Dienstag, 14. Mai 2024

Archiv

Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 5. bis zum 8. Dezember

Unser Corona-Newsblog-Archiv mit den aktuellen Entwicklungen von Sonntag, 5. Dezember bis Mittwoch, 8. Dezember.

09.12.2021
    Großbritanniens Premier Boris Johnson steht neben Flaggen an einem Rednerpult.
    Großbritanniens Premierminister Boris Johnson (dpa / Jonathan Buckmaster / Pool Photo via AP)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier.

    Mittwoch, 8. Dezember

    +++ Der britische Premierminister Johnson hat angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron für England neue Maßnahmen angekündigt.

    Unter anderem werde ab Freitag als Teil des sogenannten "Plan B" die Maskenpflicht ausgeweitet, sagte der Premierminister. Ab Montag sollten Arbeitnehmer dann möglichst von zu Hause aus arbeiten. Johnson verweist auf die "unerbittliche Logik des exponentiellen Wachstums" im Zusammenhang mit besorgniserregenden Hinweisen auf eine Verdopplung der Omikron-Fallzahlen innerhalb von zwei bis drei Tagen. Man dürfe nicht annehmen, dass Omikron weniger schwere Folgen habe als frühere Varianten.

    +++ Zum Schutz gegen die Omikron-Variante ist nach Einschätzung der Impfstoffhersteller BioNTech/Pfizer eine zügige Booster-Impfung nötig.

    Vorläufige Studiendaten hätten gezeigt, dass der Covid-19-Impfstoff der beiden Unternehmen nach drei Dosen effektiv gegen die Omikron-Variante wirke, teilten Biontech und Pfizer mit. Nach nur zwei Impfdosen zeige er sich dagegen deutlich weniger wirksam. Daher hält Biontech-Chef Sahin frühere Booster-Impfungen für ratsam, womöglich schon nach drei Monaten. Sahin verwies dabei auf jüngste Maßnahmen von Ländern wie Großbritannien, die den Booster auf drei Monate nach der zweiten Impfung vorziehen statt wie bisher nach sechs Monaten.

    +++ Die Omikron-Variante des Coronavirus könnte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer höheren Reinfektionsrate, aber milderen Krankheitsverläufen führen.

    "Die jüngsten Daten aus Südafrika deuten auf ein erhöhtes Risiko einer Wiederansteckung" von Genesenen sowie einer Ansteckung von Geimpften hin, sagte WHO-Chef Tedros in Genf. Es gebe jedoch auch Hinweise auf weniger schwere Krankheitsverläufe als bei der Delta-Variante. Für eindeutige Schlussfolgerungen seien jedoch weitere Untersuchungen nötig. Die neue Coronavirus-Variante Omikron hat sich demnach bereits in 57 Ländern ausgebreitet. Omikron werde noch darüber hinaus vordringen und könnte einen großen Einfluss auf den gesamten Verlauf der Corona-Pandemie nehmen, erklärte Tedros.

    +++ Der Lockdown in Österreich endet in der Nacht zum kommenden Sonntag nur für die Geimpften und Genesenen.

    Das haben die Bundesregierung und die Länder beschlossen. Ungeimpfte müssen demnach weiterhin die Ausgangsbeschränkungen beachten.

    +++ Der neue Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat es als die zentrale Aufgabe bezeichnet, die Pandemie zu beenden.

    Gemeinsam werde man das schaffen, sagte Lauterbach nach seiner Amtsübernahme. Dazu sei es wichtig, die Impfkampagne voranzutreiben. Er zeigte sich überzeugt, dass das Ziel zu erreichen sei, bis Jahresende 30 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung zu geben. Lauterbach betonte, Deutschland sei besser durch die ersten drei Pandemiewellen gekommen als fast alle anderen europäischen Länder.

    +++ In Nordrhein-Westfalen können sich Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren ab dem 17. Dezember gegen Corona impfen lassen.

    Der Schwerpunkt werde in den Praxen der Kinder- und Jugendmediziner liegen und um das Angebot der Hausärzte ergänzt, teilt das Landesgesundheitsministerium mit. Die Coronaschutzimpfung sei für viele Eltern ein sensibles Thema, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Daher werde es ausreichend Beratungsmöglichkeiten geben. Zum Einsatz käme ausschließlich BioNTech-Kinderimpfstoff.

    +++ In Europa ist die Zahl der der Corona-Neuinfektionen und -Todesfälle nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leicht zurückgegangen.

    Die WHO teilte am Dienstagabend mit, in den 53 Ländern der Region Europa seien die Neuinfektionen in den vorangegangenen sieben Tagen um zwei Prozent gesunken. Die meisten der mehr als 2,6 Millionen neuen Fälle seien dabei in Deutschland und Großbritannien registriert worden. Die Todeszahlen seien im Vergleich zur vorangegangenen Woche um drei Prozent auf 29 000 gefallen. Zuvor war die Zahl der Fälle in Europa seit Mitte Oktober stetig gestiegen.

    +++ Für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus sind nach Angaben der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer drei Dosen ihres Produktes nötig.

    Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante, teilten die Unternehmen mit. Sie gehen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist. Eine Booster-Dosis erhöhe den Antikörper-Spiegel ausreichend, um auch die Omikron-Variante zu neutralisieren. Bei Bedarf könne ab März ein angepasster Impfstoff bereitgestellt werden.

    +++ Nach Bekanntwerden von Mordplänen gegen Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) in einer Chatgruppe hat sich die sächsische Landesregierung an die neue Bundesinnenministerin Faeser (SPD) gewandt.

    Er habe sich heute mit Faeser in Verbindung gesetzt und sie gebeten, aus dem Kampf gegen eine Radikalisierung der Corona-Proteste eine "nationale Aufgabe" zu machen, sagte der sächsische Wirtschaftsminister und zweite Stellvertreter von Kretschmer als Ministerpräsident, Dulig (SPD), vor Journalisten in Dresden.

    +++ Die UNO-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet hat bei der Einführung von Impfpflichten die Achtung der Grundrechte angemahnt.

    Verpflichtende Impfungen "müssen den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und Nichtdiskriminierung entsprechen", sagte Bachelet bei einem Videoseminar des UNO-Menschenrechtsrats. "Unter keinen Umständen darf Menschen ein Impfstoff unter Zwang verabreicht werden."

    +++ Der britische Premierminister Johnson hat sich für unpassende Reaktionen seiner Mitarbeiter auf eine mutmaßliche Feier während des Corona-Lockdowns vor einem Jahr entschuldigt.

    Er verstehe, dass das veröffentlichte Video im ganzen Land Wut und Unmut ausgelöst habe, sagte Johnson im Parlament. Er entschuldige sich für den Eindruck, der entstanden sei. Er sei selbst wütend. Ihm sei versichert worden, es seien keine Corona-Regeln gebrochen worden, betonte Johnson. Der Premier kündigte eine interne Untersuchung an. Falls Regeln gebrochen wurden, werde es Folgen für die Beteiligten geben.

    +++ Gegen Sachsens Ministerpräsidenten Kretschmer (CDU) gibt es offenbar Mordpläne.

    Das bestätigte Vizeministerpräsident und Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) in Dresden. Das ZDF-Magazin "Frontal 21" hatte zuvor über eine Chat-Gruppe berichtet, die im Messengerdienst Telegram entsprechende Mordpläne besprochen haben soll. Einige Teilnehmer der Gruppe sollen sich den ZDF-Recherchen zufolge nicht nur im Chat austauschen, sondern auch in Dresdner Parks treffen. Bei einem der Treffen soll es unter anderem um Mordpläne gegen Kretschmer gegangen sein. Ein Gruppenmitglied soll in einer Audionachricht behauptet haben, er habe sich bewaffnet und Munition parat.

    +++ Erste Labor-Untersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten auf eine schwächere Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin.

    Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt veröffentlichte erste Ergebnisse auf Twitter, die eine deutlich reduzierte Antikörper-Antwort auf die neue Variante zeigen. "Die Daten bestärken, dass die Entwicklung eines an Omikron angepassten Impfstoffs sinnvoll ist", schrieb Ciesek dazu. Bereits am Vortag hatten südafrikanische Experten ähnliche Daten vorgelegt, wonach die Antikörperantwort bei Geimpften gegen Omikron schwächer ausfällt. Ciesek wies aber auch daraufhin, dass aus ihrer Auswertung nicht herauszulesen sei, ob Geimpfte bei Omikron vor einem schweren Verlauf geschützt sind. Denn die Immunantwort beruhe nicht nur auf Antikörpern, sondern beispielsweise auch auf T-Zellen.

    +++ Der Bund hat zur Beschleunigung der Corona-Impfungen drei Millionen zusätzliche Impfdosen von Biontech organisiert, die andere EU-Staaten aktuell nicht benötigen.

    Sie sollen in dieser und zu Beginn der kommenden Woche den Ländern für die Impfzentren zur Verfügung gestellt werden, wie aus einem Bericht des bisherigen Gesundheitsministers Spahn (CDU) an seine Länderkollegen hervorgeht. Auch über den Großhandel sollen demnach mehr Biontech-Dosen an Praxen gehen. Insgesamt soll der Bund damit in der Woche vom 13. Dezember acht Millionen Dosen Biontech und mehr als zehn Millionen Dosen von Moderna für Auffrischungsimpfungen ausliefern.
    Mehr zum Thema Booster-Impfungen finden Sie hier.

    +++ Die Omikron-Variante verbreitet sich laut Weltgesundheitsorganisation rasant über den Globus.

    Sie sei mittlerweile in 57 Ländern angekommen, so die WHO. Bei ähnlichen Krankheitsverläufen wie bei der Delta-Variante würden voraussichtlich mehr Menschen in Krankenhäuser behandelt werden müssen, da es zu mehr Infektionen komme. Noch gebe es wenig Erkenntnisse darüber, ob Menschen an Omikron schwerer erkrankten als an anderen Virusmutationen und ob die bislang verfügbaren Impfstoffe einen ausreichend Schutz böten.

    +++ Impfbusse sollen nach Ansicht der Bundesvereinigung Lebenshilfe gezielt Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderung anfahren.

    Viele Bewohnerinnen und Bewohner dieser Einrichtungen könnten nicht einfach ihren Hausarzt aufsuchen oder sich in lange Warteschlangen fürs Impfen stellen, sagte die Vorsitzende der Lebenshilfe, Ex-Bundesministerin Schmidt, dem SWR. Wichtig sei auch, dass sich sowohl Bewohner als auch die Mitarbeiter in den Bussen gegen Corona impfen lassen könnten.

    +++ Der Reisekonzern TUI setzt trotz der aktuellen Unsicherheit über die Folgen der neuen Corona-Virusvariante Omikron auf eine kräftige Geschäftserholung im Sommer 2022.

    "Das operative Geschäft ist zurück", sagte TUI-Chef Joussen. Nach 60 bis 80 Prozent der Vorkrisenkapazität im Winter prognostizierte er für Ostern schon 90 Prozent. "Wir erwarten für den Sommer 2022 und die Hauptreisezeit die Rückkehr zu einem Buchungsniveau in etwa wie vor Corona 2019."

    +++ Mitarbeiter von Boris Johnson sollen sich mit einer Weihnachtsparty in den Büroräumen des britischen Premierministers über Corona-Regeln hinweggesetzt haben.

    Ein Video vom Dezember 2020, in dem Mitarbeiter Witze über den Lockdown und ihr eigenes Verhalten machen, setzt die Regierung unter Druck, die seit Tagen beteuert, eine solche Feier habe es nicht gegeben. Britische Medien berichteten, die Party habe am 18. Dezember 2020 stattgefunden, mit Wein, Essen, Spielen und dem Austausch von Geschenken. Zu dieser Zeit waren wegen der Corona-Pandemie die meisten gesellschaftlichen Zusammenkünfte in Großbritannien allerdings verboten. Einen Tag später verschärfte der Premierminister die Vorschriften weiter und forderte Millionen Briten auf, auf Weihnachtsfeierlichkeiten mit der Familie zu verzichten.

    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut binnen eines Tages 69.601 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.

    Das sind rund 2.400 mehr als am vergangenen Mittwoch. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 427. Gestern hatte der Wert bei 432,2 gelegen und vor einer Woche bei 442,9. Es wurden 527 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Damit hat die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Toten den höchsten Stand seit Februar erreicht.
    Die aktuellen Zahlen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.

    +++ Die Corona-Krise könnte den Personalmangel im Gastgewerbe nach Ansicht des Dehoga abermals deutlich verschärfen.

    "Rund 100.000 Beschäftigte hat das Gastgewerbe durch die Pandemie bis September 2021 verloren", sagte die Chefin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Hartges, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe habe im September bei knapp 1.026.000 gelegen - 8,4 Prozent unter der im September 2019. "Wenn die Covid-19-Pandemie nicht schnellstmöglich erfolgreich bekämpft wird, befürchte ich Schlimmeres", sagte Hartges. "Ein maximal professionelles Impfmanagement ist jetzt endlich geboten!"

    +++ Die Arzneimittelbehörde in Kuba hat eine Notfallzulassung für die Impfung von Kindern ab zwei Jahren nach einer Corona-Infektion erteilt.

    Wie die Behörde mitteilte, wurde der in dem Karibikstaat entwickelte Impfstoff Soberana Plus für Kleinkinder zugelassen, deren Genesung mehr als zwei Monate zurückliegt. Die Entscheidung beruht demnach auf Ergebnissen einer klinischen Studie bei Kindern und Jugendlichen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.

    +++ Abwehrspieler Philipp Lienhart vom SC Freiburg bedauert die pandemiebedingte Senkung der Zuschauerzahlen in der Fußball-Bundesliga und ist ein Befürworter der Corona-Impfung.

    "Das Thema betrifft uns alle, und wir unterhalten uns auch in der Kabine darüber", sagte der 25-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Einerseits ist es für uns aus Spielersicht unglaublich schade, dass wir jetzt wieder weitgehend ohne Zuschauer spielen. Andererseits ist die Gesundheit eben wichtiger – und dann ist das wohl der richtige Weg", sagte Lienhart. Wegen der verschärften Corona-Regeln in Baden-Württemberg dürfen die Freiburger am Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim vor maximal 750 Besuchern spielen.

    Dienstag, 7. Dezember

    +++ Bei einem seit Wochen andauernden Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim im thüringischen Rudolstadt sind inzwischen 28 Menschen gestorben.

    Wie die Betreibergesellschaft mitteilte, hatten 22 von ihnen keinen vollständigen Impfschutz. Nach Angaben des Landratsamts waren ein Drittel der über 140 Bewohner nicht geimpft. Laut dem Thüringer Gesundheitsministerium hatte es ausreichend Impfangebote in dem Heim gegeben.

    +++ Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Drosten, hat sich besorgt über die schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante geäußert.

    Es zeige sich eine Verdopplung der Fälle in Südafrika oder England etwa alle drei bis vier Tage, sagte Drosten in der NDR-Sendung "Das Coronavirus-Update". Falls sich das für Deutschland bestätige, "dann ist das eine Entwicklung, die schneller ist als jede politische Entscheidungsmöglichkeit." Dann hätten wir bald ein ernstes Problem. Vermutlich werde Omikron ab Januar in Deutschland zum Problem. Es lasse sich im Moment jedenfalls nicht sagen, dass bis Ostern das Thema Coronavirus vorbei sei. Derzeit dominiert in Deutschland die Delta-Variante des Coronavirus. Die kürzlich entdeckte Omikron-Variante breitet sich aber weltweit aus.

    +++ Die Omikron-Variante des Coronavirus hat sich in ganz Dänemark ausgebreitet.

    Größere Ausbrüche seien im Osten und Westen des Landes registriert worden, sagte die Direktorin der dänischen Behörde für Patientensicherheit, Petri. Insgesamt meldet das skandinavische Land 398 Infektionen mit der zuerst in Südafrika entdeckten Variante.

    +++ 27 Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Pflegeheim in Rudolstadt

    In dem Heim mit ehemals 141 Bewohnern gebe es aktuell zudem noch bei sechs Bewohnern positive Corona-Tests, teilte das Landratsamt mit. Insgesamt sei rund ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner nicht geimpft, hatte die Behörde vergangene Woche mitgeteilt. Nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums hatte es ausreichend Impfangebote in dem Heim gegeben.

    +++ Spanien hat Corona-Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren genehmigt.

    Am kommenden Montag solle die Impfkampagne beginnen, dann würden die ersten dafür vorgesehenen Dosen des Impfstoffs von Pfizer/BioNTech erwartet, sagte Gesundheitsministerin Carolina Darias. Andere EU-Länder wie Italien und die Tschechische Republik haben bereits Impfungen für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen.

    +++ In Großbritannien ist die Zahl der durch Alkoholmissbrauch verursachten Todesfälle gestiegen.

    Dies hänge mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammen, erklären die Gesundheitsbehörden. Laut Daten des britischen Statistikamtes starben 2020 knapp 9.000 Menschen - 18,6 Prozent mehr als im Vorjahr - an alkoholbedingten Ursachen. Die Schließung von Pubs habe dazu geführt, dass viele starke Trinker mehr Alkohol zu Hause konsumierten.

    +++ Wissenschaftler identifizieren laut Medienbericht eine "Tarnkappen"-Variante des Omikron-Virus.

    Wie die britische Zeitung "The Gurardian" berichtet, fehlt dieser Variante eine genetische Veränderung, die es ermöglicht, laborgestützte PCR-Tests als schnelles Mittel zur Erkennung wahrscheinlicher Infektionen einzusetzen.

    +++ Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) hat sich für ein Durcheinander bei den neuen Corona-Regeln entschuldigt.

    Die Regierung müsse unter hohem Zeitdruck Beschlüsse in Verordnungen umsetzen. Das sei immer ein Balanceakt. Und dieser sei nun am Wochenende nicht gut gelungen, räumte der Grünen-Politiker ein. Er bedauere die Irritation und Verunsicherung, die wegen der ursprünglich geplanten Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene entstanden seien. "Dass das im Verfahren so holprig war, tut mir wirklich leid für die Betroffenen", betonte Kretschmann. Das Hin und Her hatte Kritik aus Opposition, Kommunen, Gastronomie und Handel hervorgerufen. Auch vom Koalitionspartner CDU hatte es am Wochenende Kritik gegeben.

    Ursprünglich wollte die Landesregierung wegen der sich zuspitzenden Krise eine 2G-plus-Regel einführen, wonach nur noch Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen Test etwa in Restaurants dürfen - nur Menschen mit einer Auffrischungsimpfung sollten ausgenommen werden. Doch dann machte das Land am Sonntag einen Rückzieher und nahm auch kürzlich Geimpfte und Genesene von der Testpflicht aus. Allerdings müssen Genesene nachweisen, dass die Infektion maximal sechs Monate zurückliegt. Und für Geimpfte gilt: Die zweite Impfung sollte weniger als ein halbes Jahr her sein.

    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde und die EU-Gesundheitsbehörde betonen vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen positive Erkenntnisse über sogenannte Kreuzimpfungen gegen Covid-19.

    Damit könne mehr Flexibilität bei den Impfprogrammen in der Europäischen Union geschaffen werden, teilten die beiden Behörden mit. Das gelte unabhängig davon, ob es sich um die Grundimmunisierung oder die Auffrischungsimpfung handele. Mehr zum Thema.

    +++ In Deutschland haben mittlerweile 14,6 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten.

    Das entspricht 17,5 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Demnach sind allein am Montag 523.000 Auffrischungsimpfungen verabreicht worden. Kein Land der Welt habe in den vergangenen Tagen mehr Menschen geimpft als Deutschland, twitterte der scheidende Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU).

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

    Mit Aktivierung des Schalters (Blau) werden externe Inhalte angezeigt und personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Deutschlandradio hat darauf keinen Einfluss. Näheres dazu lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können die Anzeige und die damit verbundene Datenübermittlung mit dem Schalter (Grau) jederzeit wieder deaktivieren.

    +++ In Österreich wird der Lockdown für Geimpfte nach den Worten von Bundeskanzler Nehammer (ÖVP) wie geplant beendet.

    Es gehe nur noch um die Umstände, unter denen Lokale und Handel wieder öffnen dürften, sagte Nehammer in Wien. Die Details zu Vorsichtsmaßnahmen, Restriktionen und etwaigen regional schärferen Maßnahmen sollen am Mittwoch bei einem Bund-Länder-Gipfel beraten werden, so der Regierungschef weiter. Zu Beginn des Lockdowns am 22. November war das Ende für den 13. Dezember angekündigt worden. Für Ungeimpfte würden die aktuellen Ausgangsbeschränkungen aber weiter gelten, bekräftigte Nehammer.

    +++ Die FDP wird nach den Worten des Parteivorsitzenden Lindner im Bundestag nicht geschlossen für oder gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht stimmen.

    Seine Fraktion werde es "in die ethische Abwägung der Mitglieder unserer Fraktion stellen, ob sie einer allgemeinen Impfpflicht zustimmen", sagte der künftige Bundesfinanzminister bei einer Pressekonferenz mit dem designierten Bundeskanzler Scholz (SPD) und dem designierten Vizekanzler Habeck (Grüne) in Berlin.

    +++ Der scheidende Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Debatte über eine allgemeine Impfpflicht in Europa als wichtig bezeichnet.

    Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung sei keine persönliche, sondern bestimme darüber mit, wann Europa aus der Pandemie herauskomme, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen der europäischen Gesundheitsminister in Brüssel. Es sei eine Debatte, die geführt werden müsse. Er persönlich sei nach wie vor skeptisch.

    +++ Innenminister und Verfassungsschützer in den Bundesländern warnen für den Fall der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht vor einer weiteren Eskalation der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen.

    Brandenburgs Innenminister Stübgen (CDU) sagte den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschlands", er befürchte, dass die Impfpflicht die Proteste weiter anheizen könnte. Die Innenministerin aus Sachsen-Anhalt, Zieschang (CDU), erklärte, seit Beginn der Corona-Pandemie lasse sich beobachten, dass eine Verschärfung von Corona-Eindämmungsmaßnahmen zu mehr Protesten und Demonstrationen führe. Sachsens Innenminister Wöller (CDU) sagte dem Sender RTL, man müsse zur Kenntnis nehmen, dass der Protest sich zunehmend mit Hass und Gewalt auflade. Er sprach von einer dramatischen Situation, die sich in den vergangenen Wochen noch einmal verschärft habe. Der Chef des Verfassungsschutzes in Brandenburg, Müller, warnte im RBB, dass bekannte Rechtsextremisten die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen unterwanderten.

    Mehr zum Thema: In Sachsen hat die Polizei in mehreren Städten unangemeldete Demonstrationen gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen aufgelöst.

    +++ Bundestag debattiert über Impfpflicht für Pflegepersonal

    Der Bundestag kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen, um über Änderungen am Infektionsschutzgesetz zu beraten. Unter anderem sollen den Ländern mehr Maßnahmen erlaubt werden, wie etwa Schließungen der Gastronomie sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Auch eine Beschränkung von Übernachtungs-Angeboten würde dann möglich. Außerdem geht es um eine Impfpflicht für das Personal von Kliniken und Pflegeheimen.
    Blick auf den leeren Plenarsaal im Vorfeld einer Sitzung des Deutschen Bundestag in Berlin.
    Für Jakob Blankenburg ist es als neu gewählter Abgeordneter eine Ehre im Bundestag zu sitzen, sagt er. (picture alliance / Flashpic / Jens Krick)


    Der FDP-Abgeordnete Dürr sieht die Reform des Infektionsschutzgesetzes als Beispiel für die gute Zusammenarbeit der Ampel-Parteien. Man habe gemeinsam etwas erarbeitet, das sich sehen lassen könne, sagte Dürr im Deutschlandfunk . Das alte Infektionsschutzgesetz habe nicht funktioniert. Es sei weder wirksam noch rechtssicher gewesen. Natürlich müsse man noch nachschärfen, meinte Dürr mit Blick auf die für heute geplanten Änderungen des Gesetzes. Dabei sei darauf zu achten, dass Maßnahmen auch wirksam seien und die Freiheitsrechte der Bürger geachtet würden. Dürr stellt sich heute zur Wahl als Vorsitzender der FDP-Fraktion im Bundestag.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist leicht gefallen.

    Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 432,2 - nach 441,9 gestern und 452,2 vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden 36.059 Neuansteckungen gemeldet. Das sind 9.694 weniger als am vergangenen Dienstag. Innerhalb eines Tages wurden 399 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-COV-2-Ansteckung gemeldet. Die Zahl der innerhalb von sieben Tagen in Kliniken neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner gab das RKI mit 5,32 an. Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel.
    Unser ausführlicher Blick aufs Thema: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland

    +++ Eine Befreiung von gegebenenfalls verpflichtenden Corona-Tests für Menschen mit einer Auffrischungsimpfung könnte alsbald ausgeweitet werden.

    Bayerns Ressortchef Holetschek kündigte an, diese Möglichkeit ähnlich wie Mecklenburg-Vorpommern zu prüfen. Auch der designierte Bundesgesundheitsminister Lauterbach habe einen entsprechenden Hinweis dazu gegeben. In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gilt die Regelung bereits.

    Gestern hatten die Gesundheitsminister der Länder mit Lauterbach und dem scheidenden Bundesminister Spahn beraten. An der Videoschalte nahm auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Mertens, teil. Dessen jüngste Äußerung, wenn er Vater eines sieben Jahre alten Kindes wäre, würde er es derzeit nicht gegen Corona impfen lassen, sei missverstanden worden, erklärte Holetschek. Mertens habe deutlich gemacht, er habe so verstanden werden wollen, dass er einem Kind keinen Impfstoff geben würde, für den es noch keine Empfehlung gebe. Mertens kündigte in dem Kontext an, dass die Stiko noch diese Woche eine Impfempfehlung für fünf- bis elfjährige Kinder aussprechen werde.

    +++ Mehr als 150 Unternehmen und Marken in Deutschland wollen ab heute gemeinsam für die Corona-Impfung werben.

    Dazu haben sie ihre teils bekannten Werbeslogans umgedichtet: "Freude am Impfen", "Impfen - ich liebe es" oder "Alle impfen jesjesjes". Mit dabei sind unter anderem BMW, Mercedes-Benz, Edeka, Lidl, die Sparkasse und die Volksbanken ebenso wie Burger King und McDonald's. Der designierte Bundeskanzler Scholz bezeichnete die Kampagne laut Mitteilung als ein "herausragendes Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und Eigeninitiative".

    +++ Die EU hat für 2022 ein "Europäisches Jahr der Jugend" ausgerufen.

    Die Mitgliedsstaaten veröffentlichten gestern Abend eine entsprechende Mitteilung. Konkret sollen beispielsweise die Mitsprache von Jugendlichen in der Europäischen Union verbessert und Veranstaltungen sowie andere Projekte der Jugend gewidmet werden. Junge Menschen hätten während der Corona-Pandemie bereits viel Leid ertragen müssen, hieß es. Die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten, Kammerevert, bekräftigte Forderungen nach einem Verbot unbezahlter Praktika, Ausbildungsplätze und Lehrstellen.

    +++ Laumann hält Lauterbach für eine gute Besetzung als Gesundheitsminister

    Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, spricht zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie.
    Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, spricht zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie. (dpa/picture alliance/Marcel Kusch)
    Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Laumann hat die Benennung des SPD-Politikers Lauterbach als künftigen Bundesgesundheitsminister begrüßt. Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk , Lauterbach sei eine gute Besetzung. Er glaube, dass man mit ihm sehr gut zusammenarbeiten könne, wenn Lauterbach wie sein Amtsvorgänger Spahn den engen Schulterschluss mit den Ländergesundheitsministern suche. Laumann meinte weiter, Spahn habe in der Pandemie und darüber hinaus einen guten Job gemacht. Als Beispiel nannte er die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

    +++ Tierärzte fordern rechtliche Sicherheit für Beteiligung am Impfen

    Die deutschen Veterinäre beklagen eine bislang unzureichende Vorbereitung auf ihre geplante Einbeziehung in die Impfkampagne gegen Covid-19. Der Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte, Moder, sagte der "Rheinischen Post", bislang sei niemand auf ihn und seine Kollegen zugekommen. Bevor aber auch Tierärzte Corona-Vakzine verabreichen könnten, müssten zahlreiche Fragen geklärt werden. Das reiche über die Haftung, die Bestellung von Impfstoffen, die räumlichen Voraussetzungen bis hin zur Vergütung. Moder betonte, am schnellsten könnten Veterinäre in Impfzentren oder mobilen Teams mithelfen.

    +++ Frankreich schließt für einen Monat alle Diskotheken

    Die französische Regierung weitet die Schutzmaßnahmen aus. Ab Freitag werden für einen Monat alle Diskotheken geschlossen, wie Premierminister Castex in Paris mitteilte. Die rund 1.200 Clubs mit Tanzflächen würden in dieser Zeit vom Wirtschaftsministerium finanzielle Unterstützung erhalten.

    Montag, 6. Dezember

    +++ Die Polizei hat in mehreren sächsischen Orten Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gestoppt.

    Unter anderem hatten sich laut Polizei in Bautzen, Chemnitz und Freiberg jeweils einige Hundert Menschen versammelt. In Zwönitz im Erzgebirge seien es rund 60 Menschen gewesen. Die Polizei hatte vorab eine härte Gangart angekündigt, nachdem sie in den vergangenen Wochen kaum gegen die unzulässigen Proteste in dem Bundesland mit den deutschlandweit höchsten Coronazahlen vorgegangen war. Daran hatte es Kritik gegeben. Die Corona-Notfallverordnung erlaubt in Sachsen derzeit nur ortsfeste Kundgebungen mit maximal zehn Teilnehmern.

    +++ Aus Thüringen werden ebenfalls erneut zahlreiche unangemeldete Demonstrationen gemeldet, auf denen Teilnehmer gegen die Corona-Schutzvorschriften verstießen.

    Nach Angaben des Landes-Innenministeriums in Erfurt versammelten sich jeweils mehrere Hundert Menschen in Bad Salzungen, Zeulenroda und Altenburg. Außerdem habe es unangemeldete Kundgebungen in Nordhausen, Jena, Arnstadt und Sömmerda gegeben. Die größte Demonstration habe sich in der Landeshauptstadt Erfurt gebildet. Obwohl die Teilnehmer kaum Masken trugen und keine Abstände einhielten, griff die Polizei vielerorts kaum ein.

    +++ In der Corona-Pandemie hat die französische Regierung die Schutzmaßnahmen erweitert.

    Ab Freitag werden für einen Monat alle Diskotheken geschlossen. Das kündigte Premierminister Castex in Paris an. Die rund 1.200 Clubs mit Tanzflächen sollen in dieser Zeit vom Wirtschaftsministerium finanzielle Unterstützung erhalten. Außerdem ordnete die französische Regierung eine strengere Maskenpflicht an Schulen an. Frankreich verzeichnet derzeit eine Sieben-Tage-Inzidenz von rund 380.

    +++ In New York soll die erste Impfpflicht des Landes für Angestellte privater Unternehmen eingeführt werden.

    Das kündigte Bürgermeister de Blasio im Sender MSNBC an. Dies sei ein "Präventivschlag", um die weitere Ausbreitung von Covid-19 auch angesichts der Omikron-Variante und den anstehenden Feiertagen zu drosseln. Die neue Regelung trete ab 27. Dezember für mehr als 180.000 Geschäfte und Firmen in Kraft. Für städtische Angestellte gilt eine allgemeine Impfpflicht bereits. Zudem müssten künftig auch Kinder für Restaurantbesuche geimpft seien.
    Fahrgäste in der New Yorker U-Bahn mit Mundschutz. Im Hintergrund ein Plakat mit der Freiheitsstatue, die Maske trägt.
    New York verschärft die Corona-Regeln - auch Angestellte in der Privatwirtschaft müssen sich impfen lassen. (picture alliance / STRF / STAR MAX / IPx)

    +++ Wegen der prekären Corona-Lage wollen SPD, FDP und Grüne noch in dieser Woche Änderungen am Infektionsschutzgesetz beschließen.

    Dazu kommt der Bundestag am Dienstag zu einer außerplanmäßigen Sitzung zusammen. Die Abstimmung soll nach zweiter und dritter Lesung bereits am Freitag erfolgen. Unter anderem wollen die Ampelparteien die Impfpflicht für das Personal in Kliniken und Pflegeheimen auf den Weg bringen. Außerdem sollen den Ländern mehr Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erlaubt werden, wie etwa Schließungen der Gastronomie und eine Beschränkung von Übernachtungs-Angeboten. Allerdings soll es auch weiterhin keine Ausgangsbeschränkungen geben. Auch der Einzelhandel bleibt weiter geöffnet. Die Änderungen am Infektionsschutzgesetz sollen bis zum 15. Februar gelten. Der Bundesrat muss den Plänen zustimmen. Voraussichtlich wird es deshalb auch eine Sondersitzung der Länderkammer geben.

    +++ Der Sächsische Landtag hat eine neue rechtliche Grundlage für Corona-Schutzmaßnahmen im Freistaat geschaffen.

    Mit großer Mehrheit stellte das Parlament die sogenannte epidemische Lage fest. Bei der namentlichen Abstimmung votierten alle Abgeordneten außer jene der AfD-Fraktion mit Ja. Ministerpräsident Kretschmer räumte ein, dass man vor weiteren Schritten die Gesetzeslage auf Bundesebene abwarten müsse. Die neue Koalition in Berlin arbeite mit Hochdruck daran. Sachsen hat derzeit mit 1.234,4 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Bundesgebiet.

    +++ Der designierte Bundesgesundheitsminister Lauterbach will die Corona-Zahlen schnellstmöglich senken.

    Er kündigte an, er wolle das Gesundheitssystem "wieder robuster" machen, um "für weitere Pandemien besser gerüstet" zu sein. Vorrangiges Ziel sei aber zunächst die Senkung der Corona-Fallzahlen, damit "wir möglichst gute Weihnachtsferien feiern" und "auch reisen können".
    Der alte und der neue Bundesgesundheitsminister, Spahn und Lauterbach. Dieser hält den rechten Daumen hoch.
    Der alte und der neue Bundesgesundheitsminister, Spahn und Lauterbach. (dpa | Michael Kappeler)

    +++ In Kassel hat die Polizei bei einem mutmaßlichen Fälscher mehr als 800 Impfpässe beschlagnahmt.

    Zudem stießen sie bei dem 47-jährigen Verdächtigen auf Aufkleber mit Impfstoff-Chargen-Nummern, Behördenstempel und weitere mutmaßliche Fälscher-Utensilien. – Mitarbeiter des Vermieters hatten bei einer Strom-Ablesung die Räume des Beschuldigten entdeckt.

    +++ Die Länder Afrikas wollen ihre Impfstoffproduktion deutlich ausbauen.

    Die neue Virusvariante Omikron sei ein Weckruf, erklärte der Vorsitzende des Afrikanischen Zentrums für Infektionskrankheiten, Nkengasong, bei einer Fachkonferenz in der ruandischen Hauptstadt Kigali. Bis 2040 peile die Afrikanische Union an, 60 Prozent der benötigten Impfstoffe selbst zu produzieren. Derzeit liege der Anteil bei einem Prozent.

    +++ Apotheker rechnen noch über Wochen mit Engpässen bei Corona-Schnelltests.

    Der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, Preis, sagte der Rheinischen Post, es gebe es Angebotsprobleme: Die Frachtmöglichkeiten aus Fernost seien begrenzt, die Freigabe am Zoll dauere lang.

    +++ Nach dem Fackelaufmarsch vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Köpping hat Landesinnenminister Wöller ein rigoroses Vorgehen bei Verstößen gegen Corona-Regeln angekündigt.

    Der Aufmarsch sei ein Angriff auf die Demokratie gewesen, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Der Rechtsstaat müsse ein klares Signal aussenden.

    +++ Nach Einschätzung des US-Experten Fauci deuten erste Erkenntnisse über die Omikron-Variante nicht darauf hin, dass sie besonders schwere Krankheitsverläufe verursacht.

    Der Corona-Berater von US-Präsident Biden sagte im Sender CNN, zwar habe die neue Variante einen Übertragungsvorteil. Nach derzeitigem Stand sehe es aber nicht danach aus, dass Omikron besonders schwere Covid-19-Erkrankungen hervorrufe. Es sei allerdings noch zu früh, um eine abschließende Einschätzung abzugeben, betonte Fauci.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen verharrt auf hohem Niveau.

    Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 441,9 - nach 439,2 gestern und 452,4 vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden 27.836 Neuansteckungen gemeldet. Das sind 1.528 weniger als am vergangenen Montag. Zudem wurden 81 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Ansteckung registriert. Die Zahl der innerhalb von sieben Tagen in Kliniken neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner hatte das RKI zuletzt mit 5,52 angegeben.

    +++ Marburger Bund für Impfungen an Wochenenden

    Ärztevertreter fordern mehr Angebote für Impfungen gegen Covid-19 an den Wochenenden. Die Menschen hätten samstags und sonntags Zeit und würden sich auch in viel größerer Zahl boostern lassen, wenn sie dafür nicht stundenlang in der Kälte anstehen müssten, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Johna, der Funke Mediengruppe. Man dürfe jetzt keine Kosten und Mühen scheuen, die Kampagne voranzubringen.

    +++ Auszeit nach Weihnachten?

    Niedersachsens Ministerpräsident Weil will in der nächsten Bund-Länder-Runde Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten thematisieren. Klar sei, dass es über die Feiertage zahlreiche Familienkontakte gebe, was aller Erfahrung nach auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen werde, sagte der SPD-Politiker der Zeitung „Die Welt“. Es sei also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine „begrenzte Auszeit“ abmildern sollte.

    +++ Kritik an Corona-Protesten

    Thüringens Innenminister Maier hat die jüngsten Proteste gegen Corona-Maßnahmen kritisiert. Diese seien „grundsätzlich besorgniserregend“, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Proteste würden teilweise von Rechtsextremisten organisiert, die zuweilen „regelrecht euphorisch“ seien. Mit Blick auf die Arbeit der Polizei betonte Maier, man könne Proteste, bei denen keine Masken getragen und Mindestabstände nicht eingehalten würden, nicht „einfach nur begleiten“. Das sei ihm „zu defensiv“. Man müsse aber auch aufpassen, dass es nicht zu einer Eskalation der Gewalt komme.
    Rechtsextreme bei einer Querdenken-Demo. Einer trägt eine Jacke mit der Aufschrift Bruderschaft Deutschland.
    Rechtsextreme bei einer Querdenken-Demo. (imago / Christoph Reichwein)

    Sonntag, 5. Dezember

    +++ Thüringens Innenminister Maier kündigt hohe Bußgelder für Verstöße bei Protesten an

    Viele Teilnehmer seien am Wochenende bei Kundgebungen und Demonstrationen ohne Abstand und Masken unterwegs gewesen, sagte Maier im MDR Thüringen Journal. E kündigte empfindliche Bußgelder für Verstöße bei nicht angemeldeten Corona-Protesten an. Insbesondere für die Initiatoren könnte es teuer werden. Die Polizei werde durchgreifen, um die geltenden Infektionsschutzregeln durchzusetzen. An Protesten gegen Corona-Beschränkungen beteiligten sich nach Polizeiangaben am Wochenende in mehreren Thüringer Städten einige Tausend Menschen.
    Ampullen des Sputink-V-Impfstoffes liegen auf einem Tisch in Gaza, Palästina

    +++ Der russische Präsident Wladimir Putin hofft auf eine rasche Zulassung des heimischen Corona-Impfstoffs Sputnik V durch die Weltgesundheitsorganisation.

    Putin sagte während einer Videokonferenz mit dem Präsidenten der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, Rocca, ein solcher Schritt sei unerlässlich für die Ausweitung der weltweiten Versorgung mit dem Impfstoff. Putins Angaben zufolge wurden bislang weltweit etwa 200 Millionen Menschen mit Sputnik V geimpft.

    +++ In Thüringen haben am Abend wieder mehrere tausend Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert.

    Wie der MDR berichtet, versammelten sich in Sonneberg laut Polizei etwa 1.100 Menschen, einige von ihnen mit Fackeln, Lampions und Lichterketten. Obwohl der Aufmarsch gegen die Corona-Auflagen verstieß, ging die Polizei nicht dagegen vor. Weitere Proteste gab es unter anderem in Erfurt, Gotha und Bad Langensalza. Schon gestern waren thüringen-weit einige tausend Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die verschärften Einschränkungen zu protestieren.

    +++ CSU-Landesgruppenchef Dobrindt hat die Empfehlung des designierten Verkehrsministers Wissing kritisiert, an Weihnachten möglichst zu Hause zu bleiben.

    Dobrindt sagte der "Augsburger Allgemeinen", es gebe kein Ausreiseverbot aus Deutschland, auch kein Reiseverbot innerhalb Deutschlands in den Weihnachtsferien". Reisen seien möglich,unter Beachtung der Coronaregeln." FDP-Generalsekretär Wissing hatte der "Bild am Sonntag" gesagt, in der aktuellen Situation scheine es sinnvoller, Weihnachten im kleinen Kreis zu Hause zu verbringen und keine größeren Reisen durchs Land zu planen.

    +++ Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Schnieder, erwartet von der künftigen Bundesregierung ausführliche Begründungen für die Einführung einer Impfpflicht gegen Corona.

    Schnieder schreibt in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", es gehe nicht allein um eine Gewissensentscheidung der Bundestagsabgeordneten. Ein Gesetzentwurf zu verpflichtenden Impfungen habe auch einen hohen Begründungsaufwand, so der CDU-Politiker. Schnieder ließ zugleich erkennen, dass seine Fraktion sich einer Impfpflicht nicht verschließen werde, sollten SPD, Grüne und FDP keine eigene Mehrheit im Bundestag dafür erzielen.

    +++ In Dänemark ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron sprunghaft gestiegen.

    Nach Angaben der Behörden wurden inzwischen 183 Fälle nachgewiesen. Damit habe sich die Zahl der nachgewiesenen Omikron-Fälle im Land binnen 48 Stunden mindestens verdreifacht. Diese Entwicklung sei "besorgniserregend".
    Gewalt gegen Journalisten bei einer Querdenken Demonstration in München am 24. Januar 2021.
    Gewalt gegen Journalisten bei einer Querdenken Demonstration in München am 24. Januar 2021 (imago / Sachelle Babbar)

    +++ Die Gewerkschaft Verdi befürchtet bei Anti-Corona-Protesten zunehmende Gewalt und Attacken auf Journalisten.

    Man schätze die Bedrohung für Medienvertreter als sehr hoch ein, sagte Verdi-Experte Jörg Reichel zu Reuters TV. Die Demonstranten seien zum Teil gewaltbereit, die Hemmschwelle sehr niedrig. Er sei in großer Sorge, dass es in den nächsten Monaten insbesondere mit Blick auf Sachsen zu weiteren Übergriffen kommen werde. Laut Verdi hatte es gesternbei einer ungenehmigten Protestkundgebung Übergriffe auf Journalisten gegeben.

    +++ Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat den Fackelaufmarsch vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping als Angriff auf die Demokratie verurteilt

    "Es war ein ganz klarer Angriff auf die Demokratie, der da stattgefunden hat. Und es war ein ganz klarer Angriff auf uns alle", sagte Woidke auf einem digitalen Parteitag der Berliner SPD. Er mahnte, alle Möglichkeiten des Rechtsstaates zu nutzen, um die Demokratie zu schützen. Der SPD-Politiker führte aus, die "Feinde der Demokratie" versuchten, Ängste und Unsicherheit der Menschen etwa wegen der Corona-Pandemie auszunutzen.

    +++ Tausende demonstrieren in Belgien gegen die Corona-Politik

    Bei einer Demonstration in Brüssel setzte die Polizei Wasserwerfer und Tränengas gegen Protestierende ein. Eine Gruppe von Jugendlichen habe zuvor Sicherheitskräfte mit Wurfgeschossen und Feuerwerkskörpern angegriffen, berichtet die Nachrichtenagentur Belga. Einer ersten Schätzung der Polizei zufolge beteiligten sich rund 8.000 Menschen am Sonntag an dem Marsch durch Brüssel. ,

    +++ In Australien hat die Arzneimittelbehörde den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer nun auch für Kinder von fünf bis elf Jahren zugelassen.

    Die Impfungen in dieser Altersgruppe können somit am 10. Januar beginnen, wie Gesundheitsminister Greg Hunt mitteilt. Nach anfänglichen Verzögerungen wurde Australien schnell zu einem der Länder mit der höchsten Impfquote weltweit: Fast 88 Prozent der Australier über 16 Jahren sind bereits zweimal geimpft.
    Zur Behandlung einer schweren Covid-Erkrankung gibt es weiter nur wenige Optionen. Hier eine Übersicht.

    +++ Die britische Regierung verschärft wegen der Omikron-Variante des Coronavirus erneut die Einreisebestimmungen.

    Ab Dienstag müssen alle Reisenden schon bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen, wie das Gesundheitsministerium bekanntgab. Bisher müssen Einreisende zwei Tage nach ihrer Ankunft in Großbritannien einen PCR-Test machen und sich bis zur Vorlage des Ergebnisses isolieren. Die neue Bestimmung betrifft Reisende ab zwölf Jahren aus allen Ländern. Sie müssen nun binnen 48 Stunden vor ihrer Abreise nach Großbritannien einen Schnell- oder PCR-Test machen.

    +++ Die Corona-Inzidenz ist wieder leicht gesunken.

    Das Robert Koch-Institut gab den Wert mit 439,2 an - nach 442,7 gestern. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages rund 42.000 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es etwa 44.400. Den Angaben zufolge starben 94 weitere Menschen.
    Menschen stehen vor dem Impfzentrum im Einkaufszentrum Aachen-Arkaden an.
    Coronavirus - "60-Stunden-Impfmarathon" in Aachen (Marius Becker/dpa)

    +++ In Aachen geht der sogenannte Impfmarathon weiter.

    Nach Mitteilung der Stadt gab es erneut einen Ansturm auf das Impfangebot, das von Freitagmorgen bis Sonntagabend rund um die Uhr in einem ehemaligen Einkaufszentrum besteht. Der Bilanz von Sonntagmorgen zufolge hatten sich bis dahin mehr als 6000 Menschen die Spritze zum Schutz vor dem Coronavirus geben lassen. Die meisten hätten sich dabei ihren "Booster", also die dritte Impfung, abgeholt. Viele kamen aber auch für die erste oder zweite Impfung.
    Vorläufer der Omikron-Variante gibt es offenbar schon seit geraumer Zeit.

    +++ Angesichts der vierten Corona-Welle rät der designierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), an Weihnachten zu Hause zu bleiben.

    "Kontaktbeschränkungen auch im privaten Bereich sind wichtig, um die Pandemie zu bekämpfen. In der aktuellen Situation scheint es sinnvoller, Weihnachten im kleinen Kreis zu Hause zu verbringen und keine größeren Reisen durchs Land zu planen", sagte Wissing der "Bild am Sonntag".
    Unter anderem die Schweiz und Polen gelten seit heute als Hochrisikogebiete.

    +++ Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus forderte eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen.

    "In Gebieten mit hohen Inzidenzen muss man auch über befristete Kontaktbeschränkungen für Geimpfte nachdenken", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In den Schulen müsse es natürlich das Bestreben der Schulminister sein, mit Maskenpflicht, Tests und Lüftung sie so lange wie möglich offenzuhalten. "Es darf aber für Regionen mit sehr hohen Inzidenzen keine Tabus geben." Er befürchte, dass die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern nicht reichten, um die Welle zu brechen.
    Gefaltete FFP2-Masken der Marke "BlueBec" werden in einer Werkshalle der Imstec GmbH automatisch zu einer Verpackungsmaschine geschoben. FFP2-Masken als Schutz gegen das Coronavirus sind begehrt. In Rheinland-Pfalz gibt es inzwischen auch eine gute Hand voll Produzenten. Seit Mitte 2020 produziert das 2004 gegründete mittelständische Familien-Unternehmen für automatisierte Medizintechnik die in Deutschland zertifizierten Masken. (zu dpa "Wie aus fünf Vliesstoffen in wenigen Minuten eine FFP2-Maske wird")
    FFP2-Masken schützen zuverlässig, wenn sie richtig getragen werden. (picture alliance / dpa / Arne Dedert)

    +++ FFP2-Masken bieten einen sehr hohen Schutz vor einer Corona-Infektion.

    Das haben Forschende des Max-Planck-Instituts jetzt noch mal bewiesen. In einer Studie haben sie herausgefunden, dass die Ansteckungsgefahr auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent) liegt, wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum mit wenig Abstand begegnen. Wenn beide Personen im gleichen Szenario keine Maske trugen und die gesunde wenige Minuten in der Atemluft der infizierten stand, war die Ansteckungswahrscheinlichkeit dagegen sehr hoch.

    +++ In Indien ist die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle auf den höchsten Stand seit Juli gestiegen.

    Nachdem zwei Bundestaaten Zahlen nachmeldet hatten, lag sie nun bei 2.796. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer in Indien aus.
    Weiterlesen: Hier geht es zu unserem Archiv.