Zum 10. Todestag von Ornette Coleman
Tonpoet einer neuen Freiheit

Er hat den Kurs des Jazz verändert wie nur wenige vor ihm: der Altsaxofonist Ornette Coleman. Seine Musik glich einer Neuverortung der Klänge, mit der er Hierarchien zum Einsturz brachte und der Improvisation eine zuvor ungeahnte Freiheit erschloss.

Am Mikrofon: Bert Noglik |
Man sieht Saxophonisten Ornette Coleman im Profil, wie er 2015 mit schwarzem Hut auf der Bühne sein Instrument vor einem Mikrofon spielt.
Feierte mit seiner Musik die Gleichberechtigung der Töne, der Stile und der Hautfarben: der Saxofonist und Komponist Ornette Coleman. (picture alliance / dpa / Martial Trezzini)
Bereits mit Platten wie „The Shape Of Jazz To Come" von 1959 stellte sich Coleman an die Spitze der Avantgarde. Der Titel seiner ein Jahr später aufgenommenen Platte „Free Jazz" gab einer ganzen Jazz-Richtung den Namen.

Begeisterte Zustimmung, heftige Kontroversen

Dabei wollte er Musik keineswegs in einen Begriff zwängen, sondern die Klänge von der Bindung an einen Stil befreien. Mit seiner „Prime Time"-Band ging es ihm um eine Synthese aus Körperlichkeit und Intellekt, Komplexität und Signifikanz.
Im Bestreben, die Kontexte seines Schaffens zu erweitern, hat er mit wechselnden Gruppen, aber auch mit dem London Symphony Orchestra und so unterschiedlichen Musikern wie Pat Metheny und Joachim Kühn zusammengearbeitet.