
Das „aschgraue Mondlicht“ ist der Erdschein auf dem Mond. Von unserem Trabanten aus erscheint die Erde in diesen Tagen noch fast voll beleuchtet – und so wie der Vollmond unsere Nächte erhellt, sorgt auch die Vollerde auf dem Mond für Licht.
Theodor Fontane verwendet in seinem Gedicht „Sir Patrick Spens“ für dieses Phänomen ein wunderbares Bild. Als der Kapitän seine Mannschaft auffordert, auf Geheiß des Königs in See zu stechen, warnt ihn ein alter Matrose:
„Sir Patrick, das kann nicht sein.
Ich hört' in meiner Koje
Die Windsbraut, wie sie gelacht,
Und der neue Mond hielt den alten
Im Arme die letzte Nacht.“
Ich hört' in meiner Koje
Die Windsbraut, wie sie gelacht,
Und der neue Mond hielt den alten
Im Arme die letzte Nacht.“
Eine neue Runde für den Mond
Danach ist die Sichel der neue Mond, der zu seiner Runde um die Erde aufbricht. Vom vorangegangenen Lauf ist nur noch der matte Erdschein auf dem alten Mond übrig geblieben: Nach wenigen Tagen ist die Sichel dicker und das Licht des alten Mondes ist verschwunden.
Es ist unklar, warum das aschgraue Mondlicht ein schlechtes Omen für die Seefahrt sein soll, aber der arme Matrose behielt Recht:
„Sie gingen all an Bord,
Sir Patrick und die Seinen
Und mancher schottische Lord.
Im Winde flaggten die Wimpel,
Hoch tanzten Schiff und Flut –
Drei Tage, da schwamm auf dem Meere
Nur noch ein bebänderter Hut.“
Sir Patrick und die Seinen
Und mancher schottische Lord.
Im Winde flaggten die Wimpel,
Hoch tanzten Schiff und Flut –
Drei Tage, da schwamm auf dem Meere
Nur noch ein bebänderter Hut.“
Schiff ahoi und allzeit gute Fahrt! Heute Abend ist es wieder so weit: Der neue Mond umarmt den alten.