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IAU-Generalversammlung
Weltkongress, Forschung und die Verwaltung des Kosmos

Seit mehr als hundert Jahren gibt es die Internationale Astronomische Union. Sie ist eine Art Berufsverband der Himmelsforschung, fördert weltweite Zusammenarbeit und hat das alleinige Sagen, wenn es um Definitionen, Bezeichnungen oder Standards in der Astronomie geht.

Von Dirk Lorenzen |
Die IAU sorgt u.a. dafür, dass im Kosmos alle Sterne korrekt benannt sind.
Die IAU sorgt u.a. dafür, dass im Kosmos alle Sterne korrekt benannt sind. (Hubble/NASA/ESA)
Die IAU versucht auf internationaler Ebene Impulse für die Forschung zu setzen, Kontakte über alle politischen und kulturellen Grenzen hinweg zu fördern und Ländern mit wenig entwickelter Wissenschaftslandschaft unter die Arme zu greifen.
Sie ist die letzte Instanz bei der Benennung von Sternen, Mondkratern oder Asteroiden. Namen von Himmelsobjekten lassen sich nicht kaufen, auch wenn Scharlatane die vermeintlich offizielle Benennung von Sternen gegen bares Geld anbieten.
Eine der wichtigsten IAU-Entscheidungen fiel im Jahr 1930. Damals teilten die Fachleute den gesamten Himmel in 88 klar begrenzte Sternbilder ein. Bis dahin waren diese Grenzen fließend, was immer wieder für Verwirrung gesorgt hatte.
Die am meisten beachtete Entscheidung gab es 2006: Die Union erkannte Pluto den Planetenstatus ab. Seitdem gehört er zur neuen Klasse der Zwergplaneten.
Alle drei Jahre treffen sich die Astronominnen und Astronomen zur Generalversammlung der IAU, immer an einem anderen Ort – in den nächsten zwei Wochen in Busan in Südkorea.
Nach der Verschiebung wegen der Pandemie im letzten Jahr gibt es nun endlich wieder persönliche Begegnungen mit viel Wissenschaft – und auch etwas „himmlischer Verwaltung“.