
Auf der Baustelle am Stuttgarter Stadion wird auch am späten Freitagnachmittag noch gearbeitet. Der Zeitplan bis zur Bauabnahme im März ist eng. Ebenso eng getaktet ist auch der Besuch der Bundesinnen - und sportministerin Nancy Faeser. Sie hat eine gute Stunde, um sich Stuttgart als Austragungsort der Europameisterschaft anzuschauen: „Die Vorbereitung für unsere Europameisterschaft läuft auf Hochtouren, auch hier in Stuttgart. Und ich konnte mich davon überzeugen, wie weit hier die Fortschritte sind.“
Die Stadt Stuttgart hat die Ministerin offenbar überzeugt, dass alles rechtzeitig fertig wird – trotz Kostensteigerungen und Problemen beim Umbau für die EM-Arena. Die Ministerin resümiert: „Alle haben noch so kleinere Themen bis März. Da werden die Stadien abgenommen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass sowohl Stuttgart als auch andere Austragungsorte in den Host Citys alle bis März die Voraussetzungen erfüllen werden.“
Umbau voraussichtlich doppelt so teuer wie ursprünglich geplant
Statt der anvisierten 65 Millionen Euro für den Umbau u.a. der Haupttribüne wird alles laut jüngsten Medienberichten voraussichtlich doppelt so viel kosten. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper ist trotzdem vorfreudig: „In der sechstgrößten Arena der Republik, die, wenn auch leider mit deutlich höheren Kosten als ursprünglich geplant zu einem der modernsten Fußballstadien in ganz Europa ausgebaut sein wird. Und wenn die deutsche Mannschaft richtig und erfolgreich spielt, werden wir sogar Austragungsort eines zweiten Spiels mit deutscher Beteiligung sein.“
Das Viertelfinale am 5. Juli wird in Stuttgart ausgetragen. Und in der Vorrunde spielt Deutschland am 19. Juni hier gegen Ungarn. Insgesamt werden fünf Spiele in Stuttgart ausgetragen. Die Innenstadt mit ihrer Kessel-Lage bekommt vier große Fanzonen mit Public Viewing, Konzerten und Sportangeboten. „Die gesamte Stadt wird zum Stadion, was im Übrigen gut zur Topographie unserer Stadt passt", sagt Nopper.
Das Fußballmärchen von 2006 wiederholen – davon träumt auch die Stadtspitze. Und Nancy Faeser hofft auf ein Viertelfinale mit deutscher Beteiligung in Stuttgart: „Ich denke, es kommt soweit und dann komm ich auch wieder.“