Freitag, 26. April 2024

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Folge des Angriffs auf die Ukraine
Das Ende von ExoMars

In gut einem halben Jahr sollte ExoMars mit einer russischen Proton-Rakete zu unserem Nachbarplaneten starten. Nach den Sanktionen infolge des Angriffs auf die Ukraine liegt dieses ESA-Projekt nun auf Eis.

Von Dirk Lorenzen | 16.05.2022
Mission abgesagt: Der ExoMars-Rover Rosalind Franklin sollte im kommenden Jahr auf dem Mars nach Lebensspuren suchen (Illustration)
Mission abgesagt: Der ExoMars-Rover Rosalind Franklin sollte im kommenden Jahr auf dem Mars nach Lebensspuren suchen (Illustration) (ESA)
Für ExoMars hatte sich die Europäische Weltraumorganisation mit der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zusammengetan. Die ESA steuert das rollende Labor namens Rosalind Franklin bei – es soll nach Lebensspuren auf der Marsoberfläche suchen.
Der Rover sollte mit der russischen Landeeinheit Kazachok auf dem Mars aufsetzen. Durch das Ende der Zusammenarbeit mit Russland wird es diese Mission zunächst nicht geben.

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ExoMars könnte auch mit einer Ariane-6-Rakete starten – das ginge allerdings nur, wenn Europa eine eigene Landeeinheit baut. Den Testlander Schiaparelli, der 2016 auf den Mars gestürzt war, hatte das italienische Unternehmen Thales Alenia entwickelt.
Die ExoMars-Mission ist ebenso ambitioniert wie glücklos. Ursprünglich sollte sie bereits 2009 starten. Die NASA, zunächst beteiligt, zog sich aus finanziellen Gründen aus dem Projekt zurück. Nach dem Absturz des Testlanders stand die Mission auch in Europa vor dem Aus. Probleme mit den Landefallschirmen führten zu weiteren Verzögerungen.
Frühestens Ende 2024 bietet sich wieder eine Gelegenheit für den Flug zum Mars. Sollte Europa eine eigene Landeplattform entwickeln müssen, verzögert sich der Start noch viel länger. Womöglich endet der ExoMars-Rover nicht auf dem Mars, sondern in einem Museum auf der Erde.