Freitag, 03. Mai 2024

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Legendäre Serie von Erdbeobachtungssatelliten
Und immer guckt der Landsat

Der Begriff Landsat hat unter Fachleuten, die sich mit der Beobachtung der Erde beschäftigen, einen geradezu magischen Klang. Seit bald 50 Jahren haben die Satelliten der Landsat-Serie die Erde im Blick.

Von Dirk Lorenzen | 18.12.2021
Eine ikonische Landsat-Aufnahme: Falschfarben-Foto des Malaspina-Gletschers in Alask
Eine ikonische Landsat-Aufnahme: Falschfarben-Foto des Malaspina-Gletschers in Alaska (USGS/NASA)
Ende September hat die NASA Landsat-9 gestartet. Er kreist nun auf einer gut 700 Kilometer hohen Bahn um die Erde. Zwei seiner Vorgänger sind noch immer im Einsatz. Die Landsat-Satelliten machen Bilder im Bereich des sichtbaren Lichts und der Infrarot- oder Wärmestrahlung. Zudem bestimmen sie die Temperatur der Erdoberfläche. Seit 1972 haben die Landsats mehr als acht Millionen Bilder zur Erde gefunkt. Dies ist die längste Reihe von Erdbeobachtungsdaten.

Veränderungen beobachten

Meist sind zwei Landsats zeitgleich im All, die auf versetzten Bahnen laufen. So ist sichergestellt, dass jeder Punkt auf der Erde spätestens nach acht Tagen wieder gut zu beobachten ist. Mit Hilfe dieser Aufnahmen lässt sich unter anderem die Fließgeschwindigkeit der Gletscher in der Antarktis bestimmen, der Wasserverbrauch landwirtschaftlicher Flächen oder der Verlust von Regenwaldflächen durch Rodung.

Daten für jeden zugänglich

Viele Auswirkungen des Klimawandels sind erst durch den Vergleich mit früheren Landsat-Aufnahmen klar zu erkennen – oder mit Bildern der europäischen Sentinel-2-Satelliten, die ganz ähnlich wie Landsat beobachten und eine ideale Ergänzung darstellen. Die Satellitendaten – von Landsat wie von Sentinel – sind für alle Menschen frei zugänglich. Niemand soll sagen können, er oder sie habe nichts vom Klimawandel gewusst.
NASA-Informationen zu den Landsat-Satelliten
Pressemitteilung zum Start von Landsat 9
Der Malaspina-Gletscher in Alaska, beobachtet von Landsat 7