
In wenigen Tagen zieht Mars wieder zwischen den beiden Sternen der Stierhörner entlang. Da stand er vor einigen Wochen schon einmal.
Das Umkehren erfolgt immer dann, wenn die Erde auf der Innenbahn den Planeten überholt. Beim Vorbeiziehen scheint dieser zurückzubleiben. Er wird langsamer, bleibt stehen, läuft am Himmel zurück und nach einiger Zeit dann wieder vorwärts.
Im antiken Weltbild mit der Erde im Zentrum war so eine Oppositionsschleife am Firmament nur mit allerlei Annahmen zu erklären. Planeten galten als Götter und sollten stets im gleichen Tempo auf Kreisbahnen laufen.
In der Epizykeltheorie sind viele Kreisbewegungen so ineinander geschachtelt, dass sie das Umkehren der Planeten erklären – allerdings mehr schlecht als recht.
Mit der Kopernikanischen Wende waren die kunstvoll konstruierten Kreise nicht mehr nötig – die Rückläufigkeit von Mars, Jupiter, Saturn und Co. folgt ganz natürlich aus der Bewegung der Erde.
Bei keinem Planeten ist die Schleife am Himmel so groß und so gut zu sehen wie bei Mars. Der rote Planet läuft noch fast bis auf die Höhe von Aldebaran zurück, dem Hauptstern im Stier.
Im Januar hält er inne und zieht wieder „richtig“ herum über das Firmament. Mitte März steht Mars dann erneut da, wo er schon heute Nacht zu sehen ist.