Montag, 29. April 2024

Gastgeberstadt Dortmund
Hoffnung auf EURO 2024 als Nachhaltigkeitsschub

2024 wird Dortmund eine der zehn Ausrichterstädte der Fußball-Europameisterschaft sein. Die Stadt verbindet damit auch die Hoffnung, dass Nachhaltigkeitsbemühungen langfristig von der Bevölkerung unterstützt werden.

Nicole Mündelein im Gespräch mit Matthias Friebe | 09.11.2023
Das Dach des Dortmunder Stadions mit Solarmodulen angeordnet in Form des Vereinswappens.
Photovoltaik auf dem Stadiondach: In Dortmund soll es bei der EM möglichst nachhaltig zugehen (imago sportfotodienst / imago sportfotodienst)
Nachhaltige Beschaffung und CO2-armes Handeln sind die beiden Hauptziele, die sich Dortmund für die Europameisterschaft 2024 gesetzt hat. Konkret bedeute das etwa, dass Kleidung für Mitarbeiter gekauft werde, die sowohl fair gehandelt als auch möglichst umweltgerecht hergestellt werden, erklärt Nicole Mündelein von der Stadtverwaltung Dortmund bei der Dlf-Sportkonferenz.
Mündelein spricht ins Dlf-Mikro und lächelt.
Nicole Mündelein im Gespräch mit Matthias Friebe bei der Dlf-Sportkonferenz 2024 (Sturmberg/Dlf)
Im Sommer 2024 sollen sechs Spiele (vier Gruppenspiele, ein Achtelfinale, ein Halbfinale) in Dortmund gespielt werden. Auch logistisch wird das eine Herausforderung: Auch ohne Stehplätze passen über 65.000 Zuschauer ins Westfalenstadion - dazu werden mutmaßlich viele weitere Menschen in der Fanzone und Gaststätten die Spiele verfolgen.

Anreise und Abreise als Herausforderung

Mündelein sagte, sie sei froh, dass über das EM-Kombiticket alle Zuschauer, die ins Stadion kommen, für den Spieltag und den kommenden Tag automatisch mit Nahverkehrstickets versorgt sind. In Dortmund selbst solle dann "alles, was Räder hat auf die Schiene" kommen.
Erklärung der Stadt Dortmund zu den Zielen als Gastgeberstadt bei der EM 2024
Außerdem plant die Stadt einen möglichst attraktiv gestalteten Fußweg vom Hauptbahnhof zum Stadion und zusätzliche Leih-Fahrräder und -Roller. In Dortmund sind Hauptbahnhof und Stadion mit drei Kilometern Fußweg in deutlich geringerer Entfernung als zum Beispiel in Berlin oder München.
Dortmund habe lange Erfahrung mit dem Thema Nachhaltigkeit, erklärt Mündelein. Das Thema wurde bereits 1999 in Form einer AG in die Verwaltung eingebracht. Durch das EM-Turnier erhoffen sich die Stadt und Mündelein einen Schub für diese Bemühungen. Vor allem, weil das Turnier große Aufmerksamkeit garantiert. Die Vorgaben der UEFA in Sachen Nachhaltigkeit was etwa die Stromversorgung oder wiederverwertbares Geschirr betrifft, nehme die Stadt mit Freude auf und arbeite daran sie zu erfüllen oder sogar zu übertreffen.

EM als "Schub für die Nachhaltigkeitsthemen"

Bei sogenannten Kooperationsbörsen habe man lange vor dem Turnier Zivilgesellschaft, Institutionen und Vereine eingeladen, um Aktionen und Teilhabemöglichkeiten für die EM zu entwickeln und zu planen. Dazu gehörten eine "Schnippeldisco zur Verwertung überzähliger Lebensmittel oder spezielle Radtouren zu Sehenswürdigkeiten für Fußballfans, um diese zum Umstieg vom Auto auf das Rad zu motivieren.
Mündelein hofft, dass die Nachaltigkeitsziele langfristig in der Stadt gelebt werden, und dass die Bevölkerung nach dem Turnier merke: "Die Euro hatte so einen richtig positiven Schub für die die Nachhaltigkeitsthemen, für die Nachhaltigkeitsinitiativen, die sowieso schon die ganze Zeit überall wirken. Dass die nochmals einen Schub bekommen haben."