Freitag, 03. Mai 2024

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Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 23. November bis 30. November

+++ In Großbritannien sollen alle Erwachsenen bis Ende Januar eine Booster-Impfung erhalten. +++ Biontech-Chef Sahin ist zuversichtlich, dass Impfstoffe auch im Fall von Omikron vor schweren Verläufen schützen. +++ Frankreich verzeichnet den höchsten Wert an Corona-Neuinfektionen seit April. +++ Mehr im Newsblog.

30.11.2021
    Eine Frau mit Corona-Schutzmaske verlässt einen Supermarkt in London.
    In Großbritannien sollen alle Erwachsenen zeitnah eine Booster-Impfung erhalten. (www.imago-images.de)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier.

    Dienstag, 30. November

    +++ In Großbritannien sollen alle Erwachsenen bis Ende Januar eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus bekommen.

    Das kündigte Premierminister Johnson an. Wegen der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante gilt in England seit heute wieder eine Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln.

    +++ Biontech-Chef Sahin ist zuversichtlich, dass Corona-Impfstoffe auch im Fall von Omikron und folgenden weiteren Virus-Varianten vor schweren Krankheitsverläufen schützen werden.

    Omikron sei nicht die erste Corona-Variante, die aufgetaucht sei, sagte Sahin in Mainz. Biontech arbeitete neben den laufenden Labortests zur Untersuchung der neuen Corona-Variante auch an der Entwicklung eines angepassten Impfstoffs - vorbeugend für den Fall, dass dieser notwendig werden sollte. Erste Zwischenergebnisse dazu lägen noch nicht vor, sagte Sahin.

    +++ EU-weit nimmt der Handel mit gefälschten digitalen Impfnachweisen einem Medienbericht zufolge zu - und grenzüberschreitende Überprüfungen gibt es kaum.

    Dem ARD-Politmagazin "report München" zufolge gibt es in in- und ausländischen Internet-Foren derzeit einen schwunghaften Handel mit gefälschten Covid-Codes, mit deren Hilfe dann QR-Codes für Impfnachweise erhältlich sind. Diese Fälschungen würden weder von deutschen Prüf-Apps noch von Apps aus dem EU-Ausland zuverlässig als solche erkannt, berichtete das Magazin.
    Ein digitaler Impfnachweis auf einem Smartphone.
    Der Handel mit gefälschten Impfnachweisen nimmt einem Bericht zufolge zu. (imago )

    +++ Bund und Länder wollen am Donnerstag auf einer Ministerpräsidentenkonferenz Entscheidungen über zusätzliche Corona-Maßnahmen fällen.

    Nach mehr als dreistündigen Beratungen verständigten sich die geschäftsführende Kanzlerin Merkel, ihre designierter Nachfolger Scholz und die 16 Ministerpräsidentinnen und -präsidenten darauf, die eigentlich für den 9. Dezember geplante MPK wegen der hohen Corona-Neuinfektionen und der zunehmenden Probleme in den Krankenhäusern vorzuziehen.

    +++ Bund und Länder streben nach den Worten von Regierungssprecher Seibert eine zügige Entscheidung über eine allgemeine Corona-Impfpflicht an.

    Seibert erklärte, es würden sowohl einrichtungsbezogene Impfpflichten vorbereitet, wie auch eine allgemeine Verpflichtung zur Immunisierung. Kanzlerkandidat Scholz hatte zuvor seine Zustimmung für entsprechende gesetzliche Regelungen signalisiert. Nach Einschätzung von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst könnte bereits auf der nächsten Sitzung von Bund und Ländern am Donnerstag der Weg dazu geebnet werden.

    +++ Der designierte Kanzler Scholz hat in der Bund-Länder-Runde offenbar Änderungen am Infektionsschutzgesetz zugesagt.

    Er wolle es um "wichtige Regelungen ergänzen, damit "Hochinfektionsländer auch künftig einen angemessenen Instrumentenkasten zur Verfügung haben", meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach könnten dazu auch zeitlich befristete Schließungen von Restaurants gehören. Es werde gesetzlich klargestellt, dass diese Maßnahmen auch regional differenziert angeordnet werden könnten.

    +++ Als Ausgleich für den derzeitigen Corona-Lockdown darf der Einzelhandel in Österreich ausnahmsweise am letzten Sonntag vor Weihnachten öffnen.

    Darauf einigten sich Branchenvertreter und Gewerkschafter. Die Regelung gilt nur für Geschäfte, die für den Lockdown schließen mussten - also etwa Modeboutiquen, Spielzeughändler oder Elektronikmärkte. Supermärkte und Drogerien müssen am 19. Dezember geschlossen bleiben, weil sie derzeit ohnehin weiter verkaufen dürfen.

    +++ Frankreich verzeichnet den höchsten Wert an Corona-Neuinfektionen seit April.

    Etwa 47.000 Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden positiv auf das Virus getestet wurden, sagt Gesundheitsminister Olivier Veran. Das sei der höchste Wert seit dem 8. April, als fast 85.000 Fälle verzeichnet wurden.

    +++ Mehrere Bundesländer verschärfen ihre Corona-Maßnahmen.

    Bayerns Ministerpräsident Söder kündigte Geisterspiele im Fußball an. Es ergebe auf absehbare Zeit keinen Sinn, wieder Zuschauer zuzulassen, sagte er im Bayerischen Rundfunk.
    Ähnlich äußerte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann. Man werde ziemlich sicher regeln, dass Sportgroßveranstaltungen insgesamt nur noch ohne Publikum stattfinden können, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Freizeitbetriebe wie Clubs und Diskotheken werde man schließen. Die Abgabe von Alkohol im öffentlichen Raum solle verboten werden. Die entsprechende Verordnung dürfte am Donnerstag in Kraft treten, so Kretschmann.
    In Mecklenburg-Vorpommern sollen bereits morgen verschärfte Regeln gelten. Berlin erwägt weitere Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte.

    +++ Auch in Sachsen gibt es eine erste bestätigte Corona-Infektion mit der Omikron-Variante.

    Die Infektion wurde durch eine Genomsequenzierung in Leipzig bestätigt, wie die Stadt mitteilte. Den Verdacht hatte es schon gestern gegeben. Betroffen ist demnach ein 39 Jahre alter Mann, der weder im Ausland war noch Kontakt zu einem Menschen hatte, der sich im Ausland befand. Auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurde die Omikron-Variante bereits nachgewiesen.

    +++ Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Buyx, schließt eine allgemeine Corona-Impfpflicht angesichts der hohen Corona-Zahlen und einer wachsenden Belastung des Gesundheitssystems nicht mehr grundsätzlich aus.

    Der Ethikrat komme in dieser Frage "auch gerade ins Nachdenken", nachdem er zuvor "mit guten Gründen" immer sehr zurückhaltend gewesen sei, sagte sie im ZDF. Der Gesetzgeber habe eigentlich schon davon ausgehen können, dass die meisten Menschen sich selbst schützen würden und das Impf-Angebot annehmen würden, sagte die Ethikratsvorsitzende. "Aber wenn das nicht der Fall ist, dann muss man die Situation schon noch einmal neu bewerten."
    Zu sehen ist Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats.
    Prof. Dr. Alena Buyx ist Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)

    +++ Die Bundeswehr soll erstmals auch sächsische Intensivpatienten zur Behandlungen nach Nordrhein-Westfalen fliegen.

    Das Spezialflugzeug der Luftwaffe wird die Schwerkranken nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur morgen von Dresden nach Köln bringen. In der vergangenen Woche war das bundesweite Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten in weniger belastete Bundesländer aktiviert worden. Das Konzept soll verhindern, dass dringend behandlungsbedürftige Patienten wegen Überlastung der Intensivmedizin in einem Bundesland nur noch unzureichend oder gar nicht mehr versorgt werden können.

    +++ Auf den Arbeitsmarkt haben die hohen Corona-Zahlen im November nur wenig Auswirkungen gehabt.

    Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Scheele, sagte in Nürnberg, vielmehr habe sich die Erholung der vergangenen Monate fortgesetzt. Nach den heute vorgelegten Zahlen waren im Novemver 2,317 Millionen arbeitslos gemeldet. Das waren 60.000 Menschen weniger als im Oktober und 382.000 weniger als im November vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent. Scheele geht aber davons aus, dass dDie Zahl der Kurzarbeitenden in den kommenden Monaten wieder steigt. Der Ausblick für 2022 sei "getrübt".
    Scheele appellierte an die Bundesregierung, ein Gesetz für eine generelle Corona-Impfpflicht vorzubereiten. Wenn die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie keine Wirkung zeigten, müsse die Bundesregierung das Gesetz im Januar in den Bundestag einbringen und durchsetzen, verlangte der BA-Chef.

    +++ Die im April für drei Monate verhängte Bundesnotbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie war verfassungsgemäß.

    Diese Entscheidung hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bekanntgegeben. In der Begründung der Karlsruher Richter heißt es, die Maßnahmen hätten zwar in erheblicher Weise in verschiedene Grundrechte eingegriffen, seien aber "in der äußersten Gefahrenlage der Pandemie" mit dem Grundgesetz vereinbar gewesen. Zu den Maßnahmen zählten neben bundesweit einheitlichen Kontaktbeschränkungen auch Ausgangssperren sowie Schulschließungen. Diese hätten in der Gesamtheit dem Lebens- und Gesundheitsschutz sowie der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems gedient, heißt es weiter. Die Bundesnotbremse lief Ende Juni aus.

    +++ In England müssen die Menschen wegen der Omikron-Virusvariante wieder vermehrt Maske tragen.

    Die Maskenpflicht gilt ab heute in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Zuvor hatte diese nur noch an einzelnen Orten, etwa einigen Supermärkten und der Londoner Untergrundbahn gegolten, war aber kaum durchgesetzt worden. In Theatern, Restaurants, Bars, Clubs und Kinos sind weiterhin weder Maske noch Impf- oder Testnachweise notwendig. Schottland, Wales und Nordirland haben eigene, etwas strengere Regeln. Insgesamt wurden bislang in Großbritannien 14 Fälle der Omikron-Variante festgestellt.

    +++ In Japan hat die Regierung einen ersten Omikron-Fall bestätigt.

    Ein aus Namibia eingereister Mann, der bei einem Routinetest am Flughafen positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sei mit der neuen Virus-Variante infiziert, teilte ein Regierungssprecher mit. Der Mann stehe in einer medizinischen Einrichtung unter Quarantäne. Gestern hatte die japanische Regierung wegen der Omikron-Variante wieder ein Einreiseverbot für Ausländer verhängt.

    +++ China sieht in der neuen Coronavirus-Variante Omikron keine Gefahr für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele im Februar.

    Es möge zwar Herausforderungen geben, man gehe aber davon aus, dass die Winterspiele "reibungslos und erfolgreich" durchgeführt werden können, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. China hat für die Winterspiele, die vom 4. bis zum 20. Februar in Peking stattfinden, ein strenges Schutzkonzept angekündigt. So sollen sich Athleten nur in einer abgeschlossenen Blase aufhalten dürfen. Fans aus dem Ausland dürfen nicht anreisen.

    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erstmals seit dem 8. November gesunken - allerdings nur minimal.

    Das Robert Koch-Institut gibt sie nun mit 452,2 an – nach 452,4 am Vortag. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 399,8 gelegen. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 45.753 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert, knapp 430 mehr als vor einer Woche. Außerdem wurden 388 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung gemeldet. Deren Gesamtzahl liegt nun in Deutschland bei 101.344.
    Weitere aktuelle Zahlen zum Coronavirus haben wir hier zusammengestellt.

    +++ Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech zieht wegen der großen Nachfrage die Lieferung von Millionen Impfdosen an Deutschland vor.

    In dieser Woche werde der Bund 5,8 Millionen Impfdosen erhalten, weil eine eigentlich erst für kommende Woche vorgesehene Liefercharge vorgezogen werde, teilte das Unternehmen mit. Biontech reagiert damit auf den steigenden Bedarf an Auffrischungsimpfungen. Bis zum Jahresende werden in Deutschland mehr als 20 Millionen "Booster" angestrebt. Neben dem Impfstoff von Biontech wird dabei auf das Mittel von Moderna gesetzt.
    Die Corona-Impfstoffe von Biontech, Astrazeneca, Johnson & Johnson und Moderna
    In Deutschland sind die Corona-Impfstoffe von Biontech, Astrazeneca, Johnson & Johnson und Moderna zugelassen. Biontech und Moderna sind mRNA-Impfstoffe und gelten als besonders wirksam. (dpa/Marcus Brandt)

    +++ Der Moderna-Impfstoff ist wahrscheinlich weniger effektiv gegen die Omikron-Variante des Coronavirus.

    Morderna-Geschäftsführer Bancel sagte der "Financial Times", er rechne nicht damit, dass das Mittel genauso wirksam sei wie gegen die Delta-Variante des Virus. Man müsse auf genauere Daten warten. Alle Forscher, mit denen er gesprochen habe, hätten ihm aber gesagt: "Das sieht nicht gut aus."

    +++ Der SPD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Kutschaty, fordert eine Rückkehr zu Geisterspielen im Spitzensport.

    Kutschaty sagte im Deutschlandfunk, er sei fassungslos, wenn er sich die Bilder vom vergangenen Wochenende aus dem Kölner Stadion anschaue. Dort hatte das Gesundheitsamt für das Bundesliga-Spiel gegen Mönchengladbach 50.000 Zuschauer zugelassen. Kutschaty kritisierte, die kurz vor Spielbeginn erlassene Maskenpflicht sei nicht eingehalten worden. Solche Großveranstaltungen dürfe es angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens nicht mehr geben. Es gehe darum, die Krankenhäuser vor dem Kollaps zu bewahren, betonte der SPD-Politiker.

    +++ Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gibt heute seine Entscheidung über die sogenannte Bundesnotbremse zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie bekannt.

    Sie wurde im Frühjahr erlassen, um bei der Überschreitung bestimmter Grenzwerte einheitliche Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sowie Schulschließungen zu ermöglichen. Die Bundesnotbremse lief zwar Ende Juni aus - erwartet werden aber grundsätzliche Entscheidungen dazu, welche Regelungen in einer Pandemie verfassungsgemäß sind. Angesichts akuter Sorgen vor überlasteten Kliniken und der neuen Omikron-Variante erhofft sich die Politik von den Richtern konkrete Vorgaben zu ihrem Handlungsspielraum.

    +++ Der saarländische Ministerpräsident Hans fordert vor dem heutigen Bund-Länder-Gespräch einheitliche Maßnahmen gegen das Coronavirus.

    Der CDU-Politiker sagte dem Fernsehsender Bild Live, im Moment dürfte ein Bundesland, wenn es in eine Notlage komme, nicht einmal in den Lockdown gehen. Hans forderte die Parteien der Ampel-Koalition auf, dafür zu sorgen, dass entsprechende Möglichkeiten geschaffen werden.

    +++ Der geschäftsführende Kanzleramtsminister Braun plädierte für eine "Corona-Notbremse".

    Der CDU-Politiker und Kandidat für den Parteivorsitz sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, das Gesundheitssystem sei regional überlastet. "Wir brauchen jetzt eine Notbremse, dabei zählt jeder Tag." Nur so könne es gelingen, die Infektionszahlen bis Weihnachten wieder zu senken. Als konkrete Maßnahmen nannte Braun die Absage von Großveranstaltungen, Bundesligaspiele ohne Zuschauer, eine flächendeckende Maskenpflicht in den Schulen. Außerdem müsse man in Regionen mit besonders kritischen Infektionszahlen auch darüber nachdenken, die Gastronomie in den Abendstunden zu schließen.

    +++ Mehrere brasilianische Städte haben aufgrund der Corona-Lage ihre traditionellen Silvesterpartys abgesagt.

    Wie das Nachrichtenportal G1 berichtet, seien mehr als ein Dutzend Städte betroffen, darunter Salvador, Fortaleza, Belo Horizonte und Florianópolis. Einige Städte hätten allerdings schon im Vorfeld erst gar keine größeren Partys geplant. Als Grund für den Verzicht wurde auch die Sorge über die neu aufgetretetene Omikron-Variante des Virus genannt. São Paulo und Rio de Janeiro prüfen die Veranstaltung von Silvesterfeiern oder halten vorerst daran fest.

    Montag, 29. November

    +++ Infektionszahlen: Virologe Streeck sieht Anzeichen für allmähliche Entspannung

    Zwar gebe es steigende Fallzahlen, doch das Wachstum werde langsamer, sagte Streeck im RTL-Fernsehen. Das zeige sich vor allem, wenn man den R-Wert betrachte, fügte Streek hinzu. Bei diesem gebe es schon seit einigen Tagen einen dauerhaften Rückgang; er sei erstmals seit Wochen wieder unter eins gefallen. Der R-Wert zeigt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt.

    +++ G7-Gesundheitsminister für entschiedenes gemeinsames Vorgehen gegen Omikron

    Die Gesundheitsminister der G7-Staaten haben bei einem virtuellen Treffen über die neue Omikron-Variante des Coronavirus beraten. Man sei sich einig, dass es ein entschiedenes Vorgehen geben müsse, hieß es nach der Sondersitzung. In den kommenden Wochen wolle man eng mit der Weltgesundheitsorganisation und internationalen Partnern zusammenarbeiten, um Informationen auszutauschen.

    +++ Drei weitere Omikron-Fälle in Deutschland bestätigt

    Das bayerische Landesamt für Gesundheit meldete nach einer Genom-Sequenzierung drei Fälle des veränderten Corona-Virus. Bei den Betroffenen handele es sich um Personen, die aus Südafrika nach Deutschland eingereist seien.

    +++ Virologen warnen vor Spekulationen über Omikron-Variante

    Der Hamburger Virologe Schmidt-Chanasit hat vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante des Corona-Virus gewarnt. Man wisse bezüglich der Übertragbarkeit, der möglichen Schwere bei einer Erkrankung oder Impfdurchbrüchen noch zu wenig, sagte Schmidt-Chanasit der Deutschen Presse-Agentur. Dass Wissenschaftler jetzt alarmiert seien, bedeute keinesfalls, dass nun auch die Bevölkerung alarmiert sein müsse, betonte er. Auch die Virologin Eckerle an der Genfer Universitätsklinik warnte auf Twitter vor raschen Bewertungen zu einem angeblich milderen Krankheitsverlauf bei der Omikron-Variante.

    +++ G-7-Gesundheitsminister beraten über neue Corona-Variante

    Die Gesundheitsminister der G7-Staaten führen Beratungen über die Omikron-Variante. Das außerplanmäßige virtuelle Treffen wurde von Großbritannien einberufen. Das Land hat noch bis Jahresende den Vorsitz der G7-Gruppe inne. Die Weltgesundheitsorganisation hatte die zunächst im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante als besorgniserregend eingestuft.

    +++ Bund-Länder-Spitzengespräch mit Merkel und Scholz

    Die Regierungschefs der Länder wollen bereits am Dienstag mit Bundeskanzlerin Merkel und ihrem designierten Nachfolger Scholz über schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Nach Agenturberichten handelt es sich dabei aber noch nicht um die geplante Ministerpräsidentenkonferenz. Diese ist bislang für den 9. Dezember geplant, allerdings wurde auch über ein Vorziehen des Termins diskutiert.

    +++ Mehrere Bundesländer fordern Vorziehen der Ministerpräsidenten-Konferenz

    Die Lage erfordere zügiges und geschlossenes Handeln, sagte der MPK-Vorsitzende Wüst (NRW) der "Rheinischen Post". Die Wissenschaft liefere klare Empfehlungen. Auch die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus zeige, dass keine Zeit mehr zu verlieren sei, betonte der nordrhein-westfälische CDU-Politiker. Zuvor hatten bereits das Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern auf ein Vorziehen der Konferenz gedrungen.

    +++ WHO fordert internationalen Vertrag zur Pandemiebekämpfung

    Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros, hat eine rasche Einigung auf einen internationalen Vertrag zur Vorbeugung künftiger Pandemien gefordert. Er sagte bei der Eröffnung einer Sondersitzung der WHO in Genf, Corona werde sich wiederholen, wenn die Nationen der Welt sich nicht zusammenschlössen. Es sei an der Zeit, dass die Staaten sich über diese Pandemie erhöben.
    +++ China verspricht Afrika 1 Milliarde Impfdosen
    Dies teilte Präsident Xi mit. In einer Rede per Video auf dem China-Afrika-Kooperationsforum in Dakar in Senegal sagte Xi Jinping, 600 Millionen Impfdosen wolle China kostenlos zur Verfügung stellen. Weitere 400 Millionen sollten Unternehmen beider Seiten gemeinsam produzieren.
    +++ Bis zu 8.000 Bundeswehr-Soldaten in Deutschland bereit zum Corona-Einsatz.
    Das hat das Verteidigungsministerium mitgeteilt. Man habe das Personal-Kontingent der dramatischen Lage-Entwicklung angepasst. Den Angaben zufolge helfen derzeit 398 Soldatinnen und Soldaten in Alten- und Pflegeheimen, 707 in Krankenhäusern und 2.440 in den Gesundheitsämtern.

    +++ NRW-Schulministerin Gebauer will wieder Maskenpflicht im Unterricht
    Sie werde dem Kabinett die Rückkehr zur Maskenpflicht am Sitzplatz für alle Schulen empfehlen, kündigte die FDP-Politikerin in Düsseldorf an. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, will das Landeskabinett morgen über kontakt-reduzierende Maßnahmen beraten.
    +++ Lauterbach: Ampel will Corona-Maßnahmen jetzt verschärfen
    Es werde "noch in dieser Woche" Vorschläge geben, sagte der SPD-Politiker im Fernsehsender Phoenix. Er halte die Schließung von Bars, Clubs und Diskotheken für unumgänglich. Darüber hinaus werde es wahrscheinlich eine verbindliche Maskenpflicht an Schulen geben sowie weitere Einschränkungen für Ungeimpfte.
    +++ 13 Omikron-Infektionen bei portugiesischem Fußballclub
    Beim portugiesischen Fußballclub Belenenses Lissabon wurden nach amtlichen Angaben 13 Coronavirus-Fälle mit der neuen Omikron-Variante entdeckt. Nur einer der Spieler sei kürzlich in Südafrika gewesen, wo die Variante zuerst entdeckt worden ist, teilte das Nationale Gesundheitsinstitut Ricardo Jorge mit. Das würde auf die erste bekannte Übertragung der neuen Variante außerhalb Südafrikas hindeuten.
    +++Neue Variante in immer mehr Ländern entdeckt
    In Österreich wurde bei einem Verdachtsfall aus Tirol die Omikron-Variante nachgewiesen. Die schottische Regierung gab die Entdeckung von sechs Fällen bekannt. Die Schweiz hatte gestern einen Fall gemeldet, nach Deutschland, Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Der erste Fall in Europa war am Freitag in Belgien entdeckt worden.
    +++ WHO stuft Risiko der neuen Corona-Variante als sehr hoch ein
    Ein starker Anstieg der Infektionsfälle durch die Omikron-Variante könne schwerwiegende Folgen haben, warnte die WHO in Genf. Sie wies bei ihrer Einstufung auf die vielen noch bestehenden Unsicherheiten zur Übertragbarkeit und Gefährlichkeit der neuen Virusvariante hin. Die Organisation rief zugleich dazu auf, das Impftempo zu beschleunigen.
    +++ Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina kritisiert das Ausbleiben neuer Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung.
    Man habe kein Verständnis für das Zögern der Politik, sagte die Medizinerin Gärtner im ZDF. Um die vierte Welle der Pandemie zu bremsen, seien Maßnahmen nötig und zwar sofort. Sie warnte vor einem drohenden Kollaps der Krankenhäuser. "Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen." Zudem müsse mehr geimpft werden.
    ++ Der baden-württembergische Gesundheitsminister Lucha plädiert für eine allgemeine Corona-Impfpflicht.
    Lucha sagte im Deutschlandfunk, diese sei unabdingbar. Um die vierte Welle zu brechen und eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, müssten zudem die Kontakte um 70 bis 90 Prozent reduziert werden. Schulen sollten jedoch so lange wie möglich geöffnet bleiben. Der Grünen-Politiker forderte zugleich, dass der Bundestag noch in dieser Woche wieder die epidemische Lage von nationaler Tragweite beschließt.
    +++ WHO kritisiert Reisebeschränkungen gegen mehrere afrikanische Länder wegen der neuen Omikron-Variante
    WHO-Afrika-Direktorin Moeti sagte in Brazzaville, damit greife man die globale Solidarität an. Südafrika habe schnell und transparent reagiert und über die neu aufgetauchte sogenannte Omikron-Variante informiert. Dies sei zu loben, statt unter Strafe zu stellen.
    +++ Städtetag fordert Beteiligung an Corona-Krisenstab
    Es sei sinnvoll, den Krisenstab breit aufzustellen, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Expertise der Städte sei dafür unentbehrlich, betonte der Oberbürgermeister von Münster. Die Zeit von Bund-Länder-Gipfeln sollte jetzt vorbei sein, der Corona-Krisenstab müsse sofort starten.
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen und hat mit 452,4 einen Höchststand erreicht.

    Das teilte das Robert Koch-Institut heute früh mit. Am Vortag hatte der Wert bei 446,7 gelegen, vor einer Woche bei 386,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 29.364 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 30.643 Ansteckungen gewesen. Binnen 24 Stunden wurden 73 Todesfälle verzeichnet.
    +++ Japan lässt wegen der neuen Omikron-Variante keine Ausländerinnen und Ausländer mehr ins Land.
    Das Einreiseverbot tritt morgen in Kraft, teilte Ministerpräsident Fumio Kishida mit. Über das Wochenende hatte Japan bereits Maßnahmen für Reisende aus Südafrika und acht anderen Ländern verfügt. So müssen sie sich in eine zehntägige Quarantäne begeben.

    Sonntag, 28. November

    +++ Weltweit häufen sich die Corona-Fälle mit der erstmals in Südafrika entdeckten Virusvariante Omikron.

    Nach Deutschland, Belgien, Dänemark und Italien wurde die Mutante unter anderem in den Niederlanden gemeldet. Dort wurden 61 von rund 600 Flugpassagieren aus Südafrika positiv auf Corona getestet; bei mindestens 13 von ihnen wurde die Omikron-Variante inzwischen bestätigt. Auch Australien meldet zwei bestätigte Fälle. Alle Nachweise stehen im Zusammenhang mit Südafrika. Infektionen in den genannten Ländern selbst wurden bislang nicht registriert. Alle Betroffenen seien isoliert worden, hieß es.
    Zum weiteren Schutz vor der Omikron-Variante schränkten zahlreiche Länder, darunter Deutschland und weitere Mitgliedstaaten der EU, den Flugverkehr mit Südafrika und anderen Staaten der Region ein. Israel schloss seine Grenzen für alle ausländischen Reisenden. Marokko setzte den gesamten Flugverkehr für zunächst zwei Wochen aus.

    +++ Spanien wird wegen der neuen Virusvariante Omikron ab Mittwoch aus Großbritannien nur noch vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte einreisen lassen.

    Das geht aus einer im Amtsblatt veröffentlichten Verordnung des Innenministeriums in Madrid hervor. Bisher wurden bei Reisenden aus Großbritannien genauso wie etwa aus Deutschland Einreisenden auch ein Nachweis über eine Genesung von einer Corona-Erkrankung oder ein negatives Testergebnis akzeptiert. "Das Auftreten neuer Varianten des Erregers der Krankheit zwingt in diesen Zeiten zu verschärften Reisebeschränkungen", heißt es in der Verordnung.

    +++ Die Virologin Sandra Ciesek teilte bei Twitter mit, die Antigentests funktionierten auch bei der Omicron-Variante.

    Ciesek ist derzeit mit dem aktuellen Omikron-Verdachtsfall in Hessen befasst. Sie ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität.

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    +++ Mit drastischen Warnungen blicken Mittelstand und Handel angesichts steigender Corona-Infektionszahlen auf einen möglichen neuen Lockdown.

    Von einem "wirtschaftlichen Super-Gau" spricht der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger. Der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds, Ludwig Veltmann, sieht eine "dramatische Perspektive für den Standort Deutschland". Der Handelsverband HDE sprach sich zum ersten Adventswochenende erstmals für eine Impfpflicht aus. Angesichts der Absage vieler Weihnachtsmärkte forderte der Deutsche Schaustellerbund am Wochenende massive staatliche Finanzhilfen.
    Passanten in einer Dortmunder Einkaufsstraße
    Passanten in einer Dortmunder Einkaufsstraße (www.imago-images.de)

    +++ Im Bemühen um eine Eindämmung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus führt Israel die umstrittene Handy-Überwachung von Corona-Patienten und deren Kontakten wieder ein.

    Die israelische Regierung stimmte für den erneuten Einsatz der Überwachungstechnologie durch den Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Diese Maßnahme wurde in einer früheren Phase der Pandemie bereits genutzt, wegen Kritik aber wieder gestoppt. "Ziel des Einsatzes ist es, Infizierte ausfindig zu machen, und so die Ansteckungskette zu unterbrechen", hieß es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Naftali Bennett. Die Maßnahme betreffe aber nur Infizierte mit der neuen Omikron-Variante und solle vorerst bis zum 2. Dezember gelten.

    +++ Bundespräsident Steinmeier hat die Menschen zu freiwilligen Kontaktbeschränkungen aufgerufen, um dadurch einen erneuten Lockdown zu verhindern.

    Wichtig sei, dass jetzt alle gemeinsam handelten und sich an die Regeln hielten, schrieb Steinmeier angesichts der steigenden Coronazahlen in einem Gastbeitrag für die Zeitung "Bild am Sonntag". Das sei nötig, damit Schulen und Kitas nicht wieder schließen müssten, damit man das öffentliche Leben nicht wieder vollständig herunterfahren müsse. Zugleich appellierte er erneut an die Bürger, sich impfen zu lassen. Wegen der jüngsten Entwicklung der Pandemie hatte der Bundespräsident seine dreitägige Reise in die Golf-Region abgesagt.
    Wer bekommt in Deutschland die dritte Dosis, wie kommen die „Booster“-Impfungen voran und welche Kritik gibt es?

    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder hat drastische bundesweite Maßnahmen gefordert, um die vierte Corona-Welle zu brechen.

    Dem BR sagte er, zum Schutz unseres Gesundheitssystems müsse das ganze Land leider noch stärker heruntergefahren werden. Söder sprach von konsequenten Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, einen Lockdown für Hotspotregionen, Masken in allen Schulen und Fußballspielen ohne Zuschauer. Er forderte, noch in der kommenden Woche eine Bundesnotbremse zu beschließen und schnellstmöglich eine Ministerpräsidentenkonferenz abzuhalten. Außerdem sprach er sich erneut für eine allgemeine Impfpflicht ab Januar aus. 
    Die Altstadt von Innsbruck Mitte November. Seit 17.11. gelten in Österreich wegen der Coronavirus-Pandemie Ausgangsbeschränkungen.
    Österreich hat ihn schon, folgt Deutschland in den Lockdown? Die Forderungen nach deutlichen Maßnahmen zumindest mehren sich. (www.imago-images.de)

    +++ Der Impfstoffhersteller Moderna hat bereits mit der Arbeit an einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante begonnen.

    Hunderte seiner Mitarbeiter hätten nach ersten Veröffentlichungen zur Mutante direkt angefangen, an einer entsprechenden Anpassung des Corona-Impfstoffs zu arbeiten, sagte der Chef des Pharmakonzerns, Burton, in einem BBC-Interview. Es werde noch einige Wochen dauern, bis man gesicherte Erkenntnisse darüber habe, wie sehr sich die neue Corona-Variante der Wirkung der aktuellen Impfstoffe entziehe und ob ein neues Vakzin produziert werden müsse. Sollte dies der Fall sein, rechne er damit, dass dieser Anfang 2022 in großem Maßstab hergestellt werden könnte.

    +++ Der Berliner Virologe Christian Drosten hält 2G-Plus-Regelungen im privaten und öffentlichen Bereich nur für bedingt sinnvoll.

    Eine blinde Testung bei gesunden Geimpften sei nicht nur logistisch schwierig, sondern möglicherweise auch in ihrer Aussagekraft eingeschränkt, sagte er dem Magazin "Spiegel". Bei Geimpften sei der Einsatz von Tests erst dann ratsam, wenn Symptome vorlägen: Es sehe so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch einen Antigen-Schnelltest nachzuweisen seien. Außerdem zeigt ihm zufolge eine neue Modellierungsstudie, dass selbst bei niedrigerer Impfquote die Übertragung ganz überwiegend von Ungeimpften ausgeht.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen.

    Das Robert-Koch-Institut gibt sie heute früh mit 446,7 an, das ist wieder ein Höchststand. Gestern lag sie bei 444,3; vor einer Woche bei 372,7. Das RKI verzeichnete binnen 24 Stunden bundesweit rund 44.400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der registrierten Todesopfer stieg um 104 auf insgesamt 100.883.
    Details zu den aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland finden Sie hier.

    +++ Die geschäftsführende Bundesforschungsministerin Karliczek fordert, die Empfehlungen der wissenschaftlichen Akademie Leopoldina für weitere Corona-Schutzmaßnahmen sofort umzusetzen.

    Die Politik sollte dem Rat ohne Zögern folgen, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Die neue Stellungnahme der Leopoldina sei ein Appell der Wissenschaft zum Handeln in nie da gewesener Deutlichkeit. Die Nationale Akademie der Wissenschaften hatte gestern vorgeschlagen, rasch mehrwöchige Kontaktsperren auch für Geimpfte zu verhängen, um die vierte Corona-Welle zu brechen.

    +++ In Südafrika sind die mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron infizierten Menschen derzeit nicht schwer erkrankt.

    Die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, Coetzee, sagte mehreren Medien, die bislang festgestellten Fälle seien nicht schwerwiegend. Die meist jüngeren Patienten klagten in der Regel lediglich über Gliederschmerzen und erhebliche Müdigkeit. Man müsse sich aber Sorgen machen, dass die neue Variante ältere Menschen viel härter treffen könne, die an Diabetes oder Herzkrankheiten litten.
    In Südafrika ist eine neue Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 entdeckt worden. Einige Politiker und Forscher befürchten, B.1.1.529 (Omikron) könnte noch ansteckender sein als die hochinfektiöse Delta-Variante. Ein Überblick über erste Erkenntnisse und Gegenmaßnahmen.

    +++ Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus ist seit Mitternacht die Einreise aus acht Ländern des südlichen Afrika nach Deutschland stark eingeschränkt.

    Die Bundesregierung stufte Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho als Virusvariantengebiete ein. Fluggesellschaften dürfen somit im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen aus diesen Ländern einfliegen. Für die Einreisenden gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht - auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann nicht durch negative Tests verkürzt werden.
    Ein Hinweisaufkleber zu einem Corona-Testcenter am Flughafen in Frankfurt am Main, dahinter zwei Menschen mit Rollkoffern.
    Die neue Variante Omikron des Coronavirus setzt den Reiseverkehr erneut unter Druck: Es gelten Reisebeschränkungen und Einreisestopps aus bestimmten Ländern. (picture alliance / Daniel Kubirski)

    +++ Die USA haben das Handeln Südafrikas im Zusammenhang mit der Omikron-Variante des Coronavirus gelobt.

    US-Außenminister Blinken gratulierte in einem Telefonat mit seinem Kollegen Pandor den südafrikanischen Wissenschaftlern zur schnellen Identifizierung der Mutation. Zudem habe die Regierung in Pretoria eine Transparenz bei der Weitergabe dieser Informationen gezeigt, die als Vorbild für die Welt dienen sollte, sagte Blinken nach Angaben seines Ministeriums in Washington. Die Äußerungen sind auch als Seitenhieb auf China zu verstehen. Die USA werfen Peking vor, zu lange mit der Weitergabe entscheidender Informationen über den ursprünglichen Covid-Ausbruch gewartet zu haben.

    +++ Wegen der neuen Coronavirus-Variante Omikron schließt Israel seine Grenzen für alle ausländischen Reisenden.

    Die Regelung tritt um Mitternacht in Kraft. Premierminister Bennett teilte in Jerusalem mit, die Regelung werde für zunächst 14 Tage gelten. Um die Ausbreitung der Virusvariante zu verfolgen, soll zudem erneut eine Spionage-Software auf allen Mobiltelefonen eingesetzt werden. Die Überwachungstechnik wird in Israel sonst zur Terrorismusbekämpfung verwendet.

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    +++ In der Impfpflicht-Debatte will der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Heil die Impfpflicht für Kiniken und Heime noch vor Weihnachten umsetzen.

    Der SPD-Politiker Heil befürwortete in der "Bild am Sonntag"a uch eine allgemeine Impfpflicht. Zudem gebe es eine "moralische Impfpflicht" für Profi-Sportler. "Das Wichtigste ist, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Das gilt auch für diejenigen, die viel verdienen und im Rampenlicht stehen, zum Beispiel Profi-Fußballer", sagte Heil.

    +++ Weltärztebund-Chef Frank Ulrich Montgomery schlägt eine Befristung des Impfstatus vor, um den Impfschutz der Bevölkerung zu verbessern.

    "Jede Impfung muss ein Verfallsdatum bekommen", sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wessen Impfung länger zurück liege, falle dann automatisch wieder zurück in den Status des Ungeimpften. Dazu müsse jetzt geklärt werden, wie lange der Impfschutz jeweils halte und wann dieses Verfallsdatum angesetzt werden müsse, sagte Montgomery. In Frankreich sollen Booster-Impfungen in Zukunft verpflichtend sein, um den Status "geimpft" zu behalten.

    Samstag, 27. November

    +++ Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht sind in Österreich rund 40.000 Menschen auf die Straße gegangen.

    Die größte Kundgebung fand in Graz statt. Die Polizei berichtete von bis zu 30.000 Teilnehmern, die durch die zweitgrößte Stadt des Landes zogen. Auch in St. Pölten, Klagenfurt und Innsbruck kam es zu größtenteils friedlichen Protesten. Die Regierung in Wien will im Februar eine allgemeine Impfpflicht einführen. Ein Gesetzesentwurf soll in der zweiten Dezemberwoche vorgelegt werden. Seit vergangenem Montag gilt im ganzen Land ein Lockdown.

    +++ In Tschechien ist erstmals die neu entdeckte Corona-Variante Omikron nachgewiesen worden.

    Nach einer sogenannten Genomsequenzierung stehe dies "mit rund 90-prozentiger Sicherheit" fest, sagte ein Sprecher des Krankenhauses in Liberec im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender CT. Eine weitere Probe sei zur näheren Analyse an das nationale Referenzlabor in Prag geschickt worden.

    +++ Großbritannien hat zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante im Land einzudämmen.

    Premierminister Johnson sagte in London, jeder, der nach Großbritannien einreise, sei binnen zwei Tagen zu einem PCR-Test verpflichtet. Bis zum Ergebnis müssten sich die Reisenden in Selbstisolation begeben. Bestehe ein Verdacht auf die Omikron-Variante, seien zehn Tage Quarantäne vorgeschrieben, erklärte Johnson. In Großbritannien wurden zwei Fälle der neuen Variante registriert

    +++ Unter den 61 Flugreisenden aus Südafrika, die auf dem niederländischen Flughafen Schiphol positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, sind nach Angaben der niederländischen Behörden "wahrscheinlich" auch Menschen mit der neuen Virusvariante Omikron.

    "Die Omikron-Variante ist wahrscheinlich bei einigen getesteten Menschen gefunden worden", teilte das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (RIVM) mit. Es würden weitere Analysen vorgenommen, um endgültig zu bestimmen, ob die neue Virusvariante dabei sei.

    +++ Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Holetschek, hat sich angesichts neuer Forderungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina für ein schnelles Bund-Länder-Treffen ausgesprochen.

    Die Äußerungen des wissenschaftlichen Beratergremiums könnten nicht ignoriert werden, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. "Ich bin immer dafür, auf die Wissenschaft zu hören". Das sei ein Weckruf par excellence der Leopoldina. Der Bund müsse dieses Signal nun unverzüglich aufnehmen.

    +++ Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Heil (SPD) erwartet in der vierten Corona-Welle wieder eine steigende Zahl von Kurzarbeitern und zusätzliche Kosten für den Staatshaushalt.

    "Aufgrund von Lieferkettenstörungen in der Industrie und Umsatzeinbrüchen aufgrund regionaler Lockdowns rechnen wir mit einer leichten Zunahme der Kurzarbeit in diesem Winter und Zusatzkosten von 400 Millionen Euro", sagte Heil der "Bild am Sonntag". Das sei eine Menge Geld - aber eine sinnvolle Investition, um Massenarbeitslosigkeit zu verhindern. Am vergangenen Mittwoch hatte das Kabinett die Kurzarbeiter-Regelung noch einmal bis Ende März verlängert.

    +++ Auch im Fall einer weiteren Verbreitung der Virusvariante Omikron hält Bundesgesundheitsminister Spahn die Versorgung mit Corona-Impfstoff für gesichert.

    Die Europäische Union habe für die kommenden beiden Jahre insgesamt zwei Milliarden Dosen bestellt, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Diese Bestellmenge sei auch dann gesichert, wenn der Impfstoff verändert werden müsse.

    +++ Aus dem gestern Abend in München angekommenen Flug mit Passagieren aus Kapstadt sind zwei positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Das gab eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bekannt. Beide seien isoliert. Um welche Variante des Virus es sich dabei handelt, war zunächst unklar. Es laufe die Genomsequenzierung um herauszufinden, ob es sich bei den Proben tatsächlich um die neue besorgniserregende Variante Omikron handelt.

    +++ Nach Belgien hat auch Großbritannien die ersten Corona-Infektionen mit der neuen Variante Omikron gemeldet.

    Gesundheitsminister Sajid Javid erklärte, es seien zwei Fälle entdeckt worden. Beide stünden mit Reisen ins südliche Afrika in Verbindung. Die Regierung habe "rasch" gehandelt, die Betroffenen seien in Isolation, die Kontaktnachverfolgung dauere an.

    +++ Die Zahl der Ärzte, die sich an der Corona-Impfkampagne beteiligen, ist nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands, Heinrich, deutlich gestiegen.

    Mittlerweile würden etwa 100.000 Ärzte impfen, das seien mehr als auf dem Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr und Sommer, sagte Heinrich. Er betonte, die Impfkampagne werde in den kommenden ein bis zwei Wochen an Fahrt gewinnen.

    +++ Angesichts des Corona-Infektionsgeschehens fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen.

    Kontakte müssten aus medizinischer und epidemiologischer Sicht für wenige Wochen deutlich reduziert werden, heißt es in einer Stellungnahme. Wegen der nachlassenden Immunität sollten die Maßnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten. Die Autoren forderten zudem die stufenweise Einführung einer Impfpflicht. Darüber hinaus sollten Schülerinnen und Schüler früher als vorgesehen in die Weihnachtsferien geschickt werden.
    "Nur so können die Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft vor weiteren desaströsen Folgen bewahrt werden", betont die Akademie Leopoldina. Die Unterzeichner, darunter der Leiter der Virologie an der Charité Berlin, Drosten, rufen dazu auf, bis Weihnachten neben Erst- und Zweit-Immunisierungen rund 30 Millionen Drittimpfungen zu ermöglichen.

    +++ Bayern hat die Verlegung von Corona-Intensivpatienten in andere Bundesländer fortgesetzt.

    Laut Innenministerium in München sollen bis zum Abend zwei Patienten von München aus nach Hamburg und jeweils zwei nach Köln, Düsseldorf und Dortmund gebracht werden. Dafür werden Ambulanzflugzeuge privater Anbieter genutzt. Gestern hatte ein Airbus der Bundeswehr sechs Intensivpatienten aus Bayern ausgeflogen. Ziel ist es, bis morgen Abend 30 Menschen aus überlasteten Kliniken in andere Bundesländer zu bringen.
    Ein Corona-Intensivpatienten aus Bayern wird am Hamburger Flughafen aus einer Maschine des ADAC gebracht.
    Ein Corona-Intensivpatienten aus Bayern wird am Hamburger Flughafen aus einer Maschine des ADAC gebracht. (Steven Hutchings/TNN/dpa)

    +++ Die neue Omicron-Variante des Coronavirus ist nach Angaben des hessischen Sozialministers Klose "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" in Deutschland angekommen.

    Das teilte der Grünen-Politiker auf Twitter mit. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omicron typische Mutationen gefunden worden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister. Es wäre der erste Fall in Deutschland. Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Omicron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft.

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    +++ Der Leiter der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, Liminski, schließt strengere Corona-Regeln für Ungeimpfte nicht aus.

    Man könne nicht auf Dauer hinnehmen, dass die gesamte Gesellschaft massive Einschränkungen hinnehmen müsse, weil einige Leute sich nicht impfen lassen wollten, sagte er dem Bonner "General-Anzeiger". Wenn sich jemand bewusst gegen den Schutz einer Impfung entscheide, dann müsse er damit leben, dass an diese freie Entscheidung auch Folgen geknüpft seien. Liminski betonte, Realität sei, dass die vierte Welle alleine mit Auffrischungsimpfungen und mehr Tests nicht aufgehalten werden könne.
    Der Chef der Staatskanzlei in Düsseldorf, Staatssekretär Nathanael Liminski.
    Karnevals-Gipfel in der Staatskanzlei (picture alliance /dpa /Roland Weihrauch)

    +++ Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung haben inzwischen eine Auffrischungsimpfung erhalten.

    Das hat der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn mitgeteilt. Außerdem hätten sich rund 450.000 Menschen in dieser Woche zur ersten Impfung entschlossen - Tendenz erfreulich steigend, kommentierte der CDU-Politiker auf Twitter.

    +++ Die Polizei verzeichnet einen deutlichen Anstieg beim Handel mit gefälschten Impfnachweisen.

    Allein in elf Landeskriminalämtern seien einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge seit Jahresbeginn zusammen mehr als 2.500 Fälle bekanntgeworden, die meisten in den vergangenen Wochen. Hinzu kommen laut Bericht mehrere hundert Fälle aus Baden-Württemberg und Niedersachsen, die von Ermittlungsverfahren im dreistelligen Bereich sprechen, und dem Saarland, das von zweistelligen Fallzahlen berichtete. Besonders viele Fälle habe Bayern gemeldet. Dort seien seit Jahresbeginn 1286 Vorkommnisse bekannt geworden.

    +++ Von den in den Niederlanden angekommenen Passagieren aus Südafrika sind 61 mit dem Coronavirus infiziert.

    Das bestätigte das niederländische Gesundheitsministerium. Derzeit werde geprüft, ob es sich um die neue Coronavirus-Variante Omicron handele. Rund 600 Fluggäste waren mit zwei KLM-Flügen auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol angekommen. Die niederländische Regierung hatte bereits gestern früh alle Flugreisen aus dem südlichen Afrika verboten. Passagiere, die bereits auf dem Weg waren, wurden bei ihrer Ankunft getestet und mussten sich anschließend in Quarantäne begeben.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter.

    Das Robert Koch-Institut meldete am Morgen einen Wert von 444,3. Vor einer Woche betrug er noch 362,2. Anfang November hatte die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals die Schwelle von 200 und damit die bisherige Höchstmarke seit Pandemie-Beginn vom Dezember 2020 überschritten. Seitdem wurden täglich neue Höchstwerte registriert. Die Gesundheitsämter meldeten in den vergangenen 24 Stunden mehr als 67.000 bestätigte Neuinfektionen. 303 weitere Menschen starben nachweislich im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung. Insgesamt sind damit seit Beginn der Pandemie 100.779 Personen gestorben, die sich zuvor mit dem Virus infiziert hatten.
    Alle aktuellen Zahlen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.

    +++ Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, warnt vor der Entstehung gefährlicher Varianten des Coronavirus.

    "Meine große Sorge ist, dass es zu einer Variante kommen könnte, die so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die neue südafrikanische Variante B.1.1.529 sei ein gutes Beispiel dafür, dass man dem Virus keine Chance zur Mutation geben dürfe. Um weitere Varianten zu verhindern, werde es nötig sein, die Welt noch jahrelang zu impfen, sagte Montgomery. Eine Ebola-Infektion führt meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen und endet sehr oft tödlich.

    +++ Die Gesundheitsbehörde der EU, ECDC, geht davon aus, dass die neue Variante des Coronavirus ein "hohes bis sehr hohes Risiko" für Europa darstellt.

    Es gebe erhebliche Unsicherheiten bezüglich der Ansteckungsgefahr, die von der sogenannten Omicron-Variante ausgehe. Ebenso sei noch nicht geklärt, ob der Schutz vor einer Infektion mit dieser Virusmutation durch die bisher im Umlauf befindlichen Impfstoffe ausreichend sei. Auch sei die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus durch Einreisen in die EU gebracht werde, hoch bis sehr hoch. Die Weltgesundheitsorganisation hatte die neue Virusvariante zuvor ebenfalls als "besorgniserregend" eingestuft.
    Die Münchner Virologin Ulrike Protzer erklärte im Deutschlandfunk, es möglich möglich, dass Antikörper durch eine Impfung das Virus nicht mehr so effizient neutralisieren könnten wie zuvor. Frisch nach einer Impfung gebe es aber viele Antikörper - das reiche dann aus, um auch Varianteviren "wegzuneutralisieren". Sie riet zugleich dazu, Booster-Impfungen mit den jetzt verfügbaren Impfstoffen vorzunehmen. Ob man später eine weitere Impfung brauche oder einen angepassten Impfstoff, könne man jetzt noch nicht sagen.
    Was wissen wir bislang über die neue Variante B.1.1.529 (Omicron)?

    +++ Der Deutsche Städte- und Gemeindebund stuft die aktuelle Corona-Lage als äußerst dramatisch ein und fordert schnell effektive Gegenmaßnahmen.

    Volle Fußballstadien und Großveranstaltungen seien in dieser kritischen Phase der Pandemie ein vollkommen falsches Signal, sagte Hauptgeschäftsführer Landsberg der Deutschen Presse-Agentur. Die bisher von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen reichten zur wirksamen Bekämpfung der Pandemie erkennbar nicht aus, so Landsberg. Er zeigte sich überzeugt davon, dass es in einzelnen Regionen ohne Lockdown nicht gehen werde.
    Volle Fußballstadien als Pandemietreiber?
    Das volle Kölner Stadion beim rheinischen Derby im Jahr 2015. (Roland Weihrauch / dpa)
    Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft forderte die Politik auf, das unbedingt zu verhindern. Bundesgeschäftsführer Jerger sagte, dies würde einem wirtschaftlichen Super-Gau gleichkommen. In Betrieben müsse die 3G-Regel streng kontrolliert oder 2G eingeführt werden. Impfunwillige Beschäftigte müssten die Folgen ihres Handelns - außer bei medizinisch notwendigen Ausnahmen - auch beim Gehalt spüren.

    +++ Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Brinkhaus, hat weitere schnelle Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus gefordert.

    "Sollte sich die Lage noch verschlimmern, muss meines Erachtens auch darüber nachgedacht werden, die Weihnachtsferien überall ein bis zwei Wochen früher beginnen zu lassen, um die Kontakte zum Beispiel in den Schulen zu reduzieren", sagte Brinkhaus der "Welt am Sonntag". Der künftigen Regierungsparteien SPD, Grünen und FDP warf er vor, zu langsam zu handeln. Wenn der wahrscheinliche künftige Kanzler Scholz einen ständigen Corona-Krisenrat wolle, müsse er ihn sofort einberufen.

    +++ Der Kandidat für den CDU-Vorsitz Merz hat angesichts der dramatischen Corona-Lage eine allgemeine Impfpflicht nicht ausgeschlossen.

    "Wenn die heutigen Maßnahmen auch nicht ausreichen, dann kann ich meine Zustimmung zu einer allgemeinen Impfpflicht nicht ausschließen", sagte er der Rheinischen Post. Dass sich jemand nicht impfen lassen möchte, sei grundsätzlich Teil unserer freiheitlichen Ordnung. "Aber in der gegenwärtigen Lage wird diese Haltung immer mehr zu einer Belastung der Freiheit derer, die sich impfen lassen", so Merz.

    Freitag, 26. November

    +++ Niederlande verhängen nächtlichen Lockdown

    Angesichts der schnell steigenden Corona-Infektionszahlen müssen Geschäfte, Kulturstätten, Restaurants und Sportclubs bereits um 17 Uhr schließen. Die verschärften Maßnahmen gelten ab Sonntag für zunächst drei Wochen.

    +++ Viele Staaten schränken Reiseverkehr mit Südafrika ein

    Israel, Großbritannien, Italien, Russland, die Türkei, die USA, Kanada sowie Deutschland haben wegen der neuen Corona-Variante Einreiseverbote für Menschen aus Südafrika angekündigt. Von den Einschränkungen betroffen sind teilweise auch Personen aus anderen Staaten des südlichen Afrika wie Botswana, Eswatini, Lesotho, Mosambik, Namibia, Simbabwe und Malawi.

    +++ WHO stuft Virusvariante als "besorgniserregend" ein

    Die WHO erklärte nach Beratungen mit Experten, der Erreger mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 weise eine große Zahl von Mutationen auf, die genauer untersucht werden müssten. Die neue Variante erhält den Namen Omicron.

    +++ CDU-Bundesparteitag findet nur digital statt - AfD verschiebt Bundesparteitag ins nächste Jahr

    Die CDU wird ihren Bundesparteitag am 21. und 22. Januar wegen der Corona-Lage nur digital stattfinden lassen. Das habe der Bundesvorstand beschlossen, teilte die Partei mit. Bei dem digitalen Format müssen Personalentscheidungen voraussichtlich per Briefwahl bestätigt werden. Die AfD hat ihren für Mitte Dezember geplanten Bundesparteitag in Wiesbaden wegen der Corona-Lage abgesagt. Das Treffen soll nun im nächsten Jahr stattfinden.

    +++ Bundesregierung hat keine genauen Erkenntnisse über Impfquote in medizinischen Berufen

    Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Kuhle hervor. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland meldet, heißt es darin, Informationen zu den Impfquoten bei pflegerischen und ärztlichen Berufen liegen dem Robert Koch-Institut nur auf der Basis von einzelnen stichprobenartigen Studien vor.

    +++ Belgien meldet den ersten Fall der neu entdeckten Coronavirus-Variante in Europa.

    Der belgische Gesundheitsminister Vandenbroucke sagte in Brüssel, ein aus dem Ausland kommender ungeimpfter Mensch sei positiv getestet worden. Der Virologe Marc Van Ranst twitterte, eine Untersuchung habe gezeigt, dass es sich um die zunächst in Südafrika aufgetauchte Variante B.1.1.529 handele. Sie stamme von einem Reisenden, der am 11. November aus Ägypten zurück nach Belgien gekommen sei und am 22. November erste Symptome gezeigt habe.

    +++ Luftwaffe fliegt Corona-Intensivpatienten in andere Bundesländer

    Der Airbus A310 MedEvac sei mit sechs Intensivpatienten aus Bayern auf dem Flughafen Münster/Osnabrück gelandet, teilte ein Bundeswehr-Sprecher mit. Die Patienten aus Memmingen seien auf verschiedene Kliniken in Nordrhein-Westfalen verteilt worden.

    +++ Die Bundesländer sind uneins in der Frage, ob die Ministerpräsidenten schon früher als vorgesehen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten sollen.

    Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Wüst, sagte, die für den 9. Dezember geplante Bund-Länder-Runde könne vorgezogen werden. Einige seiner Länder-Kollegen unterstützen einen früheren Termin, andere sind dagegen.

    +++ Nach der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante in Südafrika prüft das Pharmaunternehmen Biontech eine Anpassung seines Impfstoffs.

    "Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet", erklärte ein Biontech-Sprecher. "Die Variante unterscheidet sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen im Spike-Protein hat."

    +++ Die WHO ruft angesichts der von vielen Staaten verhängten Reisebeschränkungen für das südliche Afrika zur Zurückhaltung auf.

    Sie sollten nicht vorschnell solche Maßnahmen wegen der neuen Corona-Variante verhängen, sagt ein WHO-Sprecher. "Die WHO empfiehlt den Ländern, bei der Umsetzung von Reisemaßnahmen weiterhin einen risikobasierten und wissenschaftlichen Ansatz zu verfolgen." Es dauere mehrere Wochen, die Übertragbarkeit der Variante B.1.1.529 und die Wirksamkeit von Impfstoffen festzustellen. "

    +++ Der Spielbetrieb in den Fußball-Bundesligen sollte aus Sicht von Bremens Innensenator Mäurer (SPD) unterbrochen werden.

    "Wir setzen die Polizeibeamtinnen und -beamten einer unnötig großen Gefahr aus, wenn wir sie mitten in der vierten Welle quer durch die Republik schicken, nur um Fußballspiele gegen gewalttätige Fans abzusichern", sagte Mäurer. Mit Blick auf die rasant steigenden Corona-Zahlen sei dies nicht mehr zu verantworten.
    Das Weser-Stadion in Bremen
    Das Weser-Stadion in Bremen (dpa/picture alliance/ Ingo Wagner)

    +++ Bei erneuten Ausschreitungen auf den Karibik-Inseln Martinique und Guadeloupe im Zuge von Protesten gegen Corona-Maßnahmen sind nach französischen Angaben mehrere Polizisten verletzt worden.

    Sicherheitskräfte und Journalisten seien angegriffen und beschossen worden, twitterte Innenminister Darmanin. "Mehrere Angehörige der Polizeikräfte wurden verletzt." Die Behörden in den französischen Überseegebieten hatten eine Ausgangssperre angeordnet, nachdem Protestierende Geschäfte geplündert, Fensterscheiben eingeschlagen sowie Barrikaden und Autos in Brand gesteckt hatten. Schon vergangene Woche war es in den Überseedepartements zu Kundgebungen unter anderem gegen die geplante Impfpflicht für medizinisches Personal gekommen, die zum Teil in Gewalt umschlugen.

    +++ Der Virologe Alexander Kekulé hält neue Lockdown-Maßnahmen für unausweichlich.

    Kekulé sagte dem MDR: "Wir brauchen leider so was wie einen Lockdown. Wir können uns eine Monsterinzidenz nicht leisten." Nach Ansicht von Kekulé hat die Politik auch diesmal zu spät gehandelt. "Das Schema ist traurigerweise immer das Gleiche. Es war immer so, dass es vorher gute Optionen gab, einen Lockdown zu vermeiden." So seien die Boosterimpfungen zu spät forciert worden. Durch schlechte Kommunikation sei zudem der Eindruck erweckt worden, Geimpfte und Genesene "können machen, was sie wollen." Kekulé sprach sich dafür aus, bei neuen Beschränkungen selektiv vorzugehen. "Wir brauchen keine Ausgangssperren, keine Sitzverbote auf Parkbänken und kein Maskengebot im Freien." Wichtig sei es, die Kontakte im privaten Bereich einzuschränken und Veranstaltungen zu kontrollieren.

    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 76.414 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet.

    Vor einer Woche lag die Zahl bei rund 53.000. Die Sieben-Tage Inzidenz stieg auf 438,2. Deutschlandweit wurden 357 Todesfälle verzeichnet. Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, lag zuletzt bei 5,79.

    +++ FDP-Generalsekretär Wissing hat die Bundesländer zu raschem Handeln aufgefordert.

    Sie müssten die wichtigsten Kontaktbeschränkungen so schnell wie möglich umsetzen, sagt er im Deutschlandfunk. Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz könnten viel schärfere Maßnahmen zur Anwendung kommen, betont Wissing. Diese Möglichkeiten müssten nun ausgeschöpft werden. Die Länder dürften nicht nur nach Berlin schauen "wie in einer Schockstarre". Wissing fordert zugleich, die noch amtierende Bundesregierung müsse nun entscheiden, wie auf die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante zu reagieren sei. Dazu gehörten auch Maßnahmen im Flugverkehr.

    +++ Aus Sorge vor der in Südafrika entdeckten neuen Coronavirus-Variante verhängen immer mehr Länder Reisebeschränkungen.

    Es gebe Hinweise, dass die Variante möglicherweise übertragbarer sei als die Delta-Variante und dass Impfstoffe eventuell weniger wirksam seien, sagte der britische Gesundheitsminister Javid. Deshalb würden alle Flüge aus Südafrika, Namibia, Lesotho, Eswatini, Simbabwe und Botsuana nach Großbritannien eingestellt. Auch andere Länder reagierten mit entsprechenden Einreisebeschränkungen, darunter Israel und Japan. Indien rief dazu auf, Einreisende noch intensiver zu testen. Die südafrikanische Regierung nannte die Beschränkungen voreilig und warnte vor negativen Folgen für den Tourismus und die Wirtschaft.

    +++ Hausärzte werden in der nächsten Woche vermutlich nur die Hälfte der von ihnen bestellten Impfstoffe von Pfizer und Biontech erhalten.

    "Es sieht so aus, dass die Ärzte nur knapp 50 Prozent der vorbestellten Biontech-Impfstoffe in der nächsten Woche bekommen, teilweise sogar weniger als die ursprünglich garantierten 30 Impfdosen", sagte der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Preis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Das liege vermutlich daran, dass bei Arztpraxen zugunsten der Impfzentren und öffentlichen Impfteams gespart werde.

    Donnerstag, 25. November

    +++ In Schulen kommt es derzeit wieder deutlich häufiger zu Corona-Ausbrüchen.

    Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts hervor, der am Abend veröffentlicht wurde. Nach einem kurzzeitigen Rückgang während der Herbstferien werde jetzt ein sehr rascher Anstieg beobachtet, heißt es darin. Demnach wurden zuletzt innerhalb von vier Wochen 1.265 Ausbrüche gemeldet. Allerdings seien die letzten zwei Wochen noch nicht bewertbar. Jüngere Schüler trifft es im Schnitt öfter als ältere. Die Zahl der Corona-Ausbrüche in Schulen liege sehr deutlich über dem Höchstniveau der zweiten Welle, so das RKI.

    +++ Politikerinnen in Deutschland haben die Entscheidung der EMA begrüßt.

    Die geschäftsführende Bundesforschungsministerin Karliczek (CDU) sagte, der Nachrichtenagentur AFP. Die Impfung von Schulkindern könne zudem dazu beitragen, "den Schulunterricht in Präsenz zu sichern". Darüber hinaus helfe jede Impfung auch, die Verbreitung des Virus generell einzudämmen. Die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Lambrecht (SPD), sagte, jetzt müssten die Länder die Vorbereitungen für die Kinder-Impfung "so treffen, dass es sofort losgehen kann, wenn der Impfstoff für Kinder bereitsteht".

    +++ Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte begrüßte die EMA-Zulassung für den Impfstoff und sprach von einem wichtigen Signal in der Pandemiebekämpfung.

    "Insbesondere Kinder mit Vorerkrankungen oder Kinder von Risikopatienten sollten sich impfen lassen", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach der "Rheinischen Post". Es bestehe aber wegen des geringen Risikos für Kinder kein Zeitdruck, diese sofort impfen zu lassen. Wichtiger sei, dass sich alle Erwachsenen impfen ließen.

    +++ Die Ständige Impfkommisson (Stiko) bereitet eine Empfehlung zur Impfung von Kindern zum Start der ersten Lieferung vor.

    "Unser Ziel ist es, diese Empfehlung bis Ende Dezember, möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Länder, fertigzustellen", hatte Stiko-Chef Thomas Mertens kürzlich gesagt. Bei der EU-Zulassung des Impfstoffs ab zwölf Jahren im Mai hatte die Stiko zunächst nur Impfungen von Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfohlen.

    +++ In Österreich hat das Nationale Impfgremium die Impfung bereits kurz nach der EMA-Entscheidung empfohlen.

    Das berichtet die Nachrichtenagentur APA. "Die Kinderimpfung ist sicher", betonte demnach Gesundheitsminister Mückstein (Grüne). 258.000 Dosen des Impfstoffs für Kinder sollen bis zum Jahresende nach Österreich geliefert werden.
    Ein Transparent weist im Austria Center Vienna darauf hin, wo sich das Impfzentrum befindet.
    Österreich ist wegen hoher Corona-Infektionszahlen wieder im Lockdown und will so schnell es geht auch die Kinder zwischen 5- und 12-Jahren impfen. (dpa/Roland Schlager)

    +++ In Südafrika ist eine neue Variante des Corona-Virus aufgetaucht, die Fachkreise als besorgniserregend einstufen.

    Der Erreger mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 weise eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf, erklärten Experten. Die Wirksamkeit der Impfstoffe dagegen sei noch unklar. Die Variante habe eine erhöhte Übertragbarkeit und könne Teile des Immunsystems umgehen, hieß es weiter. Südafrikas Gesundheitsminister Phaahla sprach von einer großen Bedrohung.

    +++ Die Intensivmediziner haben sich für eine Impfpflicht für Erwachsene ausgesprochen.

    "Es gilt unsere Patienten zu schützen, Menschenleben zu retten und auch unser Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren", erklärte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), nach einem einstimmigen Beschluss des Präsidiums. Eine Impfpflicht für alle Erwachsenen sei alternativlos, um die Pandemie auch langfristig hinter sich zu lassen. Die Mitarbeiter in den Kliniken und besonders auf den Intensivstationen und in der Notfallmedizin bräuchten aber eine Perspektive. "Wir können nicht in jeder Wintersaison wieder eine neue Welle zahlreicher schwerer Covid-19-Verläufe riskieren", warnte Marx. Eine Impfpflicht nur für bestimmte Berufsgruppen, etwa für das Pflegepersonal, lehnt die Divi ab.
    Eine Intensivpflegerin im Schutzanzug richtet auf der Covid-19 Intensivstation in der VAMED Klinik Schloss Pulsnitz einen Beatmungsschlauch ein.
    Intensivmediziner mahnen eine Impfpflicht für Erwachsene an, sie befürchten eine Überlastung der Stationen und des Personals. (picture alliance/dpa/Robert Michael)

    +++ Die Europäische Arzneimittelagentur hat den ersten Corona-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren freigegeben.

    Die Amsterdamer Behörde erweitere die Zulassung des Vakzins von Biontech/Pfizer für diese Altersgruppe, hieß es in einer Mitteilung. Die Dosis für die Kinder werde jedoch geringer sein als für Personen ab zwölf Jahren. Sie werde aber ebenfalls als zwei Injektionen in den Oberarm im Abstand von drei Wochen verabreicht. Die endgültige Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission getroffen werden. Dies gilt aber als Formsache. Die Ständige Impfkommission will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren vor Jahresende abgeben.
    Lesen Sie hier alle Details in der Pressemitteilung der EMA.

    +++ Eines der größeren Münchner Opernorchester hat zu Recht einer Flötistin die Beschäftigung und Bezahlung verweigert, die nicht an Coronatests teilnehmen wollte.

    Der Schutz der anderen Orchestermusiker vor einer möglichen Ansteckung sei ohne die vom Orchester vorgeschriebenen PCR-Tests nicht möglich gewesen, urteilte das Landesarbeitsgericht München. Mit diesem wies es die Klage der Frau auf Bezahlung ab. Die Flötistin hatte demzufolge die verpflichtenden Coronatests abgelehnt, weil sie ihrer Auffassung nach einen erheblichen Eingriff in ihre körperliche Unversehrtheit darstellten.
    Eine junge Frau spielt eine Querflöte.
    Eine Flötistin wollte keinen Corona-Test machen und gefährdete so nach Ansicht des Gerichts die anderen Orchesterangehörigen. (Symbolbild) (picture alliance / Hauke-Christian Dittrich)

    +++ Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in weiten Teilen Deutschlands sollen planbare Operationen nach dem Willen der Gesundheitsminister vom Bund und Ländern bundesweit verschoben werden.

    In vielen Bundesländern ist dies schon der Fall. Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Holetschek (CSU), erklärte, darüber seien sich die Länder einig. Es brauche zudem Freihaltepauschalen für die Kliniken, wenn sie Intensivbetten und Klinikpersonal für Covid-19-Patienten frei halten. Es herrsche eine große Solidarität zwischen allen Bundesländern, betonte der CSU-Politiker. Konkret sind Verlegungen etwa aus Bayern, Sachsen und Thüringen geplant.

    +++ In Südafrika ist Wissenschaftlern zufolge eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden.

    Die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 "weist eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf", sagte der Virologe Tulio de Oliveira auf einer Pressekonferenz. Sie gebe in dem Land "Anlass zur Sorge". Die Wirksamkeit der Vakzine gegen diese Virusvariante sei noch unklar. Bislang sei die Variante auch in Botswana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika entdeckt worden. Der südafrikanische Gesundheitsminister Phaahla bezeichnete die Variante als "ernsthaft besorgniserregend" und als Ursache für einen "exponentiellen" Anstieg der gemeldeten Fälle im Land. Südafrika ist mit rund 2,95 Millionen Corona-Fällen und mehr als 89.600 Toten das am schwersten betroffene Land in Afrika.

    +++ In Frankreich sollen ab sofort alle im Alter von 18 Jahren und darüber eine Booster-Impfung erhalten.

    Das empfiehlt die Gesundheitsbehörde HAS im Kampf gegen eine fünfte Corona-Welle. "Das beunruhigende Infektionsgeschehen rechtfertigt die Beschleunigung der Impfkampagne", betonte die Behörde. Es wird damit gerechnet, dass Gesundheitsminister Véran die Ausweitung der Booster-Impfung später am Tag offiziell bekanntgibt.

    +++ Die EU-Kommission hat den EU-Ländern empfohlen, keine zusätzlichen Reisebeschränkungen für Geimpfte, Genesene oder frisch Getestete einzuführen.

    Wer ein gültiges EU-Corona-Zertifikat habe, solle "grundsätzlich keinen zusätzlichen Beschränkungen wie Tests oder Quarantäne unterworfen werden, unabhängig vom Abreiseort in der EU", teilte die Brüsseler Behörde mit. Zudem solle die Gültigkeitsdauer der EU-Impfnachweise beschränkt werden. Man schlage vor, dass diese Zertifikate neun Monate ab der vollständigen Impfung gültig sein sollen, bevor eine Auffrischungsimpfung notwendig werde, so die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Jourova.
    Bescheinigung über eine erfolgte, doppelte Corona-Schutzimpfung im Impfausweis und in der Coronawarnapp auf einem iPhone.
    Impfzertifikat (picture alliance / Goldmann | Goldmann)

    +++ Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle zieht Unionsfraktionschef Brinkhaus Teil-Lockdowns in Betracht.

    "Wir müssen ohne Tabus auch über zumindest Teil-Lockdowns nachdenken", sagte er im Deutschlandfunk. "Die Lage ist sehr, sehr ernst. Und wenn das richtig ist, was uns gesagt wird - und das war meistens richtig - wird die Lage noch viel, viel ernster werden." Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, so wie im Frühjahr eine Bundesnotbremse auf den Weg zu bringen. "Meine Fraktion steht dafür bereit." Brinkhaus äußerte sich skeptisch, dass die 2G-Regeln ausreichen.
    Die Co-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Göring-Eckardt, plädierte für eine allgemeine Impfpflicht. Diese helfe zwar nicht jetzt. "Aber sie hilft uns später", sagt sie im ARD-Fernsehen. Eine Impfpflicht sei ein harter Eingriff. "Ich schrecke davor nicht zurück." Was im Moment gegen die Coronawelle helfe, seien die 2G- und 3G-Regeln. Das zeige sich zum Beispiel daran, dass die Schlangen an den Impfmöglichkeiten extrem lang seien.

    +++ Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie hat die Marke von 100.000 überschritten.

    Das geht aus den neuesten Angaben des Robert-Koch-Instituts hervor. Demnach stieg die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen um 351 auf 100.119. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 419,7. Die Gesundheitsämter melden fast 76.000 neue Ansteckungen innerhalb eines Tages. Insegsamt haben sich damit bisher mehr als 5,5 Millionen Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert.

    +++ Mit Sachsen ist erstmals in einem Bundesland der Inzidenzwert über 1000 gestiegen.

    Für Sachsen meldete das Robert Koch-Institut einen Wert von 1074,6. Am Vortag lag die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche in dem Bundesland noch bei 935,8. Innerhalb eines Tages zählten die Gesundheitsämter in Sachsen 11.581 neue Corona-Infektionen, 42 Todesfälle kamen hinzu.
    Eine Impfärztin steht im Impfzentrum Sachsen vor einer leeren Impfkabine.
    Eine Impfärztin steht im Impfzentrum Sachsen vor einer leeren Impfkabine. (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert)

    +++ Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Meidinger, rechnet wegen der steigenden Corona-Zahlen wieder mit großflächigeren Schulschließungen.

    Er gebe nicht mehr viel auf die Versprechen der Politik, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Bereits jetzt müssten Schulen wegen Corona-Ausbrüchen geschlossen werden, alleine in Sachsen seien mehrere Dutzend Einrichtungen betroffen. Auch die Aufhebung der Präsenzpflicht an Schulen in mehreren Bundesländern sei nichts anderes als eine teilweise Schulschließung. Meidinger appellierte an die Länder, an Schulen auf eine Maskenpflicht zu bestehen, Lehrende und Kinder mindestens drei Mal die Woche zu testen und mehr Luftfilteranlagen einzusetzen.

    +++ Sachsens Sozialministerin Köpping (SPD) hat den Angriff auf ein mobiles Impfteam in Dresden verurteilt.

    Sie sei sprachlos, sagte Köpping in Dresden. Dies sei menschenverachtend und inakzeptabel. Im Dresdner Stadtteil Prohlis soll gestern ein Unbekannter einen Feuerwerkskörper gezündet und gegen das mobile Impfteam im Bürgersaal geschleudert haben. Der Sprengsatz detonierte im Gebäude.

    +++ Die Ampel-Parteien wollen nach Angaben der Grünen Anfang Dezember über schärfere Corona-Maßnahmen in Deutschland beraten.

    "Wir haben uns zehn Tage Zeit gegeben, um zu sehen, sind wir bei den Booster-Impfungen, sind wir bei den Schutzmaßnahmen weit genug gekommen", sagte Grünen-Chefin Baerbock im ARD-Fernsehen. Der neue Bund-Länder-Krisenstab solle die Situation täglich unter die Lupe nehmen. Nach diesen zehn Tagen werde man gemeinsam analysieren, ob weitere Maßnahmen nötig seien. Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle war in der vergangenen Woche bereits das geänderte, von den Ampel-Parteien auf den Weg gebrachte Infektionsschutzgesetz in Kraft getreten. Flächendeckende Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen sind nicht geplant.

    +++ Die größte Stadt Südamerikas, die brasilianische Metropole São Paulo, hat alle erwachsenen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

    Dies teilte das städtische Gesundheitssekretariat mit. Es handelt sich um mehr als 9,2 Millionen Menschen über 18 Jahren. Damit ist die Impfquote sogar etwas höher als 100 Prozent. Grund dafür ist, dass auch Menschen geimpft wurden, die ihren Wohnsitz anderswo haben. Der Bundesstaat São Paulo hatte frühzeitig ein Abkommen mit dem chinesischen Unternehmen Sinovac geschlossen, während der brasilianische Präsident Bolsonaro das Coronavirus verharmloste und den Sinn von Impfungen in Zweifel zog. Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben rund 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

    +++ Das Hilfswerk Oxfam hat während der Corona-Pandemie einen weltweiten Anstieg von Gewalt gegen Frauen beobachtet.

    Während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 sei die Anzahl der Anrufe bei Hilfe-Hotlines in zehn untersuchten Ländern "signifikant" gestiegen, teilte Oxfam Deutschland mit. Als Spitzenreiter gelte Malaysia mit 111 Prozent mehr Anrufen. In Kolumbien gingen 79 Prozent, in Italien 73 Prozent und in Südafrika 69 Prozent mehr Anrufe ein. In Argentinien und Großbritannien verzeichneten die Hotlines ein Viertel mehr Anrufe. Zudem stünden vielen Frauenrechtsorganisationen weniger Finanzmittel zur Verfügung.

    +++ Arbeitgeberpräsident Dulger schließt eine allgemeine Impfpflicht nicht aus.

    Der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes BDA sagte der Rheinischen Post: "Wir setzen auf Dialog und Überzeugung. Daher ist eine gesetzliche Impfpflicht immer nur die zweitbeste Lösung. Sie darf aber nicht von vornherein ausgeschlossen werden." Die Wirtschaft könne der Politik diese Entscheidung allerdings nicht abnehmen.

    +++ Bund und Länder wollen über das weitere Vorgehen bei Patientenverlegungen wegen der kritischen Corona-Lage in Deutschland beraten.

    Dazu ist eine Videokonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister angesetzt. Bei Patientenverlegungen soll nach dem sogenannten Kleeblatt-Prinzip verfahren werden. Das heißt, dass zunächst innerhalb von fünf Regionen – West, Nord, Ost, Süd, Südwest – verlegt werden soll und erst danach in anderen Regionen oder im Ausland angefragt wird. Die norddeutschen Bundesländer werden bereits in den kommenden Tagen zehn Corona-Patienten aus Ostdeutschland aufnehmen.
    Die Luftwaffe stellt zwei Flugzeuge für die Verlegung von Intensivpatienten in der Corona-Pandemie bereit. Dazu gehört nach Angaben eines Bundeswehrsprechers der Airbus A310 MedEvac, der über sechs Intensivplätze verfügt. Eine weitere Spezialmaschine wurde so umgerüste, dass sie zwei Patienten zur Intensivbehandlung transportieren kann. Die Maschinen sind am Flughafen Köln/Bonn stationiert.

    Mittwoch, 24. November

    +++ Der von den Ampel-Parteien geplante Bund-Länder Krisenstab zur Corona-Lage soll nach Angaben von Grünen-Chefin Baerbock täglich die Situation analysieren.

    "Wir haben uns zehn Tage Zeit gegeben, um zu sehen, sind wir bei den Booster-Impfungen, sind wir bei den Schutzmaßnahmen weit genug gekommen", sagte Baerbock in den ARD-"Tagesthemen". Nach diesen zehn Tagen werde gemeinsam analysiert, "ob es weitere Maßnahmen braucht oder nicht".

    +++ Italien verschärft die Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte.

    Wie die Regierung in Rom mitteilte, dürfen diese Personen ab 15. Dezember keine Restaurants, Kinos, Theater, Diskotheken sowie Sportveranstaltungen mehr besuchen. Zudem gilt bereits ab 6. Dezember im öffentlichen Nah- und Fernverkehr die 3G-Regel. Diese Einschränkungen sollen zunächst bis zum 15. Januar in Kraft bleiben. Außerdem weitete das Kabinett die Impfpflicht für Beschäftigte im Staatsdienst auf das gesamte Schulpersonal, die Polizei und das Militär aus. Beschäftigte im Gesundheitswesen, für die bereits eine Impfpflicht gilt, müssen ihre Impfung auffrischen lassen.
    Sie finden hier eine Liste der Risikogebiete.

    +++ Die slowakische Regierung verhängt einen zweiwöchigen Lockdown.

    Die Lage soll nach zehn Tagen überprüft werden, teilte Ministerpräsident Heger mit. Erleichterungen gäbe es dann nur für Geimpfte. In der Slowakei war zuletzt mit 10.315 Neuinfektionen erneut ein Höchststand verzeichnet worden. Die Impfrate liegt mit 45 Prozent der Bevölkerung unter dem europäischen Durchschnitt.

    +++ Dänemark plant eine Rückkehr zur Maskenpflicht.

    Die dänische Regierung strebt an, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes unter anderem im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen wieder vorzuschreiben. Negative PCR-Tests sollen zudem nur noch 72 Stunden, Schnelltests 48 Stunden Gültigkeit haben.
    Ein Frau mit FFP2-Maske wartet in einer U-Bahnstation auf die Bahn.
    Die dänische Regierung will das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes unter anderem im öffentlichen Nahverkehr wieder vorzuschreiben. (picture alliance/dpa | Sven Hoppe)

    +++ Leverkusen sagt die Karnevalsumzüge ab.

    In Leverkusen werden wegen der Corona-Pandemie die Karnevalsumzüge abgesagt. Die Karnevalsgesellschaften wollten damit ein "klares Signal" setzen, teilte die Stadt mit.

    +++ Bayern verlegt 50 Corona-Patienten; auch Thüringen muss 14 Patienten verlegen.

    Wegen Überlastung der bayerischen Krankenhäuser werden in den nächsten Tagen voraussichtlich 50 Corona-Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer verlegt werden. Wann und wohin, ist noch unklar. Auch Thüringer Kliniken müssen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 14 Patienten in norddeutsche Krankenhäuser verlegen.

    +++ Bundeskanzlerin Merkel schätzt die Corona-Ausbreitung in Deutschland als sehr bedrohlich ein.

    Sie habe in einem Gespräch mit Spitzenvertretern von SPD, Grünen und FDP den außerordentlichen Ernst der Situation verdeutlicht, sagte Regierungssprecher Seibert in Berlin. Deutschland sei auf dem Weg in eine Notlage, wie es sie noch nicht gegeben habe. Seibert verwies unter anderem auf immer knappere Intensivkapazitäten und die Notwendigkeit, Patienten überregional in andere Kliniken zu verlegen.

    +++ Das Bundesgesundheitsministerium hat konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung einer Corona-Impfpflicht für die Beschäftigten in Pflegeheimen und Kliniken vorgelegt.

    Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, soll dafür das Infektionsschutzgesetz geändert werden. Die Neuregelung könnte demnach zum 1. Januar in Kraft treten. Die Beschäftigten in den betroffenen Einrichtungen müssten dann ihrem Arbeitgeber einen Nachweis vorlegen, dass sie geimpft oder genesen sind. Vorgesehen ist zudem eine Übergangsfrist bis zum 31. März, in der fehlende Impfungen nachgeholt werden können. Das Papier soll dem Bericht zufolge als Formulierungshilfe für die Beratungen der neuen Regierung dienen. Ziel ist es, vor allem ältere und vorerkrankte Menschen besser vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.

    +++ Für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist die Corona-Impfung künftig duldungspflichtig und damit de facto vorgeschrieben.

    Bundeswehrangehörigen, die diese verweigern, drohen somit disziplinarrechtliche Konsequenzen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte, dass Ministerin Kramp-Karrenbauer die Corona-Schutzimpfung in die Liste der duldungspflichtigen Impfungen und Vorsorgemaßnahmen aufgenommen hat. Begründet werden diese Maßnahmen mit der notwendigen Einsatzbereitschaft der Truppe.

    +++ Im brasilianischen Bundesstaat São Paulo haben mehr als 50 Städte den Karneval 2022 abgesagt.

    Die Stadtverwaltungen befürchten, dass Menschenansammlungen eine neue Corona-Welle auslösen könnten. Das berichten übereinstimmend mehrere brasilianische Medien .

    +++ Bundespräsident Steinmeier hält die Corona-Pandemie noch lange nicht für überwunden.

    Vielmehr spitze sich die Lage von Tag zu Tag zu, sagte Steinmeier anlässlich der Eröffnung des 13. Seniorentags in Hannover. In einigen Teilen des Landes sei die Pandemie außer Kontrolle geraten. Voraussichtlich noch in dieser Woche sei das hunderttausendste Todesopfer zu beklagen. Das sei nicht nur eine unfassbare Zahl, sondern auch eine menschliche Katastrophe. Der Bundespräsident warb noch einmal nachdrücklich dafür, sich impfen zu lassen.

    +++ Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat die Ermittlungen um die Corona-Ausbreitung im österreichischen Wintersportort Ischgl eingestellt.

    Anklage werde keine erhoben, teilte die Behörde mit. Es gebe keine Beweise dafür, dass jemand schuldhaft etwas getan oder unterlassen habe, das zu einer Erhöhung der Ansteckungsgefahr geführt habe. In Ischgl war es im März 2020 mitten in der Skisaison zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Tausende in- und ausländische Urlauber infizierten sich vermutlich unter anderem in überfüllten Apres-Ski-Bars. Die in ihre Heimatländer zurückgekehrten Urlauber verbreiteten daraufhin das Virus in ganz Europa. Den österreichischen Behörden war vorgeworfen worden, zu spät und nicht umfassend genug reagiert zu haben.
    Eine Gruppe von Menschen ist mit Gepäck an einem Parkplatz um Autos und einen Bus versammelt, im Hintergrund ist die Häuswersilhouette von Ischgl zu sehen.
    Von Ischgl aus hatte sich das Coronavirus in ganz Europa ausgebreitet. (picture alliance / picturedesk.com / EXPA / Johann Groder)

    +++ Die Kurzarbeiterregegelung ist verlängert worden.

    Angesichts der Corona-Lage gelten die niedrigeren Hürden für Kurzarbeit bis Ende März 2022. Das geschäftsführende Bundeskabinett billigte eine entsprechende Verordnung von Arbeitsminister Heil. Die Sonderregeln wären ansonsten zum Jahresende ausgelaufen. Heil sagte mit Blick auf die Infektionszahlen, man trage mit der Verlängerung dazu bei, dass der Arbeitsmarkt gut durch den Winter komme.

    +++ In Deutschland ist das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft getreten.

    Es sieht unter anderem die 3G-Regel am Arbeitsplatz vor. Zugang zu Betrieben sollen Beschäftigte dann nur noch bekommen, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. Geimpfte und Genesene müssen das belegen. Ungeimpfte, die nicht von zu Hause arbeiten können, müssen dem Arbeitgeber einen negativen Test vorlegen. Arbeitgeber sind für die Überprüfung der Nachweise verantwortlich. Zudem gibt es Testpflichten unter anderem in Pflegeheimen. Einige Länder - wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Berlin - haben bereits angekündigt, über die beschlossenen Vorgaben hinauszugehen.
    Überblick: Die neuen Corona-Regeln

    +++ Millionen Amerikaner zu Thanksgiving unterwegs.

    Wegen des Feiertags Thanksgiving morgen werden voraussichtlich Millionen US-Amerikaner zur Verwandten und Freunden reisen. Die Zahl der Flugreisenden könnte sogar die Werte vor der Pandemie übertreffen. Die USA verzeichnen im Durchschnitt fast 100.000 neue Corona-Infektionen pro Tag. die US-Gesundheitsbehörde riet Ungeimpften, nicht zu reisen.

    +++ Impfpflicht könnte auf Querdenker entlastend wirken.

    Eine Impfpflicht könnte manche Gegner der Corona-Maßnahmen entlasten. Diese These hat die Mainzer Sozialpsychologin Pia Lamberty im Deutschlandfunk vertreten. Sie kann sich vorstellen, dass für einige Menschen eine Impfpflicht ein Grund ist, um sich impfen zu lassen. Statt zuzugeben, dass die Impfverweigerung ein Fehler sein könnte, könnten es die Menschen auf den Staat schieben, wenn sie sich dann impfen ließen. Bei harten Verschwörungstheoretikern hingegen könne eine Impfpflicht die Radikalität sogar steigern, sagte Lamberty. Bei Menschen mit einem geschlossenen ideologischen Weltbild komme man mit Fakten nicht weiter. Jeder, der versuche etwas zu erklären, werde als Teil der Verschwörung wahrgenommen.

    +++ Städtetag will Ausweitung der Impfangebote.

    Angesichts der vergleichsweise niedrigen Impfquote in Deutschland wirbt der Deutsche Städtetag für eine Ausweitung der Angebote. Verbandspräsident Lewe sagte im Deutschlandfunk , viele Kommunen böten bereits zusätzliche Impfstellen an oder nähmen stillgelegte Impfzentren wieder in Betrieb. Der CDU-Politiker forderte, auch Zahnärzte und Apotheker zu beteiligen. Letztere könne man mit einem Ausbildungsprogramm in kurzer Zeit zum Impfen befähigen.
    Vor dem Impfbus steht ein Schild: "Impfen ohne Termin"
    Impfbus auf einem Supermarktparkplatz in der Region Hannover (dpa/Julian Stratenschulte)

    +++ Das Robert Koch-Institut meldet neue Höchstwerte bei der Sieben-Tage-Inzidenz und bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus.

    Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 66.800 Positiv-Tests gezählt, das sind gut 14.000 mehr als vor einer Woche. 335 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI nun bei 404,5. Gestern lag die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 399,8.
    Überblick: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland

    +++ Ärzte in Russland wollen Impfgegner überzeugen

    Ärzte mehrerer russischer Kliniken wollen Impfgegnern Corona-Stationen zeigen. In einem offenen Brief wenden sie sich vor allem an Politiker, Künstler und Medienvertreterm die die Impfung zuletzt in Zweifel gezogen haben. Sie sollten sehen, wie Menschen um jeden Atemzug kämpfen. Die Impfkampagne in Russland verläuft nur schleppend. Erst 40 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geschützt.

    +++ Stiko bereitet nach Medienbericht Corona-Impf-Empfehlung für Kinder vor.

    Die Ständige Impfkommission bereitet einem Medienbericht zufolge eine Impfempfehlung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren vor. Die Empfehlung solle möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Bundesländer fertiggestellt sein, sagte der Stiko-Vorsitzende Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Noch in dieser Woche wird eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA über die Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder in dieser Altersklasse erwartet. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn hat die erste Lieferung mit 2,4 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs für den 20. Dezember angekündigt.

    +++ Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn hat Ungeimpfte angesichts der akuten Corona-Lage scharf kritisiert.

    Es gebe immer noch diejenigen, die glaubten, das Virus könne ihnen nichts anhaben, sagte Spahn der "Rheinischen Post". Er frage sich, was eigentlich noch passieren müsse, damit nicht-geimpfte Personen den Ernst der Lage erfassten. Spahn hält es zudem für möglich, die für den 9. Dezember geplante nächste Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen. Für Veranstaltungen, Bars und Clubs müssten schärfere Maßnahmen geprüft werden. Spahn schloss auch einen Teil-Lockdown nicht aus. Es müsse aber alles getan werden, um Schließungen von Kitas und Schulen zu vermeiden.

    +++ Fünf Bundesländer wollen Covid-Patienten nach "Kleeblatt-Konzept" verlegen.

    Bayern, Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg ergreifen Maßnahmen, um die Intensivstationen in den Krankenhäusern und Kliniken zu entlasten. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin Divi werden Covid-Patienten mit schweren Verläufen nun strategisch verlegt, wenn die Kapazitäten in dem einen oder anderen Bundesland ausgeschöpft sind. Die Verteilung erfolgt nach dem sogenannten Kleeblatt-Konzept .Die 16 Bundesländer sind dabei in fünf Gruppen aufgeteilt - für die Regionen Nord, Ost, Süd, Südwest und West. In den kommenden Tagen werde eine größere Anzahl an Patienten in andere Regionen verlegt, hieß es.

    +++ Angesichts der weiter steigenden Corona-Neuinfektionszahlen sprechen sich inzwischen zahlreiche Politiker für eine Impfpflicht aus.

    Berlins Regierender Bürgermeister Müller sagte im RBB-Fernsehen, er glaube, dass man um eine Impfpflicht nicht mehr herumkomme. Die hohe Anzahl der Ungeimpften verhindere den Schritt zur Normalität. Auch die Freien Demokraten zeigten sich offen für eine Impfpflicht, jedoch nur in Einrichtungen mit besonders von Corona gefährdeten Menschen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Göring-Eckardt, ist unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls für eine allgemeine Impfpflicht. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur, das im Vergleich zu Maßnahmen wie Lockdowns und Kontaktbeschränkungen das mildere Mittel.

    Dienstag, 23. November

    +++ Zur Corona-Krise hat es am Abend ein kurzfristiges Spitzentreffen im Kanzleramt gegeben.

    Teilnehmer waren Bundeskanzlerin Merkel, Vizekanzler Scholz sowie auch führende Politiker der FDP und Grünen. Zum genauen Inhalt der Gespräche gab es zunächst keine Angaben.

    +++ Weitere Bundesländer verschärfen ihre Corona-Regeln.

    In Bayern etwa sollen nach einem Kabinettsbeschluss strikte Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte gelten. Sie dürfen sich nur noch mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Alle Clubs, Diskotheken und Bars müssen schließen. Weihnachtsmärkte fallen aus. In Nordrhein-Westfalen greift ab morgen im Freizeit-, Sport- und Kulturbereich die 2G-Regel. Zugelassen sind dann nur noch Genesene oder Geimpfte. In Diskotheken oder Clubs ist zusätzlich ein negatives Testergebnis erforderlich. In Hamburg wird die 2G-Regel auch auf Beherbergungsbetriebe und den Kulturbereich ausgeweitet. Auch Niedersachsen setzt auf schärfere 2G-Regeln. In Berlin sollen voraussichtlich ab dem Wochenende zu den meisten Geschäften nur noch geimpfte Menschen und Genesene Zutritt haben. Ausgenommen ist die Grundversorgung, zu der Supermärkte, Drogerien oder Apotheken gehören.
    Welche Corona-Auflagen in welchem Bundesland gelten, haben wir hier zusammengefasst.

    +++ Angesichts der verschärften Corona-Maßnahmen hat das Gastgewerbe vor einer weiteren Pleitewelle gewarnt und ein wirksames Rettungspaket gefordert.

    Die coronabedingten massiven Umsatzeinbußen gefährdeten die Zukunft der Branche, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Zöllick. Sollten die Betriebe nun wieder geschlossen werden wie es bereits in Bayern und Sachsen der Fall sei, brauche man wirksame Überlebenshilfen. Auch in geöffneten Hotels und Gaststätten sei die Lage aufgrund massenhafter Stornierungen fatal. Eine bloße Verlängerung der geltenden Wirtschaftshilfen reiche da nicht aus.

    +++ Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat die ab morgen geltende 3G-Regelung für Betriebe als schlecht umsetzbar kritisiert.

    Es gebe die Problematik der Kontrollen, der Dokumentierung und vor allem der Archivierung, sagte Bundesgeschäftsführer Jerger im Deutschlandfunk . Das alles sei ein riesiger Organisationsaufwand, den man nicht in so kurzer Zeit schaffen könne. Er verwies zudem auf Probleme etwa bei Kontrollen in den Randzeiten und arbeitsrechtliche Fragen wie der nach Lohnfortzahlung bei einem positiven Test. Jerger betonte, dass für den Mittelstand eine 2G-Regelung sinnvoller gewesen wäre. Denn bei 2G könne man ganz klar entscheiden, wer arbeiten dürfe und wer nicht. So verlagere die Politik die Verantwortung auf die Unternehmer.
    Besser Schulen offen lassen und viel testen - diese Auffassung vertritt der Mathematiker Jan Mohring.

    +++ Thüringen bereitet nach Angaben von Gesundheitsministerin Werner (Linke) die Verlegung von Krankenhauspatienten in andere Bundesländer vor.

    Es werde in den nächsten Tagen zu solchen Verlegungen kommen, sagte Werner nach einer Kabinettssitzung in Erfurt. Sie führte dies als einen der Gründe dafür an, dass in Thüringen nun die Corona-Maßnahmen deutlich verschärft werden. "Wir können nur dann auf die Solidarität anderer Bundesländer hoffen, wenn wir selbst auch jede Anstrengung unternehmen, um die Welle zu unterbrechen." Thüringen bildet mit Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin ein «Kleeblatt», innerhalb dessen bei Überlastungen Patienten in ein anderes Bundesland verlegt werden können.

    +++ Der sächsische Krankenhauskoordinator Albrecht hat Berichte zurückgewiesen, wonach Sachsen kurz vor einer Triage steht.

    Man sei noch weit davon entfernt, die Angebote an intensivmedizinischer Versorgung zu limitieren oder zu triagieren, sagte er in Dresden. Ohnehin müsse kein Krankenhaus in eine solche Situation kommen. Denn bevor man mit einer Triage anfange, müssten alle Möglichkeiten im Netzwerk, im Bundesland und in der Bundesrepublik ausgeschöpft werden. Landessozialministerin Köpping äußerte sich ähnlich. Wenn es aber keine Entlastung bei der Bettenbelegung gebe, müsse das Mittel der Triage angewendet werden, sagte sie.

    +++ Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, hat an alle Bürgerinnen und Bürger appelliert, ihre privaten Kontakte freiwillig einzuschränken.

    Vor allem Treffen mit vielen Menschen in Innenräumen sollten vermieden werden, sagte er "Zeit Online". Wer Menschen aus Risikogruppen treffe, sollte vorher einen Selbsttest machen. Außerdem sollten unbedingt die AHA-Regeln eingehalten werden, also Abstand wahren, Hygieneregeln einhalten, Mund-Nase-Schutz tragen und die Räume regelmäßig lüften. Mit Blick auf die Reaktion der Politik auf die vierte Welle sagte der RKI-Präsident, es sei bemerkenswert, dass man offensichtlich immer wieder erst die Hand auf die heiße Herdplatte legen müsse, um zu merken, dass man sich verbrenne.
    Die Band Höhner mit Sänger Hennig Krautmacher
    Die Band Höhner mit Sänger Hennig Krautmacher (Horst Galuschka / imago stock&people)

    +++ Der Sänger der Höhner, Henning Krautmacher, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Das teilte die Kölsch-Band mit. Die ersten vier Konzerte der "Höhner Weihnacht 2021" müssten abgesagt werden. Dem 64-jährigen Krautmacher gehe es gut, der Rest der Band und die Crew seien gesund. Krautmacher sei doppelt gegen das Coronavirus geimpft.

    +++ Wissenschaftler, die sich mit der Forschung an Aerosolen befassen, halten die Absage von Weihnachtsmärkten wegen hoher Corona-Infektionszahlen für unnötig.

    Der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosolmedizin, Scheuch, sagte der Zeitung "Die Welt", aus wissenschaftlicher Sicht ergebe ein Verbot absolut keinen Sinn. Im Freien fänden nur sehr wenige Ansteckungen statt. Bei Schlangen vor den Impfzentren habe man auch keinerlei Bedenken. Der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, Asbach, hält die Öffnung von Weihnachtsmärkten für vertretbar, wenn ausreichend Abstand eingehalten wird. Eine Beschränkung der Besucherzahlen sei hierfür ein probates Mittel.
    Der französische Premierminister Castex spricht während einer Sitzung in Paris.
    Der französische Premierminister Castex. (Christophe Petit Tesson/MAXPPP)

    +++ Frankreichs Premierminister Castex ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und hat sich danach in Quarantäne begeben.

    Das Büro des französischen Premiers erklärte, eine seiner Töchter sei nach Castex' Rückkehr von einer Reise nach Belgien positiv getestet worden. Daraufhin habe er sich ebenfalls testen lassen. Der Premierminister ist den Angaben zufolge doppelt geimpft. Castex hatte gestern seinen belgischen Amtskollegen De Croo in Brüssel getroffen. Dieser begab sich ebenfalls in Selbstisolation. Auch vier weitere belgische Regierungsmitglieder, die am Treffen mit Castex teilgenommen hatten, würden sich isolieren, hieß es weiter.

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet einen bedeutenden Anstieg der Todeszahlen durch die Corona-Pandemie in Europa.

    "Die kumulierten gemeldeten Todesfälle bis zum Frühjahr nächsten Jahres werden voraussichtlich über 2,2 Millionen erreichen", erklären die Experten in einem in Kopenhagen vorgestellten Bericht. Demnach ist davon auszugehen, dass die Intensivstationen in 49 von 53 europäischen Ländern bis März 2022 "stark oder extrem" ausgelastet sein werden. Bislang sind in Europa seit Ausbruch der Pandemie nachweislich 1,5 Millionen Menschen durch das Coronavirus gestorben.

    +++ Niederländische Krankenhäuser verlegen erneut Covid-19-Patienten in deutsche Kliniken.

    Der erste Krankenwagen sei am Morgen aus Rotterdam abgefahren, teilte eine Sprecherin der nationalen Organisation für die Verteilung von Patienten mit. Der Patient sollte im Universitätsklinikum Bochum aufgenommen werden. Der Patient war auf der Intensivstation in einem Krankenhaus in Rotterdam behandelt worden. In Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen soll Platz für insgesamt 20 Patienten aus den Niederlanden sein.

    +++ An den Schulen in Brandenburg soll es wegen der Corona-Infektionslage keine Anwesenheitspflicht mehr für Schülerinnen und Schüler geben.

    Bildungsministerin Ernst sagte im RBB-Inforadio, die Präsenzpflicht werde aufgehoben. Es sei der Wunsch vieler Eltern, ihre Kinder nicht in die Schule zu schicken. Die Einzelheiten - etwa Ausnahmen für Abschlussklassen - würden noch ausgearbeitet. Die SPD-Politikerin kündigte zudem an, die Weihnachtsferien um drei Tage vorzuziehen. Ursprünglich sollte der 23. Dezember der erste Ferientag in Brandenburg sein. Ernst betonte, Schulschließungen könnten nicht die Lösung sein. Die Erwachsenen seien in der Pflicht, durch Impfungen die Situation für die Kinder zu entspannen.

    +++ In Belgien soll ein Arzt in großem Stil gefälschte Impfbescheinigungen ausgestellt haben.

    Etwa 2.000 falsche Impfzertifikate seien so in Umlauf geraten, sagte die Gesundheitsministerin der belgischen Region Wallonie, Morreale, laut einem Bericht des Fernsehsenders LN24. Demnach erkannte die wallonische Agentur für Lebensqualität sowohl zeitliche als auch örtliche Unstimmigkeiten bei Impfbescheinigungen des Arztes. Er habe die Zertifikate in der gesamten Region Wallonie und womöglich auch außerhalb ausgestellt. Die betroffenen Impfbescheinigungen seien für ungültig erklärt worden, berichtete LN24.
    Ein Hinweisschild weist die Fahrgäste am Bahnhof Köln Deutz / Messe auf die wegen der Coronaschutzverordnung geltenden Corona-Maßnahmen hin wie das Tragen von Masken in Bus und Bahn.
    Ab morgen gilt 3G in Bussen und Bahnen - nur Maske tragen reicht nicht mehr. (picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt)

    +++ Das neue Infektionsschutzgesetz mit Regeln für 3G am Arbeitsplatz, in Bus und Bahn tritt morgen in Kraft.

    Es wurde heute im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Gestern hatte Bundespräsident Steinmeier das Gesetz mit den neuen Corona-Auflagen unterschrieben. Das von SPD, Grünen und FDP vorgelegte Gesetz sieht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unter anderem 3G am Arbeitsplatz sowie in Bussen und Zügen vor. Hier muss man dann entweder nachweisen, dass man geimpft oder genesen ist oder einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Flächendeckende Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen gibt es mit dem neuen Gesetz vorerst nicht mehr.

    +++ In Österreich versucht der öffentlich-rechtliche Sender ORF, Menschen mit einer Impflotterie zur Immunisierung gegen Covid-19 zu motivieren.

    Alle über 18, die sich seit dem 1. Oktober haben impfen lassen oder das noch bis zum 20. Dezember machen, können sich auf einer Webseite registrieren - egal ob Erst-, Zweit- oder Drittimpfung. Der ORF will die Gewinnerinnen und Gewinner der insgesamt knapp tausend Sachpreise an Heiligabend in einer Sondersendung bekanntgeben - zu den Gewinnen zählen Fertighäuser und Elektroautos. Der Generaldirektor des ORF, Wrabetz, sagte, die Lotterie solle eine zusätzliche Motivation für Impfwillige schaffen. Gleichzeitig sei sie ein großes Danke an alle, die sich bereits haben impfen oder boostern lassen. In Österreich liegt die Impfquote aktuell bei rund 66 Prozent.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gestiegen.

    Sie liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts jetzt bei 399,8. Am Vortag betrug der Wert 386,5, eine Woche zuvor war er bei 312,4. Die Gesundheitsämter meldeten mehr als 45.326 neue Ansteckungen. Den Angaben zufolge starben 309 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten auf hierzulande 99.433. Die Hospitalisierungs-Inzidenz gab das RKI zuletzt mit 5,28 an.
    Weitere aktuelle Zahlen zum Coronavirus haben wir hier zusammengestellt.

    +++ Weitere Spitzenpolitiker in Deutschland sprechen sich für eine allgemeine Pflicht zur Impfung gegen Covid-19 aus.

    Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann sagte am Abend im ZDF, die Impfpflicht sei die Voraussetzung dafür, dass man die Freiheit zurückgewinne. Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff erklärte, eine Impfpflicht müsse bundesgesetzlich geregelt werden. Wenn die zukünftige Bundesregierung eine entsprechende Novelle vorlege, werde er das unterstützen, ergänzte der CDU-Politiker. Hessens Regierungschef Bouffier sagte, um aus der Dauerschleife immer neuer Corona-Wellen herauszukommen, werde man eine Impfpflicht womöglich nicht umgehen können. Nordrhein-Westfalens Vize-Ministerpräsident Stamp von der FDP sagte im ARD-Fernsehen, er habe große Skepsis, wie es anders gehen solle. Dagegen hält der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn an seiner Ablehnung einer Impfpflicht fest. Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk , die Frage löse das akute aktuelle Problem nicht.
    Mehr zur Debatte über eine Impfpflicht können Sie hier lesen.

    +++ Das US-Außenministerium warnt wegen der starken Verbreitung des Coronavirus vor Reisen nach Deutschland.

    Der neue Hinweis hat die Stufe vier, die einer eindringlichen Warnung gleichkommt. Das Außenministerium in Washington begründete das mit einer Neubewertung durch die Gesundheitsbehörde CDC. Diese teilte mit, falls man nach Deutschland reisen müsse, solle man zuvor für einen vollständigen Impfschutz sorgen. Aufgrund der aktuellen Situation bestehe jedoch auch für geimpfte Reisende das Risiko, sich mit Virusvarianten zu infizieren und diese zu verbreiten.

    +++ Israel hat mit der Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern begonnen.

    Die ersten Dosen mit dem Vakzin von Biontech Pfizer wurden in Tel Aviv verabreicht. Von den 9,4 Millionen Einwohnern Israels fallen etwa 1,2 Millionen in diese Altersgruppe. Zuletzt waren die Corona-Fallzahlen in dem Land wieder gestiegen. In den vergangenen Tagen waren die Hälfte aller bestätigten Neuinfizierten Kinder, die zwischen fünf und elf Jahre alt sind.
    Corona-Impfungen für 5- bis 11-Jährige sind in Deutschland bisher nur bedingt möglich, denn die offizielle Zulassung eines Impfstoffs steht noch aus. Dennoch gibt es Ärzte, die Kinder impfen. Mehr...

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