
Der 50. Todestag von Dmitri Schostakowitsch vor zwei Tagen war Anlass und Zielpunkt für das Kölner Asasello Quartett, das komplette Streichquartettschaffen des Komponisten im Deutschlandfunk Kammermusiksaal für das Label Genuin einzuspielen.
Es mutet an wie ein präziser Spiegel selbst erlebter und überlebter Jahrzehnte aus Krieg, Angst, Verfolgung und Diktatur. Gegenwärtige Weltpolitik verleiht Aufnahmen wie Werken eine ungeplante Brisanz.
Die letzten Werke
Zu den letzten vollendeten Kompositionen von Dmitri Schostakowitsch zählen die Streichquartette Nr. 14 und Nr. 15. Zwei Arbeiten, in denen letzte Lebensillusionen verabschiedet werden, zwei Werke der Todesnähe. Existenzielle Musik, eigentümlich distanziert.
Ihnen vorangestellt wird hier das sechste Quartett, das gewissermaßen dem Spätwerk des Komponisten präludiert. Auch dieses Stück lässt sich als Protokoll einer vorausahnenden Desillusionierung verstehen. Es entstand 1956 inmitten der „Tauwetter“-Zeit, in einem Jahr politischer und persönlicher Hoffnungen, die sich nicht erfüllen sollten.

Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal von 2024, veröffentlicht bei GENUIN
Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 6 G-Dur, op. 101
Streichquartett Nr. 14 Fis-Dur, op. 142
Streichquartett Nr. 15 es-Moll, op. 144
Asasello Quartett:
Rostislav Kozhevnikov. Violine
Barbara Streil, Violine
Justyna Sliwa, Viola
Teemu Myöhänen, Cello
Streichquartett Nr. 6 G-Dur, op. 101
Streichquartett Nr. 14 Fis-Dur, op. 142
Streichquartett Nr. 15 es-Moll, op. 144
Asasello Quartett:
Rostislav Kozhevnikov. Violine
Barbara Streil, Violine
Justyna Sliwa, Viola
Teemu Myöhänen, Cello