
Nach Sonnenuntergang strahlt im Nordwesten ein spektakulärer Komet, von dessen hellem Kopf sich zwei lange Schweife nach rechts oben erstrecken. So hätte – kein Aprilscherz! – die Sternzeit heute vor 25 Jahren beginnen können.
Im Frühjahr 1997 schlug Komet Hale-Bopp die Himmelsfans weltweit in seinen Bann. Er leuchtete fast so stark wie Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel.
Die beiden Schweife – einer bestand aus geladenen Teilchen, einer aus Staubpartikeln – waren selbst über dem Lichtermeer einer Großstadt mit bloßem Auge zu erkennen.
Hale-Bopp bot über Monate ein fantastisches Spektakel am Firmament. Sagenhafte anderthalb Jahre lang war er mit bloßem Auge zu sehen – ein einsamer Rekord für einen Kometen.
Hale-Bopp ist ein nur etwa 60 Kilometer großer Brocken aus Eis, Staub und Geröll. In der Nähe der Sonne heizte sich die Oberfläche auf und es bildete sich eine große Gas- und Staubwolke um den Kometenkern – zudem entstanden die Schweife, die sich über Millionen Kilometer erstreckten.
Heute vor 25 Jahren passierte der Komet seinen sonnennächsten Bahnpunkt. Seitdem ist er wieder auf dem Weg hinaus an den Rand des Sonnensystems.
Inzwischen ist er rund sieben Milliarden Kilometer entfernt und komplett tiefgefroren. Er steht unbeobachtbar im Sternbild Oktant nahe dem Himmelssüdpol.
Erst in etwa 2.400 Jahren kehrt Hale-Bopp wieder in die Nähe von Sonne und Erde zurück und leuchtet mit langen Schweifen am Himmel.