
Jeweils 64 kleine Kugeln zeigen verschiedene Mondphasen – von der Erde und vom Weltraum aus gesehen. Eine weitere stellt einen verfinsterten Mond dar. Gemeinsam ergeben sie das Kunstwerk „Moon Phases“. Der US-Amerikaner Jeff Koons will die Minikugeln – zusammengepackt in einem Würfel mit rund 15 Zentimetern Kantenlänge – auf dem Mond deponieren lassen. Die „Mondphasen“ sollen mit Hilfe der Start-Up-Firma „Intuitive Machines“ in den lunaren Staub gelangen. Das Unternehmen will noch in diesem Jahr die erste kommerzielle Frachtmission von Cape Canaveral aus starten.
Sammler können virtuelle Besitzzertifikate an dem Kunstwerk erwerben. Die Skulptur darf man aber nicht abholen und ins irdische Wohnzimmer stellen. Dann wäre es auch keine Mondkunst mehr. Damit nicht der Verdacht aufkommt, ein Künstler setze auf Mondpreise, sollen die Erlöse an „Ärzte ohne Grenzen“ gehen. Neu ist die Idee von Jeff Koons nicht. Es gibt Gerüchte, eine unter anderem von Andy Warhol verzierte Minikachel sei auf den Mond gelangt. Der Brite Sacha Jafri möchte ebenfalls noch in diesem Jahr seine Gravur „We rise together“ auf den Mond schießen. Ein Kunstwerk gibt es dort oben ganz sicher: Die Besatzung von Apollo 15 legte die wenige Zentimeter große Skulptur „Gefallener Astronaut“ des Belgiers Paul Van Hoeydonck in den Staub – zur Erinnerung an die verunglückten Astronauten. Dieses geschah zunächst ohne PR-Rummel, ganz heimlich – aber später wollte der Künstler Kopien verkaufen, sehr zum Ärger von NASA und Apollo-Besatzung.