
Bei Flügen in zwölf bis fünfzehn Kilometern Höhe hat der Jumbojet praktisch allen Wasserdampf der Atmosphäre unter sich – und somit freien Infrarot-Blick auf Gas- und Staubwolken in der Milchstraße. Vom Erdboden aus sind solche Beobachtungen nicht möglich.
SOFIA, ein amerikanisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt, hat den Vorteil, dass sich die Instrumente stets verbessern oder erneuern lassen – was bei Satelliten im All unmöglich ist.
Doch die Betriebskosten liegen bei bis zu 80 Millionen Dollar im Jahr – das ist fast so viel wie beim Hubble-Teleskop. Daran gemessen, so hieß es kürzlich im Zehn-Jahres-Plan zur Astronomie in den USA, seien die wissenschaftlichen Ergebnisse nicht bedeutend genug.
Spektakuläre Messungen von Magnetfeldern im All
Das SOFIA-Team widerspricht und verweist unter anderem auf spektakuläre Messungen von Magnetfeldern im All oder die Beobachtung von Heliumhydrid, dem ersten Molekül im Universum.
Tatsächlich geht es beim Zehn-Jahres-Plan ansonsten immer um künftige Projekte – die Bewertung laufender Missionen ist unüblich. Zudem beobachtet SOFIA in einem Wellenlängenbereich, den sonst kein Instrument erreicht, auch nicht das neue James-Webb-Teleskop.
Doch NASA und DLR stellen nun den Betrieb ein. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, bleibt die Jumbojet-Sternwarte ab Ende des Monats für immer am Boden.