Donnerstag, 25. April 2024

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Aufwendige Betreuung von Weltraumtouristen
Animateur-Astronauten auf der Raumstation

Matthias Maurer, der Astronaut aus dem Saarland, berichtete nach seiner Rückkehr von der ISS erfrischend offen über seine Erfahrungen. Demnach legte der Besuch von vier Weltraumtouristen die Forschungsarbeit lahm.

Von Dirk Lorenzen | 24.07.2022
Hauptsache im All, egal mit welcher Nummer: Matthias Maurer an Bord der ISS
Mal zum Forschen auf der ISS, mal zur Betreuung von Touristen: Matthias Maurer in der Internationalen Raumstation. (NASA)
An sich halten sich nur Profis in den Modulen auf – Menschen, die sich jahrelang in Vollzeit auf ihren Flug vorbereiten. Aber hin und wieder kommen Touristen für kurze Zeit in die ISS – meist auf einem freien Sitz einer russischen Soyuz-Kapsel.
Im Dezember des letzten Jahres verbrachte der japanische Unternehmer Yusaku Maezawa zwölf Tage auf der Station. Das sei, so berichtete Matthias Maurer, problemlos verlaufen. Ganz anders als im April, als erstmals eine vierköpfige Reisegruppe in den Modulen Urlaub machte.

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Die von NASA, ESA und anderen immer wieder propagierte Kommerzialisierung der Raumflüge führt bisher dazu, dass die ISS-Besatzung ihre Aufgaben nur noch eingeschränkt erfüllt. Da es noch viele Jahre dauern wird, bis vielleicht eine rein private Raumstation um die Erde kreist, droht der ISS in naher Zukunft eine bittere Zweckentfremdung: Aus dem Forschungslabor in der Umlaufbahn wird phasenweise ein schwereloser Musikdampfer.