Mars.