Dabei sind sie der uns nächste Haufen im All. Diese lose Gruppe junger Sterne, die aus einer großen Gas- und Staubwolke entstanden ist, ist rund hundertfünfzig Lichtjahre entfernt – der Abstand zu den Plejaden ist dreimal größer.
Die Hyaden-Sterne funkeln V-förmig neben Aldebaran, dem roten Auge des Stiers, und markieren dessen Kopf. Aldebaran steht allerdings weit im Vordergrund. Im Weltraum hat er nichts mit dem Haufen zu tun. Die Hyaden sind erst sechshundert Millionen Jahren alt – der stellare Greis Aldebaran ist rund zehnmal älter und somit lange vor ihnen aufgeleuchtet.
Hyaden heißen auch Regengestirn
Schon in der Antike gab es ganz unterschiedliche Angaben zur Anzahl und zu den Namen der Hyadensterne. Nach Ovid geht der Name des Sternhaufens auf das alte griechische Wort für Regen zurück. Die Hyaden heißen daher auch Regengestirn.
Hyginus berichtet, dass die Okeanide Aithra zwölf Töchter und einen Sohn hatte. Als dieser auf der Jagd von einer Löwin getötet wurde, waren die Schwestern untröstlich. Aus Mitleid setzte Zeus fünf von ihnen als Hyaden an den Himmel und die restlichen sieben als Plejaden.
Diese Geschichte verbindet die beiden Haufen, die auch am Himmel etwas gemeinsam haben: Sie bilden das goldene Tor der Ekliptik, durch das Sonne, Mond und Planeten laufen. Mars steht derzeit knapp hinter dem Tor und wird es in zwei Jahren wieder durchschreiten.