Dienstag, 19. März 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 21. bis 23. Oktober +++

In Frankreich ist die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf mehr als eine Million gestiegen. Schleswig-Holsteins Oberverwaltungsgericht hat das sogenannte Beherbergungsverbot für Touristen aus Corona-Hotspots gekippt. Bundesgesundheitsminister Spahn rechnet "Anfang nächsten Jahres" mit einem Impfstoff gegen Covid-19 für die deutsche Bevölkerung. Weitere Entwicklungen in unserem Newsblog.

23.10.2020
    Das Foto zeigt einen Gang der Corona-Intensivstation im Universitätsklinikum Dresden.
    Corona-Intensivstation im Universitätsklinikum Dresden. (picture alliance / Sebastian Kahnert / dpa-Zentralbild / dpa)
    Freitag, 23. Oktober
    +++ Die Punkband "Die Ärzte" hat am Abend die ARD-Sendung "Tagesthemen" mit einem kurzen Live-Auftritt eröffnet. Hintergrund für die ungewöhnliche Aktion in dem Nachrichtenstudio in Hamburg ist die prekäre Situation der Kulturbranche in der Coronakrise. Sänger Farin Urlaub sagte später im Gespräch mit Moderator Ingo Zamperoni, die Menschen, die in der Musikszene arbeiteten, würden in den Zeiten der Pandemie von der Politik ignoriert. Erstmals gab es damit Live-Musik in den "Tagesthemen".
    +++ In Frankreich ist die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf mehr als eine Million gestiegen. Zugleich registrierte das Gesundheitsministerium in Paris mehr als 42.000 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden - ein neuer Rekordwert. Präsident Macron machte deutlich, es bleibe vorerst bei den jüngst beschlossenen Ausgangssperren. Die Bürger müssten mindestens bis zum nächsten Sommer mit dem Coronavirus leben.
    +++ Schleswig-Holsteins Oberverwaltungsgericht hat das sogenannte Beherbergungsverbot für Touristen aus Corona-Hotspots gekippt. Das Gericht in Schleswig stufte die Regelung als rechtswidrig ein. Es erklärte die Regelung in einem Eilverfahren für außer Vollzug gesetzt, bis eine Entscheidung in der Hauptsache getroffen ist. Die Begründung lesen Sie hier.
    +++ Wegen einer technischen Störung am Robert Koch-Institut ist es am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Corona-Infektionszahlen aus den Bundesländern gekommen. Durch einen Ausfall eines Webservers beim RKI am Donnerstagnachmittag seien knapp drei Stunden bis 17.30 Uhr Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI gestört gewesen, teilte RKI-Sprecherin Glasmacher mit und bestätigte Medienberichte über eine technische Panne beim RKI.
    +++ Die für Wettbewerbsfähigkeit zuständigen EU-Minister haben sich ungeachtet stark steigender Corona-Infektionen für offene Grenzen ausgesprochen. "Unter keinen Umständen werden wir die Grenzen wieder schließen", sagte der für Binnenmarktfragen zuständige EU-Kommissar Breton am Freitag nach einer informellen Videokonferenz. "Da waren wir uns alle einig." Der gemeinsame europäische Binnenmarkt sei "eine Säule der Widerstandsfähigkeit Europas". Ähnlich äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Altmaier.
    +++ In der Slowakei hat die erste Phase einer geplanten Corona-Testung an fast der gesamten Bevölkerung begonnen. Bis Sonntag sollen unter der Regie des Verteidigungsministeriums alle über zehn Jahre alten Bewohner von vier besonders stark von der Pandemie betroffenen Bezirken an der polnischen Grenze einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden. Zusätzlich gelten schon ab kommendem Samstag im ganzen Land strenge Ausgangsbeschränkungen.
    +++ Das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten sieht die derzeitige Corona-Situation als eine große Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. In 25 Ländern, darunter auch in Deutschland, sei die Situation besorgniserregend.
    +++ Die Bundesregierung hat sich erneut gegen Grenzschließungen zur Eindämmung der Pandemie ausgesprochen. Das Frühjahr habe gezeigt, dass Grenzschließungen "nicht in unser aller Sinn" seien, sagt eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Sie verwies auf Störungen beim Warenverkehr und des Verkehrsflusses.
    +++ Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof in Mannheim hat einen Eilantrag gegen die Maskenpflicht im Schulunterricht abgelehnt. Das Tragen einer Alltagsmaske sei ein geeignetes Mittel, um die Weiterverbreitung von Covid-19 zu begrenzen, teilte das Gericht mit. Der Eingriff in die Rechte der Antragsteller sei gerechtfertigt. In Baden-Württemberg gilt seit Montag die höchste Pandemiewarnstufe. Das bedeutet unter anderem, dass ab der fünften Klasse auch während des Unterrichts eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Zwei Geschwister hatten dagegen einen Eilantrag eingereicht.
    +++ Der Bildungsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Schleicher, hat vor den Folgen von Schulschließungen gewarnt. Bei einer Online-Diskussion sagte er, es sei sehr schwer, Lernverluste wieder aufzuholen. Besonders Kinder aus armen und bildungsfernen Familien litten unter Schulschließungen.
    Schülerinnen, Schüler und im Vordergrund ein Lehrer sitzen in einem Klassenraum und tragen Mund-Nasenschutz.
    Besser Raumlüfter anschaffen als den Klassenraum lüften und Masken tragen: Das rechne sich sogar, sagt der Physiker Christian Kähler. (imago / Rainer Unkel)
    +++ In der Schweiz zieht die Zahl der Coronavirus-Infektionen weiter an. Die Behörden melden 6.634 neue Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden und damit einen Rekordwert. 117 Covid-Patienten mussten ins Krankenhaus, zehn starben in Zusammenhang mit dem Virus. In der Schweiz ist die Zahl der Neuinfektionen gemessen an der Bevölkerungszahl von rund 8,5 Millionen in den vergangenen Tagen schneller gestiegen als in vielen anderen europäischen Ländern.
    +++ Nach Angaben von Regierungssprecher Seibert sind inzwischen 148 von bundesweit 165 Test-Laboren an die Corona-Warn-App angeschlossen. Rund 90 Prozent der Labore könnten damit App-Nutzern das Testergebnis digital übermitteln. Die App sei inzwischen 20,4 Millionen mal von möglichen Nutzern heruntergeladen worden.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn rechnet "Anfang nächsten Jahres" mit einem Impfstoff gegen Covid-19 für die deutsche Bevölkerung. Es sei aber auch möglich, dass die Zulassung erst nach März erfolge, sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel" laut Vorabbericht. Ähnlich hatte sich zuvor der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, geäußert. Spahn dämpfte zugleich die Erwartung an die Wirksamkeit von Impfstoffen.
    +++ Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist im August wegen des Corona-bedingt niedrigeren Verkehrsaufkommens um knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Im August 2020 starben 279 Menschen bei Verkehrsunfällen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 41 Menschen weniger als im August 2019. Die Zahl der Verletzten sank im August 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,1 Prozent auf 34.100.
    +++ Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hat der Branche angesichts der Corona-Krise eine längere Unterstützung zugesagt. Die Tourismuswirtschaft müsse bis Mitte oder Ende des nächsten Jahres unterstützt werden, sagte er CDU-Politiker in Berlin vor Beginn eines digitalen EU-Tourismusforums. Der Tourismus sei unglaublich stark betroffen von den Folgen der Pandemie. Es drohten zwei "verlorene Jahre".
    Einen Überblick zu aktuellen Reisewarnungen und Risikogebieten finden Sie hier.
    +++ Angesichts der deutlich steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen schränken viele europäische Länder das öffentliche Leben weiter ein. In Polen sollen nach Angaben eines Regierungssprechers Restaurants Essen nur noch nach Hause liefern dürfen. Älteren Menschen ab 70 Jahren wird empfohlen, ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen.
    +++ Erste Corona-Patienten aus den Niederlanden werden in deutsche Kliniken verlegt. Ein Hubschrauber transportierte am Vormittag einen Erkrankten in eine Klinik nach Münster. Das teilten die niederländischen Behörden mit. Ein zweiter Flug, ebenfalls nach Münster, sollte folgen.
    +++ Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland liegt den zweiten Tag infolge bei über 11.000. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 11.242 Fälle registriert. Etwas weniger als gestern. Gemeldet wurden außerdem 49 neue Todesfälle. Damit sind in Deutschland 9.954 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Nach den derzeit aktuellen Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin befinden sich 1.030 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, das sind 87 mehr als am Vortag. 459 von ihnen werden auf Intensivstationen beatmet.
    +++ In Polen gibt es erneut einen Höchststand bei den Neuinfektionen. Wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht, wurden 13.632 Menschen binnen eines Tages positiv getestet. Es starben weitere 153 Menschen an oder mit dem Virus.
    +++ Auch der Ehemann von Bundesgesundheitsminister Spahn ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daniel Funke sei zusammen mit dem Minister am Mittwochnachmittag in häusliche Isolation gegangen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Er sei aktuell symptomfrei, Spahn zeige weiter Erkältungssymptome. Mit Spahn hatte sich erstmals ein deutsches Regierungsmitglied mit dem Coronavirus angesteckt.
    +++ Das Verwaltungsgericht Berlin hat die Sperrstunde für weitere Berliner Gastwirte praktisch aufgehoben. Wie schon vor einer Woche gab das Gericht nun erneut mehreren Eilanträgen gegen die vom Senat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschlossene Regelung statt. Das teilte ein Gerichtssprecher mit. Nach den elf Gastronomen aus der Vorwoche können nun rund zwei Dutzend weitere Wirte ihre Betriebe auch in der Nacht wieder öffnen. Für alle anderen gilt die Sperrstunde von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr zunächst weiter. Erwartet wird aber eine Grundsatzentscheidung des Oberverwaltungsgerichtes.
    Zwei Polizisten kontrollieren in Berlin die Einhaltung der Sperrstunde. Inzwischen hat das Berliner Verwaltungsgericht die Sperrstunde aber gekippt.
    Zwei Polizisten kontrollieren in Berlin die Einhaltung der Sperrstunde. Inzwischen hat das Berliner Verwaltungsgericht die Sperrstunde aber gekippt. (picture alliance/Christophe Gateau/dpa)
    +++ Die Coronavirus-Infektionen in Europa haben sich einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge in den vergangenen zehn Tagen mehr als verdoppelt. Am Donnerstag stieg die Zahl der neuen Fälle in Europa erstmals über die Marke von 200.000. Am 12. Oktober war erstmals die Marke von 100.000 Fällen überschritten worden. Demnach beläuft sich die Zahl der Infektionen in Europa insgesamt auf 7,8 Millionen und 247.000 Tote.
    +++ Die Bundeswehr ist derzeit mit knapp 2.000 Angehörigen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Einsatz. Das sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der "Rheinischen Post". Allein in Gesundheitsämtern aller Bundesländer helfen demnach derzeit 1.561 Soldaten bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, bei der Entnahme von Abstrichen oder an Teststationen. Zudem leisten Soldatinnen und Soldaten Unterstützung bei Testungen von Reiserückkehrern sowie mit mobilen Covid-19-Teststationen.
    +++ Indien verzeichnet 54.366 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit haben sich insgesamt knapp 7,8 Millionen Menschen in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Das ist weltweit nach den USA, die rund 8,3 Millionen Fälle zählen, der höchste Wert. Die Zahl der registrierten täglichen Neuinfektionen in Indien bleibt damit seit dem Höhepunkt im September rückläufig. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus starben, erhöhte sich um 690 auf 117.306.
    In Indiens Hauptstadt Neu Delhi würdigt ein Plakat den Kampf vieler Menschen gegen die Corona-Pandemie. Auf dem Plakat sind u.a. ein Arzt, eine Pflegerin und ein Polizist zu sehen. Darunter steht: "A big salute to corona warriors" ("Ein Gruß an die Corona-Kämpfer"). Ein Motorradfahrer fährt daran vorbei.
    In Indiens Hauptstadt Neu Delhi würdigt ein Plakat den Kampf vieler Menschen gegen die Corona-Pandemie. (AFP/Sajjad HUSSAIN)
    +++ Aus Sicht des Landtagspräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Kuper, ist das Landesparlament in hohem Maße in die Entscheidung über Corona-Maßnahmen eingebunden. "Die nordrhein-westfälischen Abgeordneten nehmen die ihnen mögliche Verantwortung und Kontrollfunktion wahr", sagte der CDU-Politiker. So habe es in der ersten Phase der Coronavirus-Pandemie wöchentliche Sondersitzungen des Landtags gegeben, bislang allein sechs Aktuelle Stunden und zusätzlich fünf Unterrichtungen der Landesregierung mit Plenaraussprachen. In mehr als 90 Tagesordnungspunkten sei im Plenum über Corona-Themen und -Maßnahmen diskutiert worden - beispielsweise zu Schul- und Kita-Schließungen sowie zur Maskenpflicht.
    +++ Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, erwartet für den Fall eines weiteren Anstiegs der Corona-Zahlen eine kritische Schwelle bei 20.000 Neuinfektionen pro Tag. "Bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerät die Lage außer Kontrolle", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Dann drohe ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lasse.
    +++ Ein großes internationales Treffen hat Maßnahmen gegen die Bildungsmisere in der Corona-Pandemie verabschiedet. Staatsoberhäupter, Regierungschefs, Minister und hochrangige Delegierte der Unesco-Mitgliedstaaten und internationaler Organisationen vereinbarten unter anderem mehr Unterstützung von Lehrkräften und Bildungspersonal, etwa Weiterbildung in digitaler Kompetenz, sowie für die Verbesserung digitaler Angebote und des digitalen Zugangs für Lernende. Benachteiligt seien vor allem Frauen und Mädchen, Betroffene von Krisen und Konflikten sowie Menschen mit Behinderungen.
    Rom: Menschen mit Mund-Nasen-Schutz stehen an einem Zaun. 
    Coronavirus - Italien (LaPresse via ZUMA Press/Cecilia Fabiano)
    +++ Italien und Frankreich melden neue Höchstwerte bei Corono-Neuinfektionen. Italien hat binnen 24 Stunden mehr als 16.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. In Frankreich waren es knapp 42.000.
    +++ Das Verwaltungsgericht Frankfurt kippt die Anordnung der Stadt Frankfurt, private Versammlungen in geschlossenen Räumen dürfen höchstens zehn Teilnehmer haben. Stattdessen gibt Frankfurt nun die "dringende Empfehlung" aus, die Höchstzahl auf zehn zu begrenzen.
    Donnerstag, 22. Oktober
    +++ Im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land gehen Gastronomen und andere Betroffene gerichtlich gegen die verschärften Alltagsbeschränkungen vor. Dazu gingen beim Verwaltungsgericht München mehrere Klagen und Eilanträge ein, in denen etwa gegen die Schließung eines Betriebes und das ab 20 Uhr geltende Verbot zur Abholung oder Lieferung von Speisen. In einem anderen Verfahren will eine Schülerin aus Berchtesgaden erreichen, dass sie ihr Gymnasium in Traunstein weiter besuchen kann.
    +++ In Frankreich haben die Gesundheitsbehörden mehr als 40.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Laut "Santé Publique" wurden 41.622 neue Fälle nachgewiesen. Die Positivrate liegt demnach bei 14,6 Prozent. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung stehen, stieg um 165 auf 34.210. Alle Zahlen finden Sie hier.
    Das Infektionsgeschehen nimmt auch in Deutschland stark zu, viele Städte und Landkreise melden einen Inzidenzwert von mehr als 50 und teils weit über 100. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen hat zuletzt auch den Wert von 10.000 überschritten. Welche Aussagekraft haben diese Zahlen?
    +++ Die griechische Regierung hat angesichts der steigenden Infektionszahlen Ausgangssperren für die Städte Athen, Thessaloniki und weitere Corona-Hotspots angekündigt. "Wir wollen den Verkehr und nächtliche Treffen, die eine Verbreitung des Virus begünstigen, einschränken", sagte Ministerpräsident Mitsotakis. Ab Samstag dürfen Einwohner in den betroffenen Städten ihre Häuser zwischen 00.30 und 05.00 Uhr (Ortszeit) nicht mehr verlassen. Sowohl in Innenräumen als auch im Freien soll dort eine Maskenpflicht gelten, teilte Mitsotakis mit.
    +++ Wegen der Corona-Pandemie schließt Dänemark erneut die Grenze zu Deutschland. Deutsche Urlauber dürfen damit nicht mehr einreisen, wie Außenminister Kofod mitteilte. Für Einwohner Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten. In Dänemark hat die Zahl der Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages wurden 760 neue Fälle registriert.
    +++ Die Veranstaltungs- und die Tourismusbranche planen für nächsten Mittwoch eine zweite Großdemonstration in Berlin, um passgenauere Hilfsprogramme der Regierung in der Corona-Krise einzufordern. Die Veranstaltung soll nach Angaben mehrerer Verbände auf dem Alexanderplatz stattfinden. Bei der ersten Großdemo dieser Branchen Anfang September nahmen 15.000 Personen teil.
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat angekündigt, die Überbrückungshilfen für Selbstständige und mittelständische Unternehmen bis Mitte 2021 zu verlängern. Der CDU-Politiker sagte in Berlin, Ziel sei eine möglichst große Planungssicherheit für Betriebe. Zur genauen Höhe der Hilfen ab Januar äußerte er sich nicht. Die große Koalition stimmt sich zu den Details momentan ab. Altmaier stellte zudem Freiberuflern und Selbstständigen einen so genannten "Unternehmerlohn" in Aussicht.
    +++ Der Bund wird am Wochenende nach Worten von Innenminister Seehofer "massiv Bundespolizei zur Verfügung stellen auf Bitten des Landes Berlin, um die Einhaltung der Regeln zu gewährleisten". Die Politik könne die Bevölkerung nur immer wieder bitten, die Regeln einzuhalten. Es sei angesichts der steigenden Infektionszahlen "sehr sichtbar, dass wir in einer wirklich ernsten und dramatischen Lage sind", sagt der CSU-Politiker am Rande der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam.
    +++ Angesichts der stetig steigenden Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat das Robert Koch-Institut vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus gewarnt. Das Infektionsgeschehen nehme vielerorts rasant zu, sagte RKI-Präsident Wieler in Berlin. In den vergangenen zwei Wochen habe sich die Zahl der Intensivpatienten verdoppelt. Noch habe man aber die Chance, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Voraussetzung sei aber eine konsequente Einhaltung der Hygieneregeln.
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat angekündigt, die Überbrückungshilfen für Selbstständige und mittelständische Unternehmen bis Mitte 2021 zu verlängern. Der CDU-Politiker sagte in Berlin, Ziel sei eine möglichst große Planungssicherheit für Betriebe. Zur genauen Höhe der Hilfen ab Januar äußerte er sich nicht. Die große Koalition stimmt sich zu den Details momentan ab. Altmaier stellte zudem Freiberuflern und Selbstständigen einen so genannten "Unternehmerlohn" in Aussicht.
    +++ Der Straßburger Weihnachtsmarkt ist einem Medienbericht zufolge wegen der Corona-Welle abgesagt worden. Nach Angaben der Stadt solle es aber Konzerte und andere Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit geben, berichtet der Saarländische Rundfunk. Auch der große Weihnachtsbaum im Stadtzentrum werde aufgestellt. Die rund 300 traditionellen Stände würden diesmal aber nicht aufgebaut; das lasse die Pandemie nicht zu. Den Straßburger Weihnachtsmarkt gibt es den Angaben zufolge seit 450 Jahren, seit 1570. Abgesagt worden sei er bislang nur in Kriegszeiten.
    +++ Das Land Rheinland-Pfalz hat angesichts steigender Corona-Infektionen in Städten und Landkreisen die Teilnehmerzahl bei privaten Feiern auf maximal 25 begrenzt. Diese Regel gilt unabhängig davon, ob einzelne Kommunen oder Städte unter dem kritischen Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen liegen, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag nach einer Schaltkonferenz mit Vertretern von Städten und Kommunen sagte. Die Regel trete am Montag in Kraft. Bisher liegt die landesweite Obergrenze für private Feiern bei 75 Menschen. In Städten und Kommunen mit hohen Inzidenzwerten wurden private Partys bereits auf maximal 25 Teilnehmer beschränkt.
    +++ In Österreich sollen die halb-offenen Plastikvisiere vor dem Gesicht verboten werden. Gesundheitsminister Anschober sagte in Wien, die Face-Shields genannten Masken böten keinen ausreichenden Schutz vor dem Coronavirus. Sie könnten daher die enganliegenden Mund-Nasen-Bedeckungen nicht ersetzen. Gesichtsvisiere werden vor allem von Menschen getragen, die in Restaurants oder Geschäften arbeiten und stundenlang Maske tragen müssen. Vor einem Verbot soll es noch eine Übergangsfrist geben.
    +++ Dem an Covid-19 erkrankten Bundesgesundheitsminister Spahn geht es "den Umständen entsprechend gut". Er habe weiterhin kein Fieber, zeige aber Erkältungssymptome, erklärte Spahns Sprecher in Berlin. Alle Beschäftigten aus dem engeren Umfeld des Ministers wurden demnach inzwischen auf das Corona-Virus untersucht und negativ getestet. Auch der CDU-Politiker selbst ist dem Vernehmen nach arbeitsfähig.
    +++ Die Corona-Pandemie treibt erneut den Absatz von Hygiene-Artikeln in die Höhe. Das Statistische Bundeamt schrieb auf Twitter, die Hamsterkäufe gingen wieder los.
    Demnach verkaufte der Einzelhandel in der vergangenen Woche 90 Prozent mehr Toilettenpapier als vor der Pandemie üblich. Bei Desinfektionsmitteln lag das Plus bei fast 73 Prozent und bei Seife bei fast 62 Prozent. Auch bestimmte Lebensmittel sind angesichts der steigenden Neuinfektionszahlen wieder stärker nachgefragt - etwa Reis, Hefe und Mehl.
    +++ Insgesamt sinkt die Konsumlaune der Verbraucher aber: Das Marktforschungsinstitut GfK prognostiziert einen Wert von minus 3,1 Punkten für November, das sind 1,4 Punkte weniger als im Oktober. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung gingen zurück.
    +++ Die Bundesregierung hat weitere Länder als Corona-Risikogebiete eingestuft. Sie rät nun unter anderem auch von Reisen nach Großbritannien, Irland, Polen sowie in die Schweiz ab. Große Teile Italiens sowie ganz Österreich - mit Ausnahme des Bundeslandes Kärnten - wurden ebenfalls zum Risikogebiet erklärt. Die damit verbundenen Regeln gelten ab dem kommenden Samstag. Aufgehoben hat das Auswärtige Amt seine Warnung für die Kanarischen Inseln.
    +++ Die an Covid-19 erkrankte belgische Außenministerin und frühere Regierungschefin Wilmès wird auf der Intensivstation behandelt. Ihr Zustand sei aber "nicht besorgniserregend", sagte eine Sprecherin. Wilmès sei bei Bewusstsein. Die 45-Jährige war am Mittwochabend ins Krankenhaus gekommen. Wilmès war Ministerpräsidentin, als Belgien im Frühjahr von der ersten Corona-Welle heimgesucht wurde.
    +++ Das Beherbergungsverbot in Schleswig-Holstein bleibt vorerst bestehen. Das Bundesverfassungsgericht nahm den Eilantrag einer Familie aus Tübingen gegen das Verbot nicht zur Entscheidung an. Der Eilantrag sei unzureichend begründet, erklärte das Gericht. Die Familie habe nicht dargelegt, warum es ihr nicht möglich sei, einen Corona-Test zu erhalten. Ob das Beherbergungsverbot grundsätzlich rechtens ist, entschieden die Karlsruher Richter nicht. Demnach dürfen Touristen aus Risikogebieten wie Tübingen nur dann in Schleswig-Holstein übernachten, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.
    +++ Einer Studie zufolge hält gut die Hälfte der 16- bis 26-Jährigen in Deutschland die Corona-Maßnahmen für angemessen. 52 Prozent der Teilnehmer äußerten sich in der Untersuchung im Auftrag der TUI Stiftung entsprechend. Für 18 Prozent könnten die Regeln sogar noch strenger sein, sieben Prozent finden die Corona-Maßnahmen übertrieben. Der Studie zufolge gaben 33 Prozent der Befragten an, sich an alle Maßnahmen und Empfehlungen zur Eindämmung der Pandemie zu halten. Für die Studie wurden 1.011 junge Frauen und Männer befragt.
    +++ Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist binnen eines Tages auf 11.287 gestiegen. Das teilte das Robert Koch-Institut heute früh mit. Der bisherige Rekordwert hatte bei 7.830 Infektionen gelegen. Gestern betrug die von den Gesundheitsämtern registrierte Zahl 7.595. Das RKI meldete heute früh außerdem 30 neue Todesfälle. Damit sind in Deutschland 9.905 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Etwa 80.000 Menschen sind rein rechnerisch derzeit infiziert. Nach aktuellen Zahlen des DIVI-Intensivregisters befinden sich derzeit 964 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, das sind 21 mehr als gestern. 430 Menschen auf der Intensivstation werden beatmet.
    +++ Viele Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen sind mit der Nachverfolgung von Corona-Ansteckungsketten inzwischen überfordert. Das hat eine WDR-Recherche ergeben. Demnach wurden Kontaktpersonen häufig zu spät informiert. Eine Mitarbeiterin eines Gesundheitsamtes wird anonym mit den Worten zitiert, das System drohe zu kollabieren. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages bestätigte im ZDF, die Kommunen seien "am Limit und zum Teil darüber hinaus".
    +++ Das Jerichower Land ist Sachsen-Anhalts erstes Corona-Risikogebiet. Die landesgrößten Städte Magdeburg und Halle hatten in den vergangenen Tagen einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Der Burgenlandkreis im Süden des Landes hatte am Mittwoch mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 47 die Risiko-Marke von 50 nur knapp verpasst. Spätestens, wenn ein Landkreis diesen Wert erreicht, muss die Verwaltung die Corona-Regeln verschärfen.
    +++ Nach dem Erfolg mehrerer Gastronomen vor dem Berliner Verwaltungsgericht haben weitere Betriebe dort Eilanträge gegen die vom Senat erlassene Sperrstunde eingereicht. Beim Gericht seien aktuell 20 neue Eilverfahren anhängig, hinter denen rund 35 Gastro-Unternehmen stünden, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Wann über diese Fälle entschieden wird, blieb zunächst offen.
    +++ In der italienischen Region Lazio, zu der die Hauptstadt Rom gehört, wird wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Das entsprechende Dekret wurde am Abend von Gesundheitsminister Speranza und Regionalpräsident Zingaretti unterzeichnet. Die Ausgangssperre tritt morgen Abend in Kraft und gilt für 30 Tage. Zwischen 23 und 5 Uhr ist das Verlassen des Hauses oder der Wohnung nur in Ausnahmefällen erlaubt. Lazio ist bereits die dritte italienische Region, in der es eine nächtliche Ausgangssperre gibt.
    +++ Der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Gendarmenmarkt fällt in diesem Jahr aus. Das sagte Veranstalter Helmut Russ der "Welt". Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken seien angesichts steigender Neuinfektionen unkalkulierbar geworden. Den wirtschaftlichen Schaden schätzte Russ auf 22 bis 25 Millionen Euro. 2019 besuchten rund 900 000 Menschen den Markt, darunter viele Touristen.
    +++ Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im September deutlich gesunken. "Die konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Krise belasteten weiterhin das Steueraufkommen", heißt es im aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums. Die Steuereinnahmen fielen demnach um 12,8 Prozent auf 63,52 Milliarden Euro. Im Zeitraum Januar bis September 2020 betrug das Minus gut acht Prozent - bei Einnahmen von rund 496 Milliarden Euro.
    Mittwoch, 21. Oktober
    +++ In Brasilien ist ein Teilnehmer einer Studie zu einem Corona-Impfstoff gestorben. Nach Angaben der brasilianischen Gesundheitsbehörde, Anvisa, hatte der Proband an einem Test des britisch-schwedischen Pharmakonzerns "AstraZeneca" teilgenommen. Der Pharmakonzern erklärte, der Fall werde derzeit geprüft, die Tests sollen jedoch fortgesetzt werden. Bei dem Verstorbenen soll es sich um einen 28 Jahre alten Mann aus Rio de Janeiro handeln. Möglicherweise habe der Freiwillige nicht den Impfstoff, sondern ein Placebo erhalten, berichten Medien in Brasilien. "AstraZeneca" hatte bereits im September und im Juli nach der Erkrankung von Probanden die Tests aussetzen müssen.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Er habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben, bislang hätten sich bei ihm lediglich Erkältungssymptome gezeigt, teilte sein Sprecher mit. Kanzlerin Merkel wünschte Spahn eine schnelle Genesung. Der CDU-Politiker ist das erste Kabinettsmitglied, das sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Am Vormittag hatte er noch an der wöchentlichen Kabinettssitzung teilgenommen. Die Runde der Ministerinnen und Minister muss dennoch nicht gesammelt in Quarantäne. Ein Regierungssprecher erklärte in Berlin, man tage unter Einhaltung entsprechender Hygiene- und Abstandsregeln.
    Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, kommt mit Mund-Nasen-Schutz zur Pressekonferenz in seinem Ministerium.
    Gesundheitsminister Spahn positiv auf Corona getestet. (Kay Nietfeld/dpa)
    +++ Spanien ist das erste EU-Land mit mehr als einer Million Coronafälle. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Die Zahl der Todesfälle, die mit Covid-19 im Zusammenhang stehen, erhöhte sich auf mehr als 34.000. Mehrere Gebiete mit besonders vielen Neuinfektionen sind abgeriegelt worden, um ein Übergreifen auf das ganze Land zu verhindern.
    Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für zahlreiche Regionen in Europa ausgesprochen, die regelmäßig aktualisiert werden. Dabei orientiert es sich an der Einschätzung des Robert Koch-Instituts, das in diesen Regionen die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus für besonders hoch hält. Wir haben die wichtigsten Informationen zu den Risikogebieten zusammengestellt und erklären, was das aktuell für das Reisen bedeutet.
    +++ In Nordrhein-Westfalen wird die Maskenpflicht im Unterricht wieder eingeführt. Schüler ab der 5. Klasse müssen nach den Herbstferien auch an ihrem Sitzplatz im Klassenraum wieder eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Die Regelung gelte bis zu den Weihnachtsferien, teilte das Schulministerium in einer Mail an alle Schulen mit.
    +++ Der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche ist bezogen auf ganz Deutschland überschritten worden. Das Robert Koch-Institut gab die Zahl mit 51,3 an, am Vortag lag sie bei 48,6. Der Wert gilt als eine wichtige Schwelle für strengere Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Bei den Kreisen und Städten liegen derzeit knapp ein Drittel über dem Schwellenwert von 50 Neuinfektionen. Bei rund 30 Kreisen und Städten beträgt der Wert sogar über 100.
    +++ Tschechien verhängt strikte Beschränkungen des Alltags. Nachrichtenagenturen berichten, die Maßnahmen kämen einem Lockdown gleich. Demnach müssen ab morgen früh die meisten Geschäfte schließen – mit Ausnahme von Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken. Außerdem sollen die Menschen ihre Kontakte auf die absolut notwendige Zeit beschränken und ihre Wohnungen nur noch für die Arbeit sowie für Arzt- und Familienbesuche verlassen. Erlaubt sind auch Spaziergänge in Parks und der freien Natur.
    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder warnt vor dem Erstarken antisemitischer und rechtsradikaler Kräfte in der Corona-Krise. Angesichts der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie dürften sich Politiker davon nicht beeindrucken lassen, sagt der CSU-Chef in einer Regierungserklärung im Landtag.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 7.595 neue Coronavirus-Infektionen registriert. Gestern hatte die Zahl bei 6.868 gelegen. Gemeldet werden außerdem 39 neue Todesfälle. Damit sind in Deutschland 9.875 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Etwa 72.500 Menschen sind rein rechnerisch derzeit infiziert. Laut Lagebericht des RKI von gestern befinden sich 879 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, das sind 24 mehr als tags zuvor und 261 mehr als vor einer Woche. 411 Menschen auf den Intensivstationen werden beatmet.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat die strengen Ausgangsbeschränkungen im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land begrüßt. Spahn sagte im ZDF, für die Bevölkerung seien das zwar harte Wochen. Die Maßnahme helfe aber, die Infektion effizient unter Kontrolle zu bringen. Das sei besser, als mit innerdeutschen Einreisebeschränkungen zu agieren, meinte der CDU-Politiker. Im Berchtesgadener Land ist wegen hoher Infektionszahlen das Verlassen der eigenen Wohnung nur noch mit triftigem Grund erlaubt. Schulen und Kitas wurden geschlossen.
    +++ Der FDP-Politiker und Vorsitzende des Digital-Ausschusses im Deutschen Bundestag, Höferlin, hat die Corona-Warn-App gegen Kritik verteidigt. Technisch sei die App gelungen, sagte er im Deutschlandfunk. Problematisch sei vielmehr, dass viele Labore ihre Daten noch analog übermittelten und die Applikation nicht auf älteren Smartphones laufe. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Politiker eine Überarbeitung der Warn-App gefordert.
    +++ Deutschland sagt Nato Hilfe zu. Deutsche Soldaten könnten während der zweiten Welle der Corona-Pandemie zu Kriseneinsätzen in andere Nato- und Partnerländer geschickt werden. Das Verteidigungsministerium bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Bundesregierung der Nato Unterstützung für einen entsprechenden Notfallplan zugesagt hat. Demnach würden bei Bedarf medizinisches Personal, Pioniere und Experten für die Abwehr von atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren für Auslandseinsätze bereitgestellt.
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