Freitag, 29. März 2024

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Grundton D-Konzert in Wittenberg
König der Oboe

Wenn man einen „König der Oboe“ küren wollte, Albrecht Mayer wäre ein heißer Anwärter auf den Thron. Zum Tag des offenen Denkmals war der Oboist im Rahmen der Benefizkonzertreihe „Grundton D“ von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz in Wittenberg zu erleben.

Am Mikrofon: Jochen Hubmacher | 28.11.2021
Porträt von Albrecht Mayer mit seiner Oboe in der Hand.
Albrecht Mayer ist zur Zeit der gefragteste Solo-Oboist. (Universal Music Group / Holger Hage)
Seit fast drei Jahrzehnten spielt Albrecht Mayer in den Reihen der Berliner Philharmoniker und als Solist auf allen wichtigen Bühnen der Welt. Vor seinem Engagement in Berlin war Albrecht Mayer bei den Bamberger Symphonikern aktiv. Also dort, wo Christoph Eß aktuell als Solo-Hornist für edlen Blechklang sorgt. Gemeinsam mit der Pianistin Evgenia Rubinova, die zu den Preisträgern des renommierten Klavierwettbewerbs von Leeds zählt, präsentierten sich Mayer und Eß in der Wittenberger Stadtkirche St. Marien in verschiedenen spannenden musikalischen Konstellationen.
Vor einem Kirchenaltar spielen der Musiker. Links ein Oboist, in der  Mitte eine Pianistin an einem Flügel und rechts ein Hornist. Alle drei sind schwarz gekleidet und blicken in ihre Noten.
Vorne Absperrband, hinten das Altarbild von Lucas Cranach dem Älteren und dem Jüngeren. In diesem besonderen Ambiente spielten Albrecht Mayer (Oboe), Evgenia Rubinova (Klavier) und Christoph Eß (Horn). (Jochen Hubmacher)
Christoph Eß schickte mit seinem Horn solo Olivier Messiaens spirituell ergreifenden und hoch virtuosen "Appel interstellaire" ins Universum. Albrecht Mayer spielte Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach - für Oboisten bestes Barockrepertoire. Dazu Robert Schumanns Fantasiestücken op. 73. Diese Stücke können nur Meister des Instrumentes in Angriff nehmen, weil sie einen überaus langen Atem und Gestaltungsgewalt verlangen.
Im Trio spielten sie dann Musik von Carl Reinecke, einst gefeierter Pianist, Komponist und langjähriger Leipziger Gewandhauskapellmeister.

Konzert für den Denkmalschutz

Die Konzertreihe Grundton D wird von Deutschlandfunk und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet. Die Konzerte finden in besonderen Denkmälern statt und mit ihnen wird Geld für sanierungsbedürftige Denkmäler gesammelt. Der Erlös dieses Grundton D-Konzerts ging an die Cranach-Höfe in Wittenberg.
Zu sehen ist ein Hof umringt von mehreren alten Häusern, eines davon hellorange, die anderen im Fachwerk-Stil.
Ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung: Die Cranach-Höfe in Wittenberg (imago)
Der Renaissance-Künstler Lucas Cranach malte die Größen seiner Zeit und illustrierte bedeutende Schriften der Reformation. Zunächst wohnte Cranach mit seinen Gesellen im Wittenberger Schloss. 1512 erwarb er zwei Häuser am Markt und zog mit seiner Familie und Werkstatt dort ein. Die Gebäude sind heute als Cranach-Höfe bekannt und Baudenkmale von nationaler Bedeutung .
Aufnahme vom 12. September 2021 aus der Stadtkirche St. Marien in Wittenberg

Johann Sebastian Bach

Ausgewählte Werke in Arrangements für Oboe und Klavier

Olivier Messiaen
„Appel interstellaire“ für Horn solo

Robert Schumann
Fantasiestücke, op. 73. Fassung für Oboe und Klavier
Adagio und Allegro für Horn und Klavier, op. 70

Carl Reinecke
Trio für Oboe, Horn und Klavier a-Moll, op. 188
Albrecht Mayer, Oboe
Christoph Eß, Horn
Evgenia Rubinova, Klavier