Dienstag, 14. Mai 2024

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Im Schatten der Zupfinstrumente
Die Eigenarten der Mandoline

In den großen Kohle- und Stahlrevieren war die Mandoline um 1920 sehr beliebt, es bildeten sich zahlreiche Mandolinenorchester. Heute fristet die Mandoline eher ein Nischendasein, aber es gibt immer noch etwa 300 Orchester und die weltweit einzige Mandolinen-Professorin in Deutschland.

Von Simon Schomäcker | 21.03.2023
Ein Zupfinstrument aus hellem Holz steht in einer Vitrine. Der Hals des Instruments ist eher kurz, der Resonanzkörper rund, es ist eine Mandoline.
Ein kleines, mandelförmiges Zupfinstrument mit acht Doppelsaiten: eine Mandoline. Sie stammt ursprünglich aus Italien. Von dort aus begann ab dem 18. Jahrhundert seine Reise nach Europa und in weitere Teile der Welt. In Deutschland erfreute sich die Mandoline ab Ende des 19. Jahrhunderts einer größeren Beliebtheit. (dpa picture alliance / Carsten Koall)
Die Mandoline ist Instrument des Jahres 2023. Eine flächendeckende Mandolinen-Kultur gibt es bei uns nicht mehr. Verschwunden ist die Mandoline aus dem hiesigen Musikleben trotzdem nie: Nach wie vor existieren bundesweit etwa 300 Zupforchester, viele von ihnen sind Mitglied im „Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.“.

Volksliedgut und italienische Barockmusik

Die Wandervogel-Stiftung kümmert sich darum, dass das Wissen um Wanderlieder auf der Mandoline nicht verloren geht. In Köln, wo Volksweisen intensiv gepflegt werden, gehört die „Flitsch“ bis heute dazu. Und nicht weit entfernt wird Konzert-Nachwuchs ausgebildet: Am Wuppertaler Standort der Kölner Musikhochschule unterrichtet mit Caterina Lichtenberg die weltweit einzige Mandolinen-Professorin. Ihre Studienplätze sind gefragt - bei jungen Leuten aus verschiedenen Ländern und Kulturen.