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Beinahe-Bedeckung zweier Planeten
Venus fast vor Neptun

Heute Abend gegen 21 Uhr zieht von der Erde aus gesehen die Venus ganz dicht an Neptun vorbei. Es fehlt nicht viel und die Planeten würden sich bedecken.

Von Dirk Lorenzen |
Die Planeten Venus und Neptun (mit etlichen Monden) kommen sich heute Abend am Himmel sehr nahe – von Europa aus ist das aber nicht zu sehen.
Die Planeten Venus und Neptun (mit etlichen Monden) kommen sich heute Abend am Himmel sehr nahe – von Europa aus ist das aber nicht zu sehen. (Stellarium)
Von Europa aus ist die Beinahe-Bedeckung nicht zu sehen. Wenn die Venus morgen früh über den Osthorizont steigt, hat sie den Neptun schon wieder ein ganzes Stück hinter sich gelassen. Der lichtschwache Neptun kann sich in der Morgendämmerung ohnehin nicht durchzusetzen.
Dass Planeten genau voreinander entlang ziehen, gehört zu den seltensten Himmelsereignissen. Zuletzt hat vor mehr als 200 Jahren die Venus den Jupiter bedeckt.
Dieses Schauspiel wiederholt sich 2065 – allerdings sind die beiden Planeten dann so nah an der Sonne, dass deren Licht sie überstrahlt.
In den darauffolgenden 30 Jahren bedeckt Merkur Neptun, Mars und zweimal Jupiter. Nur die Bedeckung Jupiters ist allenfalls im Mittleren Osten zu erkennen.

Neptun als Stern

Eine historisch bedeutende Planetenbedeckung ereignete sich 1613. Da zog Jupiter vor Neptun entlang – und zwar genau in jenen Wochen, als Galileo Galilei Jupiter und seine Monde intensiv beobachtet hat.
Tatsächlich hat Galilei in seinen Zeichnungen auch Neptun in der Nähe Jupiters vermerkt, allerdings hielt er ihn für einen Stern. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit wäre Galilei zum Planetenentdecker geworden.
Nur von einer Bedeckung gibt es gesicherte Beobachtungen. Im 12. Jahrhundert haben ein Mönch in Canterbury und Astronomen in China verfolgt, wie der Mars vor dem Jupiter stand.

Die enge Begegnung von Venus und Neptun
Steckbrief des Planeten Venus
Steckbrief des Planeten Neptun