Bis morgen in einer Woche zeigen sich die Sternschnuppen der Lyriden, die aus diesem Sternbild zu kommen scheinen. Allerdings haben diese Sternschnuppen nichts mit Sternen zu tun. Sie entstehen durch Überreste des Kometen Thatcher, der vor 160 Jahren am Himmel stand.
Der hat bei seinem Lauf um die Sonne Staubteilchen und Gesteinskrümel hinterlassen. Wenn die Erde seine Bahn kreuzt, treffen die Kometenreste auf die Atmosphäre – mit einer Geschwindigkeit von 180.000 Kilometern pro Stunde.
Bei dem Tempo wird noch das kleinste Kometensteinchen für einen Sekundenbruchteil zum Superstar. Das Maximum der Lyriden ist am Freitag. Dann flammen zehn bis 20 Sternschnuppen pro Stunde auf, darunter auch einige hellere Exemplare.
Ein paar Fäden fallen vom Himmel
Die beste Beobachtungszeit ist zwischen 23 Uhr und dem Beginn der Morgendämmerung. Wer hoch an den Südosthimmel blickt und etwas Geduld hat, wird ein paar Sternschnuppen erspähen.
Nicht für alle Kulturen kreuzen jetzt leuchtende Töne das Firmament. Im alten China hätte man wohl gesagt, dass ein paar Fäden vom Himmel fallen – denn unser Sternbild Leier galt dort als junge Weberin mit Webstuhl.
In Arabien sah man mal ein Maultier, mal eine Gans und in Australien ein Huhn. Was diese Tiere als Sternschnuppen fallen lassen, ist nicht überliefert.