
Im Frühsommer des nächsten Jahres soll der Satellit Sentinel 1-C ins All starten. Er verfügt über einen Hauptkörper, Solarzellen, die lang gestreckte Radarantenne – und Lötstellen. Das Raumfahrtunternehmen Airbus hat die wesentlichen Teile des Satelliten aneinander gelötet. Tritt Sentinel 1-C am Ende seiner Lebensdauer in die Erdatmosphäre ein, so schmelzen die Lötstellen als erste und der Satellit fällt auseinander. Danach sind Antenne und Hauptkörper getrennt der Reibungshitze ausgesetzt und verglühen weitestgehend. So reduziert das Löten die Müllmenge, die auf die Erdoberfläche stürzt.
Der Satellit erinnert auf den ersten Blick an eine Person auf einem Surfbrett. Der quaderförmige Hauptkörper mit Solarzellen, Steuerungselektronik und Triebwerk steht hochkant mittig auf der langen Radarantenne – sie ist zwölf Meter lang und einen Meter breit.
Sentinel ist das englische Wort für den Wächter, der gütig über etwas wacht. Die Sentinel-1-Satelliten haben die Erde per Radar millimetergenau im Auge und zeigen, wo Klimawandel, Vulkane, Erdbeben, Katastrophen oder ähnliches die Umwelt verändern.
2014 startete der erste dieser Satelliten. Seitdem haben mehr als 600.000 Nutzer über 50.000 Terabyte an Radardaten heruntergeladen. 1-C wird die Lücke schließen, die der Ausfall des Vorgängers 1-B vor einem dreiviertel Jahr hinterlassen hat. Der Satellit sorgt sich erst um die Erde als ganzes – und dann darum, dass er auseinanderbricht und kaum Müll hinterlässt.