Mittwoch, 08. Mai 2024

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Deutschlandfunk-Bestenliste
Die besten 7 im Dezember

Ein leerstehendes Hotel. Ein Grabstein ohne Namen. Ein geheimnisvolles Mädchen im Regen. Mädchen, die an Prinzen denken. Jungen, die sich dank Phantasie und Talent retten. Mutige Kinder und Jugendliche, die ihr Leben in die Hand nehmen.

Ines Dettmann im Gespräch mit Ute Wegmann | 03.12.2022
Die besten 7 im Monat Dezember
Die besten 7 im Monat Dezember (Buchcover: Jacoby & Stuart / Beltz & Gelberg / Fischer Sauerländer / Thienemann / Carlsen / Loewe / Dtv)

Levi Pinfold: „Paradise Sands“

Ein Mädchen und ihre Brüder kommen von der Straße ab und entdecken ein geheimnisvolles Hotel. Die Brüder geraten in den Bann eines Herrschers, das Mädchen schließt mit ihm einen Pakt, um die Brüder und sich zu retten. Wird es ihr gelingen, die drei Brüder aus dem Paradise Sands Hotel zu befreien und den bedrohlichen Zauber aufzuheben? Magischer Realismus, der Kinder wie Erwachsene gleichermaßen verzaubert.
Levi Pinfold: „Paradise Sands“
Aus dem Englischen von Nicola T. Stuart
Verlagshaus Jacoby & Stuart, 40 Seiten, 24 Euro, ab 10      

Kirsten Reinhardt und Tine Schulz (Vignetten):
 „Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen“

Elvis Gursinski wohnt auf einem Friedhof und glaubt an Geister. Dalia al Nour, das interessanteste Mädchen der Schule, mutig und widerständig, interessiert sich normalerweise nicht für ihn. Aber Dalias Großmutter, eine Schamanin, sorgt sich um den Jungen und seine Familie. Dalia soll sich um Elvis kümmern. Dann geschehen seltsame Dinge im Haus der Gursinskis. Und überhaupt: Warum ist eigentlich Elvis Mutter seit Tagen verschwunden? Ein schaurig-lustiger Kinderroman.
Kirsten Reinhardt und Tine Schulz (Vignetten): „Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen“
Verlag Beltz & Gelberg, 232 Seiten, 14 Euro, ab 10

Roland Schimmelpfennig und Barbara Jung (Illustration):
„Die Biene im Kopf“

Keiner weckt ihn morgens, keiner kümmert sich um ihn, kein Frühstück weit und breit, wie soll man das dann mit der Schule schaffen? Aber an diesem Morgen ist alles anders: Er wacht auf, die Sonne scheint, er kann fliegen. Wie eine Biene. Er fliegt aus dem Kinderzimmer mitten in eine dicke Blüte. Paradies! Plötzlich wieder alles weg. Er ist auf Level 2! Die Wirklichkeit. Er muss es rechtzeitig in die Schule schaffen. Bloß nicht die Eltern wecken. Da stolpert er über eine leere Bierflasche. Schon brüllt der Vater. Schnell weg! Haustür auf und Haustür zu. Er ist auf Level 3. Schule. Wird er diesen und die nächsten Schultage besser überstehen, wenn er hin und wieder wie eine Biene entfliegen kann?  Phantasie als Rettung.
Roland Schimmelpfennig und Barbara Jung (Illustration): „Die Biene im Kopf“
Verlag Fischer Sauerländer, 80 Seiten, 12 Euro, ab 8

Annet Schaap: „Mädchen“

Ein Frosch, der kein Prinz wird, ein Wolf, der nicht böse ist, und eine Prinzessin, die aussieht wie ein Monster? Sieben moderne Märchen-Variationen voller Abenteuer, Poesie und Witz. Fantasievolle Geschichten, die Mädchen Mut machen, selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen. 
Annet Schaap: „Mädchen“
Aus dem Niederländischen von Eva Schweikart
Thienemann Verlag, 252 Seiten, 15 Euro, ab 10

Susan Kreller: „Hannas Regen“

Sie wird nur angerufen, wenn sonst niemand kann. Niemand hat für sie einen Spitznamen. Josefin. Als Hanna neu in ihre Klasse kommt, hofft sie eine Freundin zu finden. Zuerst abweisend, oft seltsam abwesend, ist es dann Hanna, die sie Josef nennt und der Bann scheint gebrochen. Sie freunden sich an, in kleinen Schritten, kommen sich näher, können miteinander schweigen. Josefin fragt Hanna nie aus, lässt sie so sein, wie sie möchte, ist immer für sie da. Als aber Hannas Eltern verstörend auf ihren Besuch bei Josefin reagieren, beginnt sich doch das Fragenkarussell zu drehen. Was hat diese Familie zu verbergen? Ein stiller, psychologisch fein gearbeiteter Roman über das Schweigen.
Susan Kreller: „Hannas Regen“
Carlsen Verlag, 192 Seiten, 15 Euro, ab 14

Jarrett J. Krosoczka: „Hey, Kiddo“

Jarrett kommt als kleiner Junge zu seinen Großeltern. Nicht einfach, denn die beiden sind speziell. Seine Mutter sieht er nur selten, bis sie irgendwann ganz aus seinem Leben verschwindet. Seinen Vater kennt er nicht. Niemand spricht offen mit ihm und sagt ihm, dass seine Mutter drogenabhängig ist und kriminell wurde. Nach und nach findet der Junge es selber heraus und trifft seine Entscheidungen, wie er damit umgehen will. Das Zeichnen tröstet ihn in den traurigsten Phasen seines Lebens. Eine autobiografische Grafiknovel.
Jarrett J. Krosoczka: „Hey, Kiddo“
Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrich Thiele
Loewe Verlag, 320 Seiten, 18 Euro, ab 14

Rieke Patwardhan und Lena Winkel (Illustration):
„Weihnachten mit Gisela“

Eine Art Lotterie zu Weihnachten, Gewinn ist eine berühmte Persönlichkeit, die ganze Familie ist bereit, sich darauf einzulassen. Könnte heiter werden, wenn ein Sänger oder ein bekannter Fußballer mit am Tisch sitzt. Jeder bereitet sich auf seine Weise auf den Heiligen Abend vor. 24. Dezember. Es klingelt. Vor der Tür steht Gisela mit Rollator: sehr alt, gar nicht berühmt, aber sie hat viel zu erzählen. So wird es ein besonderes Weihnachtsfest für Toni und seine Familie.
Rieke Patwardhan und Lena Winkel (Illustration): „Weihnachten mit Gisela“
Dtv, 32 Seiten, 15 Euro, ab 4